[B] Bullen lassen Lärmdemo eskalieren
Heute Nachmittag wollte die Initiative "Kotti & Co." ( http://kottiundco.wordpress.com/) eine Lärmdemo durch den Kreuzberger Kiez rund ums Kottbusser Tor veranstalten. Gegen 16:30 machten sich etwa 300 Leute vom seit 26.5. bestehenden Camp der Initiative auf den Weg, ausgestattet mit Topfdeckeln, Trillerpfeifen, Trommeln und allem, was Krach macht. Weit kam die - völlig friedliche - Demonstration allerdings nicht: die Berliner Polizei ließ es sich nicht nehmen, schon nach 15 Minuten durch eine Festnahme zu provozieren. Auf die Forderung, die Person wieder freizulassen, reagierten die Bullen mit dem üblichen gewalttätigen Vorgehen.
Die Initiative "Kotti & Co." hat vor zwei Wochen, am 26.5., aus Protest gegen die immer stärker steigenden Mieten im Wohnblock Kottbusser Tor/Admiralstraße ein öffentliches Camp vor einem der Hochhäuser errichtet. Die Mieten in den, in den 1980er Jahren erbauten, Sozialwohnungen steigt seit dem Auslaufen der Anschlussförderung durch den Berliner Senat exorbitant. Mittlerweile verlangen die Wohnungsbaugesellschaft GSW und die Hermes Hausverwaltung Nettokaltmieten von 12-18 Euro pro Quadratmeter. Viele Rentner_innen, migrantische Familien und Bezieher_innen von Hartz IV können sich diese Preise nicht mehr leisten; sie werden an den Stadtrand verdrängt. Obwohl die Kosten zum Bau der Wohnungen längst abbezahlt sind, obwohl die Hausverwaltungen wenig bis gar nichts unternehmen, um die Bausubstanz zu erhalten, treiben die vom Senat vor Jahrzehnten abgegebenen Renditeversprechungen die Mieten in die Höhe.
Den Protest gegen diese Entwicklung hat die Mieter_inneninitiative schon vor einer Woche auf die Straße getragen (Fotos: http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/290512kottigececondu.html). Heute sollte die zweite, größere Lärmdemo durch den Kiez stattfinden. Die Demo war bunt, lautstark, und absolut friedlich. Was natürlich für die Berliner Bullen keinen Grund darstellt, nicht zu provozieren und selber gewalttätig zu werden.
Nach einer kurzen Runde durch die Admiral- und Kohlfurter Straße wurde an der Kottbusser Brücke eine Person festgenommen. Zu den Gründen können wir an dieser Stelle nichts sagen. Hinzueilende Demonstrant_innen wurden von den Bullen mit Schlägen, Tritten und schließlich Pfefferspray zurückgedrängt, ein Mannschaftswagen fuhr auf und die festgenommene Person wurde hineingeschleift. Ein Großteil der Demonstration, die mittlerweile gestoppt hatte, umringte die Wanne, trommelte mit den Händen dagegen und forderte immer wieder "Lasst die Leute frei!". Zunächst gab es kein Durchkommen für die Bullen, doch die bald eintreffende Verstärkung machte sich daran, das zu ändern. Meter für Meter mussten sie der Wanne den Weg bahnen - dabei ging von den Demonstrant_innen keinerlei Gewalt aus, sie versuchten lediglich durch ihre physische Anwesenheit, den Abtransport des Gefangenen zu verhindern. Die Polizei reagierte darauf erneut mit Faustschlägen, Tritten und Pfefferspray. Ein Beamter, der von seinen Kollegen mit "Hans" (Rückennummer: F 1120, mit zwei Punkten) angesprochen wurde und sich mit einem schwarzen Schal vermummte (der einzige Vermummte weit und breit...) tat sich dabei besonders hervor. Mindestens zwei weitere Personen wurden aus nicht ersichtlichen Gründen festgenommen. An der Kreuzung Kohlfurter-/Admiralstraße gelang es den Bullen schließlich, ihren Gefangenentransporter soweit aus der Menge zu lösen, dass dieser mit Blaulicht und Sirene davonrasen konnte.
Der rot-schwarze Senat und die Polizei des CDU-Innensenators Frank Henkel haben ganz deutlich gezeigt, was sie von friedlichem Protest gegen die Umstrukturierung ganzer Stadtteile halten. Statt politische Antworten zu geben, auf die Sorgen der teilweise seit Generationen am Kotti lebenden Mieter_innen einzugehen, setzt es Prügel und Pfefferspray. Dadurch wurden auch heute wieder mehrere Menschen verletzt.
Die Demonstration setzte schließlich, nach einer fast einstündigen Verzögerung, ihren Weg fort.
Den Protest gegen diese Entwicklung hat die Mieter_inneninitiative schon vor einer Woche auf die Straße getragen (Fotos: http://www.umbruch-bildarchiv.de/bildarchiv/ereignis/290512kottigececondu.html). Heute sollte die zweite, größere Lärmdemo durch den Kiez stattfinden. Die Demo war bunt, lautstark, und absolut friedlich. Was natürlich für die Berliner Bullen keinen Grund darstellt, nicht zu provozieren und selber gewalttätig zu werden.
Nach einer kurzen Runde durch die Admiral- und Kohlfurter Straße wurde an der Kottbusser Brücke eine Person festgenommen. Zu den Gründen können wir an dieser Stelle nichts sagen. Hinzueilende Demonstrant_innen wurden von den Bullen mit Schlägen, Tritten und schließlich Pfefferspray zurückgedrängt, ein Mannschaftswagen fuhr auf und die festgenommene Person wurde hineingeschleift. Ein Großteil der Demonstration, die mittlerweile gestoppt hatte, umringte die Wanne, trommelte mit den Händen dagegen und forderte immer wieder "Lasst die Leute frei!". Zunächst gab es kein Durchkommen für die Bullen, doch die bald eintreffende Verstärkung machte sich daran, das zu ändern. Meter für Meter mussten sie der Wanne den Weg bahnen - dabei ging von den Demonstrant_innen keinerlei Gewalt aus, sie versuchten lediglich durch ihre physische Anwesenheit, den Abtransport des Gefangenen zu verhindern. Die Polizei reagierte darauf erneut mit Faustschlägen, Tritten und Pfefferspray. Ein Beamter, der von seinen Kollegen mit "Hans" (Rückennummer: F 1120, mit zwei Punkten) angesprochen wurde und sich mit einem schwarzen Schal vermummte (der einzige Vermummte weit und breit...) tat sich dabei besonders hervor. Mindestens zwei weitere Personen wurden aus nicht ersichtlichen Gründen festgenommen. An der Kreuzung Kohlfurter-/Admiralstraße gelang es den Bullen schließlich, ihren Gefangenentransporter soweit aus der Menge zu lösen, dass dieser mit Blaulicht und Sirene davonrasen konnte.
Der rot-schwarze Senat und die Polizei des CDU-Innensenators Frank Henkel haben ganz deutlich gezeigt, was sie von friedlichem Protest gegen die Umstrukturierung ganzer Stadtteile halten. Statt politische Antworten zu geben, auf die Sorgen der teilweise seit Generationen am Kotti lebenden Mieter_innen einzugehen, setzt es Prügel und Pfefferspray. Dadurch wurden auch heute wieder mehrere Menschen verletzt.
Die Demonstration setzte schließlich, nach einer fast einstündigen Verzögerung, ihren Weg fort.
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Ergänzungen
Kotti&CO
Krawallpolizist "Hans" (Rückennummer: F 1120
YouTube-Videos
http://www.youtube.com/watch?v=zVq9GLr_Ymk
Ausschnitt in Zeitlupe, der "Krawallpolizist Hans" in Aktion zeigt:
http://www.youtube.com/watch?v=sjUQSMKpWI4
Bullenprovo
@ Tina
VENCEREMOS!
Proletarier aller Länder vereinigt euch !
videos
http://youtu.be/ljciH0OSkY4
http://youtu.be/g4OGChUox3c
spaltung? - nein danke!
fakt ist: beim völlig berechtigten protest gegen die bullengewalt gab es diese spaltung auch nicht. es haben leute protestiert, blockiert und dokumentiert, die von überall her, mit verschiedenem background kamen. und die jederzeit für 'ne deeskalation zu haben gewesen wären - hätten die bullen bspw. die beiden verhafteten freigelassen, und sei es nach einer personalienkontrolle (was anderes machen die doch auf der wache auch nicht). dass das ganze theater so lange dauerte und ein wenig eskaliert ist, ist einzig und allein die schuld der bullen. überlegungen, ob mensch die blockade der wanne vielleicht auch früher hätte beenden und sich wieder bei der demo einreihen hätte können, sind allein schon deswegen überflüssig, weil die leute in der kohlfurter irgendwann von den bullen einfach vor sich her getrieben wurden und erst zurück zur demo gehen konnten, als die wanne davongerast war.
also immer schön den ball flach halten und sich nicht spalten lassen!
Ein Bitte an AugenzeugInnen
Grund:
Parlamentarische Anfragen
(ist recht eilig, letzte Sitzung vor der Sommerpause ist am Donnerstag!)
Grade gefunden
http://kottiundco.wordpress.com/2012/06/10/pressemitteilung-larm-demonstration-am-9-6-2012/
bullenticker
Polizeieinsatz bei Demonstration
Friedrichshain-Kreuzberg
# 1858
Bei einer angemeldeten Demonstration, die unter dem Motto „Gegen steigende Mieten“ stand, kam es gestern Nachmittag in Kreuzberg zu einem Polizeieinsatz. Als sich der Aufzug gegen 16 Uhr 50 mit ca. 180 Teilnehmern in Höhe der Kohlfurter Straße Ecke Fraenkelufer befand, nahmen eingesetzte Beamte zwei Personen, die zuvor gegen das Versammlungsgesetz verstoßen hatten, zur Überprüfung ihrer Identität vorläufig fest. Die beiden 22 und 24 Jahre alten Männer befanden sich zu diesem Zeitpunkt am Rande des Demonstrationszuges. Unmittelbar nach dem Zugriff der Polizisten lösten sich rund 20 Personen von dem Aufzug, liefen auf die Beamten zu und versuchten die festgenommenen Personen zu befreien. Trotz erheblicher Widerstandshandlungen der Festgenommenen wurden sie durch die Polizisten in einen Einsatzwagen gebracht. Im Anschluss daran versuchte die inzwischen auf ca. 80 Personen angewachsene Sympathisantengruppe das Einsatzfahrzeug zu stürmen. Dabei zerkratzten sie den Lack und versuchten die Luft aus den Reifen zu lassen. Gegen einzelne Personen der Gruppe wurde Reizstoff eingesetzt und es gab weitere Festnahmen. Mit Unterstützungskräften wurde der friedliche Teil des Aufzugs von den Sympathisanten der Festgenommenen getrennt. Der Veranstaltungsleiter unterstützte die Polizei mit seinen eingesetzten Ordnern. Ab ca. 17 Uhr 30 wurde der Aufzug mit etwa 120 Personen friedlich und ohne weitere Vorkommnisse auf der angemeldeten Route zum Endplatz geführt.
Insgesamt wurde sieben Personen vorübergehend die Freiheit entzogen. Sie wurden nach den Polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Gegen sie wird u.a. wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung, versuchter Gefangenenbefreiung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Ein Polizist wurde leicht verletzt.
Bullen wollen spalten
"Mit Unterstützungskräften wurde der friedliche Teil des Aufzugs von den Sympathisanten der Festgenommenen getrennt. Der Veranstaltungsleiter unterstützte die Polizei mit seinen eingesetzten Ordnern. "
Die Mietergemeinschaft hat zu Glück schon vorher reagiert und entlarvt diesen Spaltungsversuch der Bullen mit ihrer Presseerklärung.
Ich war auch dort. Der Veranstaltungsleiter wollte lediglich deeskalieren und hat sich die ganze Zeit mit den Bullen diskutiert und rumgestritten.
http://kottiundco.wordpress.com/2012/06/10/pressemitteilung-larm-demonstration-am-9-6-2012/
Antwort auf polizeigewalt
https://linksunten.indymedia.org/de/node/61949
Lärmdemo
bullenticker
# 1865
Im Nachgang einer am Samstag in Kreuzberg stattgefundenen Demonstration unter dem Motto „Gegen steigende Mieten“ erstatteten Polizeibeamte Anzeige gegen einen ihrer Kollegen. Nach Angaben der Beamten einer Einsatzhundertschaft kam es während des Aufzugs mehrfach zu Störungen und Behinderungen durch Versammlungsteilnehmer und Passanten, infolge dessen die eingesetzten Beamten Zwangsmaßnahmen einsetzen mussten. Hierbei sei nach Angaben der Polizisten ein Polizeikommissar in unverhältnismäßiger Art und Weise unter Anwendung körperlicher Gewalt gegen Versammlungsteilnehmer vorgegangen. Die Beamten erstatten daher Anzeige wegen des Verdachts der Körperverletzung im Amt gegen ihren Kollegen. Bisher haben sich noch keine Geschädigten der Körperverletzung bei der Polizei gemeldet. Die Ermittlungen hat das Landeskriminalamt übernommen.
ZeugInnen
EA-Berlin
Gneisenaustr. 2a, 2ter Hof, Aufgang rechts
10961 Berlin
TEl: 030 - 692 22 22
jeden Dienstag von 20:00 bis 22:00 Sprechstunde
http://ea-berlin.net/
Opfer gesucht
http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/demonstration-in-kreuzberg-polizisten-zeigen-brutalen-kollegen-an/6734846.html
betroffene evte. anzeige erstatten!
evte. wärs also gut, wenn da auch betroffene Anzeige erstatten (natürlich in Absprache mit EA/Rote Hilfe/Anwält_in - nicht dass die euch dann auch irgendwas anhängen wollen!)
Erst zum EA!
Seinen Namen ohne anwaltliche Hilfe bei den Behörden abzugeben, ist unklug: In den allermeisten Fällen erstatten Polizeibeamte von sich aus dann Anzeige (wegen Widerstand o.ä.), um ihre gewaltsame Maßnahme juristisch abzusichern und als Unmittelbaren Zwang gegen Widerstandshandlungen zu legitimieren. Das tun sie, egal ob sie im Recht sind oder nicht.
Bitte meldet euch deshalb, falls ihr das wollt, erst beim EA Berlin und beratet mit diesem euer mögliches Vorgehen
http://ea-berlin.net/kontakt
Weiteres Video
http://www.youtube.com/watch?v=Faio6SDIcHc
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Nee, echt nich... — Die_Insel
Alle — tiptap
Videofreaks — ...
Regenschirme — Dalton
ACHTUNG - COUNTERAKTION — JJ
F1120 — gsgws