Gipfeltreffen sozialer Bewegungen in Kolumbien

nina 17.03.2014 15:34 Themen: Globalisierung Repression Soziale Kämpfe
Nach den kürzlichen Wahlerfolgen der konservativen und rechten Parteien am 09.03.2014 findet dieses Wochenende in der Hauptstadt Bogotá das Gipfeltreffen der sozialen Bewegungen statt. Der Gipfel ist das landesweite Treffen der meisten Organisationen von Kleinbauern, Landbevölkerung, indigenen und afrokolumbianischen Organisationen und sozialen Bewegungen. Dieses Treffen ist in Vergleich zu den letzten Jahren einzigartig bezüglich seiner Größe und politischen Breite. Diese Veränderung ist ein Ergebnis der Streiks im letzten Jahr.
Die im letzten Streik aufgestellten Forderungen wurden von der Regierung nicht erfüllt. Die als Folge des Streiks eingerichteten Verhandlungstische zwischen Regierung und Organisationen haben zu keinen spürbaren Ergebnissen geführt. Laut Menschenrechtsorganisationen hat weder die Repression abgenommen noch habe sich Bedingungen für die Landbevölkerung verbessert. Anhand verschiedener inhaltlicher Achsen werden Alternativen und konkrete Forderungen entwickelt. Am 17.03. werden dann konkrete Verabredungen für den nächsten Streik getroffen. Dieser Streik soll im April bereits stattfinden und es wird von Gewerkschaften und Organisationen verschiedener Regionen und Sektoren aufgerufen werden. Für diesen Streik wird eine große Beteiligung erwartet.

Themen des Streiks und der Vorbereitung sind die in den Verhandlungen zwischen FARC und Regierung besprochenen Bauernreservate. Die Bauern z.B. des CNA werden gegen diesen Vorschlag eine eigene Alternative vorlegen, da sie eine weitere Spaltung und damit Segregation der Landbevölkerung befürchten.

Nicht zu allen relevanten Thema in Bezug auf die Landbevölkerung herrscht Einigkeit unter den Anwesenden. Ein Teil der Gruppen ist z.B. für einen strengen Verzicht auf den Anbau von Koka, Schlafmohn und Marihuana, da viele Probleme wie Militarisierung, Vertreibung, Entführungen und Morde mit der Produktion von Drogen zusammenhängen. In anderen Organisationen verteidigen sich die Bauern, die sich mit eben dem Anbau über Wasser halten und die traditionelle Bedeutung von z.B. Koka in den hochgelegenen Gegenden erhalten wollen.

Bisher anwesend sind u.a. Delegierte von Congreso de los Pueblos, CNA (Nationale Agrar-Koordination), Marcha Patriotica, PCN (Prozess der Afro-Gemeinden), MIA (Nationales Treffen der Bauerngemeinschaft), UNIC (Nationale Indigene Organisierung), Minga Indigena, COMOSOC (Koalition sozialer Bewegungen und Organisationen) und viele andere.
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