Indymedia enthüllt: WELT-Redakteur doch kein Rechtsextremer?
Berlin - Die Affäre um die Affäre um die Bezeichnung von Indymedia als "linksextrem" weitet sich aus. Jetzt sah sich Indymedia gezwungen, eine Satire auf den Welt-Artikel "Affäre um linksextreme Website weitet sich aus" aus dem Netz zu nehmen, da sich der WELT-Redakteur Dr. Guido Heinen in seinen "Persönlichkeitsrechten" beeinträchtigt sah und Indymedia eine Klage angedroht hatte.
In seinem Artikel vom Samstag hatte der rechtslastige Fachmann für "Investigation" die Ergebnisse einer nachlässigen Google-Recherche und einiger Anrufe bei seinen CDU-Parteikollegen zu einer "Affäre" aufgeblasen. Er ereiferte sich über die Verleihung des poldi-Awards für praktizierte eDemocracy an das basisdemokratische Nachrichtennetzwerk Indymedia und forderte die Juroren auf, den Preis zurückzuziehen. Begründung: Indymedia sei "von Linksextremisten betrieben". Dies wurde selbst in Kreisen des Innenministeriums und der Bundeszentrale für politische Bildung, die hochrangige Vertreterinnen in die Jury entsandt hatten, als durchsichtiges Wahlkampfmanöver aufgenommen. Alle anderen Medien, mit Ausnahme der "Rheinischen Post", sahen das offensichtlich genauso, so dass Heinen mit seiner "Affäre"-These bis jetzt ziemlich allein dasteht.
Ohne dass behauptet wurde, dass Heinen Rechtsextremist sei, hatte die mittlerweile aus dem Netz genommene Satire einige beunruhigende Fakten aufgezeigt: Dass z.B. der Heinen-Artikel "Der Muezzin von Mattenberg", der mit vielen ausländerfeindlichen Klischees arbeitet, seit Monaten auf einer Internetseite der rechtsextremistischen NPD zu finden ist, offenbar ohne dass Heinen dagegen vorgegangen wäre. Oder dass Heinen am 3.November 2000 in Koblenz bei einer Veranstaltung des "Christlich-Konservativen Deutschland-Forums" einen Vortrag gegen die "Homo-Ehe" hielt. Das "Christlich-Konservative Deutschland-Forum" ist eine Plattform von CDU-Rechtsaußen mit unklarer Abgrenzung zum rechtsextremen Spektrum (Braunzone), was sich u.a. dadurch ausdrückt, dass auf der Homepage des CKDF Links zu rechtsextremen Publikationen gesetzt sind, und dass dort an prominenter Stelle Werbung für die rechtsintellektuelle Zeitschrift "Junge Freiheit" gemacht wird. Diese wird im Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen als Teil rechtsextremistischer Aktivitäten aufgeführt. Die komplette Linkliste des CKDF ist ein Ausflug in die Braunzone am rechten Rand der CDU und teilweise darüber hinaus - Persönlichkeiten wie der Anti-Antifa Prof. Knütter oder Christa Meves, rechte Zeitschriften (Criticon, Staatsbriefe) und Vereinigungen (Konservativer Gesprächskreis Hannover), rechte US-Abtreibungsgegner, Holocaust verharmlosende Seiten und weitere historisch fragwürdige Inhalte, rechte Ideenschmieden, und einiges mehr. Indem der Text aufzeigte, in welchem Spektrum sich Heinen bewegt, relativierte er die neuerlichen "Enthüllungen" Heinens in seinem Artikel über Indymedia ("Auch der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen", verkündet Heinen dort empört, "verzeichnet das Internet-Portal in seinem aktuellen Bericht als Teil linksextremistischer Aktivitäten im Internet".)
Die Bezeichung von Indymedia als "linksextreme Website" ist eine Unwahrheit. Wäre Indymedia eine "Persönlichkeit", so würde sie Heinen verklagen. Aber Indymedia ist nicht eine, sondern tausende Persönlichkeiten, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen - und denen die Diffamierungen durch Dr. Guido Heinen gründlich am Arsch vorbei gehen.
Ohne dass behauptet wurde, dass Heinen Rechtsextremist sei, hatte die mittlerweile aus dem Netz genommene Satire einige beunruhigende Fakten aufgezeigt: Dass z.B. der Heinen-Artikel "Der Muezzin von Mattenberg", der mit vielen ausländerfeindlichen Klischees arbeitet, seit Monaten auf einer Internetseite der rechtsextremistischen NPD zu finden ist, offenbar ohne dass Heinen dagegen vorgegangen wäre. Oder dass Heinen am 3.November 2000 in Koblenz bei einer Veranstaltung des "Christlich-Konservativen Deutschland-Forums" einen Vortrag gegen die "Homo-Ehe" hielt. Das "Christlich-Konservative Deutschland-Forum" ist eine Plattform von CDU-Rechtsaußen mit unklarer Abgrenzung zum rechtsextremen Spektrum (Braunzone), was sich u.a. dadurch ausdrückt, dass auf der Homepage des CKDF Links zu rechtsextremen Publikationen gesetzt sind, und dass dort an prominenter Stelle Werbung für die rechtsintellektuelle Zeitschrift "Junge Freiheit" gemacht wird. Diese wird im Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen als Teil rechtsextremistischer Aktivitäten aufgeführt. Die komplette Linkliste des CKDF ist ein Ausflug in die Braunzone am rechten Rand der CDU und teilweise darüber hinaus - Persönlichkeiten wie der Anti-Antifa Prof. Knütter oder Christa Meves, rechte Zeitschriften (Criticon, Staatsbriefe) und Vereinigungen (Konservativer Gesprächskreis Hannover), rechte US-Abtreibungsgegner, Holocaust verharmlosende Seiten und weitere historisch fragwürdige Inhalte, rechte Ideenschmieden, und einiges mehr. Indem der Text aufzeigte, in welchem Spektrum sich Heinen bewegt, relativierte er die neuerlichen "Enthüllungen" Heinens in seinem Artikel über Indymedia ("Auch der Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen", verkündet Heinen dort empört, "verzeichnet das Internet-Portal in seinem aktuellen Bericht als Teil linksextremistischer Aktivitäten im Internet".)
Die Bezeichung von Indymedia als "linksextreme Website" ist eine Unwahrheit. Wäre Indymedia eine "Persönlichkeit", so würde sie Heinen verklagen. Aber Indymedia ist nicht eine, sondern tausende Persönlichkeiten, die sich für eine gerechtere Welt einsetzen - und denen die Diffamierungen durch Dr. Guido Heinen gründlich am Arsch vorbei gehen.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Peinlich...
Könntet Ihr das Schreiben von Dr. Heinen hier mal im Original / als Faksimile abdrucken ... Rechtlich geht das glaube ich problemlos (zumindest gab es ein Urteil, dass ein vom Wettbewerber Abgemahnter dieses Abmahnungsschreiben ins Web stellen darf)
Gute Antwort auf die Sache!
PS: Wenn der Indy-Server in den USA steht, hätte Heine auch nicht wirklich was machen können. Aber schon ok, wenn Ihr vorsichtig seid.
Vorsicht
Skandal!
OK
Der jetzige Artikel ist doch viel besser als der erste...
Frage
Anzahl: 5
Häufigkeitsklasse: 20 (d.h. der ist ca. 2^20 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Morphologie: links|extr|em
Grammatikangaben: Wortart: Adjektiv
Links zu anderen Wörtern:
Grundform: linksextrem
Form(en): linksextremen, linksextreme, linksextremer, linksextrem, linksextremem, linksextremes
Beispiel(e):
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 749 linksextrem motivierte Straftaten verübt - das sind rund 400 weniger als noch 1997. (Quelle: Tagesspiegel 2000)
Der historische Antifaschismus hatte viele Facetten und Fahnen - von rechtsbürgerlich bis linksextrem. (Quelle: TAZ 1997)
Nach Überzeugung des Amtsgerichts Bayreuth war Krutil presserechtlich verantwortlich für einen Artikel, in dem es über den kritischen Journalisten hieß: 'Wenn er nicht linksextrem wäre, könnte man meinen, Goebbels hätte es auch nicht besser machen können. (Quelle: Sueddeutsche Zeitung 1996)
weitere Beispiele
gleicher link
Anzahl: 0
Häufigkeitsklasse: 23 (d.h. der ist ca. 2^23 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Grammatikangaben:
Wortart: Substantiv
Geschlecht: sächlich
Flexion: das Kamuffel, des Kamuffels,
dem Kamuffel, das Kamuffel,
die Kamuffel, der Kamuffel,
den Kamuffeln, die Kamuffel
Links zu anderen Wörtern:
Grundform: Kamuffel
Form(en): Kamuffel
danke für die erklärung des wortes linksextrem --- sehr aufschlussreich. hier als kleines dankeschön die erklärung des wortes kamuffel
@Kamuffel
Anzahl: 32
Häufigkeitsklasse: 18 (d.h. der ist ca. 2^18 mal häufiger als das gesuchte Wort)
Morphologie: links|extr|em|ist|isch
Grammatikangaben: Wortart: Adjektiv
Links zu anderen Wörtern:
Grundform: linksextremistisch
Antonym von: rechtsextremistisch
Form(en): linksextremistischen, linksextremistische, linksextremistisch, linksextremistischer, linksextremistischem, linksextremistisches
Beispiel(e):
Während bei den linksextremistischen Gewalttaten ein Rückgang um sechs Prozent auf 783 verzeichnet wurde, stieg die Zahl der linksextremistisch motivierten Straftaten um vier Prozent auf 3201. (Quelle: Welt 1999)
Von 1300 Propaganda- und Gewaltdelikten 1997 waren 85 Prozent rechtsextremistisch und 15 Prozent linksextremistisch motiviert. (Quelle: Welt 1998)
Alle anderen Formen linksextremistisch motivierter Gewalttaten sind im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr jedoch zurückgegangen. (Quelle: Welt 1995)
weitere Beispiele
Signifikante Kollokationen für linksextremistisch:
PDS (30), eingestuft (23), beeinflußten (20), Verfassungsschutz (19), Geheim (18), motivierten (18), Gewalttaten (16), Personenzusammenschlüssen (14), Gössner (13), rechtsextremistisch (11), BfV (10), Verfassungsschutzbericht (10), motivierter (10), Kontakte (9), stuft (8), Bundesamt (7), Kanther (7), Mitarbeit (7), teilweise (7), Straftaten (6), Zeitschrift (6), zurückgegangen (6), Kölner (5), Zahl (5), bayerischen (5), deshalb (5), erfaßt (5)
Signifikante linke Nachbarn von linksextremistisch:
PDS (7), teilweise (7)
Signifikante rechte Nachbarn von linksextremistisch:
beeinflußten (22), motivierten (15), motivierter (11), eingestuft (8)
http://www.wortschatz.uni-leipzig.de/graph/wortschatz/10456901_32.png
Nomen est Omen
Wort: Odium
Anzahl: 53
[...]
Relationen zu anderen Wörtern:
* Synonyme: Animosität, Feindschaft, Feindseligkeit, Gehässigkeit, Groll, Haß, Haßgefühl, Makel, Mißgunst, Rachgier, Rachsucht, Schandfleck, Unausstehlichkeit, Unmut, Verbitterung
* ist Synonym von: Groll, Haß, Unmut
* wird referenziert von: Feindschaft, Haß, Makel
---
bzw konventionell: Odium,das; -s, kMz. Makel, schlechter Beigeschmack, Anrüchigkeit
...besser kann man ihn wohl kaum beschreiben.
noch ein thread zu Guido Heinen
eine Ergänzung anzufügen erfolglos gescheitert sind und
es dort auch um Guido Heinen, "Die Welt" etc geht,
hier noch eine weitere Ergänzung,
die das in dem thread unter
"wenn ihr wolltet könnet ihr wissen"
Von: ein Mensch 16.09.2002 00:41
erwähnte Umfeld von Guido Heinen betrifft
in dem Artikel kommen die "Die Welt"/"Junge Freiheit" ... Autoren (und Interviewpartner) Klaus Rainer Roehl,
Ulrich Schacht, Heimo Schwilk, Rainer Zitelmann etc
an prominenter Stelle vor.
Außerdem ist dieser Grundsatzartikel > für Alle < immer wieder empfehlenswert, da er sich fundiert mit dem
Kampfbegriff "Political Correctness" auseinandersetzt,
der sicher als Allzweckwaffe, nicht nur der vielen Guido Heinen Apologenten aus dem oben erwähnten thread dient.
http://www.uni-duisburg.de/DISS/Internetbibliothek/Artikel/Kampfbegriff.htm
http://www.comlink.de/cl-hh/m.blumentritt/agr328.htm
"Möllemann greift Michel Friedman erneut an"
(identische Zusammenstellung)
http://www.indymedia.de/2002/09/29942.shtml
http://www.indymedia.de/2002/09/29817.shtml
Guido Heinen , Bosbach und Andere
Linksextremismus
Linksextremistisch ist eine Position nicht schon dann, wenn sie links von der Mitte liegt. Das Prädikat extremistisch impliziert eine Ablehnung der Verfassung und ihrer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Linksradikal ist eine an die Grenzen des Zulässigen gehende politische Meinung, die aber noch nicht verfassungsfeindlich ist, d.h. sich noch im Rahmen des Zulässigen befindet.
Weitere Links zum Thema Linksextremismus:
http://www.verfassungsschutz.de/arbeitsfelder/links/page.html
http://www.im.nrw.de/sch/36.htm
http://www.hamburg.de/Behoerden/LfV/publika/bericht-00/linksex.htm
http://www.cdu.de/politik-a-z/innere_sicherheit/kap51.htm
http://www.links-enttarnt.de/
http://www.extremismus.com/forschung/forschung.html
nun auch schill...
http://www.schill-partei.de/pressemitteilungen/1609ver.html
uuuiii... wie schlecht... recherche ist wohl nicht deren stärke...
Hmmm...
1. Nicht Heinen, sondern drei Verfassungsschutzämter behaupten, indymedia sei linksextremistisch. Warum macht Ihr dafür den Journalisten verantwortlich?
2. Kann den Artikel bei den Nazis nicht finden.
3. Warum werden persönliche Angriffe hier anonym gepostet?
4. Wann steigert sich das Niveau von indymedia?