Jubelkundgebung für CSU in Fürth

Es herrscht Bestürzung und Verunsicherung in Bayern : Die Staatspartei CSU bleibt bei Umfragen unter 50 Prozent!
Grund genug für uns als SDAJ, die schwer selbstmordgefährdeten CSU-Anhänger in Fürth ein wenig aufzumuntern und uns im Rahmen einer Jubelkundgebung für ihre Politik zu bedanken. Tatkräftig von der Antifaschistischen Linken Fürth unterstützt ließen wir dabei am Dienstag Nachmittag vor dem örtlichen CSU-Büro einen General, einen kirchlichen Würdenträger und den Vorsitzenden des bayrischen Unternehmerverbandes zu Wort kommen, die von einer kleinen, aber feinen Schar jubelnder Jugendlicher begleitet wurden. Die etwa 30 bekennenden Mitglieder des „Team Beckstein 08““ führten Bayernfahnen und Schilder mit Sprüchen wie: „ I love CSU“ oder „Beckstein ich will ein Kind von Dir“ mit, um ihre große Liebe zur CSU und ihren Repräsentanten zu unterstreichen. Die drei Redner legten anschaulich dar, warum die CSU für sie die beste aller bayrischen Parteien ist, da sie am konsequentesten die Interessen von Militär, Kirche und Unternehmern vertritt. So bedankte sich ein Sprecher des bayrischen Kapitalistenverbands besonders für die Ausbildungsplatzmisere und das kategorische „Nein“ der CSU zur Umlagefinanzierung. Daran knüpfte der Militärvertreter nahtlos an, indem er nachwies, wie sehr auch die Bundeswehr von der ökonomischen Notlage vieler Jugendliche profitiert, die für einen Ausbildungsplatz ihre Gesundheit und ihr Leben in Auslandseinsätzen riskieren. Darüber hinaus bedankte sich das Militär auch für die Rückendeckung durch das Kultusministerium bei Schulbesuchen der Bundeswehr. Die Schulerziehung war auch ein Schwerpunkt der geistlichen Lobrede. So ermahnte der anwesende kirchliche Hirte seine Schäflein, nicht vom rechten Glauben abzufallen, und sich für mehr Religionsunterricht statt Physik und Biologie nebst Evolutionstheorie an den Schulen stark zu machen. Denn das derzeitige Bayern sei schließlich gottgegeben und wer etwas anderes sagt versündigt sich.
Während der Veranstaltung wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass es sich um eine Satire-Veranstaltung handelt. Dennoch ließ es sich ein strammer CSU-Anhänger nicht nehmen, mit quietschenden Reifen neben uns zu halten und uns mit den Worten „Junge Union, gell?“ gerührt ganz Arme voll CSU Material zu schenken. Auch wenn dieser Zwischenfall für einige Erheiterung unter den „Jublern“ sorgte, kann es einen im Nachhinein betrachtet auch sehr nachdenklich stimmen. Wenn selbst ein Auftreten mit Schildern wie „Beckstein ich will ein Kind von dir“ nicht überspitzt genug ist, um als Satire wahrgenommen zu werden, was sagt das über den inneren Zustand der CSU und JU sowie die dort üblichen Praktiken aus?