St. Petersburg: Uranmüll-Demo verboten
Die Behörden in St. Petersburg haben heute eine Demo russischer Umwelt- und Anti-Atom-Gruppen gegen die Ankunft des deutschen und niederländischen Uranmülls aus Gronau und Almelo verboten! Die Demo ist für Donnerstag, 11. Oktober, um 11 Uhr vor dem Rathaus in St. Petersburg geplant. Schon morgen soll das niederländische Uranmüllschiff Doggersbank mit abgereichertem Uranmüll im Hafen von St. Petersburg einlaufen und dort zunächst auf LKWs, dann auf die Bahn verladen werden. Die Anti-Atomkraft-Initiativen im Münsterland protestieren gegen das Demo-Verbot in St. Petersburg und fordern die lokalen Behörden auf, den St. Petersburger Hafen für Uranmülltransporte zu sperren!
Russland befindet sich derzeit im Vorwahlkampf und jede Art von Oppositionsbekundung wird deshalb sehr misstrauisch begutachtet. Noch letztes Jahr hatten VertreterInnen der St. Petersburger Stadtverordnetenversammlung gegen die Uranmülltransporte öffentlich protestiert - jetzt ist offensichtlich Ruhe die erste Bürgerpflicht. Die russische Umweltorganisation reagierte mit großer Empörung auf das Demo-Verbot und kündigte an, dagegen vorgehen zu wollen. Am 15. Oktober soll in Ekaterinburg, nahe des wahrscheinlichen Zielorts des Uranmülls, Novouralsk, eine weitere Protestaktion stattfinden.
Die Anti-Atom-Inis im Münsterland unterstützen die Proteste in Russland. "Es ist ein Skandal, dass deutscher und niederländischer Atommüll den Menschen in Russland einfach vor die Tür gekippt wird. Jetzt soll ihnen auch noch das Recht auf öffentlichen Protest genommen werden. Wir rufen deshalb zur Solidarität mit den russischen UmweltschützerInnen auf. Wir fordern ein Aufheben des Demo-Verbots und den sofortigen Stopp der Uranmülltransporte nach Russland," sagte ein Sprecher.
Besonders pikant an der Angelegenheit: Ein Drittel der Urenco-Anteile gehört den deutschen Atommultis EON und RWE. Gerade EON sitzt bei der russischen Regierung dick drin im Geschäft. Der russische Honorarkonsul in Düsseldorf heißt Dr. Burkhard Bergmann und ist im Hauptberuf Chef von EON-Ruhrgas und im Hauptvorstand von EON. Er sitzt auch als einziger Ausländer im Direktorium von Gazprom, zusammen mit mehreren russischen Regierungsmitgliedern. Da kann EON quasi auf dem kurzen Dienstweg in Russland Proteste gegen die eigenen Uranmülltransporte aus Gronau abwürgen lassen!
Wie brisant die Lage für Anti-Atom-AktivistInnen sein kann, zeigte sich im Juli, als im sibirischen Angarsk ein Atomkraftgegner von russischen Neonazis ermordet wurde. Ein zweites Opfer konnte erst nach mehreren Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden und braucht weiterhin Unterstützung.
Wichtig ist deshalb viel öffentliche Solidarität aus dem Ausland - denn die dreckigen Uranmülltransporte der Urenco/EON/RWE gehen uns alle an!
Die Anti-Atom-Inis im Münsterland unterstützen die Proteste in Russland. "Es ist ein Skandal, dass deutscher und niederländischer Atommüll den Menschen in Russland einfach vor die Tür gekippt wird. Jetzt soll ihnen auch noch das Recht auf öffentlichen Protest genommen werden. Wir rufen deshalb zur Solidarität mit den russischen UmweltschützerInnen auf. Wir fordern ein Aufheben des Demo-Verbots und den sofortigen Stopp der Uranmülltransporte nach Russland," sagte ein Sprecher.
Besonders pikant an der Angelegenheit: Ein Drittel der Urenco-Anteile gehört den deutschen Atommultis EON und RWE. Gerade EON sitzt bei der russischen Regierung dick drin im Geschäft. Der russische Honorarkonsul in Düsseldorf heißt Dr. Burkhard Bergmann und ist im Hauptberuf Chef von EON-Ruhrgas und im Hauptvorstand von EON. Er sitzt auch als einziger Ausländer im Direktorium von Gazprom, zusammen mit mehreren russischen Regierungsmitgliedern. Da kann EON quasi auf dem kurzen Dienstweg in Russland Proteste gegen die eigenen Uranmülltransporte aus Gronau abwürgen lassen!
Wie brisant die Lage für Anti-Atom-AktivistInnen sein kann, zeigte sich im Juli, als im sibirischen Angarsk ein Atomkraftgegner von russischen Neonazis ermordet wurde. Ein zweites Opfer konnte erst nach mehreren Wochen aus dem Krankenhaus entlassen werden und braucht weiterhin Unterstützung.
Wichtig ist deshalb viel öffentliche Solidarität aus dem Ausland - denn die dreckigen Uranmülltransporte der Urenco/EON/RWE gehen uns alle an!
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Ergänzungen
St Petersburg protest banned
Ecodefense: Demo gegen Uranmüll findet statt
Haltet euch über die Entwicklungen in St. Petersburg auf dem Laufenden und solidarisiert euch mit den russischen AtomkraftgegnerInnen! Die Atomindustrie hofft, in Russland die Uranmülltransporte ohne Öffentlichkeit quer durchs Land zu schicken. Für die dreckige Uranmüllentsorgung sind in Deutschland die Urenco, ihre Anteilseigner EON und RWE sowie die Bundesregierung verantwortlich. Die drücken sich aber komplett, wenn in Russland irgendwas schief läuft. Deshalb sind die Proteste der russischen Gruppen so wichtig, damit das dreckige Uranmüll-Spiel so nicht weiterläuft.