Berlin: Halleneröffnungsdesaster für Anschutz

MediaSpree versenken! 12.09.2008 00:21 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
"Machen wir aus der feierlichen Eröffnung ein Ereignis, das den exklusiv geladenen Gästen noch lange in schlechter Erinnerung bleiben wird", war die Hoffnung vor der gestrigen Eröffnung der Anschutz-/O2-Halle am Spreeufer in Friedrichshain-Kreuzberg. Das ist uns, allen gemeinsam, im wesentlichen gelungen. Für Anschutz, O2, MediaSpree und die verantwortlichen Politiker_innen war der gestrige Abend ein ganz schönes Desaster!
Dieser Artikel fasst die Berichte vieler Augenzeug_innen und Beteiligten zusammen.
Fotos: 1 | 2
Ältere Artikel auf Indy: Vor der Eröffnung, Ouvertüre mit Kampfansage, Hintergrundinfos zur Anschutz/ O2-Halle

Die Demonstration "Wir sind alle eingeladen"

Die Demonstration unter dem Motto Wir sind alle eingeladen! vom Kotti zur Halle, bereits drei Wochen vorher angemeldet, wurde 48 Stunden vor Beginn von den Bullen teilweise verboten, das Verbot wurde 24 Stunden später vom Verwaltungsgericht bestätigt. Nicht erlaubt wurde der Endpunkt Halle genausowenig wie eine angebotene Alternativroute an der Halle vorbei zurück nach Kreuzberg. Als neuer Abschlußort wurde der sogenannte "Rummelsburger Platz", neben der Mühlenstraße im Nirgendwo des ehemaligen Mauerstreifens 300 Meter westlich der Halle gelegen, zugewiesen. Begründet wurde das Verbot vor allem mit einem Volksfest für 20.000 Besucher_innen direkt vor und neben der Halle. Ansonsten gab es die übrigen Auflagen: keine Seitentranspis, keine Flaschen und Dosen, keine Stahlkappen, gekennzeichnete Ordner für den Lauti.

Pünktlich zum angegebenen Zeitpunkt hatten sich tatsächlich bereits einige Dutzend Menschen zusammengefunden, doch es wurden dann schnell mehr. Die Bullen führten massive Vorkontrollen durch, filmten was das Zeug hielt, hielten sich jedoch im Allgemeinen relativ zurück. Der Aufbruch Richtung Halle verzögerte sich, weil ein Seitentransparent für zu lang befunden wurde, und die Bullen darauf bestanden, gekennzeichnete Ordner für den Lauti zu haben - natürlich zu unserem eigenen Schutz. Da wir nicht lange aufgehalten werden wollten, schließlich wollten wir die zur Eröffnung anreisenden VIPs nach Möglichkeit schon auf der Strecke zur Halle feierlich willkommen heißen, einigten wir uns mit den Bullen darauf, daß sich ein paar Leute als Ordner ein Stück Klebestreifen auf den Arm pappten (hat nicht sehr lange gehalten) und daß das beanstandete Transpi ein Stück eingeklappt wurde (auch das hat nicht sehr lange gehalten). Obwohl es weder unser Job ist, Auflagen der Bullen umzusetzen oder erfüllen zu helfen, schien uns dieses Vorgehen zu diesem Moment akzeptabel. Als die Demo schließlich um kurz nach sechs startete, waren es bereits etwa 600 bis 800 Leute.

Am Rande der Auftaktkundgebung am Kotti gab es anscheinend einen Zwischenfall mit einer bei den Vorkontrollen zerbrochenen Flasche, die, so die Bullen, vielleicht eine Säure enthalten habe. Die Person, bei der die Flasche gefunden wurde, wurde erstmal in die Gefangensammelstelle entführt. 18 Bullen gingen ins Krankenhaus, konnten jedoch alle weiter ihren Dienst fortsetzen, also an den hilflosen Versuchen der Bullen, die aufrührerische Masse zu kontrollieren, teilnehmen. Von durch Säure verletzten Demontrant_innen ist bis jetzt nichts bekanntgeworden.

Die Demonstration zog nun gut gelaunt über Oranienstraße und Manteuffelstraße Richtung Halle. Die Spitze war schön laut, und es hätte parolenmäßig unkreativer sein können. Die Mitte wurde vom Lauti beschallt, hier gab es Redebeiträge zur Halle und dem homophoben Investor Anschutz, zu MediaSpree, zu steigenden Mieten in Kreuzberg, zu bedrohten alternativen Projekten wie dem Queer-Transgender-Wagenplatz Schwarzer Kanal und noch einiges mehr.
Die Bullen hielten sich während der Demo erstaunlich zurück: genug Platz vor dem Fronttranspi, keine oder wenig Spaliere, keine derzeit bekannten Schubsereien oder sonstige Provokationen. Eine Person erhielt anscheinend einen Platzverweis wegen angeblicher Beleidigung der eingesetzten Polizeikräfte.
Was nervte, waren wohlbekannte Zivifratzen, die sich die ganze Zeit am Rand der Demo rumdrückten. Der Kontaktbulle meinte, solange die auf dem Gehweg seien, dürften sie da bleiben, weil der Demo auf der Straße stattfindet. Auf Kontaktbullen sollten wir uns also nicht verlassen, wenn wir keine Zivis auf unseren Demos wollen.

Während der Strecke wuchs die Demo weiterhin und erreichte schließlich eine Menge von doch ungefähr 1.500 Leuten (Bullen sagen 1200). Die Spitze war eher dunkelbunt, die Demonstration insgesamt eine ziemlich wilde und sehr nette Mischung. Auch die Außenwirkung dürfte gut gewesen sein, es gab viele thematische Schilder, Fahnen, und ein sehr schickes Fronttranspi Weg mit der Scheißhalle! Keine Profite für Rechtsklerikale!

Gegen sieben Uhr gelangte die Demo schließlich auf die Anfahrtsroute der VIPs am Strahlauer Platz, doch von VIPs war weit und breit keine Spur. Die Demo zog nun weiter Richtung Mühlenstraße und gewann an Dynamik. Einige hundert Meter vor der Halle, am zugewiesenen Abschlußort, war die Straße in voller Breite von quergestellten Wannen zugeparkt, die Demo sollte nun auf den Platz neben der Straße. Allerdings zog es ein Großteil der Demo vor, lieber auf der Mühlenstraße zu bleiben und hier beide Fahrspuren zu blockieren. Es wurden noch einige Redebeiträge gehalten, und gegen acht die Demo aufgelöst.

Zum Zeitpunkt der Auflösung war die Demo bereits auf etwa 50 Personen zusammengeschmolzen. Allen war klar: wir wollen zur Halle!, und auf diesem Weg, der nun erfolgreich für die Anfahrt der VIPs blockiert worden war, war wohl ein Durchkommen, zumindest als Großgruppe, nicht möglich. Aber wo eine Halle ist, ist auch ein Weg!

Schick und festlich in der Halle

Bereits einige Tage vor der Eröffnung hatte die Hedonistische Internationale dazu aufgerufen, schick gekleidet in Kleingruppen die Halle aufzusuchen, zu betreten und mitzufeiern.
Was hier insgesamt passiert ist, wissen die Autor_innen dieses Textes nicht, aber, mensch lese und staune: mindestens drei Personen ist es tatsächlich gelungen, in die Halle zu gelangen, trotz ungezählter Bullen in Uniform und in Zivil und Unmassen an Wachschutz! In der Halle gelang es den fiesen Eindringlingen, ihre Meinung zur Halle, zu MediaSpree und dem ganzen Scheiss vor den Kameras der versammelten Presse darzulegen: ein Po wurde entblößt, und vor den Schriftzug O2 wurde ein großen N gesetzt, buntes Konfetti wurde geworfen. Herzlich Glückwunsch nochmal von dieser Seite! Anscheinend wurden die drei nach der Aktion ziemlich übel von Wachschutz und Bullen aus der Halle geschleift.
Ein offiziell teilnehmender Journalist erhielt ebenfalls um 21 Uhr Hausverbot. Humorlose Securitys waren auf sein MediaSpree versenken!-Tshirt aufmerksam geworden.

Vor der Halle: Volksfest? Nein: Protest!!!

Nunächst einmal: das angekündigte Volksfest mit angeblich 20.000 Besucher_innen fiel komplett aus. Nun stellt sich die Frage: fiel es aus, weil die Bullen alle Zugangswege radikal abgesperrt hatten und zeitweise niemanden, und zeitweise nur ausgesuchte Leute Richtung Halle gelassen haben? Oder waren die Leute, die aufs Fest wollten, so angenervt von der massiven Präsenz von Bullen, teilweise mit übel kläffenden aggressiven Hunden, daß sie lieber aufs Fest verzichteten? Oder hatten die Berliner_innen an sich keinen Bock auf diese miese Show-Veranstaltung von Anschutz, O2 und Co.?
Der Verdacht drängt sich auf, dass das Fest garnicht wirklich als Fest gedacht war, es wurde auch nicht wirklich beworben. Zu augenfällig ist die Begründung des Demo-Verbotes durch das angebliche Fest, und zu wenig wurde für das Fest geworben. Bis zuletzt gab es kein Programm, keine Ankündigung, war nur die Rede von Feuerwerk, Musik, Wurst- und Bierbuden. Und für Anschutz ist es natürlich einfach, ein paar 10.000 Euro für ein angebliches Fest auszugeben, wenn dadurch erreicht werden kann, dass die Demo verboten wird.
Wenn es wirlich so war: Ob Anschutz auch die Bullen verarscht hat? Oder ob Anschutz und die Bullen sich gemeinsam diese Idee mit dem angeblichen Fest ausgedacht haben? Wir werden es vermutlich nie wissen, und wie die Ereignisse des Abends gezeigt haben: es hat nicht funktioniert - im Gegenteil!

Um 20 Uhr befanden sich folgende Menschen vor der Halle und auf den beiden Seitenstraßen, wo das "Fest" hätte stattfinden sollen: etwa 400 Besucher_innen, davon etwa 250 bis 300 mit dem Ziel, am Ort des Geschehens ihrer Unzufriedenheit eine Stimme zu verschaffen; etwa 100 bis 150 Bullen in Uniform, und dutzende in Zivil; ca. 100 Wachschützer; einige Dutzend gelangweilte Bier- und Wurstverkäufer_innen. Die Halle selbst wurde durch ein Doppelgitter abgesperrt, in dessen Mitte Bullen mit scharfen Hunden herumlungerten.
Die Unzufriedenen hatten sich auf verschiedenen Wegen Zugang verschafft. Viele schafften es durch die Kontrollen, wobei ab etwa 20 Uhr deutlich mehr Augenmerk auf den Stil gelegt wurde, andere fanden ihren Weg über verschiedene Hinterhöfe. Die Bullen, obwohl doch so viele, viel zu viele da waren, waren mal wieder ganz schön verpeilt, und es gab immer wieder nette Möglichkeiten.

Gegen halb neun, während auf der einzigen, übrigens recht kleinen Bühne, gesponsert von "Spreeradio", eine Tombola zur Verlosung von Eintrittskarten lief, wurde das Mikrofon von einem schick gekleideten Besucher ergriffen, der die anwesenden Demonstrant_innen gegen die ekelhafte Halle herzlich begrüßte, woraufhin noch mehrere Menschen die Bühne betraten, um ihm ihre Solidarität zu versichern. Daraufhin wurde die Bühne von etwa 15 Bullen in Kampfmontur gestürmt, zwei Menschen wurden festgenommen, einer der beiden vorher noch von mindestens drei Bullen brutal verprügelt: es wurde mit Handschuhen ins Gesicht gegriffen (Nase und Mund) und dadurch der Kopf verdreht. Dazu kamen Schläge und Tritte.
Bei der Bullenaktion fiel ein Boxenturm um, auch die sonstige Technik erlitt Schaden - das bedeutete das frühe Ende für die kleine, so hoffnungsvoll mit der Eintrittskartentombola gestartete Bühne.

Nachdem die Bühne nun tot war, sammelte der wütende Mob sich direkt vor dem Eingang zur Halle. Laute Sprechchöre ertönten, gegen MediaSpree, den Kapitalismus und natürlich die Halle: Abreißen, abreißen! Transparente tauchten auf, und konnten auch von den herbeigallopierenden Bullengruppen nicht immer beschlagnahmt werden. Bullen mit wild kläffenden Hunden rannten über den Platz und trugen so aktiv zur Schaffung einer besonders festlichen Athmosphäre bei. Es kam zu mehreren teils brutalen Festnahmen. An den Prügeleien beteiligte sich teilweise auch der private Sicherheitsdienst.

Gegen 21 Uhr wurde noch ein Fotograf von den Securitys rausgeschmissen, aus unbekanntem Grund. Er wollte sich noch bei den Bullen beschweren, wegen Bedrohung, Körperverletzung und Diebstahl durch die Security, doch die Bullen gingen weg, sie wollten damit anscheinend nichts zu tun haben. Hingegen wurde ein Nazi-Grüppchen mit Thor Steinar-T-Shirts von den Bullen kurzerhand in eine Wanne verfrachtet und in Sicherheit gebracht.

Um die Halle herum

Westlich der Halle, wo gegen kurz nach sieben die Demonstration ankam, blieb die Straße auch die nächsten Stunden durch quergestellte Wannen komplett versperrt. Kleinere Menschengruppen waren auch nach Auflösung der Demonstration gegen acht noch länger anwesend und versuchten die Bullen davon zu überzeugen, dass sie doch von Anschutz-Geschäftsführer Kornett persönlich eingeladen wurden. Dies gelang anscheinend auch einigen, wenn auch längst nicht allen.

Ebenfalls komplett durch Wannen versperrt war die Mühlenstraße östlich der Halle, etwa hundert Meter hinter der Kreuzung Mühlenstraße/ Oberbaumbrücke. Hier war die Einlaßpolitik ähnlich: manche hatten Glück (bzw. die richtige Kleidung), anderen wurde der Zugang ohne Begründung verwehrt. Vor der Absperrung hielten sich hunderte Menschen auf, ein Soundsystem sorgte für nette Musik.
An der Kreuzung Revaler Ecke Warschauer Straße startete um halb neun eine weitere angemeldete Demo Richtung Halle, an der etwa 200 Leute teilnahmen. Das Offene Mikro des Lautis wurde auch von Anwohner_innen rege genutzt, um ihre ganz persönliche Kritik an der Halle, aber auch der Stadtumstrukturierung insgesamt und vor allem den permanent steigenden Mieten loszuwerden. Während der Demo gab es anscheinend einen Übergriff durch einen rassistischen Bullen auf einen dunkelhäutigen Teilnehmer (Faustschlag ins Gesicht). Der Bulle verweigerte die Herausgabe der Dienstnummer. Die Demo wurde von den Bullen etwa 40 Meter vor der Kreuzung Mühlenstraße gestoppt.

Bereits in den Stunden vorher war hier die Straße ab und zu von verpeilten Bullenketten temporär gesperrt worden, aber nie für längere Zeit. Nun wurden hier auch Hamburger Gitter aufgebaut, geschützt von Bullenkette und ziemlich vielen permanent wütend kläffenden Hunden. Es war alles sehr konfus, aber auch sehr nett. Die Bullen an der Absperrung standen zwischen zwei Gruppen von jeweils vielleicht 200 Leuten, wurden von beiden Seiten angeschriehen, aber auch umtanzt. Die Hunde kläfften, ab und zu marschierten kleinere Bullengruppen durch die Menge. Eine Frau wurde festgenommen, kam aber schnell wieder frei. Mehrere Clowns erhielten Platzverweise.

Ganz offensichtlich hatten die Bullen in diesem Bereich Anweisung erhalten, sich sehr zurückzuhalten. Natürlich kam es zu gelegentlichen Schubsereien, zu unhöflichem Verhalten der Bullen, und auch homophobe Beleidigungen wurden gehört. Doch gemessen an dem, wie wir die Berliner Bullen gewöhnt sind, war das äußerst soft, und ist wohl auf die Sozialisation der Bullen zu schieben, die nun mal Einsatzbullen sind, und auch dann, wenn die Anweisung von oben kommt, mal nicht zu provozieren und zu prügeln, nicht ganz aus ihrer Haut können.

Und so verging die Zeit. Der Lauti hielt unermüdlich durch, immer noch kamen Anwohner_innen zum offenen Mikrofon, Musik gabs sowohl vom Lauti als auch vom Soundsystem. VIPs tauchten hier ab halb neun (mit wenigen Ausnahmen) auch nicht mehr auf. Während der ganzen Zeit war der Bereich großräumig abgesperrt. Die Absperrungen reichten in Kreuzberg bis zur Schlesischen Straße, in Friedrichshain bis zum Warschauer Tor.

Und wie wars denn so für die VIPs?

Für die exlusiv eingeladen Gäste, aus Wirtschaft, Politik und Showbusiness, muss es ein ziemlich beschissener Abend gewesen sein. Die Veranstaltung konnte erst mit einer Stunde Verspätung beginnen, weil die Gäste nicht so anreisen konnten wie sie wollten. Nach Westen hin war komplett dicht wegen der Demo, und auch auf der Strecke von Osten muss es zu Behinderungen gekommen sein. Es ist unklar, wie viele der angekündigten 1000 exklusiven Gäste es überhaupt bis zur Halle geschafft haben. Es wäre schön, wenn es hier genauere Infos gäbe!

Der Geschäftsführer von Anschutz, Kornett, war laut Presseberichten bei der Eröffnungsansprache sichtlich genervt. Mehrere VIPs gerieten selbst in die Polizeikontrollen und mußten sich ausweisen und waren darüber sehr irritiert. Insgesamt herrschte, so die Morgenpost, in der Halle eine doch sehr getrübte Stimmung.Mensch kann sich das auch vorstellen: um die Halle herum tausende wütende Demonstrant_innen, direkt vor der Halle noch einige Hunderte, und dann schaffen es einige tatsächlich, in die Halle selbst reinzukommen: wer von uns würde sich da, als VIP, noch wohlfühlen?

Und wie siehts aus mit dem Image von Anschutz, O2, MediaSpree?

In den allermeisten Presseberichten standen die Proteste an erster Stelle. Interessant ist, dass der friedliche Protest teilweise sogar zu Krawallen von gewalttätigen Demonstranten aufgeblasen wurde (Morgenpost). Auch die Bilder sprechen eine deutliche Sprache. Auf der Titelseite der Berliner Zeitung ist die Halle im Hintergrund zu sehen, im Vordergrund eine dichtgedrängte Menge an Bullen im Kampfmontur. Das entspricht auf eine Art und Weise durchaus der Wirklichkeit, zumindest wie sie sich gestern abend darstellte, und dieses Bild ist durchaus kein Einzelfall.

Daß ein halbes Stadtviertel über Stunden für den Verkehr gesperrt werden mußte, dürfte auch dazu beigetragen, den Ernst der Proteste vielen deutlich zu machen. Und wenn Anwohner_innen über Stunden hinweg Probleme haben, ihre Wohnungen zu erreichen, werden sie Anschutz dafür nicht gerade lieben.

Und wir?

Wir hatten einen sehr erfolgreichen Tag, und wir hatten auch viel Spaß. Wir wünschen allen, die von den Bullen mißhandelt wurden, eine schnelle Genesung. Insgesamt wurden (laut Ermittlungsausschuss) gestern abend 11 Leute festgenommen, die aber alle bis Mitternacht wieder frei waren. Lassen wir die Leute nicht allein, wenn die Repression auf juristischer Ebene weitergehen sollte.
NO2-World - No Anschutz World! MediaSpree versenken!

Weitere Informationen findet ihr u.a. in den älteren Indyartikeln Vor der Eröffnung, Ouvertüre mit Kampfansage, Hintergrundinfos zur Anschutz/ O2-Halle sowie auf der Homepage der Spreepirat_innen.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

was ich noch gesehen hab...

Stew Pit 12.09.2008 - 05:50
...war auch noch ganz witzig...nach dem demo ja mehrere hundert meter vor der halle gestoppt wurde, versuchten mehrere leute irgendeinen weg entweder zur halle oder zur demo die beim raw losging zu kommen. wir wählten zunächst den "legalen" weg richtung zirkuszelte, mussten aber schnell umdrehen, weil überall bullen waren und wir ne stelle zum ungestörten zaun überqueren suchten. jedenfalls kam uns auf dem weg eine sichtlich erregte ältere dame entgegen, die ca 10 schwarz gekleidete personen (uns) freundlich drauf hinwies, dass man wegen den "scheiss gegenern der halle" nirgends durchkommt, sie versuche es schon seit einer halben stunde irgendwie darein zu kommen.wir bräuchtens gar nicht versuchen, über den weg zur halle zu kommen, da sind überall polizisten die einen nich durchlassen, "*grml* diese doofen (irgenwas gegendemonstranten bla)."
erfreutes gelächter schallte ihr entgegen und plötzlich lief diese dame relativ zügig weg. ich bin ja sonst nicht dafür leuten angst einzujagen, aber es durch lachen zu schaffen, ist dann doch schon ganz witzig ^^

auf jeden fall fand ich das ganze nen deutliches zeichen, was wir von der halle halten. weiter so. zu der situation an der ein rassistischer angriff stattgefunden haben soll:
ich stand quasi genau neben der person, die durch einen schlag mit der flachen hand ins gesicht getroffen wurde.das ganze passierte direkt vor den gittern. Ich will die Situation nicht schönreden oder verharmlosen, aber der bulle hätte wohl genauso reagiert, wenn da jemand "deutscher" aussehenderes gestanden hätte. der betroffene schrie sowas wie "ich f*** deine mutter du *********" und rüttelte dabei so sehr an dem gitter, dass es den cop davor vors knie gehaun hat. worauf hin er mit der flachen hand in das gesicht des betroffenen (der übrigends vor trunkenheit stark lallte und wankte) schlug. das ist sicher nicht schön und ich find bullen kacke, aber mit rassismus hatte diese tat nichts zu tun. der cop hat auch keine rassistischen andeutungen gemacht, trat jedoch die ganze zeit extrem aggressiv und arrogant auf. Eine junge Frau und ich forderten daraufhin die herausgabe der Dienstnummer, worauf hin der Bulle ca alle 5 sek sagte "Gehen sie bitte von dem Gitter weg". Ca 2 minuten später wurde er abgelöst und ward nicht mehr gesehen. der betroffene hat sich dabei nicht verletzt. alles in allem mal wieder eine kack aktionen der drexx bullen, aber kein rassistischer angriff, wie hier beschrieben. ACAB anyway!

Und dieser Post dient lediglich der Information, nicht dem in Schutz nehmen des Verhaltens der Polizei!!!

Juchhu! Nur 300 VIPs bei Eröffnung

Anschutz geht baden 12.09.2008 - 09:02
Wie sehr die Ereignisse von Mittwoch Abend eine Katastrophe für Anschutz waren, wird immer deutlicher. So steht jetzt fest: Anstatt der angekündigten 1000 exklusiv eingeladenen Gäste haben es nur 300 überhaupt bis zur Halle geschafft - und auch die mit deutlicher Verspätung!

Das berichtet die Berliner Zeitung von heute in einem Artikel unter der Überschrift "Verpatzte Premiere" ( http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0912/berlin/0034/index.html) . In der Berliner Zeitung auch ein übrigens erstaunlich netter Kommentar, den wir Euch nicht vorenthalten wollen.

Kampf gegen Spaßterroristen
MARIN MAJICA fühlte sich bei der Eröffnungsfeier der neuen Arena an der Spree unwohl.

Auffällig bei der Eröffnung der neuen Mehrzweckhalle O2 World am Mittwochabend war zunächst vor allem eins: die vielen Polizisten und Sicherheitskräfte vor und in der Halle. Den Demonstranten, die gegen die Halle als Symbol eines Ausverkaufs der Innenstadt protestierten, passte das prächtig in ihr Weltbild. Staatliche Sicherheitsorgane im Einsatz zum Schutz einer Elite, die ungestört mit Lachshäppchen und Musik feiern möchte - genau so hatten sie das vorhergesagt.

Doch auch solche Beobachter, die diese schlichte Sichtweise nicht teilen, befremdete der massive Polizeieinsatz. Der Umgang zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten kann getrost ruppig genannt werden. Dass es einigen Protestierern gelang, sich in Abendgarderobe in die Halle zu schummeln und die Veranstaltung durch kleine Aktionen zu stören, weckt fast Sympathie. Zumindest mehr als die Tatsache, dass die Polizei mit Hunden vor der Halle Aufstellung nahm. Und dass sie Passanten als verdächtig einstufte und festhielt, weil diese einen Anzug anhatten, aber Konfetti bei sich führten - ein klares Indiz für spaßterroristische Neigungen!

Vor der Halle hatte die Anschutz Entertainment Group zu einem Volksfest für alle Berliner geladen. Dass viele Menschen dieses "Fest" früh wieder verließen oder gar nicht erst gekommen waren, zeigt vielleicht, wie wenig die Berliner im Moment noch mit dem Bau anfangen können. Diejenigen, die trotz Verspätung bis zum Feuerwerk aushielten, erlebten eine krachend pompöse Soundkulisse, zu der Slogans wie "Platz für Helden" und "Raum für Siege" über die LED-Glasfassade liefen. Die Hallen-Gegner waren in diesem Moment nicht die Einzigen, bei denen diese Bilder vage Erinnerungen an eine andere berühmte Berliner Mehrzweckhalle weckten. Den abgerissenen Sportpalast.

 http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2008/0912/berlin/0051/index.html

Weitere Bilder auf flickr

Basy 12.09.2008 - 10:17

Es hat wohl genervt

ergänzt 12.09.2008 - 10:41
Das es die Anzugträger" nervte ,zeigt wohl auch das Thema der Aktuellen Stunde im Abgeordnetenhaus.
Die Ansage eines FDP-lers -Alternativkultur auf einen Bauernhof in Brandenburg zu verfrachten -ist ja wohl eindeutig-früher nannte mensch das wohl "Landverschickung".

 http://www.rbb-online.de/_/imparlament/index_jsp/key=7942180.html

Auch die Abendschau veränderte seine Tonlage- im Vergleich zu den letzten Monaten.


 http://www.rbb-online.de/_/abendschau/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_7946753.html

weitere Fotos No2! - World

Umbruch Bildarchiv 12.09.2008 - 16:54
Getreu dem Motto "Wir sind alle eingeladen!" zog am Mittwoch, den 10. September '08 eine bunt gemischte Demonstration mit rund 1.200 Menschen vom Kottbusser Tor zur Eröffnungsfeier der O2-World-Arena in Friedrichshain. "Abreißen, Abreißen"-Sprechchöre und Pfiffe vor der Arena, blockierte Zufahrtswege, eine geenterte Spreeradio-Bühne und andere Störungen brachten die Eröffnung der neuen O2-World gehörig durcheinander.

Eine Fotoreihe unter:
 http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/No2_world.html

Peinliche Inszenierung

Franky Free 12.09.2008 - 16:58
Feinripp & Korn haben Zur Eröffnung der O2 World einen guten Text gepostet. Über die ekelhafte Eröffnungsfeier Inszenierung zu Rammstein und mit "Weltereignisraum" Anspruch, habe ich bisher zu wenig gelesen.

Schätzung der TeilnehmerInnenzahl

durch die Polizei 12.09.2008 - 18:37
"1.500 Leuten (Bullen sagen 1200)"

hähä: die wissen halt, wieviel Zivis eingesetzt waren.
Und dass sie die dann von der Demoschätzung abziehen ist ja nur legitim.

LOL

der Verein Mediaspree e. V. wirkt erledigt

dein name 12.09.2008 - 21:00
Ein kleiner symbolischer Etappensieg scheint erreicht: der Verein Mediaspree verlässt still die Bühne. Im ganzen Rummel um die O2-Eröffnung befand es offenbar kein_e Journalist_in für nowendig auch mal den Vorsitzenden des Vereins zu befragen. Noch vor einigen Monaten wäre er, Christian Meyer, es gewesen, der als wichtiger Gast auch wichtige Statements zur weiteren Gebietsentwicklung abgegeben hätte. Sogar auf der Homepage von Mediaspree e. V. ist nichts zur Eröfnung zu finden: ein heimlicher Abschied. Bei der Grundsteinlegung war die Halle noch als Meilenstein worden:  http://www.mediaspree.de/News.7.0.html
Der sinkende Verein Mediaspree e.V. hat insbesondere seit dem erfolgreichen Bürger_innen-Entscheid dieses heftige Leck. Es gründete sich nämlich in dessen Folge eine neue Interessengemeinschaft betroffener Investor_innen, deren Vorsitz der Labels2-Investor Sihler innehat. Offenbar ein kleiner Putsch in der Interessengemeinschaft. Christian Meyer, der immer wieder unglücklich aussah, da sein Verein als Public-Private-Partnership noch mindestens den Anschein haben sollte, dass gemeinnützig gehandelt wird, scheint das Vertrauen der Gemeinschaft verloren zu haben.

Schön an dem Mediaspree-e.V.-Untergang ist, dass damit die ursprüngliche Idee, nämlich den Verein Mediaspree e.V. als Regionalmanagement (also privatisierte Stadtteil-"Politik") zu etablieren, mit untergeht. Somit bleibt der Raum "Stadt im Kapitalismus" symbolisch ein politischer und kein unternehmerischer.
Die Gründung der Interessengemeinschaft, die im Unterschied zu Mediaspree nicht mehr die Frechheit besitzt sich gemeinnützig zu nennen kann als "diskursiver Erfolg" gewertet werden. Wer fette Bauprojekte inklusive Nebenwirkungen möchte, kann dies nicht, wie mit Mediaspree versucht (siehe Satzung §2, Abs 2:  http://www.mediaspree.de/Vereinssatzung.35.0.html) unter dem Deckmantel der Allgemeingültigkeit tun.
Riskant an dem Ende von Mediaspree wird sein, dass auch daran der Widerstand leidet, der sicher von diesem recht einfachen Gegner profitiert hat. Denn es ist klar, dass auch ohne Mediaspree e. V. Aufwertung und Verdrängung weitergehen werden.

Aber erst einmal ist zu schauen, ob sich die politisch Verantwortlichen und die Invesor_innen trauen, den Verein untergehen zu lassen und einen es durch einen Neuanfang cleverer angehen. Dieses Signal wäre psychologisch gesehen nicht so dolle für den Immobilienmarkt. Daher werden wir eventuell doch noch Rettungsversuche erleben!

short video clip

pArAsite 13.09.2008 - 17:09

Hausbesetzung ?! Ja bitte !

Zittyleserin 15.09.2008 - 17:28
Die Zitty hat einen guten Artikel zum Thema Mietspiegel und Hausbesetzung geschrieben. Sogar mit Adressen zum Squattingvorschlag. Schaut mal auf:

 http://magazin.zitty.de/22377/berlin.html

O2-World klaut Geld der städtischen Hallen

querleserin 21.09.2008 - 19:34

Hier gibt's eine Untersuchung darüber, wo die in der O2-World laufenden Events gewesen wären, gäbe es keine Schöne Neue Anschutz-Welt.

Video: Eröffnung der "O2-World"

freundeskreis videoclips 23.04.2009 - 22:28
Das “Grand Opening” der “O2-World” am 10. September 2008 gab den Berlinerinnen und Berlinern einen kräftigen Vorgeschmack auf das exklusive Entertainmentbusiness, das die Mitte Friedrichshain-Kreuzbergs für Touristen und Investoren attraktiv machen soll.
Die Reaktionen an dem Abend waren entsprechend deutlich und reichten von gähnender Langeweile bis hin zu Vergleichen mit den Feierlichkeiten zum 40. Jahrestag der DDR.
Link zum Video: http://freundeskreis-videoclips.de/eroffnung-der-o2-world/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 15 Kommentare

danke

anna 12.09.2008 - 02:44
danke an die autorInn. sehr gut zusammengefasster artikel, so wie ich es auch erlebt habe. keine unter/übertreibung. besserer journalismus als die die drucken dürften. von "krawallen" konnte wirklich nicht die rede gewesen sein, die hätten sie gehabt, wären wenigstens ein paar der ca. 150 dixis in flammen aufgegangen...

"Ich ... Deine Mutter"

Tom 12.09.2008 - 07:31
Zitat von "Stew Pit": "der betroffene schrie sowas wie "ich f*** deine mutter du *********"

Leute, die - wem auch immer - sexistischen Scheiß entgegenbrüllen, haben auf unseren Demos nicht das geringste zu suchen. Es wird Zeit, dass wir endlich wieder selber gegen solche Leute vorgehen, statt sie auch noch in Schutz zu nehmen, wenn sie dafür auf die Fresse kriegen. Sexismus ist kein Stück weniger abzulehnen, als Rassismus: Wie hätte sein Umfeld wohl reagiert, wenn er dem Bullen zugerufen hätte, seine Mutter wäre eine "dreckige Ne...."?

is ja gut

Spielverderber 12.09.2008 - 08:07
der Festtermin war ein Fake, damit sich die protestierenden "Massen" aus K-berg und F-hain austoben können.

Mit dieser Taktik der Bullen muss man jetzt öfter rechnen (z. B. rote Zone beim G8 als Spielwiese).

Ansichten eines Gastes

der Halle 12.09.2008 - 09:41
Aus einem Kommentar zu einem Artikel der Berliner Zeitung über das "Soft Opening" am Dienstag Abend - recht lustig.  http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/blog/abini_zoellner/2008/09/02_world_ist_das_alles.html#more

"Das Gastronomische Angebot ist zwar vielfältig, jedoch sind die Portionen aberwitzig klein und dafür aber umso teurer. ... Komentar eines Kunden vor mir am Tresen zu einem Döner "Wächst der noch" der war so klein der geht in Berlin sonst nicht mal als Minidöner durch. Das Bier(Hasseröder) schmeckte nicht im Ansatz wie sonst, vom Überzogenen Preis ganz zu schweigen. Teilweise schmeckte es Schal.

Der Höhepunkt des Abends war es jedoch dem Treiben des Eismeisters und seiner Helfer zuzusehen. ...ist mir noch nie ein so schlechter Fahrer der Eismaschiene untergekommen. Von den Versuchen die Holzpflöcke am Tor rauszuziehen mal ganz zu schweigen. Vier Leute sind 15 Minuten lang nich in der Lage zwei Holzpflöcke aus dem Eiszu bekommen. Dazu klemmte dann noch die Tür zur Eisfläche so das die Eismaschiene erst verspätet rausfahren konnte. .... Zu den ganzen Anlaufschwierigkeiten passte ein Parkplatzpersonal´, dass mit den Anforderungen komplett überfordert schien was sogar zu Handgreiflichkeiten auf dem Parkplatz führte, so das die Polizei einschreiten mußte. Dazu kommen freche 5,00 € Parkgebühren..."



Bei der feierlichen Eröffnung war übrigens ausgerechnet die Rolltreppe, auf der die VIPs in die Halle kommen sollten, kaputt. So ein Ärger...hihi.

Spreeufer für Alle , Tempelhof für Alle

ich_nk44 12.09.2008 - 10:17
Während der Demo wurde auch folgender Redebeitrag verlesen:
Die O² Arena ist nicht der einzige Ort an dem Gentrifizierung stattfindet. Am 31,10. ist es soweit, der Flughafen Tempelhof schließt. Damit eröffnet sich uns ein Freiraum von rund 4mio Quadratmeter. Und damit Platz genug für all unsere Ideen!

Die Schließung des Flughafens hat auch eine andere Seite. Der Senat „plant“ die Errichtung neuer innovativer Wohnanlagen und die Ansiedlung der so genannten Kreativ- und Kulturwirtschaft – was das bedeutet, können wir uns ja vorstellen...

Neoliberale Aufwertung ist bereits angesagt. Schon jetzt berichten uns Menschen von Häuserübernahmen durch große Investoren. Dies bedeutet im Endeffekt Tempelhof für Auserwählte, aber auf keinen Fall für alle.

Vor diesem Hintergrund hat sich das Initiativbündnis „Tempelhof für alle“ gegründet. Es geht uns um die Verwirklichung konkreter Ideen auf dem Flughafengelände und überhaupt um die Bekämpfung einer Stadtentwicklungspolitik wie Sie einfältiger, unsozialer und kapitalistischer derzeit nicht sein könnte! Wir fordern den Abriss der Zäune, einen Baustop auf dem Gelände für mind. 10 Jahre und die reelle Möglichkeit in den Entwicklungsprozess eingreifen zu können.

Wir laden euch zu einem Info-Abend am 09. Oktober im Tristeza, Pannierstr. 5 in Neukölln ein!

Des Weiteren laden wir euch am 1. November zu einer fröhlichen Parade ein um den neuen Freiraum gebührend zu begrüßen.

Wenn ihr euch mit Einbringen wollt, kommt zu unseren Bürozeiten in den Stadtteilladen Lunte in der Weisestr. 53. Jeden Dienstag 16-18h oder zum offenen Plenum jeden ersten und dritten Dienstag im Monat in der Hermannstr. 48 im Projektraum um 18h.
Sonst könnt ihr uns unter tfa.blogsport.de oder  tfa@riseup.net erreichen.

Tempelhof für alle!

hat laune gemacht

lalülala 12.09.2008 - 11:47
nur kurz: seit langem das gelungenste, was ich in berlin an nichtmilitantem protest erlebt habe. endlich mal kein planloses rumstehen nach der demo, dann gings erst richtig los und die leute sind selbst kreativ geworden. die zweite angemeldete demo hat da auch einiges zu beigetragen. super auch, dass viele beim verkleiden mitgemacht haben. so waren wir kaum zu kontrollieren. hat spaß gemacht, weiter so!



Pressemitteilung

von heute 12.09.2008 - 12:22
Halleneröffnung: die billigen Lügen der Verlierer

Pressemitteilung, 12.09.09

Zwei Tage nach der „exklusiven Eröffnung“ der Anschutz-Halle wird immer deutlicher, was für ein Desaster diese Veranstaltung war.

So berichet die Berliner Zeitung von heute, dass 300 der geladenen Gäste den Weg in die Halle nur über Umwege geschafft haben. Bis jetzt ist unklar, wie viele Gäste überhaupt den Weg gefunden haben – 1000 scheinen es den äußeren Eindrücken nach keineswegs gewesen zu sein, sondern deutlich weniger.

Stefanie Klausner von den „Spreepirat_innen“ hierzu: „Auf allen Ebenen war die Eröffnung der Halle für Anschutz und O2, aber auch für das ganze Konzept „MediaSpree“ und die verantwortlichen Politiker_innen, ein Katastrophe für die Veranstalter. Ein halbes Stadtviertel musste über Stunden für den Verkehr gesperrt werden, drei große Straßen wurden durch quergestellte Polizeifahrzeuge, Gitter und Hundestaffeln stundenlang mehr oder weniger komplett abgeriegelt. Trotzdem schaffte es der Protest, unüberhörbar und unübersehbar bis vor und sogar bis in die Halle zu gelangen“.

Angesichts ihrer offensichtlichen Niederlage auf allen Ebenen greifen die Verantwortlichen nun zu billigen Lügen. So äusserte sich Anschutz-Geschäftsführer Kornett in der „Berliner Zeitung“ von heute entsetzt über die „gewalttätigen Proteste“ vor der Halle. „Aber ist es Gewalt, wenn Konfetti geworfen wird? Ist es wirklich Gewalt, wenn ein Mensch das Mikrofon auf der Bühne ergreift, um seine Kritik an der Halle zu äussern? Und ist es Gewalt, wenn Sprechchöre vor der Halle ertönen, die ein Ende der Investorenplanung „MediaSpree“ fordern?“, fragt Klausner von den Spreepirat_innen. „Bei absolut friedlichen, gleichzeitig ausdrucksstarken Protesten von Gewalt zu Reden, zeigt, daß Anschutz versucht, den massenhaften Protest gegen die Halle zu diskretitieren, um die Niederlage von Mittwoch zu verschleiern“, so Klausner. Immerhin hatte Anschutz vor einigen Tagen noch behauptet: „Ganz Berlin freut sich auf die Halle.“ Das Gegenteil ist nun bewiesen.

Die Darstellung der Polizei, sie sei nicht gewalttätig gegen friedlichen Protest vorgegangen, weisen wir entschieden zurück. Absolut friedliche Demonstrant_innen wurden verprügelt und festgenommen, übrigens nicht nur durch Polizei, sondern auch durch den privaten Wachschutz der Halle. „Jeder, der dies bezweifelt, hat die Gelegenheit, sich anhand der zahlreichen zur Verfügung stehenden Foto- und Filmaufnahmen davon zu überzeugen, daß unsere Darstellung die richtige ist und die Polizei und Anschutz lügen“, so Klausner. Maria Graufeld von den Spreepirat_innen beschreibt eine Situation folgendermaßen: „Gegen halb neun befanden sich einige wenige Demonstratinnen und Demonstranten auf der Bühne vor der Halle, und es wurde eine Rede gegen die Halle gehalten. Dann wurde die Bühne von etwa 15 Polizisten in Kampfmontur gestürmt. Hierbei wurde mindestens eine Person brutal zusammengeschlagen. Ich konnte beobachten, wie der Person rücksichtslos mit Handschuhen ins Gesicht, in Mund und Nase gegriffen und dadurch der Kopf stark verdreht wurde. Gleichzeitig wurde die zu diesem Zeitpunkt absolut hilflose Person von verschiedenen Polizeibeamten durch Schläge und Tritte malträtiert.“

Sollte bislang keine Anzeige wegen schwerer Körperverletzung im Dienst durch Polizeibeamte eingegangen sein, ist dies vermutlich auf die weit verbreitete Einschätzung zurückzuführen, daß Körperverletzung durch Polizeibeamte fast nie verurteilt wird, da sich die Polizisten und Polizistinnen gegenseitig decken. Erinnert sei hier an die Vorfälle vom Mai 2007 und Mai 2008, als eine Tagesspiegel-Reportin (2007) bzw. taz-Journalisten (2008) von Polizisten grundlos und teilweise schwer verletzt wurden. Obwohl in beiden Fällen die Ermittlung der Täter von der jeweiligen Tageszeitung unterstützt wurde, konnte in beiden Fällen kein einziger Täter ermittelt werden, da sich die Polizistinnen und Polizisten weigerten, gegen ihre Schläger-Kollegen auszusagen.

Die Eröffnung am Mittwoch war ein Image-Desaster für Anschutz und MediaSpree, das hoffentlich noch lange nachwirken wird. In vielfältigen Zeitungs-, Radio- und Fernsehbeiträgen wird Sympathie für die Proteste geäussert. Um so mehr ist es schade, daß teilweise undifferenziert die Darstellung der Polizei übernommen wird, wenn etwa über die friedlichen Proteste unter der Überschrift „Gewalttätige Krawalle“ berichtet wird.

Auch eine Überschrift wie „20 Verletzte bei Demonstration“ ist irreführend, wenn es einen Zwischenfall mit einer unbekannten Flüssigkeit gegeben hat, woraufhin einige Polizist_innen VORSORGLICH Krankenhäuser aufsuchten, aber ALLE ihren Dienst fortsetzen konnten, wie die Polizei selbst mitteilte. Wenn die „Bild“-Zeitung einen Artikel über die Proteste mit „Säure-Anschlag auf Polizisten“ betitelt, ist dies nicht nur eine tendenziöse Schreibweise, sondern eine bewußte Irreführung der Leser_innenschaft, die auch durch die offizielle Mitteilung der Polizei in keiner Weise gedeckt ist.

AG Spreepirat_innen beim Initiativkreis „MediaSpree versenken!“ für die Vorbereitungsgruppe der Proteste gegen die Anschutz-/ O2-Halle

In anderen Welten, kosmische Weiten

Die "Bild"-Zeitung schreibt 12.09.2008 - 12:33
Bild.de 11.9.08

Protest gegen Mediaspree-Projekt eskaliert

Zerstören diese Chaoten Berlins Zukunft?
VON MARCUS HELLWIG

Hassverzerrte Gesichter, grelle Pfeifkonzerte und prügelnde Chaoten – die Eröffnung der O2 World wurde zur Randale-Nacht.

Mehr als 900 Aktivisten der „Spreepiraten“ zeigten ihr brutales Gesicht. Hunderte Polizisten mussten die Gala-Gäste schützen. Die Krawall-Bilanz: 20 mit Phosphorsäure verletzte Polizeibeamte, eine verwüstete Showbühne, Wandschmierereien.

ZERSTÖREN DIESE CHAOTEN BERLINS ZUKUNFT?

Auf beiden Seiten der Spree sollen drei Milliarden Euro verbaut, bis zu
40 000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Jetzt gefährden die Randalierer
Millionen-Investitionen.

„Das ist eine sehr kritische Sache für uns“, sagt Rechtsanwalt
Frank-Rainer Töpfer (52). Er vertritt einen spanischen Multimillionär,
der in das sogenannte „Columbus-Haus“ (Stralauer Platz 35) einen hohen
dreistelligen Millionenbetrag investieren will.

Der Anwalt zu BILD: „Mein Mandant hat wenig Verständnis für diese unverhohlene Gewalt. Hier ist jetzt die Politik gefragt, uns den nötigen Schutz zu bieten.“ Auch Mediaspree-Investor Stefan Sihler (46), Geschäftsführer von „Labels Berlin“, ist besorgt. „Einige Investoren überdenken bereits ihr Engagement in Berlin“, sagt er. „Der Senat hat die Pflicht, das gesamte Vorhaben an sich zu ziehen.“ Investoren-Anwalt Dr. Klaus-Martin Groth (60): „Das frühe Zurückweichen der Politik hat diesen Leuten den Weg bereitet.“

Das soll sich nun ändern. Stadtentwicklungs-Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (61, SPD) warnt den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg davor, von Zusagen an Mediaspree-Investoren abzurücken. „Wir werden darauf
achten, ob der Bezirk die Interessen Berlins wahrt“, sagt sie. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (54, SPD) zeigt kein „Verständnis für die Motive der Demonstranten.“

Moritz Hillebrand (39) von der Anschutz Entertainment Group (Betreiber der O2 World): „Diese Gewalt hat eine neue Qualität. Die Mediaspree-Gegner haben eine Plattform geschaffen, die wir für gefährlich halten. Dennoch glauben wir an diesen Standort.“

 http://www.bild.de/BILD/berlin/aktuell/2008/09/11/mediaspree-protest-eskaliert/zerstoeren-die-chaoten-die-zukunft-berlins.html#

Angesichts dieser ...

egal 12.09.2008 - 14:25
.... massiven Täuschung der Leser wäre zu überlegen, ob man nicht bei BILD mal "HALLO" sagt und denen unser Lachen präsentiert. Selten so viel primitive Hetze gelesen!!!

Ich glaub es kaum das es möglich ist ein derart massiven Wahrnehmungsverlust zu erleiden wie der zuständige Redakteur.

Unglaublich wozu Menschen in der Lage sind wenn ihre beschissenen Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen oder man die Karriere-Leiter hoch kriechen will. Anders ist das wohl kaum zu erklären.

Pfui!

Interview mit "Kommunikations-Chef" von O2

berliner zeitung 13.09.2008 - 11:22
"Das war ein Ausbruch von Gewalt, den es üblicherweise am 1. Mai gibt."

Gutes Interview mit Stephan Becker-Sonnenschein, dem "Kommunikations-Chef" von O2, in der Berliner Zeitung von heute.




Herr Becker-Sonnenschein, nach der Eröffnung der O2-World machten die Zeitungen in Berlin mit Fotos auf, die bewaffnete Polizisten mit Helmen unter dem Logo der O2-World zeigen. Vorher wurden Scheiben von O2-Geschäften zerstört ...

... wir wollen die Relationen wahren - es wurden Farbbeutel an Geschäfte gekleckst. Eine Scheibe ging kaputt ...

Dennoch kann man nicht von einem gelungenen Auftakt reden.

Die Eröffnungsfeier war ein gelungener Auftakt. Und dass sich die bekannten Krawallbereiten zusammengetan haben, um auf der Plattform einer unter Umständen nicht uninteressanten Diskussion zur Stadtentwicklung Radau zu machen, hat mit dem Auftritt der O2-World insgesamt nichts zu tun. Das war ein Ausbruch von Gewalt, den es üblicherweise am 1. Mai gibt.

Die Halle, so wichtig und willkommen sie ist in Berlin, wird vielfach noch als Fremdkörper wahrgenommen, installiert von starken Investoren zum Geldverdienen. Sie wird nicht von Sympathie getragen.

Ich weiß nicht, an welchen Beobachtungen Sie das festmachen: 50 000 verkaufte Karten sprechen doch eine deutliche Sprache. Ich glaube, die O2 World ist schon akzeptiert und sehr gut angenommen.

Wie verhalten sich die Investoren, die Betreiber der neuen Halle zu ihren Gegnern? Sind die Großunternehmer auf die Media-Spree-Aktivisten zugegangen? Wurde das Gespräch gesucht?

Ich weiß, dass die Anschutz-Group als Investor auf jeden Fall mit den Media-Spree-Aktivisten gesprochen hat. Auch mit der Stadt wurden Konzepte für den Spree Park erarbeitet.

Irritierend wirkten zur Eröffnung martialische Sprüche auf der LED-Wand: "Gebaut für Kraft, Platz für Helden, Raum für Siege", dazu Trommelwirbel. Das erinnert an unselige Zeiten, da ist man in Berlin schnell alarmiert.

Diese Botschaften sind im Zusammenhang mit den Events - Eishockey, Basketball oder Handball - zu sehen. Zwei von drei Teams sind deutsche Meister. Die Kampagne hat die Anschutz-Gruppe entworfen.

Sie als Namenssponsor halten die Sprüche nicht für unberaten?

"Gebaut für Meister" - finde ich einen super Slogan. Da sind top Meister drin, top Spieler, die Eisbären. Die Kraft einer Tina Turner halte ich für sensationell. Man muss schauen, welche Brille man sich aufsetzt.

Die Slogans liefen über die LED-Wand, da hatte man gar keine besondere Brille auf.

Wenn man die Dinge aus dem Entertainment-Winkel betrachtet, dann ist eine Metallica-Gruppe sicher sehr kraftvoll. Kennen Sie Metallica?

Klar. Ich würde sie nicht in einer Kombination mit "Platz für Helden" oder "Gebaut für Kraft" gebrauchen.

Das ist eine Geschmacksache, darüber kann man nicht streiten.

Reden wir über die Nutzung des öffentlichen Raumes für Werbung. Warum ist der Name O2-World der richtige Name für eine Mehrzweckhalle in Berlin?

Warum ist Allianz-Arena der richtige Name für ein Stadion in München?

Das weiß ich nicht, ich finde den nicht richtig. Immerhin wird klar, dass es sich um ein Stadion handelt, O2-World dagegen ist erst mal ein Geheimnis.

Das ist jetzt eine semantische Feinheit. Die Beilage in Ihrer Zeitung hat ja sehr deutlich gemacht, dass es sich dabei um eine Mehrzweckhalle handelt. Das haben die meisten Berliner verstanden.

Aber was versprechen Sie sich von diesem Namen, für den Sie offenbar eine beträchtliche Summe jährlich ausgeben?

O2 mit seinen 14 Millionen Kunden in Deutschland hat eine Tradition, seinen Kunden besondere Unterhaltungs-Events zu bieten. Wir hatten früher den Music Flash, jetzt heißt es O2 World on tour. Wir können in der O2 World Berlin keine Leistungen umsonst zur Verfügung stellen, bieten aber besondere Leistungen an, etwa einen Vorverkaufsservice von 48 Stunden.

Ach, es geht gar nicht um Präsenz und Umsatzsteigerung?

Präsenz zeigen wir andauernd in Berlin und Deutschland mit unseren nationalen Aktivitäten, mit denen wir auch den Umsatz steigern wollen. Zu diesen Aktivitäten gehört auch die O2 World.

Als Kundin würde ich ein starkes Netz mehr schätzen als einen zusätzlichen Service. Anders als meine Kollegen mit anderen Netzen kann ich aus meinem Verlag nur sehr schwer mit O2 telefonieren.

O2 investiert bis 2010 etwa 3,5 Milliarden Euro in den Ausbau des Netzes und der Infrastruktur in Deutschland.

Wir haben jüngst andere Orte aufgelistet für Namensrechte: Aldi-Süd-Hörsaal, Levi-Strauss-Schule, Nordfrost-Arena. Wo ziehen Sie mit Sponsornamen für sich die Grenzen?

Es hängt vom Ziel ab.

Aber wo ist die Grenze? Wenn sich verarmte Städte in guter Lage von einem starken Namensponsor helfen lassen wollen? Wird es Umbenennungen geben?

Auf eine so konditionale Frage fällt mir eine Antwort schwer.

Das Gespräch führte Birgit Walter.

Erfolgreich???

xyz 14.09.2008 - 13:10
Zitat: Und wir?
Wir hatten einen sehr erfolgreichen Tag, und wir hatten auch viel Spaß.

Das mit dem Spaß glaube ich gern, ansonsten: das ich nicht lache! Mal ist es ein McDonalds in Kreuzberg, dann eine Veranstaltungshalle, dann zieht ihr mal wieder nach Bayreuth, um den "Bonzen" den Tag zu vermiesen. Wie doof, wie langweilig, wie sinnlos: Darauf passt wohl am besten der Spruch "Was kümmert es die Eiche, wenn sich die Wildsau an ihr schabt?"

Merkt ihr gar nicht, wie albern eure ewigen "Provokationen" sind? Aber ja, dahinter steht ja der Gedanke, dass ihr mit dem vielen Geld und dem Platz, der da verbaut wurde, was viel besseres anfangen könntet, nämlich eure seid Jahrzehnten ikonenhaft vor euch hergetragenen "sozialen und kulturellen Projekte". Zur Information: Am Spreeufer gibts Strandbars, das "Maria", das Badeschiff, für jeden ist was dabei. Was wollt ihr eigentlich?

Was geht denn auf den Plätzen ab, die ihr für Zwecke der "Subkultur" beschlagnahmt? Rumhängen, rumblödeln, rumhampeln, grölen, saufen und kiffen. Wenns "ernsthafter" wird, dann werden alberne Theaterspiele einstudiert, hässliche Skulpturen aus Schrott zusammengeschweißt oder ganz doll antifaschistische Initiativen und Demos ausgebrütet. Das wars auch schon. Wer wirklich was qualitativ Anspruchsvolles schafft, wendet sich damit früher oder später an die bürgerliche, zahlungskräftige Kundschaft - also an eben die Leute, denen ihr mit lächerlichen Demos "an den Karren pissen wollt". Und zu guter Letzt, wenn ihr in euren "alternativen Wohn- und Lebensprojekten" total abgesumpft seid, müsst ihr euch von eurem Nachwuchs sagen lassen: "Du Papi, wenn ich groß bin, will ich auch mal Spießer werden"

Dann wäre da noch die aufopferungsvolle "Hilfe für die sozial Schwachen und die Migranten". Oh ja, wenn sich die auf euch verlassen müssten, dann wären sie allerdings ganz schön am Arsch. Wenn Deutschland aus lauter "Floras", "Hafenstraßen", "Bethaniens" und "Bauwagenplätzen" bestünde, käme hier nicht ein einziger Flüchtling oder Arbeitsmigrant her - und zwar weil wir ihm dann NICHTS zu bieten hätten: keine Arbeit, kein Geld, keinen Wohnraum. Das wird nämlich alles von den "Spießern" und Bonzen" finanziert, gebaut und bereit gestellt.


LOL. Schönen Tag noch.


@xyz

Also auf dem Niveau ja? 16.09.2008 - 15:52
Sich für etwas gemeinsam einzusetzen, ist besser als, nur durch stumpfen Konsum zu verblöden und zu sehen, wie alles den Bach runtergeht. Wofür du deinen feinen Arsch hochbekommst, hast du ja in deiner arroganten Pöbelei nicht verraten.

Außerdem ist die Szene vielschichtig und nicht so wie du sie darstellst.

Gute Kunst muss sich nicht an bürgerliche oder zahlungskräftige Kunden richten, sondern an alle Menschen, die dafür offen sind. Kunst gehört in den öffentlichen Raum.

Und bei solchen Aktionen geht es um die Mitbestimmung der Bürger,was in ihrer Stadt passieren soll, wenn dir das nicht passt, hast du einfach Pech gehabt.

Und auch wenn das in deiner anscheinend auch durch Werbung entstandenden Weltsicht so alles so hinhaut, müssen auch mal ein paar andere Sachen gerade gerückt werden: Flüchtlinge kommen in der Regel nicht wegen dem Geld und wir müssen den Reichen Schnöseln auch nicht dankbar sein, wenn sie mal achso großzügig sind und anderen mal ein paar Krümel vorwerfen. (das würde nehmlich voraussetzen, das alles auf der Welt gerecht verteilt ist, und das ist es nicht, deshalb brauchst du auch nicht mit moralischen Argumenten kommen...).

Ich unterlasse jetzt mal aus Zeitgründen das Zurückpöbeln. Hauptsache bei dir ist alles in bester Ordnung....immer schön anständig bleiben Junge...

Einige Sachbeschädigungen

Bungala 16.09.2008 - 18:37
Eingabe: 12.09.2008 - 11:10 Uhr
Geschäft beschädigt
Reinickendorf
# 2760

Passanten alarmierten heute früh in Tegel die Polizei, nachdem sie mehrere Knallgeräusche gehört hatten und drei Personen in Richtung S-Bahnhof Tegel weglaufen sahen. Die Beamten stellten an einem Geschäft in der Brunowstraße Schäden an der Schaufensterscheibe und der Eingangstür fest. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat das Landeskriminalamt die Ermittlungen übernommen.


Eingabe: 11.09.2008 - 11:15 Uhr
Geschäft beschädigt
Friedrichshain-Kreuzberg
# 2747

Unbekannte Täter haben in der vergangenen Nacht in Friedrichshain die Schaufensterscheiben eines Handy-Shops in der Frankfurter Allee mit Schriftzügen beschmiert. Die Tat wurde gegen 7 Uhr entdeckt. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.


Eingabe: 09.09.2008 - 10:20 Uhr
Sachbeschädigung
Mitte
# 2710

Unbekannte Täter warfen in der vergangenen Nacht gegen 0 Uhr 45 mehrere Kleinpflastersteine gegen die Schaufensterscheibe eines Handyshops in der Turmstraße in Moabit, welche zwar beschädigt wurde, jedoch nicht zu Bruch ging. Eine weitere Scheibe des Geschäfts wurde mit schwarzer Farbe beschmiert. Vor dem Laden fanden die Beamten Flyer mit politischem Inhalt. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.


Fight lookism !

Schneewittchen 18.09.2008 - 18:41

Polizei beendete nicht genehmigte Party

Polizeiberichtsleser 22.09.2008 - 22:23
Treptow - Köpenick
# 2880

Polizeibeamte beendeten gestern Abend gegen 20 Uhr 15 eine illegale Musikveranstaltung in Alt-Treptow. Die Beamten stellten unter der Elsenbrücke rund 60 Personen fest, die sich unter anderem einen Tresen aufgebaut hatten, an dem Getränke verkauft wurden. Ein Stromgenerator hielt eine Musikanlage in Betrieb. Die Einsatzkräfte beendeten die Veranstaltung, bei der es im Vorfeld zu einer Auseinandersetzung mit einem Radfahrer gekommen war. Der 34-jährige Mann befuhr gegen 18 Uhr 20 mit seinem Rad die Straße An den Treptowers und traf auf die Feiernden. Er bat darum durchgelassen zu werden, woraufhin er von seinem Rad gerissen, mehrfach getreten und geschlagen wurde. Der 34-Jährige erlitt leichte Verletzungen und seine Bekleidung wurde beschädigt.