FC Sachsen Leipzig zensiert PodCast

Sportswire-Leser 22.10.2008 01:12 Themen: Antifa Antirassismus Indymedia Kultur Medien Netactivism
Die Erklärung, warum sein Verein eine Ausstellung über Fußball, Migration und Rassismus nicht unterstützt, wollte Sachsen-Geschäftsführer Schauer plötzlich nicht mehr verbreitet wissen.
Und drohte dem Provider des linken Radio-Sportmagazins Kopfstoß.fm mit rechtlichen Schritten, wenn der das PodCast mit dem Interview nicht entferne.
Kopfstoß.fm ist ein linkes Fußballmagazin, das zu Radio Cora gehört ( http://kopfstoss.net).

Die Macher äußerten sich über den Vorfall wie folgt:


"Warum der FC Sachsen Leipzig sich weigert eine antirassistische Ausstellung zu unterstützen? Darum geht es in dieser Sendung.
Dazu hatten wir sogar den Geschäftsführer des FC Sachsen Leipzig befragt, der uns erläuterte, warum unter seiner Ägide solch eine Unterstützung nicht zu Stande kommen wird. Nach der Sendung nun drohte die Pressestelle des FC Sachsen unserem Internetanbieter rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung des Podcast an. Dieser nahm deshalb die Sendung aus dem Netz. Der Grund dafür ist, dass Herr Lars Schauer, das Interview seiner Meinung nach nicht autorisiert hatte."


SportsWire, das linke Sportblog (www.sportswire.de), sprach mit Jörg Gepta von Kopfstoß.fm über eine Sendung, die plötzlich weg war, das seltsame Politikverständnis eines Fußballvereins und übers Radiomachen allgemein.

Ihr hattet gerade Ärger mit Eurem Provider und plötzlich war der PodCast mit Eurer neuesten Sendung von Eurer Webseite verschwunden. Wie kam es dazu?

Wir haben den PodCast selber nicht entfernt, waren einigermaßen überrascht, als wir von unserem Provider informiert wurden, dass die Datei mit der vollständigen Sendung entfernt wurde.
Die Begründung unseres Providers bezog sich auf eine Androhung rechtlicher Schritte seitens des FC Sachsen gegenüber dem Anbieter.

Das ganze Interview hier:  http://www.sportswire.de/2008/10/fc-sachsen-leipzig-anti-rassismus-und-fur-kalte-fuse/#more-435

Den PodCast kann man hier hören:  http://www.sportswire.de/2008/10/podcast-kopfstosfm-sendung-15/
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Ergänzungen

(Nicht)Authorisierung

Kalle 22.10.2008 - 16:31
Könnt ihr alle nicht lesen?

Herr Schauer, seines Zeichens Geschäftsführer des FC Sachsen gab an, das Interview nicht autorisiert zu haben.
Der Grund dafür war, dass unser interviewender Redakteur das Gespräch bei Radio Mephisto in Leipzig geführt hatte und sich auch als Mitarbeiter dieses Radios vorstellte, der Beitrag jedoch letztlich bei Kopfstoss.fm und Radio Corax, dem freien Radio aus Halle, lief. Für Herrn Schauer, bzw. seine Rechtsberater und die Pressestelle des FCS war dies Grund genug, das Interview im Nachhinein für nicht-autorisiert zu erklären.

Das Interview wurde anscheinend schon authorisiert nur halt nicht für KopfstossFM sondern für Radio Mephisto. Wenn Radio Mephisto nichts gegen die für sie authorisierte Austrahlung bei KopfstoßFM haben, kann ich mir kaum vorstellen, dass das rechtlich wirklich so funktioniert, wie der Herr Schauer sich das vorstellt. Auf jeden Fall ist das für mich einfach vorgeschoben. Da hat jemand kalte Füße bekommen, oder will den "Zecken" eins auswischen. Für mich Grund genug da Wind drum zu machen. Soweit meine oberflächliche Einschätzung zum Thema.

Grüße aus dem Ostseestadion
Kalle

Verwirrung

Kopfstoss 22.10.2008 - 17:24
Hallo Kalle,

das Problem war und ist, dass das Interview nie bei Radio Mephisto ausgestrahlt wurde oder irgendwo öffentlich zugänglich war, sondern nur bei Kopfstoss.fm von Radio Corax lief.


Energische Grüße.



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Ja, und?

Rechtsanwalt 22.10.2008 - 11:40
"Lars Schauer, das Interview seiner Meinung nach nicht autorisiert hatte."

Schritt wurde begründet. Punkt.

Was soll der Wind jetzt? *kopfschüttel*

@ Rechtsanwalt

NoRA 22.10.2008 - 13:16
Zum Wind kann ich nichts sagen, aber eine (angeblich) fehlende Autorisierung ist doch eine schwache Begründung für so ein Vorgehen. Gerade bei einem Radio-Interview. Aber vielleicht können Sie als Jurist weitere Ausführungen zum Recht bzw. zur Pflicht auf Autorisierung machen? Mir war bisher nicht bekannt, dass es ein solches gibt.

@rechtsanwalt

... 22.10.2008 - 13:31
Dank solcher Versager wie dir, die nur in Normen denken und Dinge nicht logisch und im Sinne der Realität betrachten und abwägen können, verfällt die Brd und der Rest der Welt noch im Faschismus.
Weiter: Ein Anschlag auf den Verein sollte als Konsequenz schon drin sein. Von Fußballfaschos kann allerdings auch nichts Besseres erwartet werden, ist der Sport im Großen und Ganzen doch von Kommerz und Nationalismusgehabe durchzogen.

Ergaenzung

Markus 22.10.2008 - 13:49
"Ein Anschlag auf den Verein sollte als Konsequenz schon drin sein."

Ja, das ist der aaaaaabsolut einzig logische Schritt.

Dank solcher Idioten wie Dir, die Probleme nur mit Gewalt lösen, verfällt die Brd und der Rest der Welt noch im Faschismus.

Fakten, Fakten, Fakten!

Rechtsanwalt 22.10.2008 - 13:55
Wenn das gesprochene Wort gilt, muss es vor der Austrahlung (Internt, TV oder Rundfunk) freigegeben werden. Wenn das nicht der Fall war... Peng...

@Markus

... 22.10.2008 - 14:06
Eben deiner Befürchtung ist mit Gegengewalt zu begegnen. Leider sind wir noch nicht so weit, dass Gewalt als legitimes Widerstandsmittel in einem breiten Umfeld anerkannt wird, doch Moral - und Esjedemrechtmachwollen-Gehabe a la Waldorfschule wird längerfristig nicht zum Ziel führen und muss endlich aufhören.

@ ...

Markus 22.10.2008 - 14:53
"Was man mit Gewalt gewinnt, kann man nur mit Gewalt behalten." (Mahatma Gandhi)

Wo gibt es denn deiner Meinung nach ein positives Beispiel dafuer, dass der Einsatz von Gewalt zu einem guten und fuer alle Menschen zufriedenstellenden Ergebnis gefuehrt hat?

gewalt und anschläge

ich halt 22.10.2008 - 15:48
ein anschlag auf den verein muss ja nicht gleich heißen das sich da jemand in die luft sprengt, oder den manschafts bus beschiesst...
kann ja auch in form von farbe oder in irgendeiner kreativen weise geschehen...
obwohl ich den gedanken gar nicht ernst nehmen kann... sind ja doch zu viele pubertierende möchte gern revoluzer bei indy unterwegs....
unterstützt in leipzig doch lieber den roten stern....das ärgert die faschos um so mehr...

@"ich halt" & markus

möp 22.10.2008 - 17:43
tolle logik, wen mir wer nicht passt, schmeiss ich ihm farbe gegen die wand. wie ein kleines kind, das sich im supermarkt auf den boden schmeisst und schreit, wenn es nicht bekommt, was es will. ausserden soll sich ein fussballverein mit dem beschäftigen, wozu er da ist, mit fussballspielen, und nicht in der politik rumwurschteln. wenn er irgendwelche anti-linksprojekte unterstützen würde, wär dass geschrei hier schliesslich auch wieder gross.

Grübel

Claudia 22.10.2008 - 18:42
Ich mein, wenn es schon unbedingt Fußball sein muß; warum dann nicht bei Roter Stern Leipzig?
Nichts desto trotz ist Eure Fan-Arbeit natürlich beim FC. Sachsen auch sehr wichtig und mit Sicherheit ein Hauptgrund dafür, dass Nazis dort nicht so wirklich eine Plattform für ihre Hetze vorfinden.