Sieben Stunden Tränengas
Erfolgreiche Blockade zwischen Annemass und Evian, durch die bergigen Landschaft bedingt gibt es nur sehr wenige mögliche Zufahrtsstrassen von Annemasse nach Evian. Diese wurden von 3000 menschen sieben Stunden erfolgreich blockiert.
Gegen 4:30 Uhr verliesen heute Nacht zwei Demonstrationen das intergalactic
und das VAAAG Camp. Die eine zweihundert Menschen zählend bestand aus parolenrufenden
frnzösischen Linksrucklern und erlangte keine weitere Bedeutung.
Die andere, 3000 Menschen zählend, setzte sich in Richtung Evian in Bewegung um die
Zufahrtsstrasse nach Evian und damit den G8 Gipfel zu blockieren. Der Zug wurde von
einem Bus und mehreren Autos begleitet, welche Essen und Wasser transportierten. Die Menge
schleppte die ganzen folgenden Stunden Absperrgitter, Holz und Spaten mit sich. Anderthalb Stunden
liefen sie durch die Nacht bis sie um halb sieben auf eine Polizeisperre stiessen, welche
sofort mit zwei Signalraketen als Warnung und mehreren Salven Tränengasgemisch in
welcher neben CS-Gas auch ein Stoff der Hyperventilation verursacht beigemischt ist,
antwortete.
Direkt hinter der Polizeisperre aus RiotCops und Wasserwerfer stand französisches Militär, im
Reserve hatten sie einen ganzen Laster mit Tränengasgranaten, der wohl noch für weitere zwölf Stunden
dauerbeschuss gereicht hätte.
Dank der guten Vorbereitung der seitens der Demonstranten, es hatte etliche Vorbereitungstreffen
gegeben, das letzte mit 1000 beteiligten und vorbereitenden simuierenden Rollenspielen, brach keine Panik aus.
Die AktivistInnen zogen sich geschlossen blieben zusammen zurück und beschlossen den "brennenden"
Barrikadenbau aus den mitgebrachten Materialien um dann wieder vorzurücken.
Die Polizei antwortete immer wieder mit endlosen Salven von Tränengas, aber obwohl niemand
Gasmasken dabei hatte, man nur mit nassen Tuch und Grasnarben die die Gaspatronen löschten sich
gegen eben diese half, blieben alle dort, im Nebel, bei der Blockade. Stündlich wurde
ein SprecherInnenrat abgehalten, bestehend aus Delegierten der Bezugsgruppen, welcher erstaunlich
gut funktionierte und immer wieder das Vorgehen beschloss. So wurde zB eine kleine Nebenstrasse
entdeckt und ebenso von einer kleineren Gruppe von hundert verbarrikadiert (und die Barrikaden
mit Blumen verziert). Nach sieben Stunden erfolgreicher Blockade im Tränengasnebel
begann die Gruppe zu zerbröckeln und beschloss sich zurückzuziehn.
Seltsam dass die einzigste erfolgreiche Blockade von den Camps in Annemass ausging, obwohl dieses
Camp als völlig uneffiktiv abgetan wurde, und der Hauptbrennpunkt in Lausanne erwartet wurde.
Irgendwie erinnert das an den PinkSilverBlock Prags, der es als einzigster bis ins Kongresszenrum des G8
Gipfels geschafft hatte, während sich der blaue Block in Strassenschlachten mit der Polizei verlor...
Interessant auch die durchgehaltende dauernde Absprachen der SprecherInnentreffen und die effiktive
Vorbereitung auf die Aktion. 3000 entschlossene Menschen, eine bunte Mischung aus VAAAG, Hippies, Yuppies,
Attacis die zusammen sieben stunden im Tränengasnebel ausharrte ...
und erfolgreich blockierte.
noch ein erlebnisbericht
und das VAAAG Camp. Die eine zweihundert Menschen zählend bestand aus parolenrufenden
frnzösischen Linksrucklern und erlangte keine weitere Bedeutung.
Die andere, 3000 Menschen zählend, setzte sich in Richtung Evian in Bewegung um die
Zufahrtsstrasse nach Evian und damit den G8 Gipfel zu blockieren. Der Zug wurde von
einem Bus und mehreren Autos begleitet, welche Essen und Wasser transportierten. Die Menge
schleppte die ganzen folgenden Stunden Absperrgitter, Holz und Spaten mit sich. Anderthalb Stunden
liefen sie durch die Nacht bis sie um halb sieben auf eine Polizeisperre stiessen, welche
sofort mit zwei Signalraketen als Warnung und mehreren Salven Tränengasgemisch in
welcher neben CS-Gas auch ein Stoff der Hyperventilation verursacht beigemischt ist,
antwortete.
Direkt hinter der Polizeisperre aus RiotCops und Wasserwerfer stand französisches Militär, im
Reserve hatten sie einen ganzen Laster mit Tränengasgranaten, der wohl noch für weitere zwölf Stunden
dauerbeschuss gereicht hätte.
Dank der guten Vorbereitung der seitens der Demonstranten, es hatte etliche Vorbereitungstreffen
gegeben, das letzte mit 1000 beteiligten und vorbereitenden simuierenden Rollenspielen, brach keine Panik aus.
Die AktivistInnen zogen sich geschlossen blieben zusammen zurück und beschlossen den "brennenden"
Barrikadenbau aus den mitgebrachten Materialien um dann wieder vorzurücken.
Die Polizei antwortete immer wieder mit endlosen Salven von Tränengas, aber obwohl niemand
Gasmasken dabei hatte, man nur mit nassen Tuch und Grasnarben die die Gaspatronen löschten sich
gegen eben diese half, blieben alle dort, im Nebel, bei der Blockade. Stündlich wurde
ein SprecherInnenrat abgehalten, bestehend aus Delegierten der Bezugsgruppen, welcher erstaunlich
gut funktionierte und immer wieder das Vorgehen beschloss. So wurde zB eine kleine Nebenstrasse
entdeckt und ebenso von einer kleineren Gruppe von hundert verbarrikadiert (und die Barrikaden
mit Blumen verziert). Nach sieben Stunden erfolgreicher Blockade im Tränengasnebel
begann die Gruppe zu zerbröckeln und beschloss sich zurückzuziehn.
Seltsam dass die einzigste erfolgreiche Blockade von den Camps in Annemass ausging, obwohl dieses
Camp als völlig uneffiktiv abgetan wurde, und der Hauptbrennpunkt in Lausanne erwartet wurde.
Irgendwie erinnert das an den PinkSilverBlock Prags, der es als einzigster bis ins Kongresszenrum des G8
Gipfels geschafft hatte, während sich der blaue Block in Strassenschlachten mit der Polizei verlor...
Interessant auch die durchgehaltende dauernde Absprachen der SprecherInnentreffen und die effiktive
Vorbereitung auf die Aktion. 3000 entschlossene Menschen, eine bunte Mischung aus VAAAG, Hippies, Yuppies,
Attacis die zusammen sieben stunden im Tränengasnebel ausharrte ...
und erfolgreich blockierte.
noch ein erlebnisbericht
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Ergänzungen
komisch
Die polizeitaktik unterscheidet sich doch sehr von der deutschen.
Am 1. Mai In Berlin wurde nicht eine Tränengaskatusche verschossen, wage ich zu behaupten...
NZZ online
http://www.nzz.ch/2003/06/01/il/page-newzzDGENSIJZ-12.html
kleiner Fehler
@komisch
hyperventilations-stoff
>verursacht beigemischt ist,
weiß man genaueres, woher diese info stammt? was ist das für ein stoff? weiß jemand etwas darüber, ob derlei kombinationen schon früher eingesetzt worden sind?
falls jemand solche infos hat, hier posten und bitte mir auch eine kopie an: akin.buero@gmx.at, Danke
BTW: in der schweiz hat es bereits zumindest einen todesfall bei einsätzen von "tränengas" (CS ist eigentlich als giftgas, als verbotener kampfstoff im kriegsfalle qualifiziert) gegeben und eine zeitlang wollte man da eher zurückhaltung üben - aber das scheint ja jetzt wohl vorbei zu sein.
Na das nenn ich mal ein ordentliches..
Nur leider wollte da keine Sau durch!!!
Das nächste mal sind wir klüger!
Danke für die Super Fotos
zu dem über mir: von wegen das bingt nix! Die Bullen mussten den Landweg fast vollstandig aufgeben und haben die G8 Delegierten über den Land und Seeweg eingeschleust. Daz Zeigt doch wie sehr sie mit uns rechen müssen und Eine Grossttadt irgendwo im Landesinneren als Austragungsort für Ihre Medieninszenierung nicht mehr in Frage kommt!
@ Altautonomer
Oder was denkst du, warum es der Polizei scheiß egal war, dass da ne Blockade stand? Die haben keinen Versuch gemacht vorzurücken, sondern einfach die Leute mit massig Tränengas auf Distanz gehalten und damit verhindert, dass die geplante Blockade auf der strategisch wichtigen Kreuzung stattfinden kann.
Die Straße, die damit "blockiert" wurde war bloß ein Bauernopfer, da sie:
(1) simpel umfahren werden konnte (es gab parallel dazu ein kleines Dorf)
(2) die kleinste und am wenigsten befahrene der 3 Verbindungen zwischen Evian und Genf war.
Außerdem war das Ziel nicht die G8-Delegierten zu blockieren sondern deren Helfer (sprich Köche etc).
Dass die Delegierten den sicheren Wasserweg nehmen war von vorne herein klar.
so gesehen
auch die zweite strasse wurde abgeschnitten, auf die wichtige dritte kreuzung fehlten wenige hunderte von metern und es war schon gut das bereits um 7.00 uhr hier blockiert wurde, so wurde wirklich für die delegierten signalisiert den weg übers wasser zu nehmen, das risiko blockiert zu werden war zu gross.
aber das vielleicht wichtige daran war, dass der harte kern und die gemässigten sich darauf einigten nur zu blockieren, keine gewalt, kein angriff. Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren.
hägar
p.s. gruss nach aachen