Nbg: Großdemo für Ausbildung und Übernahme

SDAJ Franken 26.11.2007 10:08 Themen: Bildung Soziale Kämpfe
Über 3.500 Jugendliche haben am vergangenen Samstag für ihr Recht auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz und eine Übernahme im erlernten Beruf protestiert.
Großdemo für Ausbildungsplätze

Die SDAJ beteiligte sich am Samstag, den 24.11.2007 an der bauernweiten DGB Demo mit einem starken antikapitalistischen Block. Unter dem Motto „Ausbildung und Übernahme für alle“ versammelten sich um Fünf vor Zwölf über 3.500 Jugendliche am Nelson Mandela Platz. Nach der Begrüßung durch den IGM Jugendbezirksvorsitzenden hielt die SDAJ zusammen mit dem Schülerbündnis ein Grußwort in dem wir auf den Zusammenhang zwischen Lehrstellenmangel und den übrigen Angriffen auf die Rechte von Jugendlichen hinwiesen und zum Widerstand aufriefen. Die emotionale Rede fand tosenden Beifall. Nach weiteren Grußworten formierte sich der Demonstrationszug in dessen Mitte ein lautstarker, durch die SDAJ initiierter, antikapitalistischer Block an dem sich rund 350 Personen beteiligten lief. Die Demo zog an der Industrie und Handelskammer (IHK) vorbei in die Fußgängerzone und von dort zum Kornmarkt. Auf Zwischen,- und Abschlusskundgebung wurde klar das die Gewerkschaften endlich ihre Gangart gegenüber dem Kapital ändern werden. Zahlreiche Redner räumten ein das der Ausbildungspakt Angesichts von über 300.000 Jugendlichen ohne betrieblichen Ausbildungsplatz gescheitert ist und das die Unternehmen durch die von der SDAJ Anfang der 80er Jahre entwickelten Umlagefinanzierung zum Ausbilden gezwungen werden müssen. Die Interessensvertretung des Kapitals, die IHK heizte vor der Demo noch mal die Stimmung an in dem sie in einer Presseerklärung verlauten lies das es keinen Mangel an Lehrstellen gibt. Angesichts von über 27.000 Jugendlichen ohne betrieblichen Ausbildungsplatz in Bayern blanker Hohn. Auf der Demo wurde dann auch lautstark „Feuer und Flamme der IHK!“ Skandiert.
Obwohl die Polizei im Vorfeld der Demo auf den DGB Druck ausübte den antikapitalistischen Block zu unterbinden indem sie geplante Gewalttaten und einen schwarzen Block erfand kann der Tag als voller Erfolg gewertet werden. Es kam klar zum Ausdruck das Tausende von Jugendlichen keinen Bock mehr haben sich von den Herrschenden verarschen und belügen zu lassen sondern bereit sind solidarisch für ihre Rechte auf die Straße zu gehen. Die SDAJ Bayern war dieser Aktionstag nur der Auftakt für weitere Aktionen zur Erkämpfung der Umlagefinanzierung
Wer nicht ausbildet soll zahlen!
Wer nicht zahlt wird enteignet!
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Ergänzungen

Redebeitrag der SDAJ

ausbilden 26.11.2007 - 15:13
Den Text des Grußwortes der SDAJ, die auf der Demo den antikapitalistischen Block stellte, findet ihr hier:  http://web192.max32.de/rede-am-24.11.07,_,1071.html auf der Homepage der SDAJ Nürnberg/Fürth.

Richtigstellungen

teilnehmende Beobachterin 26.11.2007 - 16:38
Es sollten doch einige Aussagen hier richtig gestellt werden:

- Der antikapitalistische Block ist mit 350 zwar angemessen geschätzt, doch war er weit auseinander gezogen und die Stimmung wenig kämpferisch. Die Parolen der SDAJ ("Feuer und Flamme der IHK"; "Hoch mit der Bildung - Nieder mit der Rüstung") waren, sagen wir, nett. Hörbar waren sie nicht weiter als 20 Meter.

- Dass der DGB nun seine Kuschellinie aufgeben würde ist eine dramatische Fehleinschätzung: Das Ganze war eine einzige Alibi-Veranstaltung, die m.E. gerade das Mindestmobilisierungsziel (2000) mit ca. 2500 überschritten hat. Der DGB hat ja bspw. die Bundesagentur gegen Arbeit auf der Demo komplett ausgelassen, obwohl diese Lehrstellensuchende auf die nächsten vier Jahre vertrösten will. Eine Theater-/ Trommelgruppe, die neben Ausbildungssituation auch Abbau demokratischer Rechte thematisieren wollte, wurde vom DGB Jugendsekretariat nach anfänglicher Zusage wieder ausgeladen. Der SDAJ selbst wurde (angeblich) ein zugesagter Lauti wieder zurückgezogen. Hätte der DGB (+Einzelgewerkschaften) nur ansatzweise Interesse an einem Erfolg der Kampagne, hätte er die 30.000 €, die das Ganze in etwas gekostet haben dürfte, beispielsweise nicht in sinnlose blaue Zipfelmützen, Armbändchen und dümmliche Klapper-Schildchen investiert, sondern eine ernstzunehmende kampagne in Betrieben und Gesellschaft initiiert. Noch nicht einmal Pfeifen waren am Samstag erhältlich. Das war ganz großes Kino: Ein warenförmiges Riesen-Spektakel mit Eventcharakter und ohne der nach wie vor im DGB dominanten SPD wehtun zu müssen.

- Dass der Applaus bei der Rede der SDAJ tosend gewesen wäre ist schlichtweg falsch. Zumindest außerhalb des SDAJ-/Antikap-Blocks wurde kein einziger Redebeitrag mit Zustimmung oder Ablehnung qutiert; den Leuten wars scheißegal. wichtiger war, dass es am Kornmarkt dann Gratis-Glühwein gab. Nach der IHK, als es in die Altstadt ging, halbierte sich die Demo in etwa, weil die leute lieber Lebkuchen wollten. Und so hörte dann auch niemand mehr Bsirske (Ver.Di) an, der die mal wieder die Leier von der Notwendigkeit von Ausbildung für den Standort predigte usw.

Alles in allem: Achtungserfolg für die SDAJ, Blamage für die DGB-Jugend.

Nochmal klar machen:

... 26.11.2007 - 16:56
Klar, das es sie Hauptaufgabe der "linken" NewsJunkies ist, egal was und wo und wie gemacht wird, klein zu reden.
Egal ob von den Anarchos, den Kommies oder den Friedensbewegten.

Aber nochmal die Zahlen:
Es waren eine Abordnung der FAU (Anarchosyndikalisten) aus München mit mindestens fünf Leuten da, die auch ihre Zeitung mitbrachten. Ähnlich stark war die OA Nürnberg (Autonome), die gemeinsam mit Antifa-Initiativen einen Infostand hatten. Mit zehn Leuten und einer guten Zeitung in hoher Auflage war die Linkspartei-Jugend Nürnberg mit Unterstützung aus München da. Die SDAJ war mit Leuten aus 7 Ortsgruppen und über 50 Leuten da und betrieben einen Infostand, der gemeinsam mit dem OA/Antifa-Infostand die revolutionäre Linke vertrat.
Die Zeitung der SDAJ Bayern war leider kaum da, nur etwa 200 Stück konnten bei der Startkundgebung verteilt werden. Da können sich die SDAJler was von der Linksjugend abschneiden.
Die revolutionäre Linke war auf dem Demowagen mit Redebeiträgen der DIDF (Föderation der demokratischen Arbeitervereine der Türkei) und der SDAJ vertreten.

@teinlnehmende Beobachterin

beobachtender Teilnehmer 26.11.2007 - 17:04
wg. Lauti:

Der Lutsprecherwagen wurde von der Polizei verhindert mit der Begründung, der "schwarze Block" würde sich dann dort, wie bei der letzten Anti-Siko-Demo in München, sammeln, ausserdem würden dann kurdische "Extremisten" aus dem Umfeld der PKK, mit dem die SDAJ Kontakte hätte, auftauchen...

Ich bin kein großer Freund der DGB-Führung, aber in dem Fall möchte ich nicht, dass staatliche Lügen als gewerkschaftliche Abgrenzung begriffen wird.

Der DGB

bestimmt 26.11.2007 - 17:22
selber, wie viele Lautis und welche den Aufzug begleiten. Alles andere ist Quatsch.

Mehr Personen von solid

..... 27.11.2007 - 21:46
..von Linksjugend [`solid] waren es ca. 50 Personen nur sind diese teilweise bei anderen Gewerkschaften mitgelaufen.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 16 Kommentare an

@egal — maik

Wiederherstellung der Wahrheit — Ja, mein name

@maik — lazy-bone

Gegen Lohnarbeit — Micki

@Micki — nochma der lazy-bone

Bewegungsmarxismus — Herr von Bödefeld

wurst — mit soße

. — .

Gegen — Propaganda

linksjugend — schwarzes schaf

LINKSJUGEND — sdaj IN