Film und Diskussion: El Entusiasmo

Event Datum: 
Montag, Juli 17, 2023 - 19:00
Stadt/Region: 
»Der Film gibt die Gelegenheit, mehr über eine Zeit des linken Aufbruchs in Spanien der 1970er zu erfahren. Dabei ist er nicht nur historisch.« Direkte Aktion

 

 

1975 starb Europas letzter faschistischer Diktator: Francisco Franco. Sein Tod machte in Spanien den Weg frei für eine aufbegehrende Jugend, die vieles nachzuholen hatte. Aber auch die exilierten Kämpfer aus dem Spanischen Bürgerkrieg kehrten zurück. In dieser Phase der sogenannten Transición, dem Übergang von der Diktatur zur bürgerlichen Demokratie, schien alles möglich – selbst der Traum, die Revolution von 1936 zu beenden. Der Film legt den Fokus auf Francos erbittertsten Gegner: die Anarchisten und Syndikalisten. Ihre Organisation, die Gewerkschaft Confederación Nacional del Trabajo (CNT), bis zum Sieg Francos ein entscheidender Faktor in der spanischen Gesellschaft, erlebte eine Renaissance. In nur zwei Jahren wurde aus einer klandestinen Untergrund-Organisation wieder eine Massenbewegung. Sie organisierte Versammlungen mit hunderttausenden Teilnehmern, Libertäre Tage, Streiks und Widerstand gegen den neuen liberalen Kapitalismus. Schnell zerrieb sich dieser Aufbruch allerdings nicht nur in internen Konflikten, sondern wurde auch massiv durch geheimdienstliche Interventionen sabotiert. »El Entusiasmo« ist auch die Geschichte einer Niederlage. Der Film ist nicht zuletzt auch unter dem Aspekt interessant, dass die Transición als Vorbild für die Umbrüche in Osteuropa ein gutes Jahrzehnt später genommen wurde.

Der Zeitzeuge Felipe Orobón, der während der Transición in der CNT aktiv war, wird anwesend sein und für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

Montag, 17. Juli, 19:00 Uhr

Haus der Demokratie und Menschenrechte - Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin

 

 

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