Gleißblockade auf Hambach-Kohle-Bahn

unabhängige Anti-Kohle-Aktivist_innen 08.08.2012 08:38 Themen: Soziale Kämpfe Ökologie
3 Aktivist_innen haben sich soeben an der Hambach-Kohlebahn mit Lock-ons festgekettet. Dies ist eine unabhängige Aktion, die aber im Kontext mit der gestrigen Sitzblockade einige hundert Meter entfernt stattfindet. Die Aktivist_innen wollen sich mit dieser direkten Aktion dem Weiterbetrieb des Rheinischen Braunkohlereviers möglichst effektiv in den Weg stellen, bzw. legen, und treten für eine globale Überwindung fossiler Energieträger ein.
Die Aktivist_innen sind nun seit etwa einer Stunde auf den Gleißen. Im Moment stehen 4 Dorfsherrifs herum und funken panisch herum. Aktuelle Informationen werden folgen.
Clumsy, einer der Festgeketteten begründet seine Teilnahme an dieser Aktion so: „Unserem Planeten und den darauf lebenden Spezies läuft die Zeit davon. Doch obwohl die Anzeichen des Kollaps unserer Ökosysteme unübersehbar sind, werden nicht die nötigen Konsequenzen daraus gezogen. Anstatt sofort aufzuhören fossile Energieträger zu verbrennen werden mit immer extremeren Methoden die letzten Reste aus der Erde gepresst. Das wird sich auch nicht ändern, solange Gesellschaften existieren, die auf Herrschaft und Ausbeutung basieren.“

Marc X, der ebenfalls festgekettet ist ergänzt: „Das Bergrecht, das die rechtliche Grundlage ist für die Zerstörung der Dörfer, der Umwelt und der Natur – hier und anderswo in Deutschland – ist ein Gesetz, das aus dem Mittelalter stammt, und die letzte relevante Überarbeitung (eine Verschärfung) in der Nazi-Zeit erfuhr. Ich frage mich wieso dieses Gesetz noch existiert? Warum wurde es nicht abgeschafft?“

Die Blockade findet am Tag nach der Sitzblockade statt, die gestern von einem übertriebenem Polizeieinsatz geräumt wurde (nicht dass es Polizeieinsätze gäbe, die gerechtfertigt wären). Sie findet während dem Klimacamp statt, dass diese Woche stattfindet. Auserdem ist sie nicht weit entfernt von der Waldbesetzung im Hambacher Forst.

Ortsinfos: Abfahrt A4 Buir; rechts halten.
Die nächste Brücke über die Hambacher Kohlebahn östlich der Brücke auf der ihr euch befindet wenn ihr die Autobahnausfahrt Buir herausfahrt, und dann noch einmal 100 Meter weiter östlich. Die Stelle ist über Waldwege nördlich der Schiene erreichbar. Die Stelle liegt in einer Kurve. Vom Waldweg aus führt ein Weg ab zu der Stelle.
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Ergänzungen

Update 10:00Uhr

blokierer_in 08.08.2012 - 09:02
Polizei versucht zu verhindern, dass noch mehr Leute auf die Gleise kommen, lassen aber die Unterstützer_innen zu. Keine Polizei mit technischem Sachverstand anwesend.

Update 10:18

blokierer_in 08.08.2012 - 09:20
Der Werkschutz von RWE hat in den Raum gestellt, dass sie selber räumen könnten, indem sie die Gleise auftrennen. Auserdem lies der Einsatzleiter des Werkschutzes verlauten: "Da haben sie sich aber die schmuddeligsten ausgesucht." Presse ist auf dem Weg zur Blockade.

Update 11:30

blockierer_in 08.08.2012 - 10:35
Den Unterstützer_innen auf der Aktion wurde untersagt zu telephonieren. Menschen kommen auch nicht in Sichtweite der blockade. Von daher ist der Kontakt gerade abgebrochen und es ist nicht klar, wie der weitere Informationsfluss aussehen wird. Presse ist unterwegs, es ist aber unbekannt, bis wohin sie durchgelassen werden und ob sie Informationen bekommen.

Es wurden 11 Bullensechser gesehen und ein Materialwagen. Eventuell ist also das technische schon vor Ort und beginnt die Räumung.

Update 17:40

update 09.08.2012 - 16:48
Die Aktivisten die gestern mit einer Lock-on Aktion den Braunkohle-Zugverkehr auf der Hambachbahn für 7 Stunden blockierten, sind gegen 13:30 aus der Gewahrsam entlassen worden. Damit reagierte die Polizei auf den Abbruch jeglicher Gespräche durch andere Aktivist_innen, nachdem die Polizei mehrfach nachweislich gelogen hatte. Die Aktivist_innen forderten, den Haftrichter anzurufen, woraufhin die Polizei die Festgenommenen entließ.
"Der gesamte Vorgang der Polizei mit den Festgenommenen nach der Ankettaktion zeigt einmal mehr, dass die Polizei es selber ist, die sich regelmäßig nicht an das Recht hält. Sie versuchte die Unterstützer_innen der Festgenommenen mit Lügen und Fehlinformationen unter Druck zu setzen, und die Festgenommenen mit der Androhnung einer U-Haft zu schocken. Der Abbruch der Kommunikation mit der Polizei, war die einzige Möglichkeit das rechtswidrige handeln der Polizeizu beenden." sagt Pauline Grummbach, eine Unterstützerin.