OccupyBerlin goes Querrfront?

Leser 10.11.2011 12:52 Themen: Blogwire Soziale Kämpfe
Es wird langsam Zeit, dass sich die AktivistInnen mal zu dem Querrfront - Gehabe verhalten!

 http://reflexion.blogsport.de/2011/11/10/der-querfrontler-ein-occupy-aktivst/

Elsässer wird durch Occupy Berlin voll "rehabilitiert"!
Nun hat sie also statt­ge­fun­den: Die Ver­an­stal­tung des Quer­front­lers Jür­gen El­säs­ser, der „Linke, Rech­te“ und „Re­li­giö­se“ zu einer gro­ßen Ge­mein­schaft ver­ei­nen möch­te, ging am 03.​11.​2011 im Viet­haus in Ber­lin Mitte über die Bühne. Neben Jür­gen El­säs­ser und sei­nem Kom­pa­gnon, dem Ver­schwö­rungs­ideo­lo­gen Oli­ver Ja­nich, saß auch ein Ver­tre­ter von „Oc­cu­py-​Ber­lin“ auf dem Po­di­um, um die „Be­we­gung der Em­pör­ten“ zu be­wer­ben.
Ei­gent­lich woll­te der „Oc­cu­py“-​Ak­ti­vist Flo­ri­an Raf­fel, der sich als „Pres­se­an­sprech­part­ner“ prä­sen­tiert, auf dem Po­di­um sit­zen, doch der hatte „aus Zeit­grün­den“ ab­ge­sagt und diese Ab­sa­ge mit einer Ein­la­dung an den Quer­front­ler ver­bun­den: „ich möch­te hier­mit Ab­stand neh­men, an Ihrer Po­di­ums­dis­kus­si­on teil­zu­neh­men. Ich bin in Ar­beits­grup­pen so ein­ge­bun­den, dass ich lei­der zeit­lich kür­zer tre­ten muss und bis auf wei­te­res erst­mal keine Zeit für wei­te­re In­ter­views habe. (…) Bitte neh­men Sie di­rekt Kon­takt mit der Asam­blea auf. Täg­lich um 17 Uhr und spre­chen Sie di­rekt zur Grup­pe“, schrieb er in einer E-​Mail an den Jür­gen El­säs­ser, der mit sei­nem „Com­pact“-​Ma­ga­zin „de­mo­kra­ti­sche Rech­te“ und „de­mo­kra­ti­sche Linke“ ver­ei­nen möch­te.

Vor der Ver­an­stal­tung war es in­ner­halb der „Oc­cu­py“-​Grup­pe zu einer De­bat­te über Jür­gen El­säs­ser und sei­nem Ma­ga­zin ge­kom­men. Die meis­ten Teil­neh­mer_in­nen die­ser Dis­kus­si­on, die sich im E-​Mail-​Ver­tei­ler der „Oc­cu­py-​Ber­lin“-​Grup­pe zu Wort mel­de­ten, er­klär­ten ihre Sym­pa­thi­en für den Quer­front­ler: „Die ‚Rechts­keu­le‘ scheint im­mer­noch ein ge­eig­ne­tes In­stru­ment um zu ver­un­glimp­fen“, er­läu­ter­te ein Teil­neh­mer. „Der soll doch ein­fach mit­ma­chen“, for­der­te ein an­de­rer El­säs­ser zur Teil­nah­me auf. „Auch wir haben Über­schnei­dun­gen mit den Zie­len der Nazis“, wurde von einem „Oc­cu­py“-​Ak­ti­vis­ten, der „kri­tisch und tol­ler­ant“ blei­ben woll­te, fest­ge­stellt. „Laß die Rech­ten kom­men, ich rede mit jedem“, lau­tet seine Schluss­fol­ge­rung.
Ein wei­te­rer Teil­neh­mer schrieb ein lan­ges Pam­phlet. Dort warn­te er vor einer „tat­sa­chen­ver­dre­hen­den und po­le­mi­schen an­ti­deut­schen zu­ge­wand­ten Be­richt­er­stat­tung“, er wolle wei­ter­hin „kri­ti­sche fra­gen zu 9/11″ stel­len und sich mit „an­geb­li­chen Pseu­do­wis­sen­schaf­ten“ be­schäf­ti­gen.
Ein an­de­rer Teil­neh­mer fühl­te sich un­ter­des­sen von Ver­schwö­rungs­freaks um­ge­ben: „Ich bin mir na­tür­lich be­wusst, dass es in der Oc­cu­py-​Be­we­gung (…) einen nicht zu ver­nach­läs­si­gen­den An­teil von Ver­schwö­rungs­theo­rie-​Al­les-​Schall-​und-​Rauch-​Trut­her-​In­si­de-​Job-​Pro­pa­gan­d­a­front-​In­fo­krieg-​Ron-​Paul-​Spin­nern gibt“, klag­te er. Prompt fühl­te sich ein wei­te­rer „Oc­cu­py“-​Ak­ti­vist zu einem Ou­ting be­ru­fen: „Ich ver­tre­te diese und jene Theo­rie einer Ver­schwö­rung“, schrieb er stolz. Ein an­de­rer Teil­neh­mer warn­te vor „Hetze in der Mai­ling­list“ und emp­fahl die Sze­ne-​Sei­ten des ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen Mi­lieus zur In­for­ma­ti­ons­bil­dung. Au­ßer­dem ver­tei­dig­te er den Na­tio­na­lis­mus die­ses Mi­leus: „Na­tio­na­lis­muss ist kein ver­bre­chen. Das hat mit Ängs­ten und Wer­ten zu tun“, schrieb er. Nach die­sen Zu­wort­mel­dun­gen wurde die De­bat­te auf der Mai­ling­lis­te be­en­det.

Daher war es wirk­lich nicht ver­wun­der­lich, dass am 03.​11.​2011 ein Oc­cu­py-​Ak­ti­vist neben Oli­ver Ja­nich und Jür­gen El­säs­ser auf der Bühne saß, um seine „Be­we­gung“ zu be­wer­ben. Für „Oc­cu­py“-​Ber­lin saß Bas­ti­an Men­nin­gen auf dem Po­di­um, der vom Quer­front­ler El­säs­ser als Ak­ti­vist be­wor­ben wurde, „der auch immer vor dem Reichs­tag und bei an­de­ren Ak­tio­nen dabei ist“. Außer die­sen Per­so­nen saß Karl Feld­mey­er auf der Bühne, ein „eher kon­ser­va­tiv ge­strick­ter Zeit­ge­nos­se“, der Mit­i­n­i­ta­tor der Seite „Ab­ge­ord­ne­ten-​check.​de“ ist. Der ge­le­gent­li­che Autor der „Jun­gen Frei­heit“ kam als ers­ter zu Wort und fei­er­te prompt den CSU-​Rechts­au­ßen Peter Gau­wei­ler, für den er „be­son­de­re Ach­tung“ emp­fin­den würde. „Der ist tot, es sei denn er schafft es Par­tei­vor­sit­zen­der zu wer­den“, ora­kel­te Feld­mey­er. Au­ßer­dem fürch­te­te er sich vor einem an­geb­li­chen „Mas­ter­plan“, der einen „eu­ro­päi­schen Zen­tral­staat“ mit einer „an­ony­men Kom­mis­si­on“ an der Spit­ze her­vor­brin­gen würde,
Nun durf­te Oli­ver Ja­nich, der Vor­sit­zen­de der „Par­tei der Ver­nunft“ (PdV), seine Or­ga­ni­sa­ti­on be­wer­ben. El­säs­ser ist ein gern ge­se­he­ner Red­ner auf den Kund­ge­bun­gen der Par­tei, die in den ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen „Kopp-​Nach­rich­ten“ be­geis­tert be­wor­ben wer­den. In deren Par­tei­pro­gramm wird eine „un­ab­hän­gi­ge Un­ter­su­chung der Er­eig­nis­se vom 11. Sep­tem­ber“, der „Aus­stieg aus dem Euro“ und die „Ab­schaf­fung der Eu­ro­päi­schen Union“ ge­for­dert. Ja­nich be­rief sich auf die Ideen des Ron Paul, auf die Tea-​Par­ty-​Be­we­gung und be­warb seine Or­ga­ni­sa­ti­on, die nach dem an­ge­kün­dig­ten „Zu­sam­men­bruch“ mit den „rich­ti­gen Re­zep­ten“ zur Macht­über­nah­me be­reit sei: „Unser Ziel ist bis 2013 ge­müt­lich in den Bun­des­tag mit 5,1%, dann bricht es zu­sam­men und dann in der nächs­ten Wahl 50%, das ist der Plan.“

Men­nin­gen, El­säs­ser und Ja­nich.

Nach die­sen Aus­füh­run­gen kam Bas­ti­an Men­nin­gen für die „Oc­cu­py-​Be­we­gung“ zu Wort. Er be­warb in sei­nem Bei­trag den Oc­cu­py-​Ab­le­ger aus Ber­lin. Seine po­li­ti­sche So­zia­li­sa­ti­on habe er dem „Com­pact“-Ma­ga­zin des Jür­gen El­säs­ser zu ver­dan­ken, sagte er. Im „Com­pact“-​Ma­ga­zin fin­den sich ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­sche, na­tio­na­lis­ti­sche und ho­mo­pho­be Ar­ti­kel. „Schul­fach Schwul“ lau­te­te eine Schlag­zei­le bei­spiels­wei­se. In der ak­tu­el­len Aus­ga­be wird vor dem „Kli­ma­schwin­del“ ge­warnt. Außer der „Com­pact“-Lek­tü­re und einer Jo­seph Fi­scher Bio­gra­phie habe er sich nicht näher mit po­li­ti­schen The­men be­fasst, sagte Men­nin­gen. El­säs­ser wird es ge­freut haben.
Ge­mein­sam wurde nun von der Rück­kehr zur Deut­schen Mark ge­träumt. Spä­ter kam es zu De­bat­ten­bei­trä­gen aus dem Pu­bli­kum: „Wir müs­sen uns dar­über klar wer­den, wer hier der Feind ist“, sagte ein Be­su­cher der Ver­an­stal­tung dort ins Mi­kro­fon. Er mein­te die USA, was mit Bei­fall be­dacht wurde. „Ich habe auf Infokrieg.​tv ge­sagt, ich finde es gut, dass die Leute auf die Stra­ße gehen“, lobte Ja­nich die die Mär­sche der „Oc­cu­py“-​Ak­ti­vis­t_in­nen. Er be­haup­te­te aber auch, dass viele „Re­bel­lio­nen ge­hei­me CIA-​Ope­ra­tio­nen“ seien. El­säs­ser freu­te sich eben­falls über „die junge Be­we­gung“, warn­te aber davor, dass sie von „ganz an­de­ren Kräf­ten“ über­nom­men wer­den könn­te. Men­nin­gen be­warb sei­nen „Oc­cu­py“-​Klün­gel, sowie die In­ter­net­sei­te „Alex11″, die aus dem Camp am Alex­an­der­platz her­vor­ge­gan­gen ist, an deren Or­ga­ni­sa­ti­on ver­schie­de­ne Ver­schwö­rungs­ak­ti­vis­t_in­nen be­tei­ligt waren. Viel mehr gibt es über die Wer­be­ver­an­stal­tung für das „Com­pact“-​Ma­ga­zin, für die „Par­tei der Ver­nunft“ , für die Deut­sche Mark und für die „Oc­cu­py-​Be­we­gung“ nicht zu be­rich­ten.
Der Auf­tritt des „Oc­cu­py“-Ak­ti­vis­ten wird auf den In­ter­net­sei­ten der „Oc­cu­py-​Be­we­gung“ al­ler­dings scham­haft ver­schwie­gen. Sie mo­bi­li­sie­ren statt­des­sen zum „Kar­ne­val der Em­pör­ten“. Am 11.​11.​2011 wol­len die Ak­ti­vis­t_in­nen um 11 Uhr 11 gegen die „selbst er­nann­te Elite“ und „das be­ste­hen­de Geld­sys­tem“ pro­tes­tie­ren: „Kamen auf Ideen wie eine Meute als Scha­fe ver­klei­det mit nem Re­gie­ren­den als An­trei­ber durch den Marsch zu jagen. Das glei­che mit Skla­ven und Leu­ten die ne Kombo aus MArio­net­ten­spie­ler und Mario­net­ten ma­chen“, er­läu­tert ein Ak­ti­vist diese Ak­ti­ons­form. Das dürf­te auch Jür­gen El­säs­ser und Oli­ver Ja­nich ge­fal­len, die eben­falls der ver­schwö­rungs­ideo­lo­gi­schen Deu­tung der Rea­li­tät ver­fal­len sind.

Die Bil­der stam­men von ver­schie­de­nen Ak­tio­nen der der „Oc­cu­py-​Be­we­gung“ und der „Com­pact“-​Ver­an­stal­tung in Ber­lin.
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Ergänzungen

Panisch auf die Freaks im Alex-Camp stürtzt

Raymond 10.11.2011 - 13:18
Ich sehe immer nur „verschwörungsideologisch“ und als Verweis darauf wird immer ein eigener Artikel des Blogbetreibers hier angegeben in dem er sich panisch auf einzele Freaks im Alex-Camp stürtzt. Objektive Recherche ist das nicht gerade …
Kleiner Hinweis:  http://www.youtube.com/watch?v=QO_6L0oVyRw&feature=player_embedded

OccupyBerlin: Besetzung im Regierungsviertel

pipi 10.11.2011 - 13:28

Illusionen über Krise, Demokratie und Marktwi

MG 10.11.2011 - 23:24
Zu den Protestbewegungen „Die Empörten!“, „15-M“ und
„Echte Demokratie jetzt!“: Eure Empörung ist verkehrt –
sie lebt von Illusionen über Krise, Demokratie und Marktwirtschaft

Europa spart – am Lebensunterhalt seiner Bürger. Die demokratischen europäischen Regierungen machen das Leben ihrer Völker dafür haftbar, dass ihre Wirtschaft zu wenig wächst und die Kreditwürdigkeit ihrer Nation im Eimer ist. Deswegen haben die verantwortlichen Staatsführer ihren Bürgern ein gewaltiges soziales Abbruchprogramm verordnet.

Betroffene melden sich zu Wort und protestieren. Dass sie das tun, ist überfällig: Nur wie!

Unter den Parolen „Empört euch!“ und „Echte Demokratie jetzt!“ habt ihr euch für europaweite Proteste zusammengetan. Ihr wollt etwas dagegen unternehmen: gegen ein Wirtschaftssystem, das, wie ihr sagt, die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer macht; gegen Politiker, Manager und Banker, die die Krisenprogramme machtvoll durchsetzen und damit zahllose Lebensperspektiven zerstören.
 http://www.gegenstandpunkt.com/gs/11/3/gs20113c06h1.html

Sa. 12.11. Kiel: Linksradikaler Block

AG "Scheißzeit-Movement" 11.11.2011 - 11:05
"Die Krise heißt Kapitalismus!"

Antikapitalistischer und antifaschistischer Block auf der Kieler Krisendemo am 12.11.2011

In dieser Woche findet ein weiterer globaler Aktionstag gegen die Krise statt. Weltweit werden, wie schon verstärkt in den vergangenen Wochen, wieder unzählige Menschen auf die Straße gehen, um ihren Unmut über die Krisenerscheinungen des Kapitalismus und die Abwälzung ihrer Lasten von oben nach unten zu bekunden. Auch in Kiel wird zu einer Demonstration mobilisiert, zu der der Krisen-Ratschlag und das Occupy-Camp am Kleinen Kiel aufrufen.

In den vergangenen Wochen ist es auch in der Bundesrepublik vermehrt zu Protesten anlässlich der seit 2008 andauernden weltweiten ökonomischen Krise gekommen, die sich meist eng an der us-amerikanischen Occupy Wallstreet-Bewegung orientiert haben. Diese zeichneten sich durch das Bemühen um eine inhaltliche Offenheit aus, die neben der längst überfälligen Kritik an den Zumutungen der krisenhaften kapitalistischen Verhältnisse, immer wieder auch reaktionären, antimodernen, autoritären und antisemitischen Positionen und Organisationen eine Bühne gaben. Eine solche Anschlussfähigkeit für krude Inhalte wurde nicht zuletzt durch die starke Fixierung der Occupy-Bewegung auf die Finanzwirtschaft als vermeintliche (aber falsche) Ursache der ökonomischen Krise begünstigt.
Auch auf Treffen und Aktionen der jüngsten Krisenbewegung in Kiel wurden solche Tendenzen wiederholt sichtbar.

Nichtsdestotrotz werden wir in Zeiten, in denen die menschenfeindlichen Auswirkungen der kapitalistischen Produktionsweise auf die Insassen der durch sie strukturierten Gesellschaften offensichtlicher denn je zu Tage treten und in denen nicht nur in Griechenland ganze Bevölkerungen im Namen des Sachzwanges unter rassistischen Begleitklängen entmündigt werden, weil sie sich weigern, dem Beispiel des volksgemeinschaftlichen Gürtel-enger-schnall-Weltmeisters Deutschland zu folgen, die öffentliche Kommentierung der Krise auf der Straße nicht irgendwelchen Verschwörungsfreaks, Antisemit_innen und sonstigen Irrationalist_innen überlassen. Wir wollen auf der Demo mit emanzipatorischen Positionen präsent sein und inhaltlich das gesamte kapitalistischen Scheißsystem, mitsamt seiner Verwertungszwänge und seines elendigen Konkurrenzprinzips zur Verantwortung ziehen. Denn nicht nur die Finanzmärkte gehören entmachtet, wie es das Demonstrationsmotto für Samstag einfordert, sondern der ganze Markt an sich abgeschafft.

Wer wie wir für eine solche linksradikale Perspektive zur Überwindung der Gesamtscheiße zugunsten einer solidarischen Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung jenseits des Kapitalismus werben und gleichzeitig Anhänger_innen von Nationalismus, Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitsfetischismus eine Absage erteilen möchte, den_diejenige rufen wir dazu auf, am Samstag mit uns an der Demo teilzunehmen.

Internationale soziale Revolte statt Chauvinismus, Antisemitismus und Arbeitswahn!
Kapitalismus abschaffen!


Kommt in den antikapitalistischen und antifaschistischen Block auf der Kieler Krisendemo:

Samstag 12.11.2011 | 12 Uhr | Kiel Hauptbahnhof


Es wird wieder ein offenes Mikrophon geben. Nutzt die Gelegenheit zur Hörbarmachung emanzipatorischer Inhalte!

Kritik an Occupy

Bea 12.11.2011 - 23:08
Occupy – Eine Bewegung zwischen verkürzter Kapitalismuskritik und strukturellem Antisemitismus.

 http://bea.blogsport.de/2011/11/08/occupy-eine-bewegung-zwischen-verkuerzter-kapitalismuskritik-und-strukturellem-antisemitismus/

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 22 Kommentare

Ist doch klar was da versucht wird

und gar nix neues 10.11.2011 - 14:06
Seit 10 Jahren wird von irgendwelchen "Aktivisten" mit allen Mitteln versucht zu verhindern dass eine soziale Bewegung entsteht die sich u.a. kritisch mit dem offiziellen 9/11 Quatsch beschäftigt. Sollten nämlich zu viele Leute in der Gesellschaft mitbekommen dass sie da billig beschissen wurden und weder der teure Afgahnistankrieg noch der neue tolle Überwachungsstaat auf einer logischen Grundlage stehen, dann könnte es zu einer ernsten Systemkrise kommen. Den Medien und den Politikern die in dieser Schmach des letzten Jahrzehntes verwickelt sind würde NIEMAND mehr glauben. Schade nur dass die echten Aktivisten zu feige oder zu blöd sind dieses Spiel zu durchschauen. In den USA sind sie da schon weiter:  http://occupybuilding7.org/

ein guter und nötiger artikel

the inner child 10.11.2011 - 14:17
man kann es sicher nicht verallgemeinern, aber weite teile der deutschen occupy-bewegung sollten einem tatsächlich sehr suspekt sein. um so mehr, als sich bereits vor dem aufkommen der occupy-bewegung viele von ihnen im dunstkreis oder sogar in der linken szene bewegt haben. insofern sollte sich die kritik nicht ausschließlich an die occupy-Bewegung richten, sondern auch an uns selbst.

ich befürchte nur, dass diese leute, wegen ihres häufig "linken" habitus und lifestyles auch weiter nur als "harmlose" spinner abgetan werden, deren einzelne verteter ja immer wieder mit dem absurdesten blödsinn (lichtheiler, chemtrail, pyramidenhüte, neue germanische medizin ... kurzum die ganze esoterikscheiße) auf sich aufmerksam gemacht haben, ohne das das, z.B. auf demos, konsequenzen gehabt hätte.

alles in allem eine mehr als reaktionäre bewegung, die man nur als anti-aufklärerisch, anti-wissenschaftlich und indirekt auch anti-kommunistisch bezeichnen kann. eine traurige mischung aus bürgerlichem protest und opium fürs volk halt ....

@Raymond

xy 10.11.2011 - 14:21
Seit Jahren gibt es eine antifaschistische Recherche und Aktionen verschiedener Gruppen zu Jürgen "Else" Elsässer, zu "Compact" und zur "Jungen Freiheit".

Wie anmassend seid ihr euch mit eurer Querrfrontpolitik einfach darüber hinwegsetzen zu wollen?

Sicher sind im Camp nicht alle Querrfront oder rechtsoffen, eure "Sprecher" anscheinend wohl.

Ihr zieht mit eurem Verhalten "Occupy" auch in anderen Städten und Ländern in den Dreck!

Und weil es so "schön" ist, gibt es Samstag gleich mal ne Querrfrontdemo mit "Attac" und Elsässers "Compact". Redet der da, vielleicht auch die "Junge Freiheit"?

Ihr seid weniger als 5% (= Wahlergebnis rechter Parteien in Berlin).

Anderen Städten und Camps empfehlen wir eine Distanzierung!


@Raymond

Leser 10.11.2011 - 14:37
"Radikale Demokratie" wollt ihr?

Ihr könnt ja nichtmal mit Kritik umgehen.

Wer rechts offen ist, disqualifiziert sich selbst!!!

(Eure Kommentare zeigen, wes Geistes Kind ihr seid)

Genau lesen, bitte!

nobody 10.11.2011 - 14:56
Zu meinner/m Vorredner_in:

Das COMPACT Magazin und die NGO CAMPACT sind zwei völlig verschiedene Dinge, hier ist ein Buchstabe durchaus als wichtig zu werten - entsprechende Kritik an der Veranstaltung ist Mumpitz und - wie so oft - vorschnelle, oder sogar gewollte, Desinformation.

Elsässer hat sich in den vergangenen Jahren zweifelsohne tief in die Scheiße geritten, eine Ablehnung seiner Querfront-Strategien MUSS, so meine Meinung, absolut klar und deutlich geäussert werden.

Zwei Dinge erachte ich in diesem Zusammenhang jedoch als wichtig:

1. Man mag zur sogenannten Occupy-Bewegung stehen, wie man möchte, diese hat jedoch KEINE definitiven Sprecher und das wissen ALLE Menschen, welche sich hiermit auseinandergesetzt haben. Mag es auch in mancherlei Bezug eine Schwäche sein, so ist dennoch auch eine Stärke der Bewegung ihre Führungslosigkeit. Zweifelsohne empfinde ich es als notwendig, sich entschieden von bestimmten Ideen innerhalb der Bewegung zu distanzieren, eine Verdammung aller Individuen auf Grundlage einiger Einzelpersonen ist aber absolut falsch. Es gibt kein Programm, die Bewegung steht genau dafür, für was die einzelnen Teilnehmer_innen stehen - und dies ist vielfältig. Wenn mensch die Veranstaltung als zu kapitalismusfreundlich oder zu demokratieverhaftet betrachtet, wäre es dann nicht die Aufgabe, durch Aufklärung, Argumente und dialektische Auseinandersetzung mit eben DIESEN Teilen der Bewegung den eigenen Ansatz zu stärken?
Ansonsten ist man a) resignativ oder b) reaktionär, überlässt man doch genau den kritisierten Aspekten kampflos das Feld!

2. Dürfte man z.B. auch gerne mal Kollegen wie den anarchosyndikalistischen Polit-Linguisten Chomsky zum Thema 9/11 lesen, dann würden manchen Menschen, wie in der Occupy-Bewegung der USA, wie geschrieben, bereits geschehen, endlich erkennen, dass der Freund meines Feindes weder mein Freund sein muss, noch der Feind meines Freundes automatisch mein Feind. Schwarz-Weiß-Denken war selten ein wirklich guter Ratschlag!
Wer die NIEMALS durch unabhängige Kommissionen untersuchten Vorgänge am 9/11 gerne genauer betrachtet sehen möchte, wer Brzezinski und Huntington nicht nur als Zufallsliteraten betrachtet, wer sich gegen Kriege in Ex-Jugoslawien, Afghanistan, Irak oder Libyen ausspricht, der MUSS MITNICHTEN gleich ein Antisemit oder ein Verschwörungsideologe sein. Dieser antideutsche Kardinalreflex ist einfach kontraproduktiv und treibt Unwissende exakt in die falsche und gefährliche Richtung, welche wir eigentlich alle gemeinsam bekämpfen sollten.

GEGEN JEDEN STAAT!
FÜR ALLE MENSCHEN!
GEGEN JEDEN KRIEG!
GEGEN JEDE HERRSCHAFT!
FÜR JEDES EMANZIPATORISCH LINKE STREBEN!
GEGEN JEDE UNTERDRÜCKUNG!
GEGEN ORTHODOXIE!
FÜR DIE BEFREIUNG ALLER MENSCHEN!

Grüße, Nobody.

@Raymond

pommes rotschwarz 10.11.2011 - 15:15
Was hier im Artikel steht ist ein gut geschriebener und ordentlich recherchierter Hintergrundbericht. Mit einem "Ja... nö. Is nich so, weil weil" darauf zu antworten, wie du es tust, ist dagegen irgendwie dürftig.

Campact nicht Compact

Klarsteller 10.11.2011 - 16:10
@xy
Verbreite hier keine bösartigen Falschmeldungen.
Zur der Umzingelung von dem Bankenviertel in Frankfurt und dem Regierungsviertel in Berlin ruft die Organisation Campact ( http://www.campact.de/campact/home) auf.
Diese Organisation hat nicht mit Jürgen Elsässer zu tun.
 http://banken-in-die-schranken.de/start/aufruf/
 http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=Uts1bROuj3w
 http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/aktionen/2009/finanzkrise.html

Interviews

Schreiber 10.11.2011 - 16:38
Ich wollte als linker Schreiberling ein Interview zu Zielen und Vorstellungen des Camps machen. Mir wurde gesagt, bei "Forderungen sei man noch nicht", es ginge noch um "Diskussions - und Entscheidungsstrukturen".

Jetzt lese ich aber diesen gut recherchierten Artikel (und habe ihn nachgecheckt) und bin mehr als erstaunt.

Erzähltet ihr nicht etwas von "wahrhaften, demokratischen, nicht hierarchischen Strukturen?"

Gibt es eine Hierarchie oder war es euer Beschluss, an einer Veranstaltung mit dem neurechten Elsässer, dem homophopen, Technokraten - und Verschwörungsblatt "Compact", einem "Junge Freiheit" - Autor und der neokonservativen "Partei der Vernunft"?

Bitte um Aufklärung. Schreibe gerne auch darüber, wenn ihrs braucht!

@Klarsteller, Attac, Campact

Xy 10.11.2011 - 16:44
Mit der Verwechslung von "Campact" und "Compact" sind wir leider einer unverzeihlichen Ente aufgesessen.

HIERFÜR EIN EHRLICHES "ENTSCHULDIGUNG"

Den Einleitungsartikel haben wir aber so bestätigt bekommen.

Der Werdegang eines Antideutschen eben

Hektor 10.11.2011 - 17:00
Dieser Artikel ist reine Schaumschlägerei irgendwelcher verspinnerten Antideutschen, die ihren Hetzartikel nun auch auf Indymedia bloggen wollten.

Hassen tun sie Elsässer ja nicht, weil er auch der politischen Rechten eine Plattform in sein Compact-Magazin bietet (das tun die Antideutschen, sofern nicht selber schon rechtsaußen, ja auch), sondern weil er sich von der antideutschen Sekte losgesagt hat. Viel seriöser berichtet Endstation-Rechts über ihn:  http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=6150:j%C3%BCrgen-els%C3%A4sser-und-sein-magazin-compact-der-gottfried-feder-des-21-jahrhunderts?&Itemid=840


Was das ganze mit der Occupy-Bewegung zu tun hat, entzieht sich aber jeder Vernunft. Offenbar lautet die Argumentationskette der Antideutschen wohl so, da die Occupy-Bewegung gegen das Finanzkapital aufbegehrt, aber der Nationalsozialismus vom jüdischen Finanzkapital spricht, ist die Occupy-Bewegung bereits rechtsaußen und ein Beleg ist dafür das Interesse von Elsässer, da auch er sich gegen die Macht des Finanzsektors ausspricht. Typisch sophistischer Unsinn.

"Sagt uns, wo ihr steht"

AntifaschistInnen 10.11.2011 - 18:25
Wir - keine AntiDeutschen (@Hector und andere Hetzer) - sind selten in der Situation Post - Antideutschen Positionen zustimmen zu müssen. Tun wir aber betreff "OccupyReichstag" voll und ganz.

Erst erklärt man unter der Parole "Wir sind 99%" alle Zyklen von Klassenkampf für beendet und uns zur gemeinsamen Nation der 99% gegen die Banker (auch für nicht AD hat das nen fetten Touch von Antisemitismus, dazu kommt das Fernbleiben jeglicher politischer, historischer und ökonomischer Analyse), und jetzt, so als hätte nie eine antifaschistische Bewegung existiert, wird munter Querfrontpolitik betrieben.

Eine Auseinandersetzung darüber wird abgelehnt (siehe Hector und Konsorten, die noch nichtmal auf die Vorwürfe eingehen) oder antifaschistische KritikerInnen mit Verschwörungstheorien beballert oder in die BND/CIA - Ecke gestellt.

Ihr macht Politik gegen die Sozialen und Antifaschistischen Bewegungen, wir werden antworten!

KEINE RECHTEN UND NEOKONSERVATIVE VERANSTALTUNGEN MIT OCCUPYREICHSTAG!

Alerta Antifaschista

(Diese Kritik bezieht sich nur auf das politisch schmerzfreie Camp in Berlin und ihre selbsternannten Sprecher - braucht mensch nicht gendern, sind nur Macker!)

hilfloses Gequacke

tralala 10.11.2011 - 20:55
Ach schön, da sind sie wieder am Werke all die Reduzierer und Vereinheitlicher, da will man die 99%-Schild-Hochhalter gleichsetzen mit den zeitgeist(l)ern mit den Antikapitalisten mit den Anarchisten mit Oma Erna von neben an. Filterbrille aufsetzen, eigene Schablone ansetzen und wirren Stuß schreiben, weil nicht in der Lage das eigene Schubladendenken zu überwinden. Und nun hat sich da jemand aufs Podium von Elsässer verirrt, was interessiert mich das denn, wenn die Wirren auf dem Podium zusammen mit den wirren Bellizisten im Publikum in einem Raum unterkommen und das noch ganz freiwillig, ist doch schön, da wünscht man sich ja fast das es ein Dauerzustand wird, man muß zum Glück da ja nicht hin. Das stellt doch schon fast eine alternative zum Irrenhaus dar, nur eben in der freien Gesellschaft, wirre Menschen in freier Vereinbarung sozusagen. Weiter so, bespasst euch und schreibt zur Belustigung weiter auf Indymedia Satireartikel.

Danke Großmeister der Satire Mr.Reflexion

Uff

Tata 10.11.2011 - 20:56
Zitat: "...gemeinsamen Nation der 99% gegen die Banker (auch für nicht AD hat das nen fetten Touch von Antisemitismus.."

Echt, wenn man gegen die Macht der Banken ist, ist man gleich Antisemit? Das möchte ich aber genauer erklärt haben...

ohje Selbstbeschäftigung der besonderen

super! 10.11.2011 - 21:21
weiter so! ich lache mich kaputt, wenns nicht so verdammt traurig wäre... es gibt gerade echt wichtigeres, als diese Selbstbeschäftigung, anstatt die Irren allein zu lassen, sollten die, die es noch nicht sind endlich mal selber was reißen und sich mit den Dingen auseinandersetzen, die im Moment im Ganzen laufen. Aber wie im Großen so im Kleinen, nirgends ein Licht am Ende des Kapitalismustunnels...

Bild auf Reflexionsblock

icke 10.11.2011 - 21:21
Im Artikel auf dem reflexions-blog ist ein schönes schild mit kinski zu sehen, und der titel "Liebster Kinski: im Himmel oder in der Hölle deine Energie fehlt mir!" das sind doch sehr schöne Schilder, und wers nicht versteht:

 http://www.youtube.com/watch?v=jF7r2qieaYA

Kinski hätte Menschen wie dem ReflexionBlogschreiber wahrscheinlich am liebsten in die Fresse gehauen. Für solche Leute ist das Stück "Jesus Christus Erlöser" genau die richtige Antwort.

@ "AntifaschistInnen"

NachDenkerin 10.11.2011 - 21:40
"Erst erklärt man unter der Parole "Wir sind 99%" alle Zyklen
von Klassenkampf für beendet und uns zur gemeinsamen Nation
der 99% gegen die Banker (auch für nicht AD hat das nen
fetten Touch von Antisemitismus,"

Äh... aha... ah ja... und warum, bitte?

Diese Behauptung bedarf einer SUPER (!) ausführlichen und detaillierten Begründung.

Banker sind also Deiner Meinung nach alles Juden, oder was?

Mit Verlaub: DIESE (krude) Aussage hat "nen fetten Touch von Antisemitismus", aber hallo!

u.a. @Tata 10.11.2011 - 20:56

Dein Name 10.11.2011 - 21:50
"Echt, wenn man gegen die Macht der Banken ist, ist man gleich Antisemit?"

1. Hat keiner gesagt (ob gedacht, weiß ich nicht). Man leistet mit solchen Pauschalisierungen aber durchaus antisemitischen und anderen ebenso dummen Vorurteilen Vorschub. Vor allem hat man ein schönes Feindbild, wo man sich nicht selbst hinterfragen muss. (Ist ja auch der eigentliche Sinn von Verschwörungstheorien.)

2. DIE Banken. DIE? Da geht's schon los mit der Verdummung. Die Welt (aka 99%) wird eben nicht gegen ihren Willen von einigen Cliquen (aka Bilderbergern, Illuminati, CIA etc.) beherrscht. Glaubst du ernsthaft da sitzen irgendwo 10 Leute mit Bart und dirigieren die ganze Welt?

Die kapitalistische Gesellschaft lebt davon, dass der größte Teil der Menschen mitmacht oder zumindest nichts dagegen tut. "Die" Banker sind so, weil die Gesellschaft (sprich: WIR) entsprechende Leistungsanreize schafft, weil sie so ausgebildet wurden und weil wir die Leute gewählt haben, die sie haben gewähren lassen. Und letztendlich, weil nur mit dieser Art von Geschäften, die Werte erzeugt werden können, die unsere Konsumgesellschaft mit all ihren Annehmlichkeiten möglich macht.

Jede Kritik, die die kapitalistische Gesellschaft mit all ihren Mitläufern und Nutznießern nicht als Ganzes kritisiert ist daher gefährlich und abzulehnen. Da muss mir auch keiner mit dem typisch erbärmlichen AntiD-Vorwurf kommen. (trifft für mich zumindest sowas von gar nicht zu aber egal ..) Die Äußerungen auf der Veranstaltung (und andernorts) sprechen ja auch für sich, völlig egal wer sie veröffentlicht.

Und traurige Tatsache ist ja wohl auch, dass sich viele Leute erst aufregen, als ihr eigener Lebensstil davon betroffen ist und sie selber Geld / Status / Wohlstand verlieren. Das ganze miese Geschaft war aber schon unmoralisch als die Aktienkurse noch stiegen. Da waren die Opfer nur meist ohne Lobby und lebten in irgendwelchen Ländern, deren Namen wir nicht mal kennen.

Jetzt trifft es uns und auf einmal sind wir 99%? Wahnsinn ....

@Dein Name

Ufftata 10.11.2011 - 22:41
Naja, der Text wo das mit dem Antisemitismus steht, wurde 2x zitiert, aber gerne nochmal:

"Erst erklärt man unter der Parole "Wir sind 99%" alle Zyklen
von Klassenkampf für beendet und uns zur gemeinsamen Nation
der 99% gegen die Banker (auch für nicht AD hat das nen
fetten Touch von Antisemitismus,"

Sodele...

Wenn du dir die Börsen anschaust und was in der Politik passiert, gibt es eine Macht der Banken - oder des Kapitals. Da geht der DAX oder Dow Jones hoch und runter wegen Rücktrittsgerüchten, Systemwechsel usw. Den Deutschen Banken wird Geld gepumpt aus Angst dass wenn die Banken pleite gehen das ganze System zusammenbricht. Es wird mit Geld gepokert, welche real nicht existiert, aber kein Staat sperrt sich dagegen - im Gegenteil, durch diesen ist es nur möglich geworden aber es wird auch nicht wieder unterbunden - aus Angst den größten Lobbyisten und Geldgeber zu verlieren.

Und wenn man von den Banken spricht, spricht man nicht von irgendeiner Clique oder Verschwörungstheorie, welche du wieder in den Raum schmeisst. Es sind mehrer Banken, deswegen ja auch mehrzahl :D. Es gibt genug und alle arbeiten auf die selbe weise. Den Leuten durch Irgendwelche Fondgeschäfte, Zusatzrenten und solchen Quatsch das Geld aus den Rippen zu leiern. Die Bank, die nur dein Geld aufbewahrt und damit ihr Geschäft macht gibt es nicht mehr, heute ist da nix zu verdienen - deswegen wird rigeros Crossselling betrieben.

Das die Welt sich aufregt, wenn der Lebensstil baden geht war schon immer so und wird auch immer so sein. Nichts anderes ist es auch zurzeit in Griechenland. Und da ist ja tolle Revolution.

Aber schön dass du mir erläutern konntest warum Gegen Banken - Oder Finanzkapitalismus - sein antisemitisch ist, ohne mit der Verschwörerkeule zu kommen.

Merci ;)

@Dein Name

. 10.11.2011 - 22:42
Ganz ohne Feindbilder wird dieses System nicht zu stürzen bzw. zu verändern sein, traurig aber nun mal Realität. Wer glaubt dass ein Systemsturz völlig politisch korrekt ablaufen kann ist entweder ein naiver Idealist oder einfach nur dumm (oder ein Zivibullentroll der Aufmischen und Spalten will). Deswegen ist es auch völlig klar das in einer breiteren systemkritischen Bewegung Antisemiten, Rassisten und anderes Gesindel mitmischen werden und die Masse die sich daraus ergibt wird zweifelsohne ein ziemlich abenteuerlicher Haufen sein. Sinnvolle Handlungmöglichkeit für emanzipatorische Linke besteht darin, einen Massenprotest -beratend- und bestenfalls -prägend- zu begleiten, d.h. z.B. auf dummme Sprüche (wie "wir sind 99%") konstruktiv-kritisch hinzuweisen, ohne zu entsolidarisieren wie das hier speziell auf Indymedia (auch von der Moderation) immer wieder getan wird. Wer sich mit Occupy, Democracy Now, Attac u.a. entsolidarisiert mag sich vielleicht theoretisch auf Seite einer moralisch-philosophischen Wahrheit bewegen, in der Praxis ist er einfach nur konterrevolutionär und wirkt systemstabilisierend. Papademos, Ackermann und Merkel werden es danken. Letztenendes zählt immer nur die Frage: Wer profitiert von wessen Handeln?

auja Kinski

flektion Reh 10.11.2011 - 23:55
Auja, Kinski, hat auch großartige Antworten aus der Bibel rezitiert:

"Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge? Oder wie darfst du sagen zu deinem Bruder: Halt, ich will dir den Splitter aus deinem Auge ziehen, und siehe, ein Balken ist in deinem Auge? Du Heuchler, zieh am ersten den Balken aus deinem Auge; darnach siehe zu, wie du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!"

Die Nummer passt zu dem Bellizisten-Blog.

u.a. @Ufftata 10.11.2011 - 22:41

Dein Name 11.11.2011 - 00:03
Da ich kein AntiD, oder was man dafür hält, bin, finde ich Kritik am Bankensystem auch nicht per se antisemitisch, sondern nur diesbezüglich gefährlich, bzw. missbräuchlich in der verkürzten Form, wie sie etliche Occupy Mitglieder vorbringen. Und der Satz den du hier zitierst, sagt meiner Meinung nur aus, dass diese(deine?) Denkweise in Richtung Antisemitismus geht, aber nicht, dass diese dich oder wen auch immer zum Antisemiten macht. Genauso wenig, wie nicht jeder Mensch, der oft unbewusst rassistische Vorturteile hat (etwa 60% in D), auch unbedingt ein Rassist (im ideologischen Sinne) ist. Was das Zitat meint, kann dir aber nur Autor_in sagen. Ich lese es jedenfalls nicht so.

Dass Macht bei den Banken und einem politisch-ökomomischen Geflecht aus Funktionärseliten konzentriert ist soll auch gar nicht bestritten werden. Wär ja absurd. Das dagegen vorgegangen werden muss, auch nicht. Aber wie man es auch dreht und wendet: Ohne die Mehrheit der Bevölkerung funktionieren Systeme nicht. Haben sie nie. Jeder als kleines Rädchen an seinem Platz ist wichtig, damit das Endresultat so aussieht wie es aussieht. Der Fahrer von Ackermann genauso, wie seine Sekretärin oder der auch Hartz4-Empfänger der sich einlullen lässt und ergeben seinem "Schicksal" fügt.

Nur bei DEN Bankern oder DEN Politikern nach Fehlern zu suchen geht darum viel zu kurz und selbst wenn es jetzt zur Revolution käme, müsste sie mit dem jetzigen Bewusstsein scheitern, weil die eigene Rolle in der kapitalistischen Konsumgesellschaft nicht (ausreichend) reflektiert wird. Ich hab eine analoge Geisteshaltung und deren beklagenswerte Folgen nämlich schon bei der Wende 89 erlebt.

Und jedes Glaubenssystem, was diesen großen Zusammenhang negiert, ist leider genau das, eine Verschwörungstheorie und folglich falsches Bewusstsein. Pardon, wenn es weh tut, aber das ist die eigentliche Kritik, zumindest meine, an (Teilen) der Occupy-Bewegung. Es geht also sicherlich kaum darum zu sagen, demonstriert nicht gegen Banken (als Symbol) oder verwendet bestimmte Parolen nicht, aber es ist einfach nötig zu verstehen, dass die Bevölkerung/ die 99% mehr Mitschuld/-verantwortung trägt, als ihr lieb ist. Solange aber dazu weder echte Bereitschaft noch Interesse besteht, kann ich nicht guten Gewissens die Bewegung unterstützen. Und angesichts der selbst erlebten Beratungsresistenz mancher, besonders von denen, die glauben ihre Wahrheit schon bei z.b den Bilderbergern gefunden zu haben, ist es jetzt relativ naiv zu glauben, man müsste dort nur mit Fahne und Lauti auftauchen und könnte das schon in unserem Sinne wenden.

Das hat für mich in so einer verfahrenen Situation auch nichts mit Entsolidarisierung oder politischer Korrektheit zu tun.

Eingangsfrage

xy 11.11.2011 - 01:31
Geht ein Zusammenarbeit mit Elsässer, Compact, Partei der Vernunft, Junge Freiheit?

Nein, sie geht nicht.

Mehr ist dazu nicht zu sagen!