[EF]Nächtliche antirassistische Transpiaktion

IL EF 07.12.2012 09:13 Themen: Antirassismus Blogwire Soziale Kämpfe
Ups, was ist denn das? Über Nacht wurde in Er­furt ein rie­si­ges Trans­pa­rent an der Zi­ta­del­le Pe­ters­berg an­ge­bracht, das nun weit­hin sicht­bar über dem Weih­nachts­markt und neben dem Dom „So­li­da­ri­tät mit allen Flücht­lings­kämp­fen“ for­dert. Die fol­ge­ne Er­klä­rung wurde dem uns dazu zugespielt.
So­li­da­ri­tät mit allen Ge­flüch­te­ten

In der Nacht vom 06. auf den 07. De­zember haben wir, die Ak­ti­ons­grup­pe Krea­ti­ver Sport, am Pe­ters­berg in der Er­furt In­nen­stadt und an der Schmidt­städ­ter Brü­cke beim Haupt­bahn­hof, ein Trans­pa­rent an­ge­bracht, um auf die Si­tua­ti­on von ge­flüch­te­ten Men­schen in Deutsch­land auf­merk­sam zu ma­chen.

Nach­dem im Jahr 1993 das Asyl­recht in Deutsch­land fak­tisch ab­ge­schafft wurde, haben Ge­flüch­te­te kaum mehr eine Mög­lich­keit Asyl zu be­kom­men.
Grün­de zu flie­hen gibt es hau­fen­wei­se. Sei es Ver­fol­gung auf­grund po­li­ti­scher An­sich­ten, Re­li­gi­ons­zu­stän­den, Ho­mo­se­xua­li­tät, Her­kunft oder sons­ti­ge Ab­wei­chun­gen von der herr­schen­den Norm.

Die Grün­de, die Men­schen be­we­gen nach Deutsch­land oder Eu­ro­pa zu flie­hen, ob po­li­tisch, „wirt­schaft­lich“, oder sonst was, soll­ten egal sein. Es ist schlicht­weg an­ma­ßend, aus der Ferne dar­über zu ent­schei­den, was als Grund für die Flucht eines Men­schen an­er­kannt wird und was nicht. Die we­ni­gen, denen eine Flucht nach Eu­ro­pa ge­lingt, sehen sich täg­lich kon­fron­tiert mit rechts­staat­li­cher Schi­ka­ne. Ge­flüch­te­te un­ter­lie­ge der Re­si­denz­pflicht, die es ihnen ver­bie­tet, den ihnen zu­ge­wie­se­nen Land­kreis zu ver­las­sen, um zum Bei­spiel Freun­din­nen zu­be­su­chen. Sie dür­fen nicht selbst enstchei­den wo sie wie mit wem zu­sam­men woh­nen und sind statt­des­sen ge­zwun­gen in La­gern, ab­ge­schnit­ten vom rest der Welt zu leben. Häu­fig zu meh­re­ren zu­sam­men­ge­pfercht auf engs­ten Raum.
Dar­über hin­aus droht der deut­sche Staat, men­schen, die „ohne an­er­ken­nen­den Grund“ ge­flüch­tet sind, mit Ab­schie­bung in ihre Her­kundt­s­län­der, un­ge­ach­tet der tat­sa­che ob dort Fol­ter und Tod auf sie war­ten.

Diese von den Ge­flüch­te­ten er­leb­ten Re­pres­sio­nen hat ihren Ur­sprung in dem fest in den Köp­fen der Mehr­heits­ge­sell­schaft ver­an­ker­ten Ras­sis­mus.
Ras­sis­ti­sche Ge­setz­ge­bun­gen wird in die­ser Ge­sell­schaft ge­dul­det und /oder ge­för­der. Das Pro­blem Ras­sis­mus wird von der kon­stru­ier­ten Mitte gern nach rechts außen ver­la­gert. Fakt ist aber, dass die “ Angst vor Über­frem­dung“ von eben die­ser Mitte pro­pa­giert und von allen mit­ge­tra­gen wird. So sind Men­schen, die nicht der Ide­al­vor­stel­lung eines wei­ßen Mit­tel­eu­ro­pä­er ent­spre­chen nach wie vor An­fein­dun­gen aus­ge­setzt und er­fah­ren be­nach­tei­li­gun­gen bei der Job­su­che, bei Amts­gän­gen und vie­len an­de­ren Si­tua­tio­nen des täg­li­chen le­bens.

Schluss mit der Schei­ße-​ Ras­sis­mus auf­zei­gen und be­kämp­fen!
So­li­da­ri­tät mit allen Ge­flüch­te­ten!
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Ergänzungen