Sozialprotestdemo Berlin am 21.10.06

Bernd Kudanek alias bjk 22.10.2006 08:40 Themen: Globalisierung Repression Soziale Kämpfe
Das geht nur anders. Aber nicht mit dem DGB

... unter diesem Motto fand gestern in Berlin die Fortsetzung der Sozialprotestdemo vom 3. Juni und des Sternmarsches vom 16. September statt
... der DGB hatte nämlich bezeichnenderweise nur eine seiner üblichen Verblödungs-Kundgebungen vor dem Brandenburger Tor veranstaltet
... der Demozug formierte sich zwischen dem Roten Rathaus und dem Neptunbrunnen

noch mehr Fotos gibt's unter:
 http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/1/13420952#13420952
... hätten nicht verdi-Berlin, einige Gewerkschafts-Ortsverbände, die PDS und Teile der WASG zu dieser Demo mitaufgerufen, hätten die Veranstalter nur wenige hundert TeilnehmerInnen zusammengebracht
... die Stimmung war entsprechend lau, die Musikberieselung aus dem Veranstalter-Lauti ebenso, statt kämpferisch war meist albernes Disco-Gedudel angesagt
... auch der "alles für alle"-Block, übrigens sehr viel schwächer als noch am 3. Juni, konnte gegen den gewerkschaftlichen Mehltau und den PDS-Berlin-Mief leider nicht viel ausrichten
... entsprechend gelangweilt "zurückhaltend" gaben sich die meist schwarz uniformierten Staatsbüttel
... nicht einmal durch die Seitentranspis des "alles für alle"-Blocks ließen sie sich provozieren, was aber auch daran gelegen haben konnte, weil es nach meinen Beobachtungen keine der berüchtigten Berliner Prügelbullen-Einheiten waren
... ein rotgekleideter WASG-Ordner glaubte trotzdem, die Transpiträger wichtigtuerisch "ermahnen" zu müssen, die nickten ihm gelangweilt zu und packten ihre Transpis noch etwas fester
... bis zur Kreuzung Unter den Linden Ecke Wilhelmstraße bin ich noch mitgelatscht und dann gegangen, denn das verlogene Gewerkschaftsbonzen-Geschwafel am Brandenburger Tor auf der Abschlußkundgebung wollte ich mir nicht antun
... vor allem nicht, als ich verdi-Bsirske, braungebrannt und in feinem Zwirn gewandet, mit Tunnelblick im Sauseschritt an mir vorbei zum Brandenburger Tor eilen sah, leider war meine Digicam gerade nicht "schuß"bereit
... so notwendig diese Demo war und so richtig das Motto, dennoch konnte sie nicht nur nach meiner Einschätzung leider bei weitem nicht mit dem kämpferischen Spirit des Protestes am 3. Juni und auch nicht vom Sternmarsch am 16. September mithalten
... schon die TeilnehmerInnenzahl lag mit ca. 7.000 deutlich unter den beiden anderen Demos
... es spricht Bände, wenn die Medien unisono melden, zu der anschließenden DGB-Verblödungskundgebung vor dem Brandenburger Tor seien angeblich über 80.000 Menschen gekommen
... dazu fällt mir nur noch ein, schon im alten Rom wußten die Herrschenden das blöde Volk mit Brot und Spielen ruhig zu stellen, heute sind's eben Party- und Freßmeilen für die Massen

bjk
Forum:  http://freies-politikforum.carookee.com



weitere Infos unter:
 http://de.indymedia.org/2006/10/159682.shtml
 http://de.indymedia.org/2006/10/159706.shtml
 http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2006/dgbwompel.html
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Ergänzungen

Kein "Alles für Alle" Block

Wir wollen Alles 23.10.2006 - 00:26
Lieber Bernd,

dein Journalismus, auch wenn es nur für Indymedia ist, lässt wirklich zu wünschen übrig. Ein "Wir wollen Alles" Block wie am 3.6.2006 wurde für diese Demo gar nicht organisiert. Bloß weil ein paar Studierende auf dem Lautsprecherwagen des Studierenden-Blocks "Alles für Alle" stehen haben heisst das ja nicht, dass die gleichen Leute bzw. das gleiche politische Spektrum diesen Block organisiert hat, die am 3.6. den linksradikalen "Wir wollen Alles" Block organisiert haben.
Wenn sich circa die Hälfte deines "Artikels" jedoch um diesen vermeintlichen "Alles für Alle" Block dreht, dann solltest du dich vielleicht vorher mal darüber informieren.

Warum?

Ergänzer 23.10.2006 - 01:32
Warum wird die Ergänzug gelöscht, die Unrichtigkeiten des Artikels klarstellt? Fakt ist: Es gab in Berlin keinen organisierten "Alles für Alle/ Wir wollen Alles" Block. Es gab lediglich einen Block, der von Organisationen der streikenden Schüler und Studierenden organisiert wurde. Diese haben als Schüler und Studentenbündnis mit einem eigenen Aufruf dazu aufgerufen. Zu einem "Alles für Alle" Block hat niemand aufgerufen, aber anscheinend hat es Indymedia nicht so mit der Realität.

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Nie wieder DGB — ...