Partybesetzung gegen Heidelberger Zustände

Autonomes Medienkollektiv Rhein-Neckar 16.06.2008 02:08 Themen: Freiräume Soziale Kämpfe
Heidelberg. In der Nacht von den 7. auf 8. Juni besetzten Freiraumaktivistinnen ein verlassenes Schwesternwohnheim und feierten ausgelassen für mehr Freiräume. Dabei befestigten sie ein über neun Meter langes Transparent an dem Gebäude. Die Aktivistinnen wollten mit der Besetzungsparty ein Zeichen gegen die Heidelberger Politik setzen, welche durch "menschenfeindliche, kapitalistische Verwertungslogik" geprägt sei.
Als sich die Polizei, mit Hilfe der Feuerwehr, Zugang zum Haus verschaffen konnte traf sie keine Personen im Inneren mehr an. Diese feierten hingegen woanders weiter.
Nach Angaben der Besetzerinnen nahmen etwa 150 Menschen an der Aktionteil. Die Polizei spricht von 100.

Die Aktion reiht sich in die jahrelangen Bestrebungen der Besetzerinnen ein sich ein neues Autonomes Zentrum in Heidelberg zu erstreiten. Das letzte wurde 1999 geräumt, ohne dass es einen angemessenen Ersatz gab.

Hintergründe: Autonomes Zentrum in Heidelberg | Freiraumaktionstage im Rhein-Neckar Gebiet




Links: die ersten Besetzerinnen kommen an -- Mitte: Graffiti beim Eingang --
Rechts: die Polizei versucht vergeblich das Schloss zu knacken


Für Freiräume - die Partybesetzung

Am 7. Juni 2008 sah mensch in den Fenstern des ehemaligen Wohnheims INF130 für kurze Zeit wieder Licht. Nach Angaben der Besetzerinnen versammelten sich gegen 20 Uhr ungefähr 150 Personen, um ihren Unmut über den herrschenden Mangel an Freiräumen in Heidelberg hedonistischen Ausdruck zu verleihen. Die Polizei sprach von 100 Personen. Unmittelbar nach Beginn der Partybesetzung wurden zwei Transparente aus den Fenstern entfaltet, die die Forderung nach mehr Freiräumen verkündeten. Bei veganen Dönern, Musik und Getränken verbreitete sich schnell eine gute Stimmung und bei Kerzenschein und Ton Steine Scherben feierten die Besetzerinnen ausgelassen bis die Polizei auf das Geschehen aufmerksam wurde.

Die ersten zwei Polizisten wurden von Campusbewohnern gerufen, da diese aufgrund des flackernden Kerzenscheins ein Feuer in dem leerstehenden Haus vermuteten. Wie auch alle nachrückenden Einsatzkräfte versuchten diese zunächst die Eingangstür durch Rütteln zu öffnen. Nachdem dies scheiterte und klar wurde, dass es sich um eine Besetzung handelte, wurde Verstärkung herbeigerufen. Inoffiziellen Angaben der Polizei zufolge wurde im Verlauf des Abends nicht in die Party eingegriffen, weil die Verstärkung und weitere Einsatzbefehle ausblieben. Aus Beobachtungen der Aktivistinnen lässt sich jedoch schließen, dass sowohl ein weiterer Streifenwagen, als auch Beamte vom Staatsschutz und Campus-Securities dazukamen. Zunächst versuchten sie mit einem Dietrich die mit einem vernagelten Schloss versehene Hintertür des Hauses zu öffnen. Als dies nicht gelang, wurde auch versucht, durch die Vordertür einzudringen. Diese war allerdings zugeschweißt und mit einer Stahlplatte gesichert, sodass dies auch missglücken musste.
Obwohl die zeitweiligen Bewohnerinnen des Hauses über die Aktionen der Polizei im Bilde waren, tat dies der Party, die mittlerweile in vollem Gange war, keinen Abbruch.
Zwei Personen, die sich in der Zwischenzeit außerhalb des Hauses eingefunden hatten, übernahmen eine vermittelnde Rolle zwischen Polizei und Besetzerinnen.

Um einer eventuellen Räumung zuvorzukommen, wurde gegen Mitternacht beschlossen, das Haus gemeinsam zu verlassen. Zwar behauptete die Polizei im Nachhinein, das Verlassen des Hauses bemerkt zu haben, doch nachfolgende Aktionen stützen dies nicht. Denn kurz danach gelangte die Polizei mithilfe einer Feuerwehrleiter durch ein Fenster in das Innere des Gebäudes. Durch die von innen geöffnete Tür sollten zuerst die vermittelnden Personen das Haus betreten. Scheinbar fürchteten die Beamten gewaltsame Übergriffe seitens der drinnen ausharrenden Besetzerinnen. Dieser Eindruck wurde unter anderem durch die im ganzen Haus verteilten Kerzen und schattenwerfenden Attrappen gestützt.
Die Aktivistinnen setzten währenddessen die Party an einem anderen Ort fort.


Kleiner Exkurs zu den Sozialwohnungen im Emmertsgrund, Heidelberg

Ende Januar 2008 beschloss der Heidelberger Gemeinderat mit knapper Mehrheit den geplanten Verkauf der über 600 Sozialwohnungen auf dem Emmertsgrund an einen privaten Investor. Mit dieser Entscheidung, so das Bündnis für den Emmertsgrund, wird "arrogant über die Köpfe der Betroffenen entschieden". Weiterhin wurden Ratschläge von Expertinnen und Bedenken sowie Einwände aus der Bevölkerung durch den Gemeinderat "einfach ignoriert".

Das Bündnis interveniert gegen den geplanten Verkauf schon seit Herbst letzten Jahres. Nach deren Angaben hat die Privatisierung der Sozialwohnungen und die damit einhergehende Gentrifizierung ansässiger Einwohnerinnen weitreichende Folgen für die gesamte Wohungssituation in Heidelberg. Im März diesen Jahres wurde Oberbürgermeister Würzner daraufhin eine Liste mit über 15.000 Unterschriften vorgelegt, welche das Bürgerbegehren einläutete.

Die Forderungen des Bündnisses an die Stadt lauten (1) die Bewahrung des städtischen Wohnungsbestandes, (2) die Sicherung bezahlbarer Wohnungen für breite Schichten der Bevölkerung und (3) den Erhalt der sozialpolitischen Steuerungselemente.



Die Polizeibeamten steigen mit Hilfe einer Feuerleiter mühsam in das besetzte Gebäude ein.


Das Autonome Zentrum in Heidelberg und seine Geschichte vor und nach der Schließung

Die Besetzung verortet sich nach Angaben der Aktivistinnen in einer langen Reihe diverser Aktionen für ein neues Autonomes Zentrum (AZ) in Heidelberg, die seit der Räumung des AZs 1999 immer wieder stattfinden.
Das 1991 aus einer Hausbesetzung hervorgegangene Autonome Zentrum war ein vielfältig genutzter selbsverwalteter Raum. Neben den vielen sich als emanzipatorisch verstehenden politischen Gruppen, die im AZ Raum für ihre Organisation fanden, gab es ein großes Angebot an Räumen für Veranstaltungen wie Discos, Theateraufführungen, Infoveranstaltungen, Konzerte, Voküs, und vieles mehr.
Der Anspruch an Selbstverwaltung des AZs ermöglichte eine politische und kulturelle Unabhängigkeit des Raums. AZ-betreffende Beschlüsse wurden im Konsensprinzip in einer wöchentlichen Vollversammlung getroffen, an der prinzipiell alle Sympathisantinnen teilnehmen konnten. So wurde die Chance geboten antisexistische, antirassistische und antinationalistische Politik nach außen und innen zu betreiben, die sich soweit wie möglich von der städtischen Parteipolitik emanzipiert.
Darüber hinaus bedingte der antikapitalistische Anspruch des Autonomen Zentrums eine "ehrenamtliche" Betätigung der Aktiven. Die Preise konnten dadurch so gestaltet werden, dass gesellschaftlich unterpriviligierten Menschen der Zugang erleichtert wurde.

Dass die Angebote des AZs nicht ausschließlich von der linksradikalen Szene genutzt wurden zeigte sich auch am Protest gegen die Räumung des Hauses 1999, der bei weitem nicht nur vom harten Kern der AZlerinnen getragen wurde. Am 6. Februar 1999 kamen zu einer Pro-AZ-Demo mehr als 1200 Personen. Eine vom Institut für Politische Wissenschaft ausgehende "Studie zur Lebenssituation in Heidelberg" aus dem Jahr 2000 stellt fest, dass sich 80% der 24- bis 35-jährigen Heidelbergerinnen für ein neues AZ aussprachen.

Die seither stattfindenden Aktionen für ein neues Autonomes Zentrum reichen von Hausbesetzungen über Demos zu Soliveranstaltungen. Zu erwähnen wären die Besetzungen der Casa Loca (1, 2), eines Gebäudes in der Rudolf-Diesel-Straße (1, 2) sowie der versuchten Besetzung des Alten Hallenbads (1, 2).
Die Resonanz der Stadtverwaltung lässt auf eine konsequent unkooperative Haltung schließen. Fern jeglicher Gesprächaufnahme um einen neuen selbstverwalteten Raum werden Aktivistinnen soweit wie möglich kriminalisiert und angeklagt - das Artikulieren des Bedürfnisses nach unkommerzialisierten öffentlichen Räumen wird gemäß umgreifenden Gentrifizierungstendenzen weitgehendst erschwert.
Trotz der Zusage der damaligen Oberbürgermeisterin Beate Weber, das AZ nicht ohne gleichwertigen Ersatz räumen zu lassen, sieht sich die Heidelberger Link(sradikal)e also auch neun Jahre später mit der Notwendigkeit konfrontiert, um angemessenen Freiraum zu kämpfen.


Was bleibt, was kommt? - Perspektiven

Nach zwei Jahren relativer Ruhe mit kleineren Aktionen wie z.B. Straßenfesten und Demos, kann die Besetzerparty ohne Zweifel als Erfolg gewertet werden. Diese hat gezeigt, dass sich in Heidelberg die Aktivistinnen noch lange nicht damit abgefunden haben, ohne ein autonomes Kulturzentrum zu leben. Die zahlreichen Besetzerinnen belegen dies ebenfalls. Natürlich diente diese Party auch dazu, Menschen, die mit solchen Aktionen noch keine Erfahrung hatten, für neue Aktionen zu gewinnen. Daraus lässt sich schließen, dass mit Sicherheit in Zukunft noch mehr Menschen sich beteiligen werden neue Freiräume zu erlangen.

Für die Heidelberger Aktivistinnen stehen perspektivisch drei Möglichkeiten zur Auswahl. <br>
Die erste besteht darin ein Haus zu erzwingen, das heißt durch diverse Aktionen Druck auf die Stadt auszuüben und dadurch Freiräume zu erkämpfen. Bei der zweiten Möglichkeit werden Verhandlungen mit der Stadt angestrebt um ein neues Objekt zu erlangen. Bei der dritten schließlich soll ein Objekt erkauft werden.
Alle drei Möglichkeiten werden stetig neu diskutiert und parallel zueinander praktiziert. Gerade die Pluralität der Herangehensweise kann sich als Stärke für die Freiraumaktivistinnen erweisen.

Besetzungspartys wie die jüngste werden allerdings als Mittel unverzichtbar bleiben.


Dokumentation der Pressemitteilung der Aktivistinnen der FreiraumbeuterAG:

Leerstehendes Wohnheim im Neuenheimer Feld besetzt

Am Samstagabend den 7. Juni wurde um 20 Uhr mit ca. 150 AktivistInnen das seit mehreren Jahren leerstehende ehemalige Wohnheim INF 130 auf dem Campus im Neuenheimer Feld besetzt um mit einer Party ein Zeichen gegen die Politik der Stadt Heidelberg zu setzen, zeigt sich doch von der Kommerzialisierung der Bahnstadt bis hin zur geplanten Privatisierung öffentlicher Sozialwohnungen im Emmertsgrund überall die menschenfeindliche kapitalistische Verwertungslogik.
Die Party, deren Motto „Für Freiräume“  auf einem 9 Meter langen Banner verkündet wurde, wurde um ca. 22.30h von mehreren sichtlich überforderten PolizistInnen besucht, die allerdings vor verschlossenen Türen stehen bleiben mussten. Während im Haus bei diversen Getränken und veganem Döner weiter getanzt wurde, konnte sich die hilflose Polizei nicht auf eine Vorgehensweise gegen die BesetzerInnen einigen. Die Unentschlossenheit der Polizei wurde von den BesetzerInnen genutzt um unbemerkt gegen halb eins das Haus zu verlassen. Eine Stunde später drang die Polizei, nach fruchtlosen Versuchen die Vordertür aufzubrechen, mithilfe der Feuerwehr über eine Drehleiter in das Haus ein um es zu räumen, traf aber überraschenderweise im Inneren niemanden mehr an.
Öffentliche und selbstverwaltete Räume, in denen sich Menschen demokratisch engagieren und entfalten können sind seit 1999 mit der Schließung des Autonomen Zentrums in Heidelberg quasi nicht mehr vorhanden. Obwohl die Heidelberger Stadtverwaltung damals Ersatz versprach, vermissen wir bis heute ein selbstverwaltetes, politisches und soziales Kulturzentrum. Stattdessen haben sich die sozialen Ungleichheiten auch durch die städtische Politik immer weiter verstärkt. Dies zeigt sich auch deutlich hier auf dem Campus im Neuenheimer Feld. Neben überfüllten Wohnheimen und Vorlesungssälen fördern Studiengebühren und das elitären Gehabe der Exzellenzinitiative die soziale Schließung. Wohnraum und Bildung sind zur reinen Ware verkommen und für weitreichende Teile der Bevölkerung inzwischen purer Luxus - von der miserablen und beschämenswerten Situation der Flüchtlinge und MigrantInnen ganz zu schweigen.
Deshalb: GEGEN KOMMERZ UND PRIVATISIERUNG - FÜR FREIRÄUME!
KEIN TAG OHNE AUTONOMES ZENTRUM!

Die Aktivistinnen der FreiraumbeuterAG


Weitere Artikel des Autonomen Medienkollektivs Rhein-Neckar:

19. Mai 2008 - Weinheim: von "Pimmeln" und Fackeln - der WSC marschiert auf

19. April 2008 - Rhein-Neckar: Ob Sonne oder Regen - Freiräume überall!

27. Februar 2008 - Pforzheim: Zwischen Repression und Opfermythos

13. Februar 2008 - Freiraumtage 2008: Vernetzung in Mannheim
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Ergänzungen

Göttingen: Zwischenfälle bei Fahnenumzug

http://www.hna.de 16.06.2008 - 20:37
Der Zug des "Gesamtbaltischen Völkerkommerses", der überweigend aus Angehörigen baltischer Staaten bestand, hatte sich gegen 11 Uhr zunächst ohne Störung von der Stadthalle Richtung
Paulinerkirche in Bewegung gesetzt. Als er dort gegen 11.15 Uhr ankam, trafen auch die etwa 30 Autonomen in der Nähe der Kirche ein. Der Einsatzleiter der Polizei reagierte und zog seine Einsatzkräfte zusammen.

Gegen 13.10 Uhr machte sich der Zug, der aus 200 Personen bestand, wieder auf den Rückweg Richtung Stadthalle. Doch weit kam er nicht. Im Bereich Prinzenstraße/Gotmarstraße stellten sich im 23 Angehörige der Linken Szene in den Weg. Nach mehrmaliger Aufforderung der Polizei gaben die Autonomen den Weg zunächst wieder frei, tauchten dann aber an der Einmündung Weender Straße/Theaterstraße erneut auf. In Anbetracht der Polizeipräsenz wichen sie jedoch wieder zurück.

Zur selben Zeit blockierten sechs weitere Autonome an der Einmündung Theaterstraße/Herzberger Landstraße den Fahrzeugverkehr. Sie wurden von Einsatzkräften zur Seite gedrängt. Außerdem stellten die Polizisten ihre Personalien fest.

Als der Zug des "Gesamtbaltischen Völkercommerses" gegen 14 Uhr an der Stadthalle ankam, blockierten zehn weitere Angehörige der linken Szene den dortigen Eingang. Trotz mehrfacher Aufforderung, den Zugang freizumachen, blieben vier Männer vor der Tür stehen. Als die Polizei auch deren Personalien feststellen wollte, versuchten sie, die Beamten wegzuschubsen und davon zu laufen. Aber ohne Erfolg: Die vier Göttinger wurden von den Einsatzkräften festgehalten und zu Boden gedrückt. Dabei wurde ein 25 Jahre alter Polizist der Bereitschaftspolizei leicht am Arm verletzt.

Die vier Festgenommenen wurden zur Wache gebracht und dort bis gegen 15.45 Uhr festgehalten, "um die Begehung weiterer Straftaten beziehungsweise Störungen zu verhindern", wie es bei der Polizei heißt. Da die Autonomen während der Störaktion vor der Stadthalle angekündigt hatten, eine für den Abend geplante Veranstaltung erneut stören zu wollen, forderte die Polizei weitere Einsatzkräfte an. "Vermutlich deshalb blieben bei den nachfolgenden Veranstaltungen weitere Zwischenfälle aus."

Insgesamt leiteten die Beamten an diesem Tag zehn Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Nötigung und Hausfriedensbruch gegen Angehörige der linken Szene ein. Der Fahnenumzug des "Gesamtbaltischen Commers" war eingebettet in eine Reihe von Veranstaltungen verschiedener Göttinger Burschenschaften, die an diesem Wochenende in der Universitätsstadt stattfanden. Erst am Freitagabend hatten rund 200 Angehörige der linken Szene friedlich gegen das Stiftungsfest einer in der Herzberger Landstraße ansässigen Burschenschaft demonstriert.

Artikel in der Rhein-Neckar-Zeitung vom

10. Juni 2008 14.08.2008 - 20:54
Ex-Studentenwohnheim besetzt.
Besetzer demonstrierten gegen "Ungleichheiten städtischer Politik"

bas. In einem ehemaligen Studentenwohnheim, das bereits seit geraumer Zeit leer steht, fand am Samstagabend eine "Hausbesetzerparty" statt. Die Organisatoren, offenbar Sympathisanten des ehemaligen Autonomen Zentrums, , hatten das Gebäude, Im Neuenheimer Feld 130, gegen 20 Uhr mit etwa 100 Aktivisten besetzt. Um 23 Uhr verließen sie es aber bereits wieder, nachdem die Polizei angerückt war. Das besetzte Gebäude soll demnächst einem Neubau weichen und gehört dem sogenannten "Unterländer Studienfonds bei der Universität Heidelberg", der das Stiftungsvermögen verwaltet.
Die Besetzer haben laut eigenen Angaben "ein Zeichen gegen die Politik der Stadt Heidelberg setzen" wollen, die von menschenfeindlicher, kapitalistischer Verwertungslogik" geprägt sei. Die Besetzung stand unter dem Motto "Freiräume", das auf einem rund zehn Meter langen Banner prangte. "Ungleichheiten durch städtische Politik" zeigten sich "auch deutlich auf dem Campus im Neuenheimer Feld".
Wie genau sich die "Besetzerparty" nach Eintreffen der Polizei auflöste, ist derweil unklar. Nach Angaben der Besetzer hätten sich die Beamten, die vor verschlossener Tür gestanden hätten, "nicht auf eine Vorgehensweise einigen können". Die Besetzer hätten sich dann die Unentschlossenheit zu Nutze gemacht und seien unbemerkt aus dem Gebäude geschlichen. Die Polizei erklärt hingegen, sie habe sehr wohl bemerkt, wie sich die Besetzer aus dem Gebäude entfernten. Die Beamten, die nur mit einem Streifenwagen unterwegs waren, hätten aber noch auf Verstärkung warten müssen, während die Besetzer geflohen seien, so der Pressesprecher der Polizei Norbert Schätzle. Ob Sachschaden entstanden ist, sei noch nicht bekannt. Inwiefern Anzeige wegen Hausfriedensbruch erstattet wird, ist Gegenstand der Ermittlungen.

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geil !!! — bürste

einfach eine besetzung — bummsebiene

re: einfach eine besetzung — so irgendwer vom amk-rn

Hmm — Dingens

@ Dingens — Manwe

Schöne Sache, das — Pink Panther

HILFE — Revo

xxx — xxx