Oaxaca: Berichte von gestern und heute

chiapas.ch 31.10.2006 10:42 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Während dem gewaltsamen Räumungsversuch der PFP von gestern starben laut der Presse-Erklärung der APPO von heute 11h (Mx)mindestens 4 Personen:

-Fidel Sanchez Garcia, starb durch eine Schussverletzung.
-José Alberto Lopez Bernal starb durch eine Tränengaspetarde, die ihn am Oberkörper traf.
-Ein 12 Jähriges Kind starb durch eine Schussverletzung.
-Eine Lehrerin wurde tot 8 km ausserhalb der Stadt aufgefunden.

Die Realität ist die, dass alles andere als Ruhe herrscht und es ist offensichtlich, dass die PFP weit davon entfernt ist, die Stadt zu kontrollieren. Der Zocalo ist von der PFP abgeriegelt und die Zugänge mit Wasserwerfern versperrt.

Die grosse politische Perversion in Mexiko:
Der mexikanische Senat und die Abgeordnetenkammer fordert Ulises Ruiz Ortiz auf, sein Amt aufzugeben.
Montag 30.10.2006 - Vierte Tickermeldung zur Verteidigung der Stadt Oaxaca - 15h (Mx)

Während dem gewaltsamen Räumungsversuch der PFP von gestern starben laut der Presse-Erklärung der APPO von heute 11h (Mx)mindestens 4 Personen:

-Fidel Sanchez Garcia, starb durch eine Schussverletzung.
-José Alberto Lopez Bernal starb durch eine Tränengaspetarde, die ihn am Oberkörper traf.
-Ein 12 Jähriges Kind starb durch eine Schussverletzung.
-Eine Lehrerin wurde tot 8 km ausserhalb der Stadt aufgefunden.

Der mexikanische Präsident gab sich an einer Pressekonferenz zufrieden mit dem Resultat: Die Stadt sei seit fünf Monaten endlich wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und es hätte weder Verletzte noch Tote gegeben.
Sein Regierungssprecher doppelte mit dem gleichen Inhalt nach und für den Innenminister Abascal, ein notorischer Lügner, ist alles beim Besten und die Normalität sei endlich wieder hergestellt. Die Zahl der Verhafteten wir von der Regierung mit 27 angegeben, während es in Wirklichkeit zwischen 50 und 100 sind.

Viele Augenzeugen haben bestätigt, dass ca. 40 Männer und Frauen der APPO auf dem „Parque de Amor“ in Helikopter verladen und weggeflogen wurden. Das bedeutet, auf diese Art werden Leute verschwunden gemacht. Von vielen weiss bisher niemand, wo sie sich aufhalten. Dabei sind die Leute nicht eingerechnet, die heute um ca. 10 Uhr in Nochixtlan, in fünf Bussen von Tlaxiaco (Mixteca) kommend, von der PFP verhaftet und abgeführt wurden.
Mindestens 30 Personen gelten als Verschwundene.

Die nationalen Fernsehketten vermitteln alle Regierungserklärungen unhinterfragt. Allen voran Tele Atzeca, die in schon fast unverschämter Art und Weise Lügen und die Realität vertuschen. Vor wenigen Minuten schaltete diese Fernsehkette einen sog. Livebericht vom Stadtzentrum, um zu zeigen, dass Ruhe im Zentrum herrscht. Der Livebericht wurde aber vor ca. drei Stunden aufgezeichnet (als gerdae relative Ruhe herrschte) und gerade dann als Livebericht ausgestrahlt, als in Wirklichkeit eine Demonstration mit mehreren tausend Leute im Stadtzentrum ankam und versuchte zum Zocalo vorzudringen. Dabei entwickelte sich eine Konfrontation mit der PFP und es wurden Barrikaden angezündet.

Sowohl die Fernsehketten wie die Regierung versuchen ein Bild zu transportieren, welches suggeriert, dass Ruhe herrscht und die Operation ein Erfolg war.



Eigener Augenschein:
In einem mehrstündigen Rundgang durch Innenstadt und durch Aussenquartiere habe ich mir heute ein Bild der Situation verschafft und ich muss sagen, ich habe so etwas noch nie gesehen.
Die Realität ist die, dass alles andere als Ruhe herrscht und es ist offensichtlich, dass die PFP weit davon entfernt ist, die Stadt zu kontrollieren. Der Zocalo ist von der PFP abgeriegelt und die Zugänge mit Wasserwerfern versperrt.
Ich fragte mich, von was Präsident Fox wohl spricht, wenn er sagt, dass Stadtzentrum sei endlich wieder für das Volk zugänglich. Die Strassen im Stadtzentrum sind von unzähligen umgekippten Bussen versperrt, die Barrikaden sind nach wie vor nicht weggeräumt. Nicht anders ist die Situation am Stadtrand.
Die wichtige Strasse zum Flughafen ist von mehreren Barrikaden, jede bestehend aus mindestens vier umgekippten Bussen oder Lastwagen, abgeriegelt. Die wichtige Zufahrt aus Mexiko ist ebenfalls nach wie vor mit grossen Barrikaden versehen.
Der öffentliche Verkehr im Zentrum ist ausser Betrieb und in der Peripherie extrem eingeschränkt.

Radio Universität, das wichtigste Koordinationsmittel der Bewegung, ist grossräumig verbarrikadiert.
Und das aller wichtigste: An allen Ecken und Enden sammeln sich kleinen Gruppen und greifen da und dort die PFP an.
Zudem hat es drei Demos, mit einigen tausend Leuten gegeben, die bis ins Stadtzentrum gelangten. Gerade in diesen Momenten brennen im Zentrum wieder Barrikaden und die PFP sieht sich mit Widerstand konfrontiert. Mit anderen Worten: Alles andere als Ruhe, Frieden und Kontrolle.

Subcomandante Marcos, hat heute alle in der „Otra Campaña“ organiserten Gruppen, sei es auf nationaler oder internationaler Ebene, aufgefordert, zur Unterstützung der Bewegung in Oaxaca ab sofort Aktionen durchzuführen. Z.B.
Hauptverkehrsrouten zu sperren, Streiks zu organisieren und Besetzungen durchzuführen. In Chiapas selber würde die zapatistische Bewegung ab morgen mehrere Strassen blockieren.

Vieles deutet darauf hin, dass der Einsatz der PFP in Oaxaca ein grosser Fehler der Regierung Fox war und ein Flächenbrand verursachen könnte.

Die internationale Solidarität hat sich ausgeweitet: In Brasilien, Caracas Venezuela, Barcelona, Los Angeles, in Kanada, in Zürich in der Schweiz und in Italien kam es zu Demonstrationen und Kundgebungen. In Italien wurden die Botschaft in Roma und auch ein Konsulat in Milano besetzt.
In Mexico selber kam es zu vielen Solidaritätskundgebungen und Aktionen in verschiedenen Bundesstaaten.

Und Ulises Ruiz Ortiz hat gestern in einem Radio Interview einmal mehr wiederholt, dass er nicht zurücktreten werde und die Bewegung bestehe sowieso nur aus 3500 Leuten. Viele fragen sich hier, ob sein Realitätsverlust durch seinen übermässigen Kokainkonsum zurückzuführen sei?








Dienstag 31.10.2006 - Fünfte Tickermeldung zur Verteidigung der Stadt Oaxaca - 30.10.2006 19h (Mx)
Die grosse politische Perversion in Mexiko:
Der mexikanische Senat und die Abgeordnetenkammer fordert Ulises Ruiz Ortiz auf, sein Amt aufzugeben.

Drei Wochen nachdem der mexikanische Senat seine Chance verpasst hat, die Absetzung der Behörden zu dekretieren, hat der selbe Senat heute mit Mehrheitsbeschluss den Gouverneur von Oaxaca aufgefordert sein Amt niederzulegen. Das kleine Problem daran ist nur, dass das keine rechtliche Wirkung hat und nichts anderes als eine Bitte an Ulises darstellt. Für eine Absetzung eines Gouverneurs, muss der Senat, nach einer Abklärung vor Ort, die Absetzung der drei Regierungsgewalten beschliessen.

In einem weiteren Mehrheitsbeschluss (in beiden Parlamentskammern) wurde eine Erklärung angenommen, die alle involvierten Sektoren im Konflikt in Oaxaca auffordert, eine friedliche Lösung zu suchen. Auch in diesem Beschluss wurde Ulises aufgefordert sein Amt niederzulegen.
Interessanterweise gestehen die Abgeordneten jetzt mehrheitlich zu, dass es Unregierbarkeit in Oaxaca gibt, dass Ulises sich für verschiedene Menschenrechtsverletzungen verantwortlich ist, dass er ausserdem im Verdacht steht, Gelder veruntreut zu haben.
Alle diese Erklärungen und Einsichten kommen leider viel zu spät. Dennoch kann es sein, dass es tatsächlich das Ende seiner Amtszeit bedeutet, weil jetzt endlich etwas Druck der politischen Klasse auf ihn ausgeübt wird.

Die Fraktion der PRD hat angekündigt, morgen im Senat ein weiteres Mal einen Vorschlag einzubringen, der zum Ziel hat, die drei Regierungsgewalten in Oaxaca abzusetzen.

Ruiz selber lehnt den sofortigen Rüchtritt natürlich ab. Die Abgeordneten seien zu so einem Schritt nicht berechtigt. Und von kleinen Minderheiten in Oaxaca lasse er sich, als gewählter Gouverneur, durch die grosse Mehrheit des Volkes von Oaxaca, nicht zur Niederlegung seines Amtes zwingen.



Die LehrerInnen haben den Schulbetrieb noch nicht wieder aufgenommen.
Heute Dienstag 31.10. sollte eine weitere Versammlung der Delegierten der Sektion 22 stattfinden, wo diese beschliessen müssen, ob die Bedingungen nun gegeben sind für die Rückkehr an die Schulen.
Nach wie vor sind die grosse Mehrheit der 70'000 LehrerInnen im Streik in Oaxaca.

Die Bedingungen für eine Rückkehr zum Schulbetrieb sind:
Freilassung der Gefangenen der Bewegung (LehrerInnen und APPO), Aufhebung der Haftbefehle, provisorische Übernahme des Erziehungsministeriums durch Beamte die nicht der Ruiz-PRI Regierung unterstehen und die Verabschiedung eines Planes wie die weiteren Forderungen für eine Schulreform und die Anhebung der Hungerlöhne der LehrerInnen, die Bereitstellunng von Schulmaterial und die Einführung von mindestens einer Mahlzeit für die SchülerInnen pro Tag, erreicht werden können.

Zusätzlich steht natürlich die zentrale Forderung weiter im Raum - die Absetzung des Tyrannen Ulises Ruiz.
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Ergänzungen

Polizei plündert und verwüstet Geschäfte

... 31.10.2006 - 14:02
Policías federales saquean y defecan en comercios del zócalo oaxaqueño
 http://www.jornada.unam.mx/2006/10/31/005n1pol.php

aktuelle videos

bernie 31.10.2006 - 14:05
aktuelle videos aus oaxaca gibts hier

 http://www.jornada.unam.mx:8080/tv

unter "otratele"

detainees

tagmata 31.10.2006 - 15:35
"Viele Augenzeugen haben bestätigt, dass ca. 40 Männer und Frauen der APPO auf dem „Parque de Amor“ in Helikopter verladen und weggeflogen wurden. Das bedeutet, auf diese Art werden Leute verschwunden gemacht. Von vielen weiss bisher niemand, wo sie sich aufhalten."

mit mindestens einem mi-17-hubschrauber der bupo (PF-303 - "PF" offenbar "Policia Federal") abtransportiert, in nen bundesknast wahrscheinlich. war auf dem appo-video ganz gut zu erkennen.

Unglaublich schlechter Artikel auf DW

Elma 31.10.2006 - 16:20
Deutsche Welle berichtet über die Ereignisse der letzten Tage völlig parteiisch und sehr nah an der Unwahrheit: Deutsche Welle Artikel So heißt es z.B.: "Fünf Monate lang hatte sich die Asamblea Popular de los Pueblos de Oaxaca, eine außerparlamentarische Bewegung, sowie eine Gruppe organisierter Lehrer geweigert einen demokratisch gewählten Gouverneur anzuerkennen. Sie besetzen eine Radioanstalt, bemächtigten sich eines örtlichen Kongressgebäudes, entführten Journalisten, errichteten Barrikaden innerhalb des gesamten Stadtgebietes und verursachten somit einen Ausnahmezustand - ohne dass staatlichen Kräften eingriffen hätten, um die Bürger zu schützen. Der Konflikt kostete bisher fünfzehn Personen das Leben. Durch den Einsatz der Bundespolizei, durch Einheiten des Militärs unterstützt, konnte die Situation nun entschärft werden." Da stellen sich doch schon ein paar Fragen: - Welche Bürger sollen da geschützt werden - die aufständischen oder die nicht aufständischen - schließlich wurde der Aufstand von breiten Bevölkerungsschichten getragen und unterstützt - und vor wem? - 15 Tote - auf welcher Seite und wodurch denn? Hier wird ganz "neutral" geschrieben, dass der Konflikt 15 Leben kostete. Dass die meisten davon auf PRIistische Paramilitärs, die gegen den Aufstand sind durch Schüsse verursacht wurden wird nicht erwähnt - das diese sich z.T. aus Polizei und Beambten rekrutieren auch nicht. Dabei wäre es schon wichtig, denn so wird suggeriert, der Aufstand hätte die Toten zu verantworten. Das selbe passiert im selben Artikel noch häufiger: "Die vier Toten vom vergangenen Freitag, unter ihnen ein amerikanischer Kameramann, haben jedoch alles verändert. Am Wochenende sah sich Fox gezwungen, eine Entscheidung zu treffen und ein Signal zu setzen." Was für Tote, und von wem getöten wird nicht weiter erwähnt... Dafür geht's weiter mit: "Trotzdem bringt die Polizeiaktion in Oaxaca schwierige Herausforderungen mit sich. Die Asamblea Popular de los Pueblos de Oaxaca konnte ihre Herrschaft auf die gesamte Landeshauptstadt von Oaxaca ausdehnen und errichtete im gesamten Stadtgebiet hunderte, vielleicht tausende von Barrikaden. Ihre Anhänger verfügen über Gewehre, Molotowcocktails und haben sich seit Wochen darauf vorbereitet einem solchen Polizeieinsatz mit Gewalt zu begegnen." Hallo? - tock, tock - Noch wer zu hause? Was ist mit den Aufrufen zu friedfertigem / pazifistischem Widerstand seitens der APPO - was mit den Blumen, die den Soldaten und Polizisten übergeben werden sollten? Warum habe ich im livestream des APPO Radios immer wieder aufrufe dazu gehört friedlich zu bleiben? Klar, weil ihre Anhänger über Gewehre und Mollis verfügen und sich auf Gewalttaten vorbereiten... Oder sollte es heißen ..."einem solchen (Polizeieinsatz mit Gewalt) zu begegnen" ? Unter dem Artikel gibt es einen Feedback Knopf. Vielleicht haben ja noch mehr Leute das Bedürfnis da was richtig zu stellen. Nicht, um den Artikel zu verändern oder veröffentlicht zu werden - da besteht glaube ich kaum Hoffnung, sondern um den Autor und die DW wissen zu lassen, dass sie nicht beliebig parteiisch schreiben können.

Netz-Aktion

tierr@ 31.10.2006 - 22:02
Ich bin zwar nicht dahintergestiegen, wie das funktioniert,
aber vielleicht liegt´s ja an mir

 http://www.thing.net/~rdom/ecd/oaxaca/Start.html:
WE HAVE NOW SET UP A MIRROR OF THE ORGINAL E-Action

Electronic Blockade of Mexican Goverment that was started by "Reclaim The Commons" on Sun, October 29, 2006 continues on the Electronic Disturbance Theater site - due to backend problems at mountainreble.net.

Electronic Blockade of Mexican Embassy and Consulate Websites In response to a call to action to remember Brad and all the companer@s killed in the popular struggle to oust the bloody tyrant Ulises Ruiz, show solidarity with the teachers and protesters of Oaxaca, and attempt to interrupt the invasion of Oaxaca that Fox is beginning, join this electronic blockade of the websites for all of the Mexican embassies and consulates in the United States and Canada.

SO PLEASE JOIN US IN PROTEST AGAINST THE MEXICAN GOVERMENT FOR THE ATTACKS ON THE TEACHERS OF OAXACA

THE ORIGINAL CALL

Electronic Blockade of Mexican Embassy and Consulate Websites In response to a call to action to remember Brad, show solidarity with the teachers and protesters of Oaxaca, and attempt to interrupt the invasion of Oaxaca that Fox is beginning, join this electronic blockade of the websites for all of the Mexican embassies and consulates in the United States and Canada.

 http://www.mountainrebel.net/oaxaca/
FOR MORE UPDATES
 http://deletetheborder.org

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 8 Kommentare

crosspostings?

i 31.10.2006 - 13:05
ich bin positiv ueberrascht, dass de.indymedia.org ploetzlich kein problem damit hat, dass crosspostings den newswire fuellen. hab diese berichte schon alle gelesen auf chiapas.ch. wenn das oefter der fall waere und diese praxis schule machen wuerde, dann wuerde es auch nicht immer wieder vorkommen, dass sogenannte selbstgeschriebene artikel der weg auf die startseite verwehrt wird, wie ich es schon des oefteren erlebt habe. danke fuer diese einsicht.

ach ja, diese ergaenzung ist nicht inhaltlich zu dem artikel, sondern eine message an die indy mods! und ihr koennt damit machen was ihr wollt - aber bitte erst, nachdem ihr sie gelesen habt.

@ i

ich 31.10.2006 - 14:05
ich denke mal schon, daß es einen unterschied macht, ob es berichte von aktivisten selbst sind, die man sonst nur auf deren webseite findet oder ob es crosspostings von spiegelonline sind.

was mich noch interessieren würde: welche selbstverfassten artikel lassen denn die mods regelmässig im openposting? hast du denen schon gemailt? hier wirds bestimmt kaum jemand von denen lesen.

@ ich (zu crosspostings)

i 31.10.2006 - 14:34
dass artikel nicht auf der startseite freigeschalten wurden, gab es schon des oefteren. mails, die das urgierten, halfen nichts. in wichtigen faellen war es erforderlich, die "richtige person" (also eine willige mit passwort) im irc-channel zu erwischen, damit die texte freigeschalten wurden. ich werd mir jetzt nicht die muehe machen, die entsprechenden texte zu suchen. aber du kannst dir sicher sein, dass es sich dabei nicht um crosspostings aus dem mainstream handelt, sondern um beitraege, die von aktivistInnen geschrieben wurden. ein fall bedraf auch einen freund, der selbst fuer indy berichtete und dabei verhaftet wurde. obwohl sogar im chat, ueber den damals die berichte koordiniert wurden, mehrmals auf diesen umstand hingewiesen wurden, mussten mehrere leute des oefteren intervenieren, damit zumindest die solidemo im feature angekuendigt wurde. udn da gab es tatsaechlich ein medienzentrum und ein feature anlaesslich der proteste, bei denen er damals verhaftet wurde! aber das ist kein einzelfall.

grundlage fuer das problem ist meiner meinung nach der anspruch, texte inhaltlich zu bewerten. denn das widerspricht klar dem prinzip des open publishing. ich hab aber auch schon texte auf der startseite von de.indymedia.org erlebt, die ich selbst nie im leben freigeschalten haette. und ich gestehe, dass dies persoenlich und selektiv ist. und so erlebe ich den umgang mit den freischaltungen seit mehreren jahren: subjektiv - was ich nicht zwar nicht fuer schlecht halte und ablehne, was aber immer wieder abgestritten wird.

und dann noch was: wenn die mods diese kommentare nicht lesen, wie sollen sie denn dann bewerten, ob es sich um inhalliche ergaenzungen handelt oder nicht. und nachdem dies gesagt wurde: auch dieser kommentar kann nachdem er gelesen wurde gern wieder entfernt werden.

@ i

ich 31.10.2006 - 16:35
also irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen, was du schreibst. einerseits scheinst du die mods zu kennen,andererseits scheinst du nicht zu wissen, wie die entscheiden. meinst du echt, daß jede entscheidung voll bewusst und mit bestimmten absichten passieren und es nie fehler gibt? denkst du darüber hinaus, daß immer alle mods, die es gibt, jeden einzelnen kommentar lesen? ich denke eher, daß so ein kommentar von jeweils nur einem mod geleen wird. kann mir nicht vorstellen, daß die in einem unterirdischen bunker sitzen und jeden beitrag an eine leinwand werfen, um dann mit voller politischer absicht selektion zu betreiben.

@ ich (2)

i 31.10.2006 - 16:56
eine bitte: bleibe bei dem, was geschrieben ist: es geht bei der kritik nicht um kommentare, sonder um artikel. das ist wichtig! dass die kommentare gelesen werden muessen, um sie als "Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen" zu klassifizieren, setze ich voraus. und dass jeder beitrag im newswire gelesen werden sollte, ebenfalls. dass die entscheidungen subjektiv sind, ist klar und wurde auch so formuliert - und ebenfalls erwaehnt, dass dies nicht unbedingt abzulehnen ist. nur finde ich es interessant, dass kriterien aufgestellt werden, mit denen staendig argumentiert wird, die aber in vielen faellen, wie eben bei diesem beitrag, nicht eingehalten werden. und das wurde auch positiv bewertet! nur darf wohl auch eine kritik an entscheidungen, die eindeutig nicht den kriterien entsprechen, formuliert werden. und dass des oefters sogenannte selbst geschriebene berichte nicht als solche erkannt wurden, ist eine tatsache. mehr sagt die kritik nicht aus. hoffe, dass es jetzt besser nachzuvollziehen ist.

@ i

ich 31.10.2006 - 17:25
sorry, aber das sind jetzt rethorische tricksereien! du hast behauptet, alle mods würden jeden einzelnen kommentar lesen und deswegen wäre das hier der richtige weg, die mods zu erreichen. dem habe ich widersprochen.
und was deine kritik angeht: wer behauptungen aufstellt, ist in der beweispflicht!
ich halte dich für einen troll.

DEMO AM SAMSTAG IN BERLIN

egal 31.10.2006 - 17:56
Soli mit den Opfern der Staatlichen Gewalt in Mexico

Solidarität mit Oaxaca ist Solidarität mit den weltweiten Sozialen Bewegungen

Demo,Sa.04.11.06,14 UHR

Breitscheidplatz/BHF.-ZOO

Plakate und Flyer liegen zum Abholen im "Schwarze Risse" Buchladen in Mehringhof

Solidarität

la lucha sigue 31.10.2006 - 18:05
hallo alle,
wer weiss ob im Ruhrgebiet oder Rheinland irgendwelche Aktionen/Demos oder ähnliches geplant sind??
postet termine für aktionen als anhänge...
solidarische grüsse nach mexico