[B] Niemand ist vergessen!
In Berlin wurde Anfang dieser Woche die Günter-Schwannecke-Gedenkinitiative gegründet. Sie erinnert an ein unbeachtetes und vergessenes Opfer von Gewalt gegen Ausgegrenzte. Günter Schwannecke ist eines der über 180 Opfer rechter Gewalt seit 1990. Er wurde 1992 von einem Ku-Klux-Klan-Anhänger getötet.
Die Günter-Schwannecke-Gedenkinitative hat sich am 9. Juli 2012 in Berlin gegründet. Am 29. August 2012, dem 20. Jahrestag der Ermordung des Wohnungslosen Günter Schwannecke, soll in der Charlottenburger Pestalozzistraße ein öffentliches Gedenken stattfinden. Außerdem sei eine provisorische Informationstafel geplant. Dies werde Teil einer Informationskampagne sein, damit der Fall aufgearbeitet und Günter Schwannecke nicht vergessen werde.
Günter Schwannecke war am 29. August 1992 von einem Neonazi in Charlottenburg niedergeschlagen worden. Mit einem anderen Wohnungslosen, Hagen K., saß er abends auf der Bank eines Spielplatzes an der Pestalozzi-/Fritschestraße. Der Ku-Klux-Klan-Anhänger Norman Zühlke und sein Freund Hendrik Jähn, beide damals in der neonazistischen Skinheadszene aktiv, kamen hinzu, um ebenfalls dort sitzende Menschen mit Migrationsgeschichte rassistisch zu beleidigen und zu vertreiben. Günter Schwannecke und Hagen K. bewiesen Zivilcourage und mischten sich ein. Nachdem die ursprünglichen Opfer der beiden Angreifer flüchten konnten, richtete sich ihre Wut gegen die beiden Wohnungslosen. Zühlke schlug mit seinem Baseballschläger auf die beiden ein. Hagen K. wurde nach schwerem Hirntrauma im Krankenhaus gerettet, doch Günter Schwannecke starb am 5. September 1992 an den Folgen von Schädelbruch und Hirnblutungen. Der Täter Norman Zühlke wurde 1993 wegen Körperverletzung mit Todesfolge und schwerer Körperverletzung zu 6 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Das Landgericht Berlin hob allerdings hervor, dass seine rassistische Gesinnung ursächlich für die Tat gewesen ist.
Dieser Fall war in der Statistik der Bundesregierung über Opfer rechter Gewalt von 1993 aufgeführt, 1999 und 2009 aber nicht mehr. Das Land Berlin zählte den Fall 2012 ebenfalls nicht. Von den staatlichen Behörden wird Günter Schwannecke also nicht als Opfer rechter Gewalt anerkannt. Auf eine Anfrage der Berliner Abgeordneten Clara Hermann (Fraktion der Grünen) im Januar 2012 antwortete der Berliner Senat, das Landgericht hätte kein politisches Motiv erkannt.
Beteiligt an der Günter-Schwannecke-Gedenkinitative – Niemand ist vergessen! sind bisher u.a. antifaschistische Initiativen, linke Einrichtungen und Vertreter_innen lokaler Parteien. Die Günter-Schwannecke-Gedenkinitative sucht noch Mitstreiter_innen, heißt es.
Günter Schwannecke war am 29. August 1992 von einem Neonazi in Charlottenburg niedergeschlagen worden. Mit einem anderen Wohnungslosen, Hagen K., saß er abends auf der Bank eines Spielplatzes an der Pestalozzi-/Fritschestraße. Der Ku-Klux-Klan-Anhänger Norman Zühlke und sein Freund Hendrik Jähn, beide damals in der neonazistischen Skinheadszene aktiv, kamen hinzu, um ebenfalls dort sitzende Menschen mit Migrationsgeschichte rassistisch zu beleidigen und zu vertreiben. Günter Schwannecke und Hagen K. bewiesen Zivilcourage und mischten sich ein. Nachdem die ursprünglichen Opfer der beiden Angreifer flüchten konnten, richtete sich ihre Wut gegen die beiden Wohnungslosen. Zühlke schlug mit seinem Baseballschläger auf die beiden ein. Hagen K. wurde nach schwerem Hirntrauma im Krankenhaus gerettet, doch Günter Schwannecke starb am 5. September 1992 an den Folgen von Schädelbruch und Hirnblutungen. Der Täter Norman Zühlke wurde 1993 wegen Körperverletzung mit Todesfolge und schwerer Körperverletzung zu 6 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Das Landgericht Berlin hob allerdings hervor, dass seine rassistische Gesinnung ursächlich für die Tat gewesen ist.
Dieser Fall war in der Statistik der Bundesregierung über Opfer rechter Gewalt von 1993 aufgeführt, 1999 und 2009 aber nicht mehr. Das Land Berlin zählte den Fall 2012 ebenfalls nicht. Von den staatlichen Behörden wird Günter Schwannecke also nicht als Opfer rechter Gewalt anerkannt. Auf eine Anfrage der Berliner Abgeordneten Clara Hermann (Fraktion der Grünen) im Januar 2012 antwortete der Berliner Senat, das Landgericht hätte kein politisches Motiv erkannt.
Beteiligt an der Günter-Schwannecke-Gedenkinitative – Niemand ist vergessen! sind bisher u.a. antifaschistische Initiativen, linke Einrichtungen und Vertreter_innen lokaler Parteien. Die Günter-Schwannecke-Gedenkinitative sucht noch Mitstreiter_innen, heißt es.
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Ergänzungen
KKK?
Damals alle drei:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13491440.html
Zühlke
NSU läßt grüßen...
Das wird ja immer bunter
http://taz.de/Schwaebische-Beamte-beim-Ku-Klux-Klan/!98469/
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Klu Klux Klan — Alles klar