Nbg: Großdemo für Ausbildung und Übernahme
Über 3.500 Jugendliche haben am vergangenen Samstag für ihr Recht auf einen betrieblichen Ausbildungsplatz und eine Übernahme im erlernten Beruf protestiert.
Großdemo für Ausbildungsplätze
Die SDAJ beteiligte sich am Samstag, den 24.11.2007 an der bauernweiten DGB Demo mit einem starken antikapitalistischen Block. Unter dem Motto „Ausbildung und Übernahme für alle“ versammelten sich um Fünf vor Zwölf über 3.500 Jugendliche am Nelson Mandela Platz. Nach der Begrüßung durch den IGM Jugendbezirksvorsitzenden hielt die SDAJ zusammen mit dem Schülerbündnis ein Grußwort in dem wir auf den Zusammenhang zwischen Lehrstellenmangel und den übrigen Angriffen auf die Rechte von Jugendlichen hinwiesen und zum Widerstand aufriefen. Die emotionale Rede fand tosenden Beifall. Nach weiteren Grußworten formierte sich der Demonstrationszug in dessen Mitte ein lautstarker, durch die SDAJ initiierter, antikapitalistischer Block an dem sich rund 350 Personen beteiligten lief. Die Demo zog an der Industrie und Handelskammer (IHK) vorbei in die Fußgängerzone und von dort zum Kornmarkt. Auf Zwischen,- und Abschlusskundgebung wurde klar das die Gewerkschaften endlich ihre Gangart gegenüber dem Kapital ändern werden. Zahlreiche Redner räumten ein das der Ausbildungspakt Angesichts von über 300.000 Jugendlichen ohne betrieblichen Ausbildungsplatz gescheitert ist und das die Unternehmen durch die von der SDAJ Anfang der 80er Jahre entwickelten Umlagefinanzierung zum Ausbilden gezwungen werden müssen. Die Interessensvertretung des Kapitals, die IHK heizte vor der Demo noch mal die Stimmung an in dem sie in einer Presseerklärung verlauten lies das es keinen Mangel an Lehrstellen gibt. Angesichts von über 27.000 Jugendlichen ohne betrieblichen Ausbildungsplatz in Bayern blanker Hohn. Auf der Demo wurde dann auch lautstark „Feuer und Flamme der IHK!“ Skandiert.
Obwohl die Polizei im Vorfeld der Demo auf den DGB Druck ausübte den antikapitalistischen Block zu unterbinden indem sie geplante Gewalttaten und einen schwarzen Block erfand kann der Tag als voller Erfolg gewertet werden. Es kam klar zum Ausdruck das Tausende von Jugendlichen keinen Bock mehr haben sich von den Herrschenden verarschen und belügen zu lassen sondern bereit sind solidarisch für ihre Rechte auf die Straße zu gehen. Die SDAJ Bayern war dieser Aktionstag nur der Auftakt für weitere Aktionen zur Erkämpfung der Umlagefinanzierung
Wer nicht ausbildet soll zahlen!
Wer nicht zahlt wird enteignet!
Die SDAJ beteiligte sich am Samstag, den 24.11.2007 an der bauernweiten DGB Demo mit einem starken antikapitalistischen Block. Unter dem Motto „Ausbildung und Übernahme für alle“ versammelten sich um Fünf vor Zwölf über 3.500 Jugendliche am Nelson Mandela Platz. Nach der Begrüßung durch den IGM Jugendbezirksvorsitzenden hielt die SDAJ zusammen mit dem Schülerbündnis ein Grußwort in dem wir auf den Zusammenhang zwischen Lehrstellenmangel und den übrigen Angriffen auf die Rechte von Jugendlichen hinwiesen und zum Widerstand aufriefen. Die emotionale Rede fand tosenden Beifall. Nach weiteren Grußworten formierte sich der Demonstrationszug in dessen Mitte ein lautstarker, durch die SDAJ initiierter, antikapitalistischer Block an dem sich rund 350 Personen beteiligten lief. Die Demo zog an der Industrie und Handelskammer (IHK) vorbei in die Fußgängerzone und von dort zum Kornmarkt. Auf Zwischen,- und Abschlusskundgebung wurde klar das die Gewerkschaften endlich ihre Gangart gegenüber dem Kapital ändern werden. Zahlreiche Redner räumten ein das der Ausbildungspakt Angesichts von über 300.000 Jugendlichen ohne betrieblichen Ausbildungsplatz gescheitert ist und das die Unternehmen durch die von der SDAJ Anfang der 80er Jahre entwickelten Umlagefinanzierung zum Ausbilden gezwungen werden müssen. Die Interessensvertretung des Kapitals, die IHK heizte vor der Demo noch mal die Stimmung an in dem sie in einer Presseerklärung verlauten lies das es keinen Mangel an Lehrstellen gibt. Angesichts von über 27.000 Jugendlichen ohne betrieblichen Ausbildungsplatz in Bayern blanker Hohn. Auf der Demo wurde dann auch lautstark „Feuer und Flamme der IHK!“ Skandiert.
Obwohl die Polizei im Vorfeld der Demo auf den DGB Druck ausübte den antikapitalistischen Block zu unterbinden indem sie geplante Gewalttaten und einen schwarzen Block erfand kann der Tag als voller Erfolg gewertet werden. Es kam klar zum Ausdruck das Tausende von Jugendlichen keinen Bock mehr haben sich von den Herrschenden verarschen und belügen zu lassen sondern bereit sind solidarisch für ihre Rechte auf die Straße zu gehen. Die SDAJ Bayern war dieser Aktionstag nur der Auftakt für weitere Aktionen zur Erkämpfung der Umlagefinanzierung
Wer nicht ausbildet soll zahlen!
Wer nicht zahlt wird enteignet!
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Ergänzungen
Redebeitrag der SDAJ
Richtigstellungen
- Der antikapitalistische Block ist mit 350 zwar angemessen geschätzt, doch war er weit auseinander gezogen und die Stimmung wenig kämpferisch. Die Parolen der SDAJ ("Feuer und Flamme der IHK"; "Hoch mit der Bildung - Nieder mit der Rüstung") waren, sagen wir, nett. Hörbar waren sie nicht weiter als 20 Meter.
- Dass der DGB nun seine Kuschellinie aufgeben würde ist eine dramatische Fehleinschätzung: Das Ganze war eine einzige Alibi-Veranstaltung, die m.E. gerade das Mindestmobilisierungsziel (2000) mit ca. 2500 überschritten hat. Der DGB hat ja bspw. die Bundesagentur gegen Arbeit auf der Demo komplett ausgelassen, obwohl diese Lehrstellensuchende auf die nächsten vier Jahre vertrösten will. Eine Theater-/ Trommelgruppe, die neben Ausbildungssituation auch Abbau demokratischer Rechte thematisieren wollte, wurde vom DGB Jugendsekretariat nach anfänglicher Zusage wieder ausgeladen. Der SDAJ selbst wurde (angeblich) ein zugesagter Lauti wieder zurückgezogen. Hätte der DGB (+Einzelgewerkschaften) nur ansatzweise Interesse an einem Erfolg der Kampagne, hätte er die 30.000 €, die das Ganze in etwas gekostet haben dürfte, beispielsweise nicht in sinnlose blaue Zipfelmützen, Armbändchen und dümmliche Klapper-Schildchen investiert, sondern eine ernstzunehmende kampagne in Betrieben und Gesellschaft initiiert. Noch nicht einmal Pfeifen waren am Samstag erhältlich. Das war ganz großes Kino: Ein warenförmiges Riesen-Spektakel mit Eventcharakter und ohne der nach wie vor im DGB dominanten SPD wehtun zu müssen.
- Dass der Applaus bei der Rede der SDAJ tosend gewesen wäre ist schlichtweg falsch. Zumindest außerhalb des SDAJ-/Antikap-Blocks wurde kein einziger Redebeitrag mit Zustimmung oder Ablehnung qutiert; den Leuten wars scheißegal. wichtiger war, dass es am Kornmarkt dann Gratis-Glühwein gab. Nach der IHK, als es in die Altstadt ging, halbierte sich die Demo in etwa, weil die leute lieber Lebkuchen wollten. Und so hörte dann auch niemand mehr Bsirske (Ver.Di) an, der die mal wieder die Leier von der Notwendigkeit von Ausbildung für den Standort predigte usw.
Alles in allem: Achtungserfolg für die SDAJ, Blamage für die DGB-Jugend.
Nochmal klar machen:
Egal ob von den Anarchos, den Kommies oder den Friedensbewegten.
Aber nochmal die Zahlen:
Es waren eine Abordnung der FAU (Anarchosyndikalisten) aus München mit mindestens fünf Leuten da, die auch ihre Zeitung mitbrachten. Ähnlich stark war die OA Nürnberg (Autonome), die gemeinsam mit Antifa-Initiativen einen Infostand hatten. Mit zehn Leuten und einer guten Zeitung in hoher Auflage war die Linkspartei-Jugend Nürnberg mit Unterstützung aus München da. Die SDAJ war mit Leuten aus 7 Ortsgruppen und über 50 Leuten da und betrieben einen Infostand, der gemeinsam mit dem OA/Antifa-Infostand die revolutionäre Linke vertrat.
Die Zeitung der SDAJ Bayern war leider kaum da, nur etwa 200 Stück konnten bei der Startkundgebung verteilt werden. Da können sich die SDAJler was von der Linksjugend abschneiden.
Die revolutionäre Linke war auf dem Demowagen mit Redebeiträgen der DIDF (Föderation der demokratischen Arbeitervereine der Türkei) und der SDAJ vertreten.
@teinlnehmende Beobachterin
Der Lutsprecherwagen wurde von der Polizei verhindert mit der Begründung, der "schwarze Block" würde sich dann dort, wie bei der letzten Anti-Siko-Demo in München, sammeln, ausserdem würden dann kurdische "Extremisten" aus dem Umfeld der PKK, mit dem die SDAJ Kontakte hätte, auftauchen...
Ich bin kein großer Freund der DGB-Führung, aber in dem Fall möchte ich nicht, dass staatliche Lügen als gewerkschaftliche Abgrenzung begriffen wird.
Der DGB
Mehr Personen von solid
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
bier & schnaps statt arbeitsplatz
@egal
Bis zur Revolution sind nähmlich noch die ein oder anderen auf Lohnarbeit angewiesen, um sich ne Wohnung und etwas drumherum zu finanzieren. Natürlich braucht sich ein Linksradikaler-Checker, dem die Eltern alles finanzieren darum keine Gedanken machen, man sollte dann aber nicht von sich auf andere schließen.
ich finds ne super sache, dass da in Bayern die Leute auf die Straße gegangen sind und sich die sdaj um reale Problem der Leute kümmert (eben nicht nur wie viele autonome gruppen ausschließlich den nazis hinterherrennt, nie wieder deutschland grölt und mit ende 20 im Privatleben verschwindet)
Wiederherstellung der Wahrheit
Die SDAJ beteiligte sich nicht mit, sondern AN einem ...
@maik
warum sollten es fortschrittlich denkende menschen gutheissen, an der absurden produktinssteigerung des kapitals teilzunehmen?
so wie ich das sehe, würde eine revolution der sdaj eh so aussehen, daß leute orden dafür bekommen, wenn sie eine woche lang untertage sklavenarbeit für den sozialistischen aufbau leisten.
willkommen in der steinzeit!
*prost @ egal"
Gegen Lohnarbeit
Was ist denn eine Bauernweite Demo ?
Egal. Auf jeden Fall werden die Kommunisten immer Feiglinge bleiben die sich nicht grundsätzlich an den Kapitalismus herantrauen. Lohnarbeit abschaffen - Eine freie Gesellschaft basierend auf Selbstverwaltung erkämpfen.
Kapitalisten, Kommunisten, Nationalisten bekämpfen und besiegen !
@Micki
Bewegungsmarxismus
@egal: Laß ma n Bier rüber.
wo maik recht hat, da hat er recht
und mal ernsthaft: die revolution bleibt doch nicht aus, weil jemand für mehr ausbildungsplätze demonstriert. sollen die leute erst verelenden um dann ihre lage zu erkennen? die verbesserung der lebens- und arbeitsbedingungen schafft doch im gegenteil bessere ausgangsbedingungen für zukünftige kämpfe.
wurst
.
Das widerspricht sich nicht Genosse. Sind halt verschiedene Interessen die nur gemeinsamm erkämft werden können.
Gegen
die SDAJ stellte den antikapitalistischen Block NICHT - sie war ein Teil desselben.
linksjugend
LINKSJUGEND
50 leute warn da echt ned zu finden
in bayern gibts eh blos noch die ortsgruppe nürnberg
meiner meinug nacdh stellte die sdaj einen großen teil des a\k blocks
die solid sollte sich der sdaj anschließen weil wir in bayern sowieso mehr ortsgruppen haben
Btrf. solid und SDAJ Bayern
Alleine aus Münche waren ein Dutzend 'solids da (kamen mit zug und verschiedenen gewerkschaftsbussen) und die Weissenburger ja auch - von denen aber die meisten bei ver.di mitliefen (die Münchner Ortsgruppe ist relativ eng verwoben mit den linken Teilen der Gewerkschaft).
wer hat den längsten?
als teilnehmer kann ich nicht wirklich feststellen wer nun "besser" war. beide grupen waren einigermassen präsent. die sdaj hat sich sehr in einem block konzentriert, während solid in verschiedenen bereichen der demo zu finden war (v.a. antikap. block und ver.di) und fleißig ihre zeitung verteilt hat. von letzterer hat man mehr mitbekommen, da solid sich nicht auf dummes parolen-geschreie beschränkt hat, sondern an sehr viele teilnehmerinnen (inhaltlich gute) zeitungen verteilt hat.
Hintergrund: Ausbildungsplatzmangel in Nürnbe
In diesem Jahr erhielten in Nürnberg über 1.900 Jugendliche keinen betrieblichen Ausbildungsplatz weil sich die Unternehmen weigern genügend Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. In Bayern bilden nur noch ein Drittel aller Unternehmen aus. Vor allem die Großkonzerne streichen immer mehr Ausbildungsplätze. Wenn sie Arbeitskräfte brauchen werben sie diese von kleineren Unternehmen ab. Sie sparen dadurch Kosten und erhöhen ihre Profite während die Zukunft von Hunderttausenden von Jugendlichen zerstört wird. So sind in Deutschland über 300.000 Jugendliche ohne Betrieblichen Ausbildungsplatz. Die Jugendlichen werden in Beschäftigungsmaßnahmen wie BVJ und IQJ gesteckt, landen direkt nach der Schule bei Hartz 4 oder werden als billige 1 € Jobber eingesetzt. Viele gehen auf weiterführende Schulen so dass diese überquellen und die Klassen dort immer größer werden.
Dieser Zustand muss beendet werden wir fordern deshalb die Einführung einer gesetzlichen Umlagefinanzierung. Pro 10 Arbeitnehmer muss ein Azubi eingestellt werden. Tun dies die Unternehmen nicht müssen sie eine Strafzahlung leisten die so hoch ist das sich das nicht ausbilden nicht mehr rentiert. Weigern sie sich sollen sie enteignet werden. Die Strafzahlung kommt in einen Topf aus dem Unternehmen die über der Quote liegen, also mehr ausbilden, Zuschüsse erhalten.
Doch auch die Kommune kann bereits jetzt einiges tun. Momentan bilden die städtischen Unternehmen und die Unternehmen an denen die Stadt Nürnberg große Anteile hält (z.B.: Flughafen und Hafen) viel zu wenig aus. Die Ausbildungsquote liegt bei etwa 4 %. Die Stadt kann, anstatt Beschäftigungsmaßnahmen und schulische Schmalspurausbildungen zu Finanzieren betriebliche Ausbildungsplätze schaffen. So könnten alleine im kommunalen Bereich über 1.000 Ausbildungsplätze geschaffen werden. Doch statt dessen treibt die SPD die Einführung von schulischen Schmalspurausbildungen wie z.B. den Beruf des „Maschinenführers“ voran. Die Jugendlichen bekommen im Klassenzimmer erklärt wie eine Maschine zu bedienen ist. Mit der betrieblichen Realität werden sie in unbezahlten Praktika die sie in den Ferien machen konfrontiert. Eine qualifizierte Ausbildung findet hier nicht statt.
Wir Fordern:
Einführung der gesetzlichen Umlagefinanzierung!
Schaffung von überbetrieblichen, qualifizierten Ausbildungsplätzen!
Die Kommune soll pro 10 Arbeitnehmer einen Azubi einstellen!