Solidaritäts-Besetzung an der Uni Leipzig

Alex Kramer 24.04.2013 16:16 Themen: Bildung Freiräume Soziale Kämpfe
Solidaritätsbesetzung eines Seminarraumes an der Universität Leipzig als Protest gegen die Räumung des Institutes für vergleichende Irrelevanz in Frankfurt/Main
Pressemitteilung der protestierenden Studierenden Universität Leipzig, Mittwoch 24.
April 2013

+++ Besetzung eines Seminarraumes der Universität Leipzig als Protest gegen die Räumung
des Instituts für vergleichende Irrelevanz in Frankfurt/Main +++

Heute, am Mittwoch dem 24. April wurde der Seminarraum S110 des Seminargebäudes der
Universität Leipzig von Studierenden und anderen Protestierenden besetzt. Dies stellt eine
Reaktion auf die Räumung des Instituts für vergleichende Irrelevanz (IvI) in Frankfurt am
Main und auf die Umstrukturierungen der Universität Leipzig dar.
Das IvI war ein von Studierenden und anderen Interessierten selbstverwalteter Raum, der zum
gegenseitigen Lehren und Lernen abseits der üblichen Themen der Universität genutzt wurde.
Das Gebäude wurde 2003 im Rahmen der Student*innenproteste besetzt. Unter dem Motto
„Theorie*Praxis*Party“ fanden im IvI seitdem unabhängige, selbstorganisierte Tutorien und
Lesekreise, Veranstaltungen zu verschiedenen Themen, aber auch Partys und Konzerte statt.
Im Februar 2012 wurde das Gebäude durch die Universität Frankfurt an die Immobilienfirma
Franconofurt AG verkauft. Diese veranlasste im Februar 2013 die Räumung des Gebäudes.
Am Montag, dem 22. April wurde das Gebäude durch Polizeieinheiten brutal geräumt.
Die Besetzer*innen der Universität Leipzig solidarisieren sich mit dem IvI „Wir verurteilen
die Räumung des autonomen, selbstverwalteten Raumes, in dem Studierende und andere die
Möglichkeit hatten, alternative Bildungsveranstaltungen zu besuchen und zu gestalten“
so Robert Kaiser, einer der Besetzer*innen.
Auch an der Universität Leipzig stehen Stellenkürzungen und Umstrukturierungen der
Institute bevor. Die Protestierenden wollen auch darauf aufmerksam machen. So meint
Melanie Faust: „Ähnlich wie in Frankfurt wollen wir uns einen selbstverwalteten Raum zum
unabhängigen Lernen und kritischen Denken erkämpfen. Um den bürokratischen und
einschränkenden Richtlinien, der Raumbeschaffung an der Universität zu entgehen, sind
Besetzungen momentan der einzige Weg. Das Rektorat der Uni Leipzig hätte nach dem
Neubau am Campus-Augustusplatz die Möglichkeit gehabt, solch einen Raum zur Verfügung
zu stellen. Stattdessen wurde sich für einen Merchandise-Shop entschieden, der neben der
Sparkasse bereits das zweite private und kommerzielle Unternehmen innerhalb des Campus
darstellt.“
Die Protestierenden nehmen die Räumung des IvI’s zum Anlass, richten ihre Kritik aber vor
allem gegen die bestehenden Kürzungsmaßnahmen der Universität Leipzig und die
Kommerzialisierung von Räumen der Universität. Stattdessen fordern sie „Räume, fern von
Verwertungslogik, elitären Hierarchien und Leistungszwang, in denen menschenverachtende
Einstellungen keinen Platz haben. Alle Menschen sind herzlich willkommen, die sich mit uns
solidarisieren oder ins Gespräch kommen wollen“ meint Melanie Faust abschließend.
Für weitere Informationen stehen Ihnen unsere Pressesprecher*innen gerne zur Verfügung.

Kontakt:
Alex Kramer
Telefonnummer: 015736338650
Mail-Adresse:  besetzung110@safe-mail.net
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