Anti colonial Front Protest camp

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It has been 12 years since the Oranienplatz occupation and now we want to retake the space to continue the struggles of the O-Platz mouvement.

We are a coalition of people- German citizens, permanent residents, asylum seekers and internationals. We are starting the encampment in Oranienplatz to give our resistance mouvement a place to learn and organize from and with each other and take it to next level.
Germany is a partner in the ongoing genocide in Gaza and ethnic cleansing of palestinians for over 70 years, by delivering weapons to Israel and being a longstanding political partner in the zionist vision of Israel.The struggles from migrants and people on the run all over the world, are of course different, but the roots of our struggles are intersectional by definition and interconnected with each other.
We fight against:

Land grabbing and expropriation of indigenous resources

Land clearing and deforestation and by that the destruction of nature and ecosystems

Othercide: The definition of groups of populations being "lower" than the "normal" and as a consequence their enslavement.

We are retaking O-Platz, to build a community that despite our differences is strong enough to overcome our colonised minds, in order to fight for and with each other against our oppressors.
In Germany and world wide.

From Saturday 15.06.2024 2pm at Oranienplatz

 

12 Jahre nach der letzten Oranienplatz Besetzung, wollen wir uns diesen speziellen Ort wieder aneignen, um die Kämpfe die dort geführt wurden und werden, weiter zu tragen. Wir sind ein Zusammenschluss aus Menschen mit deutschem Pass, mit Aufenthaltsgenehmigung, Asylsuchenden und Internationalist*innen. Wir nehmen uns den O-Platz um unserer gemeinsamen Widerstandsbewegung den Raum zu geben, um voneinander zu lernen, uns zu organisieren und die Kämpfe zu intensivieren.
Deutschland fungiert als Partner in dem anhaltenden Genozid in Gaza und der ethnischen Vertreibung in Palästina seit über 70 Jahren, in dem sie anhaltend Waffen an Israel liefert und seit über 70 Jahren ein fester politischer Partner der zionistischen Bestrebungen Israels sind.
Kämpfe von Migrant*innen und Menschen auf der Flucht auf der ganzen Welt, sind natürlich unterschiedlich und haben mit unterschiedlichen Schwierigkeiten zu kämpfen, aber die Wurzeln unsere Kämpfe sind schon nach Definition intersectional und miteinandern verflochten.
Wir kämpfen gegen:

Landraub und die Ausbeutung indigener Ressourcen

Landzerstörung und Abholzung und damit Zerstörung  der Ökosysteme und die Ausbeutung der Natur

Otherside: Die Vorstellung, dass einige Gruppen von Menschen weniger wert sein als der Rest der Bevölkerung und damit die Legitimation für Sklaverei und Ausbeutung liefert

Wir nehmen uns den O-Platz, um eine Gemeinschaft zu erbauen, die trotz unserer Differenezen stark genug ist, unsere eigenen Vorstellungen und Handlungsweisen zu dekolonialisieren, um für einander und mit einander gegen unsere Unterdrücker*innen zu kämpfen.
In Deutschland und überall sonst auf der Welt.

Samstag 15.06.2024 Oranienplatz

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Ergänzungen

https://knack.news/9719

Keine Zusammenarbeit mit autoritären und antisemitischen Gruppen!

Einen alten weißen Mann glaubt man eh nicht, aber das dürft ihr lesen. Fakt ist, der Antikolonialismus ist längst in eine Form religiösen Wahns ausgeartet. Man könnte auch von Jugendkultur reden und die muß man bekanntlich nicht ernst nehmen.

 

https://kritikundpraxis.org/wp-content/uploads/2024/06/Ein-Debattenbeitr...

5.2 Die postmoderne Identitätspolitik
Eine zweite Quelle der Anfälligkeit stammt aus einigen Spielarten eines
identitätsfokussierten Aktivismus postmoderner Prägung. Solche Positionen sind in einigen
queerfeministischen und antirassistischen Kreisen, aber auch in Teilen der Klimabewegung
vertreten. Sie verbinden sich damit mit entscheidenden progressiven Kämpfen der
Gegenwart. Hier wirken die Ablehnung einer Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse in
ihrer Totalität mit einer exklusiven Fokussierung auf Betroffenheitserfahrung, Sprechorte
und Identitäten zusammen.

1.) Die Unmöglichkeit der Repräsentation der eigenen Leid- und Diskriminierungserfahrung
durch Andere wird zum alleinigen Ausgangspunkt der Kritik erklärt. Nur wer von einer
Unterdrückungsform betroffen ist, kann die Wahrheit darüber sprechen. Dessen
Perspektive ist unmittelbar normativ und es braucht keine weitere Kritik der Verhältnisse
und keinen Streit um Begriffe und Analysen. Dabei wird übersehen, dass jede Artikulation
einer Erfahrung bereits durch Theorien und Begriffe vermittelt ist und dass gerade in
diesen Strömungen häufig schablonenhaftes Denken reproduziert wird. Um die eigene
Leid- und Unterdrückungserfahrung zu artikulieren, muss man sich wiederum zu einer
bestimmten Identität bekennen und sich als Teil eines Kollektivs verstehen. Die reine
Fokussierung auf eigene Identitätskonstruktionen und vermeintliche Fremdzuschreibungen
und die damit einhergehende reine Argumentation auf die vermeintliche eigene
Betroffenheit(en) verhindert nicht nur eine materialistische Kritik an den Ursprüngen von
Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus, sondern auch auch einen Diskurs, der über
den eigenen Erfahrungs- und Emotionshorizont hinaus geht. Auffällig ist wiederum dabei,
dass die Erfahrungen von Jüdinnen:Juden mit einer gewissen Konsequenz ausgeblendet
werden. Insbesondere für sich als links verstehende Jüdinnen:Juden war die ausbleibende
Solidarität, das Schweigen zu den Massakern der Hamas bis hin zu offenen Ausschlüssen
aus queeren und antirassistischen Räumen ein Moment der Entsolidarisierung vermeintlich
Verbündeter.

2.) Statt einer Kritik der herrschaftsgeladenen, gesellschaftlichen Vermittlung einer in sich
widersprüchlichen Totalität, die sich über Antagonismen konstituiert und Zwangskollektive
hervorbringt, wird sich an „Strukturen“ abgearbeitet, die vermeintlich authentische
Identitäten überlagern würden. Dem entspricht oft ein machtanalytischer Ansatz, in dem
die Konsequenz zur Ursache gemacht wird: Gewiss führt die gegebene
Vergesellschaftung dazu, dass Gruppen aufgrund ihrer unterschiedlichen
gesellschaftlichen Verortung über mehr Macht und damit verbundene Privilegien verfügen.
Ausgeblendet werden aber sowohl die Verhältnisse, die Ursache dieses Machtgefälles
sind, als auch die Tatsache, dass die grundlegende Form von Herrschaft eben die der
Verhältnisse selbst ist. Dies führt auch zur falschen Annahme, dass Herrschaft bloß als
binäres und lineares Machtverhältnis zu verstehen sei, als direkte Unterdrückung einer
Gruppe durch eine andere mächtigere Gruppe und ausschließlich als binärer Kampf der
Unterdrückten gegen das genau identifizierbare Unterdrückende.

Daraus folgt ein klare Aufteilung der Welt in Unterdrückte und Unterdrücker, ähnlich wie
im (Neo-)Leninismus. Anstelle einer Analyse von (Neo-)Kolonialismus, Imperialismus und
Hierarchisierungen auf dem Weltmarkt tritt eine schlichte Einteilung in den bösen
Globalen Norden und den guten, weil unterdrückten, Globalen Süden. Widersprüche
und Konflikte innerhalb der Länder und Regionen des Globalen Südens finden wenig
Berücksichtigung. Antisemitismus wird oft komplett ausgeklammert, jüdische Menschen
gelten, solange sie helle Haut haben, schlichtweg als Weiße, und damit als
Profiteur:innen des Rassismus. Damit wird zum einen geleugnet, dass alle
Jüdinnen:Juden ebenfalls als „Andere“ rassifiziert werden. Zum anderen übersieht es die
geographisch diversen Ursprünge des Judentums und die Tatsache, dass viele
Jüdinnen:Juden zugleich zusätzlich auch von Rassismen betroffen sein können.
Antisemitismus kann gerade deshalb nicht begriffen werden, da es sich nicht als lineare
Unterdrückung auffassen lässt, sondern Folge der in sich widersprüchlich vermittelten
Herrschaftsverhältnisse und der Unfähigkeit, diese zu begreifen, ist.
Wenn nun von Rassismus Betroffene äußern, dass das Massaker der Hamas ein
antikolonialer Befreiungsschlag war, dann muss und darf das nach dieser postmodern-
identitätspolitischen Logik nicht hinterfragt werden. Dass aus feministischer und
antisemitismuskritischer Sicht die Opfer des Massakers Solidarität und Emphatie
verdienen würden, wird ausgeklammert, weil sie Israelis sind und Israel in dieser binären
Logik nur als weißer, kolonialer Staat und Teil des Globalen Nordens betrachtet wird.
Mit dieser linearen Auffassung von Unterdrückung geht wiederum ein positiver Bezug
auf die Zwangskollektive einher, die diese Herrschaftverhältnisse hervorbringen, es
kommt damit auch zur Affirmation regressiver Ideologien und Gruppierungen, wenn
diese von Subalternen getragen werden.

3.) Unterdrückungsformen werden dabei als formal analog aufgefasst und bestehen
nebeneinander - eine Gruppe mit Macht unterdrückt eine Gruppe ohne Macht. Damit
bleibt das jeweilig spezifische unterbelichtet,was insbesondere im Fall von
Antisemitismus auffällig ist. Anderseits wird ihr reales und differenziertes
Zusammenwirken innerhalb der gegebenen Herrschaftsverhältnisse nicht begriffen. Der
Versuch, irgendwie Rechenschaft dafür zu tragen, vollzieht sich dann häufig als eine
Aneinanderreihung innerhalb von Solidaritätsbekundungen: Jede Kundgebung muss alle
weiteren Unterdrückungsformen erwähnen. Wenn aber alle Unterdrückungsformen
analog sind, liegt es nahe, nach einem Grundmodell und einer alles
zusammenfassenden Unterdrückungsform zu suchen: Dazu wird gerne (ohne realen
Grund) die „palästinensische Sache“ gemacht. In der „Solidarität mit Palästina“ wird
jede andere Solidarität mitvertreten: Jede Kundgebung muss also eine „free Palestine“
Kundgebung sein.

4.) Gerade weil die Kritik der realen Verhältnisse verpasst wird, vollzieht sich Aktivismus
dabei oft als Bekundung der eigenen guten Gesinnung, als Bekenntnis der
Zugehörigkeit zur Gruppe der Guten und als selbstreferentieller Gestus der
vermeintlichen Auflehnung und Radikalität. Reflexion und Kritik werden durch
Mobilisierung ersetzt, die hauptsächlich eine Identität verschaffen soll. Diese Form
vermeintlicher Solidarität mit Palästina hat kaum etwas mit einem realen Interesse an
der Lage von Palästinenser:innen zu tun. Sie wird allzu oft Identitätsfaktor,
Wiederkennungsmerkmal, Ersatzkampf, Marker der eigenen Radikalität, wird zum
kollektiven Ritual und wird auch als solches abgerufen. Diese Selbstmobilisierung kann
antisemitisch verstärkt werden.

Als sich als emanzipatorisch verstehende Kommunist:innen wissen wir, dass die
Befreiung der Gesellschaft nur mit der Befreiung des Subjekts einhergeht, das bedeutet
aber auch, dass es nicht „gut“ oder „böse“ gibt, sondern wir Widersprüche und
Ambivalenzen in der Welt um uns herum und in uns aushalten müssen. Es bedeutet auch
ernstzunehmen, dass in allen Schichten der Bevölkerung, inklusive der Linken, Ideologien
entstehen, also falsche Vorstellungen über die Welt. Ideologien entspringen den
Strukturen, die die Menschen vorfinden und festigen diese wiederum. Ideologiekritik,
inklusive einer Kritik des Nationalismus und des Antisemitismus muss deshalb Bes