Mindestlohn statt Niedriglohn - 5 Grafiken

Ein Linker 21.06.2006 01:32 Themen: Globalisierung Soziale Kämpfe
Niedriglöhne = Prekärlöhne + Armutslöhne
In Deutschland leben 2,7 Millionen Frauen und 1,1 Millionen Männer trotz Vollzeitarbeit in Armut. Sie müssen mit weniger als der Hälfte des durchschnittlichen monatlichen Bruttolohns (1.470 Euro) über die Runden
kommen. Noch einmal so viele Menschen verdienen zwischen 50 und 75 Prozent vom Durchschnittslohn (Prekärlöhne) mit Vollzeitarbeit.
Warum Mindestlohn?

1. großer, stark wachsender Anteil an Niedriglohnbeschäftigung:
- bei Vollzeitarbeit (bis zu 7 Mill. Beschäftigte, davon arbeiten die Hälfte zu Löhnen, die unterhalb der Armutsschwelle liegen = weniger als 50 Prozent des nationalen Durchschnittslohns)
- bei "normaler" Teilzeit
- bei "geringfügigen" Beschäftigungsverhältnissen ("Mini- und Midijobs")

2. Niedriglohnbeschäftigung drückt das gesamte Lohnniveau nach unten:
Real- und Nominallöhne sinken
Die Folgen:
- Massenkaufkraft nimmt ab (sinkende Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen)
- Arbeitslosigkeit wächst
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Ergänzungen

klugscheiß...

ra0105 21.06.2006 - 10:22
Nur der Vollständigkeit halber...

Absolute Armutsgrenze: Nach Weltbank Definition unter 1$ pro Tag zur Verfügung

Relative Armut: Nach EU weniger als 60% (gibt aber auch Definitionen mit 50%) des Durchschnitts (meist Median, manchmal aber auch aritmetisches Mittel)

Problem ist ein Anderes

blaschnak 23.06.2006 - 10:07
Das Problem sind die Steuer- und Abgabenquote (vornehmlich zweitere) pro ArbeitnehmerIn. Diese sind nämlich insgesamt gesehen die höchsten in Europa. Von daher ist es nur logisch, dass der/die ArbeitgeberIn vom selben Bruttolohn weniger übrig hat als in anderen Ländern. Wenn dann die Löhne auf ein Mindestniveau angehoben werden, mus mensch damit rechnen, dass mensch statt Job mit Niedriglohn kein Job mehr hat, weil dieser ausgegliedert wurde... Es ist also nicht ganz so einfach, wie mensch es gerne hätte. Es ist nicht einfach damit getan Mindestlöhne einzuführen.

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