Antireprssionsdemo am 10. Juli in Berlin

Bernd Kudanek alias bjk 11.07.2008 22:23 Themen: Antifa Antirassismus Globalisierung Repression Soziale Kämpfe
Die Demo vom Kurdistan-Solidaritätskomitee Berlin veranstaltete und unter anderem von der Roten Hilfe und den Solidaritätsgruppen für die in Berlin inhaftierten antifaschistischen Gefangenen Christian und Andrea unterstützte Demo sollte sich um 18:30 Uhr vor dem Hauptbahnhof sammeln. Als ich gegen 18 Uhr eintraf waren außer einem spektakulären Großaufgebot an Bullen weder auf dem Europaplatz vor dem nördlichen Ausgang noch auf dem Washingtonplatz vor dem südlichen Ausgang des Hauptbahnhofs irgendwelche DemonstrantInnen zu sehen.
Erst gegen 19 Uhr kamen am Europaplatz Ecke List-Ufer einige meist kurdische DemonstrantInnen gruppenweise zusammen, sodaß klar war, dort ist der Sammelpunkt. Sofort stürzten einzelne übereifrige Bullen sich auf Filzopfer. Es waren stets die gleichen Bullen, die sich bei diesen perversen würdelosen Grabschereien schon immer besonders hervortun. Offenbar haben sie entsprechende Neigungen. Wie auch immer, ihre Opfer suchten sie gezielt aus, entweder "gefährliche" Antifas oder südländisch ausschauende Menschen, ja sogar ein Mutter mit Kinderwagen und kleinen Kindern wurde direkt vor dem Bahnhofseingang durchsucht. Ob die Bullen wohl versteckte Bomben im Kinderwagen zu finden glaubten? Leider war mein Digi-Foto gerade da nicht einsatzbereit.

So nach und nach formierten sich trotz ständiger Regenschauer mehrere hundert TeilnehmerInnenn, die Veranstalter sprachen von insgesamt 500, auf der kiesbestreuten Freifläche, argwöhnisch bewacht von den berüchtigten Schlägerbullen, die zwar teilweise neue Hundertschaftsnummern hatten aber uns seit Jahren als Kampftruppen bekannt waren. Die vielen Zivilbullen machten da keine Ausnahme. Ein Zivilbulle mit einem Totenkopf-T-Shirt fiel mir besonders unangenehm auf. Er kratzte sich in ekelhafter Weise dauernd die Hand-Innenflächen. Ob der wohl die Krätze hatte und womöglich von kleinen Tierchen befallen war?

Nun, obwohl ihr oberster Dienstherr, Innensenator Körting, im Tagesspiegel zum Besten gab, die PKK sei zumindest in Berlin kein Problem, von ihr ginge keine Gewalt aus, dachten die Bullen-Einsatzleitung und Berlins oberster Demo-Erlauber, Joachim Haß - nomen est omen, darüber offensichtlich ganz anders. Wie sonst ist das Großaufgebot an uniformierten Bullen und Zivi-Bullen zu erklären. Weil die Demo friedlich blieb und sich niemand provozieren ließ, wurde die Bullen-Einsatzleitung unruhig, schließlich mußten sie ja auch den Passanten und Touristen gegenüber, ihrem Dienstherrn - dem rotroten Senat sowieso - ihre Daseinsberechtigung nachweisen. Also suchten und fanden sie, wie sie den Demostart verzögern konnten, denn uns zu provozieren gelang ja nicht.

Ein Öcalan-Transpi wurde ihr Zelebrationsobjekt. Es sei angeblich nicht erlaubt, außerdem sei das große Öcalan-Porträt von lauter kleinen Öcalans eingerahmt. Die mußten weggeschnitten werden. Aber auch das reichte nicht. So verging mehr als eine halbe Stunde. Das gleiche Öcalan-Transpi durfte übrigens bei der Migrations-Demo am vergangenen Samstag problemlos mitgeführt werden [url= http://file1.carookee.com/forum/WISP/file/3363493/%D6calan-Transpi.jpg]hier klicken[/url]. Aber da waren kein Joachim Haß und auch die jetzt angetretenen Schlägerbullenhundertschaften nicht im Einsatz. Deswegen blieb's ja am Samstag auch friedlich!

Als die Öcalan-Farce im Sinne der triumphierenden Bullerei abgehakt war, entdeckten sie plötzlich Transpis mit dem Logo des gerade erst von Terror-Schäuble verbotenen kurdischen Senders RojTV. Und wieder verging die Zeit, ohne daß die Demo starten konnte/durfte. Irgendwann war auch das erledigt und es ging los.

Aber keine hundert Meter gab's wieder Zoff. Ein junger, martialisch ausschauender Anarchist hatte wohl Zivilbullen fotografiert. Das gefiel diesen nicht und sie, darunter der sich so ekelhaft kratzende Zivilbulle, bedrängten ihn und seine Freundin. Er wurde unter unserem Protest brutal zur Personalienfeststellung abgeschleppt. Später konnten er und seine Freundin dann wieder an der Demo teilnehmen. Seinen Fotoapparat hat er jedenfalls nicht rausgerückt.

Unser erstes Ziel war die Außenstelle der JVA Plötzensee in der Lehrter Straße, wo der Antifaschist Christian einsaß. Dort angekommen verkündete uns der Moderator aus dem Lauti, daß es uns nicht erlaubt sei, Christian zu grüßen. Deshalb betonte er spöttisch, daß wir hier sind, um Christian nicht zu grüßen. Homerisches Spottgelächter kam wegen dieses dämlichen Verbots auf. Ob sich das Grüß-Verbot wohl Joachim Haß ausgedacht hat? - Weiter ging's zur JVA Moabit, immer wieder mischten sich Zivilbullen in die Demo, schafften es aber nicht, uns zu provozieren.

Eine besonders bemerkenswerte Szene fiel mir wie auch Roland Ionas Bialke [url= http://de.indymedia.org/2008/07/221880.shtml]hier sein klasse Bericht[/url] dann in der Invalidenstraße auf, Joachim Haß marschierte mutig ganz alleine quer durch die Demo, schnurstracks auf einen jungen Kurden zu. Gespannt, was da wohl kommt, hob ich meinen Digi-Foto - und Berlins oberster Demo-Schikanör überraschte mich tatsächlich. Er umarmte diesen jungen Kurden ganz freundschaftlich und wurde zurück umarmt. - Will der junge Kurde etwa Bulle werden? - Und keiner ist auf Joachim Haß etwa im Zorn losgegangen. Berlins glietschiger Polizeipräsident hätte das nicht riskieren können. Wir erinnern uns nämlich noch gerne daran, wie Glietsch und seine Bodyguards am 1. Mai vor Volkes Zorn Reißaus nehmen [url= http://file1.carookee.com/forum/WISP/file/3270468/104.jpg]hier klicken[/url] und Schutz in einer Bullenwanne suchen mußten. Hach, war det 'n Jenuß!

Als wir an der JVA Moabit anlangten, wurden wir schon durch lebhaftes Winken der Gefängnisinsassen durch die vergitterten Fenstern empfangen. Mit lautem Hallo winkten wir wieder zurück. Leider durften wir nicht in Sichtweite der Fenster unsere Zwischenkundgebung abhalten. Ob die Bullerei wohl durch unsere Demo Aufruhr im Knast befürchtete? Mittlerweile war es 21 Uhr und mir taten die Füße vom langen Rumstehen weh, außerdem wurden die Lichtverhältnisse für mein billiges Digifoto Canon PowerShot A 410 zu schlecht. Fotos in fortgeschrittener Dämmerung kann auch die beste Bildbearbeitungssoftware nicht mehr richten.

Da gab es am Demo-Ende noch mal Zoff. Es soll wohl wieder jemand abgeführt worden sein. Vermutlich war es der mutige Roland Ionas Bialke. Denn als ich Joachim Haß darauf ansprach und in rethorisch fragte, warum seine Bullerei denn immer solchen Terror machen müsse, zuckte er nur mit den Schultern und meinte nur, der Demonstrant habe einen Zivilbullen geschubst. Da konnte ich nur spöttisch auflachen und ging dann zur Bushaltestelle. Die Demo zog danach noch einen halben Kilometer weiter zum Bundesinnenministerium. Da muß es weiteren Zoff gegeben haben, wie [url= http://de.indymedia.org/2008/07/221875.shtml]hier im Indymediabericht[/url] nachzulesen ist.

Alle 87 Fotos sind eingestellt unter:
 http://www.carookee.com/forum/WISP/4/21788051#21788051
 http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/21788075#21788075

bjk
Unterschichtler
Forum:
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Ergänzungen

"1"er der bullerei

"Berliner Bereitschaftspolizei"-Beobachter 12.07.2008 - 00:11
Seltener Anblick bei einer Demo, die offenbar größer geplant war bzw. von der Copperei größer eingeschätzt wurde. Bei 350 Beamten - darunter drei (!) EHus aus Berlin - wurde offenbar von mindestens 500 Teilnehmern ausgegangen. Gerade da verwundetern die Bilder! Das mensch dort ein "1T" auf den Uniformen der Bereitschaftspolizisten - also das sind dann die Cops der 1. BPA (Bereitschaftspolizei-Abteilung) aus der Kruppstraße - zu sehen bekommt, ist dann außergewöhnlich, da zumeist der "öffentliche Auftritt" in Berlin den "Jungs" der 2. BPA aus der Ruppiner Chaussee vorenthalten ist. Und da vor allem den 21ern und 23ern. Die Technische Einheit war auch vor Ort! (an jedem Standort in Berlin gibt es eine Technische Hundertschaft).

nur mal so als anregung für diskussionen: was ist los bei der berliner (bereitschafts)polizei??

:________________
watching german bereitschaftspolizei 4 you! [cop-rechercheur]

genau hingucken beim Polizei beobachten

Rumpelstilzchen 12.07.2008 - 00:22
Lieber bjk,

Du schreibst, die Migrationsdemo am letzten Sa wäre ohne Polizeiprovokationen verlaufen, weil die Schlägertruppen von gestern fehlten. Das ist so nicht richtig.
Bei beiden Demos war die 12. Einsatzhundertschaft vertreten. Am SA zusammen mit der 24. EHU; am Donnerstag mit der 14.EHU, der jetzt "1 Z" gekennzeichneten Hundestaffel und der 1T/ Technische EHU der 1. Bepo-Abteilung.

Die 12. EHU ist dadurch gekennzeichnet, daß sie je nach Befehlslage ruhig bleiben, aber auch gezielt hart durchgereifen kann. (Die 23. EHU z.B. ist eher durch Frontalangriffe gekennzeichet und hätte am Do wahrscheinlich die ganze Demo zerkloppt).
Das bedeutet, daß die Polizeirepression auf der Antirepressionsdemo sehr gezielt aus politischen Gründen von der oberen Einsatzebene angeordnet war. Kamerawagen mit Digitalübertrageung ins Lagezentrum fuhren direkt vor der Demo!

Als Mitverantwortlicher kann durchaus auch Herr Hass genannt werden, der penibel durch die Zerschnippelungsaktion des Transparentes dafür sorgte, daß "ausnahmsweise" (welch Gnade!) genau ein Öcalan- Bild gezeigt werden durfte-- sonst nix.

Die Demo am Samstag lief trotz überlanger Seitentransparente unbehelligt ab, da Linkspartei und andere letztlich liberal-bürgerliche Kräfte mit dazu aufriefen. Am Do waren ausschließlich kurdisch-revolutionäre, antifaschistische und antiimperialistische Gruppen am Start. Da gilt mensch schnell als "terroristisches Umfeld"

Genau dieselben Beamten (Hundertschaften) wenden also je nach politischen Kriterien das Versammlungsgesetz sehr selektiv an. Es bringt nichts, Polizeirepression auf die Befindlichkeiten einzelner Beamter zu reduzieren, und dabei auch noch Emotion vor Genauigkeit der Beobachtung zu setzten.

Rumpelstilzchen

weitere Fotos der Demo

antifa 12.07.2008 - 11:37
noch ein paar Fotos

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 7 Kommentare

So sieht es die Polizei

Surfer 11.07.2008 - 22:49
Eingabe: 11.07.2008 - 14:10 Uhr
Demonstration verlief friedlich
Mitte
# 2050

Ohne besondere Vorkommnisse ist gestern Abend eine prokurdische Demonstration in Berlin- Mitte verlaufen.

Dazu hatten sich gegen 19 Uhr etwa 150 Teilnehmer am Hauptbahnhof versammelt.
Gegen 19 Uhr 30 setzte sich dann der Protestzug in Bewegung, der gegen 21 Uhr 20 seinen Endplatz am Bundesinnenministerium erreichte.

Am Rande der Demonstration kam es zu einzelnen Störungen. Insgesamt nahmen Polizeibeamte sechs Personen fest. Gegen sie wird u.a. wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz, Körperverletzung und Widerstandes ermittelt.

Insgesamt waren etwa 350 Polizeibeamte im Einsatz.

Find ich gut!

Kommunist 11.07.2008 - 23:25
Man mag von der PKK ja halten, was man will, aber der Kampf ist trotzdem legitim. Ich finde, dass es in ganz Deutschland Demos mit der Forderung nach dem Selbstbestimmungsrecht der kurdischen Bevölkerung geben sollte.

Kurden protestieren gegen Schließung

Badische Zeitung 12.07.2008 - 09:48
Kurden protestieren gegen Schließung des Senders Roj-TV

Sieben Kurden sind in Freiburg wegen des vom Bundesinnenministerium erlassenen Verbots des kurdischen Fernsehsenders Roj TV für drei Tage in den Hungerstreik getreten. Vor der Mensa an der Rempartstraße hat der Mesopotamische Kultur-Verein von Freiburg seinen Proteststand aufgebaut. Eine rund 30-köpfige Gruppe harrt in der Hitze aus. "Uns reicht es jetzt mit dem Verbot kurdischer Medien" , steht auf einem großen Transparent, und "Roj TV, Stimme des Friedens" . Daneben hängt ein großes Bild des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan.

Auf die Entführung der drei Deutschen am Ararat angesprochen, sagt Selami Resul vom Mesopotamischen Kultur-Verein, das sei nicht überraschend. Eine junge Frau übersetzt, was er und andere in der Gruppe sagen. "Die deutsche Presse hat das Anliegen der Kurden nicht wichtig genommen." Die Entführung sei die einzige Möglichkeit, angehört zu werden, um zu zeigen, dass die deutsche Regierung einen Fehler mache, indem sie Partei für die Türkei ergreife. "Die Deutschen kommen bestimmt bald frei" , sagen die Streikenden, ihnen werde sicher nichts passieren. Der Dachverband kurdischer Vereine in Deutschland hat vor einigen Wochen zum Tourismusboykott gegen die Türkei aufgerufen, erzählen die Männer. Die Entführung helfe, den Boykott zu verstärken, sagen sie. Kontakt zur verbotenen PKK hätten sie nicht, sagt Selami Resul. Öcalan sei für mehr als vier Millionen Kurden der Anführer, ergänzt ein junger Mann. Der baden-württembergische Verfassungsschutz hat den Kulturverein im Blickfeld, wie er auf Anfrage mitteilt.

Seit Mittwoch haben die Hungerstreikenden nichts gegessen, bis heute, 19 Uhr, werden sie durchhalten. Um 18.15 Uhr startet eine Kundgebung durch die Innenstadt. "Ich protestiere gegen das Verbot von Roj TV" , sagt die jüngste der Streikenden, die 16-jährige Newroz, und dass es ihr gut gehe. Die Kurden wollen ihren Sender wiederhaben. Die Hungerstreikaktion soll dabei helfen. Das Bundesinnenministerium hatte den Sender Mitte Juni wegen seiner Nähe zur verbotenen Organisation PKK geschlossen. Im Programm sei zu Gewalt aufgerufen worden, Kämpfer für den bewaffneten Kampf gegen die Türkei seien geworben worden. Die Menschen am Zelt sagen, der Sender sei ihre einzige Stimme und bringe ihnen ihre Kultur nahe.

bjk guckt genau hin

Bernd Kudanek alias bjk 12.07.2008 - 09:52
Hallo Rumpelstilzchen,

wenn Du schreibst, nach welchen Kriterien und von welch übergeordneter Stelle die uniformierten Schlägerhorden gegen DemonstrantInnen eingesetzt werden, rennst Du bei mir längst offene Türen ein. Insbesondere seit es in Berlin Senatsparteien gibt, von denen die eine sich links und die andere sich sozial nennt aber in Wahrheit nicht nur in der Innenpolitik einen knallharten reaktionären Kurs steuert, wie ihn Landowsky & Co es kaum hätten besser machen können. Der CDU-Bankenskandaleur Landowsky ist der, der außer einer zig-Milliarden-Schuldenberg-Hinterlassenschaft auch Berliner Unterschichtler gerne mal mit Ratten und Ungeziefer verglichen hat.

In allen entsprechenden Demoberichten habe ich die je nach Örtlichkeit (z.B. Touristenpublikum) und politischem Herrschaftsinteresse "abgestufte" Vorgehensweise der Schlägerbullen aufs Korn genommen. Gerade der sogenannten DDR-Bürgerechtlerin, Marion Seelig, als innenpolitische Senats-Sprecherin und ihrem PDS-Realo-Chef, Stefan Liebich, beide von einer Partei, die sich in Berlin als DIE LINKE tarnt, können die Repressionen gegen die revolutionäre außerparlamentarische Opposition gar nicht repressiv genug ausfallen. Linke "Chaoten", die ihren Protest auf die Straße bringen, sind ihrer kleinbürgerlichen Vorstellungswelt zuwider. Sie und ihre Mitläufer-GenossInnen, nicht nur hier in Berlin, sind die "nützlichen Idioten" der imperialistischen Repression!

Du siehst also, Rumpelstilzchen, wir sind da überhaupt nicht auseinander. Allerdings muß ich Dir in Bezug auf die Migrationsdemo vom vergangenen Samstag zum Teil widersprechen. Es waren in der Tat anfangs die gleichen Einsatzhundertschaften wie auf der Anti-Repressionsdemo am vergangenen Donnerstag als herrschaftliches Bedrohungspotential zugange aber am Samstag hat sich die Masse der eigentlichen Kampftruppen bald wieder verzogen. Vermutlich mußten sie sich wohl in Reserve halten für den Fall, daß es beim Massenspektakel um die US-Kriegsverbrecher-Festung am Brandenburger Tor vielleicht zu Spontan-Demos oder Schlimmeren gekommen wäre. Während der Samstagsdemo war das Gros der Kampftruppen jedenfalls außer Sichtweite, auch Joachim Haß konnte ich nirgends entdecken.

Das er Hauptverantwortlicher der Berliner Demoschikanen ist, prangere ich schon seit langem an. Er freut sich immer, wenn er meine entsprechenden Demoberichte über ihn liest. Er ist nämlich ein Fan des am 20.09.01 verstorbenen Karl-Eduard von Schnitzler, dem Chefkommentator des DDR-Fernsehens (Der Schwarze Kanal), dessen Widergänger er in mir sieht. Übrigens ist Joachim Haß auch Stammleser bei indymedia. :))))))

Wenn Du schreibst: "Es bringt nichts, Polizeirepression auf die Befindlichkeiten einzelner Beamter zu reduzieren, und dabei auch noch Emotion vor Genauigkeit der Beobachtung zu setzten", dann muß ich Dir erwidern, daß erstens alle Beobachtungen, Deine wie meine, immer nur subjektiv sein können, und außerdem "reduziere" ich die Repressionen nicht etwa auf Befindlichkeiten einzelner Beamter sondern diese und ihre Gewaltexzesse sind stets greifbare Beispiele für die Herrschaftsrepression an sich, die ich im Detail herausstelle. Und zweitens ist eine mal mehr mal weniger hoch dosierte Prise Emotion ein absolutes Muß für alle, die ernsthaft eine bessere Welt wollen! Ohne emotionell begeisternden Einsatz ist jedes dauerhafte (nicht nur) politische Engagement zum Scheitern verurteilt. Mit bloßem Dogmen-Chinesisch lockst Du keinen Hund hinterm Ofen vor, geschweige denn revolutionäre MitdemonstrantInnen.

Zurück zu Deinen "Befindlichkeiten einzelner Beamter", ich hatte ja das T-Shirt eines Zivilbullen in Großaufnahme ins Netz gestellt und gefragt, ob jemand den geflügelten Totenschädel-Aufdruck klassifizieren könne. Vielleicht sind nämlich Totenschädel und das Drumherum Symbol rechter Gesinnung, Rechts-Rocker oder so? Ich stell deswegen das Foto hier nochmals separat ein.

Also nix für ungut, liebes Rumpelstilzchen, Du siehst, ich gucke schon ziemlich genau hin und deswegen mußte Dein letzter Satz richtig gestellt werden. :))))))))))

bjk
Unterschichtler
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@Bernd Kudanek alias bjk

Thorten Schneidar 12.07.2008 - 10:33
...was soll Das denn für ein Symbol sein?!?

Also Ich kann auf dem T-Shírt nur so ein Totenkopfsymbol erkennen so wie es zur Zeit eben von jüngeren Leuten getragen wird!

So süß!

K.Ot 12.07.2008 - 11:28
Hach Leute, mir wird jedesmal so warm ums Herz, wenn ihr normale Bullen und Zivibullen unkenntlich macht. Mir ist leider bloß vollkommen schleierhaft, warum ihr das tut.

@K.Ot.

Lesender 12.07.2008 - 12:19
K.Ot. schreibt: "Hach Leute, mir wird jedesmal so warm ums Herz, wenn ihr normale Bullen und Zivibullen unkenntlich macht. Mir ist leider bloß vollkommen schleierhaft, warum ihr das tut."

Und mir ist vollkommen schleierhaft, dass Leute, die solche Fragen stellen, offenbar nicht mal kommentierte Fotos richtig kapieren können. Die Erklärung steht nämlich zum Beispiel in Foto Nr. 52, versuch mal, zu schnallen, dass es nicht nur Dämliche auf dieser Welt gibt.