[OG] 200 auf Demo für schwerverletzten Antifa
Am Mittwoch, den 5. Oktober 2011 mobilisierte die Kampagne „Enough is enough“ zu einer Spontandemonstration nach Offenburg, um sich mit dem Antifaschisten zu solidarisieren, der seit dem 1. Oktober schwer verletzt im Krankenhaus liegt. Der Antifaschist wurde von dem Offenburger Nazikader Florian Stech (NPD, „Freie Kräfte Ortenau“, „Kameradschaft Südsturm Baden“) in einer Art und Weise angefahren, die getrost als Mordversuch bezeichnet werden kann.
Ein weiteres Ziel der Demonstration ist es gewesen, den Nazis in Offenburg und der Region ein deutliches Signal zu geben, dass wir es nicht weiter zulassen werden, dass sich Faschisten nahezu ungehindert in Offenburg breitmachen können und dabei zunehmend gewalttätig ihre menschenverachtende Ideologie vertreten. Der bisher traurige Höhepunkt dieser Entwicklung war der Mordversuch am vergangenen Samstag in Riegel in der Nähe von Freiburg. Um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zur Teilnahme zu ermöglichen, wurde die Spontandemonstration bereits im Vorfeld offensiv und öffentlich beworben.
Die hauptsächlich mit dem Zug anreisenden Antifaschistinnen und Antifaschisten wurden in Offenburg von einem unverhältnismäßig großen Polizei-Aufgebot erwartet. Nachdem sich die meisten AntifaschistInnen nach einigen Vorkontrollen am Treffpunkt bei der evangelischen Stadtkirche versammelt hatten, versuchte der Demonstrationszug zu starten. Dies blieb allerdings ein Versuch und endete in einem Gerangel mit den anwesenden Polizeikräften.
So wurde frühzeitig mit Gewalt von Seiten der Polizeiführung klar gemacht, dass eine unangemeldete Demonstration nicht möglich sei. Angesichts des massiven Polizei-Aufgebots mit BFE und der Bereitschaftspolizei aus Göppingen und Lahr musste schnell eingesehen werden, dass die (unangemeldete) Demonstration auch nicht sinnvoll durchzusetzen war. Daher wurde die Demonstration angemeldet. Es schien so, als wollte der neue Revierleiter in Offenburg erst gar keinen Zweifel an seiner kompromisslosen Polizeitaktik aufkommen lassen und schien eine Selbstprofilierung als hart durchgreifende Hand dem berechtigtem Protest vorzuziehen. Die Demonstration bekam von nun an durchweg einen Wanderkessel verpasst und wurde abgefilmt. Aufgrund der massiven Provokationen kam es immer wieder zu kleineren Rangeleien zwischen Staatsmacht und DemonstrantInnen.
Während der rund 30 Minuten dauernden Route wurden mehrere Redebeiträge verlesen und Pyrotechnik eingesetzt. In den gerufenen Parolen wurde sich sowohl mit dem Antifaschisten solidarisiert als auch den Nazis in der Region den Kampf angesagt. Spontan kam es zu vereinzeltem Beifall und Sympathiebekundungen von PassantInnen.
Noch während ein Bengalo gezündet wurde und vereinzelt Silvesterknaller flogen, wurde die Demonstration aufgelöst. Diesen „Vorfall“ nahm die Polizei zum Vorwand, einen Gutteil der Demonstration zu kesseln, einer Erkennungsdienstlichen Behandlung auszusetzen und dann mit Platzverweis für die komplette Stadt Offenburg weg zu schicken. Auch bei der Auflösung des Kessels verhielt sich die Polizei, wie zuvor, absolut aggressiv und kompromisslos.
Fazit
Die Art und Weise, wie die Spontandemonstration aufgetreten ist, war im Hinblick auf die Geschehnisse des letzten Samstags angemessen. Allerdings musste frühzeitig eingesehen werden, dass ein wirklich entschlossenes Zeichen zu setzen, an diesem Tag von der Polizei verhindert werden würde.
Obwohl die Zahl von 200 AntifaschistInnen für einen Mittwochabend die große Bereitschaft zur Solidarität zeigt, wäre noch Luft nach oben gewesen.
Denn in ganz Süddeutschland nimmt die Qualität der Nazigewalt zu. Ob in Leonberg oder jetzt in Riegel: Die Naziszene überschreitet mittlerweile wieder Grenzen! Und dem muss entschlossen entgegengewirkt werden.
Die eskalative Polizeitaktik und die fehlende Kompromissbereitschaft machte ein unangemeldetes Durchsetzen der Demo unmöglich. Vielmehr muss das Verhalten der Staatsmacht im Zusammenhang mit den Gegenaktivitäten am 22.10. betrachtet werden. Deren Ziel scheint es in nächster Zeit offenbar zu sein, uneingeschränkte Macht zu demonstrieren.
Eine Teilnehmerin der Demonstration meinte auf Nachfrage: „Das Verhalten der Polizei an diesem Abend in Offenburg war das aller letzte! Die Polizei hatte kein Interesse an unserem berechtigten Protest, sondern wollte die Demonstration bewusst eskalieren lassen, um die Proteste am 22. Oktober bereits in schlechtem Licht erscheinen zu lassen. Wir dürfen uns dabei aber nicht einschüchtern lassen, weder von Bullen, noch von Faschisten! Gerade deshalb werden wir deren Aufmarsch zum Desaster machen.
wir haben guten Grund zur Annahme, dass die rechte Szene in und um Offenburg diese Warnung versteht. An einem Mittwoch-Abend waren wir mehr als 200 AntifaschistInnen, am 22.10. werden wir noch viel mehr sein! Und ihre ungestörte Ruhe können sich die Faschisten in Offenburg abschmatzen! Wir sind auch fest entschlossen zu verhindern, dass die Nazis marschieren und dabei die Opfer des Faschismus verhöhnen. Kein Fußbreit den Faschisten!“
Falls ihr im Nachhinein von Repression im Zusammenhang mit der Spontandemo betroffen seid, wendet euch bitte rasch bei einer örtlichen Rote-Hilfe-Gruppe !
Weitere angekündigte Aktionen
8.10.
Heraus zur antifaschistischen Demonstration: „Nazis? No way! Den antifaschistischen Widerstand stärken!“
Treffpunkt 15 Uhr Bahnhof Offenburg
ab 17 Uhr Antifaschistisches Straßenfest vor dem JUZ Kessel
ab 20 Uhr Konzert im JUZ Kessel.
22.10.
Naziaufmarsch verhindern! Kein Fußbreit den Faschisten!
Treffpunkt: 13 Uhr Marktplatz
Kommt alle nach Offenburg. Es gibt alle Hände voll zu tun!
Für einen entschlossenen Antifaschismus!
Siamo tutti antifascisti
weiteres:
www.enough-is-enough.tk
www.antifa-ortenau.tk
Die hauptsächlich mit dem Zug anreisenden Antifaschistinnen und Antifaschisten wurden in Offenburg von einem unverhältnismäßig großen Polizei-Aufgebot erwartet. Nachdem sich die meisten AntifaschistInnen nach einigen Vorkontrollen am Treffpunkt bei der evangelischen Stadtkirche versammelt hatten, versuchte der Demonstrationszug zu starten. Dies blieb allerdings ein Versuch und endete in einem Gerangel mit den anwesenden Polizeikräften.
So wurde frühzeitig mit Gewalt von Seiten der Polizeiführung klar gemacht, dass eine unangemeldete Demonstration nicht möglich sei. Angesichts des massiven Polizei-Aufgebots mit BFE und der Bereitschaftspolizei aus Göppingen und Lahr musste schnell eingesehen werden, dass die (unangemeldete) Demonstration auch nicht sinnvoll durchzusetzen war. Daher wurde die Demonstration angemeldet. Es schien so, als wollte der neue Revierleiter in Offenburg erst gar keinen Zweifel an seiner kompromisslosen Polizeitaktik aufkommen lassen und schien eine Selbstprofilierung als hart durchgreifende Hand dem berechtigtem Protest vorzuziehen. Die Demonstration bekam von nun an durchweg einen Wanderkessel verpasst und wurde abgefilmt. Aufgrund der massiven Provokationen kam es immer wieder zu kleineren Rangeleien zwischen Staatsmacht und DemonstrantInnen.
Während der rund 30 Minuten dauernden Route wurden mehrere Redebeiträge verlesen und Pyrotechnik eingesetzt. In den gerufenen Parolen wurde sich sowohl mit dem Antifaschisten solidarisiert als auch den Nazis in der Region den Kampf angesagt. Spontan kam es zu vereinzeltem Beifall und Sympathiebekundungen von PassantInnen.
Noch während ein Bengalo gezündet wurde und vereinzelt Silvesterknaller flogen, wurde die Demonstration aufgelöst. Diesen „Vorfall“ nahm die Polizei zum Vorwand, einen Gutteil der Demonstration zu kesseln, einer Erkennungsdienstlichen Behandlung auszusetzen und dann mit Platzverweis für die komplette Stadt Offenburg weg zu schicken. Auch bei der Auflösung des Kessels verhielt sich die Polizei, wie zuvor, absolut aggressiv und kompromisslos.
Fazit
Die Art und Weise, wie die Spontandemonstration aufgetreten ist, war im Hinblick auf die Geschehnisse des letzten Samstags angemessen. Allerdings musste frühzeitig eingesehen werden, dass ein wirklich entschlossenes Zeichen zu setzen, an diesem Tag von der Polizei verhindert werden würde.
Obwohl die Zahl von 200 AntifaschistInnen für einen Mittwochabend die große Bereitschaft zur Solidarität zeigt, wäre noch Luft nach oben gewesen.
Denn in ganz Süddeutschland nimmt die Qualität der Nazigewalt zu. Ob in Leonberg oder jetzt in Riegel: Die Naziszene überschreitet mittlerweile wieder Grenzen! Und dem muss entschlossen entgegengewirkt werden.
Die eskalative Polizeitaktik und die fehlende Kompromissbereitschaft machte ein unangemeldetes Durchsetzen der Demo unmöglich. Vielmehr muss das Verhalten der Staatsmacht im Zusammenhang mit den Gegenaktivitäten am 22.10. betrachtet werden. Deren Ziel scheint es in nächster Zeit offenbar zu sein, uneingeschränkte Macht zu demonstrieren.
Eine Teilnehmerin der Demonstration meinte auf Nachfrage: „Das Verhalten der Polizei an diesem Abend in Offenburg war das aller letzte! Die Polizei hatte kein Interesse an unserem berechtigten Protest, sondern wollte die Demonstration bewusst eskalieren lassen, um die Proteste am 22. Oktober bereits in schlechtem Licht erscheinen zu lassen. Wir dürfen uns dabei aber nicht einschüchtern lassen, weder von Bullen, noch von Faschisten! Gerade deshalb werden wir deren Aufmarsch zum Desaster machen.
wir haben guten Grund zur Annahme, dass die rechte Szene in und um Offenburg diese Warnung versteht. An einem Mittwoch-Abend waren wir mehr als 200 AntifaschistInnen, am 22.10. werden wir noch viel mehr sein! Und ihre ungestörte Ruhe können sich die Faschisten in Offenburg abschmatzen! Wir sind auch fest entschlossen zu verhindern, dass die Nazis marschieren und dabei die Opfer des Faschismus verhöhnen. Kein Fußbreit den Faschisten!“
Falls ihr im Nachhinein von Repression im Zusammenhang mit der Spontandemo betroffen seid, wendet euch bitte rasch bei einer örtlichen Rote-Hilfe-Gruppe !
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Heraus zur antifaschistischen Demonstration: „Nazis? No way! Den antifaschistischen Widerstand stärken!“
Treffpunkt 15 Uhr Bahnhof Offenburg
ab 17 Uhr Antifaschistisches Straßenfest vor dem JUZ Kessel
ab 20 Uhr Konzert im JUZ Kessel.
22.10.
Naziaufmarsch verhindern! Kein Fußbreit den Faschisten!
Treffpunkt: 13 Uhr Marktplatz
Kommt alle nach Offenburg. Es gibt alle Hände voll zu tun!
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www.antifa-ortenau.tk
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Fotos
Anmeldung zurückgezogen
OFFENBURG Freie Kräfte Ortenau" ziehen Anmeldung zurück
Die rechtsextreme Gruppierung "Freie Kräfte Ortenau" hat ihre Anmeldung für eine Demonstration in der Offenburger Innenstadt für den 22. Oktober zurückgezogen. Dies gab die Stadtverwaltung bekannt. Die näheren Hintergründe dazu stehen nicht fest, es seien jedoch Gespräche zwischen Stadt, Polizei und den Demoveranstaltern vorausgegangen. Die geplante Gegendemonstration des "Aktionsbündnis für eine tolerante Ortenau" wird aller Voraussicht nach an dem Tag jedoch trotzdem stattfinden.
http://www.tv-suedbaden.de/default.aspx?ID=2970&showNews=1037998
Themen: Antirassismus
Indymedia runterfahren
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mod-edit: dann schreib doch einen artikel dazu. indymedia heißt selber machen und für indymedia ist nur thema, was geschrieben wird. das ist hier kein wunschkonzert
Video der Demo
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Traurig... — Wie die Nazis
zumal — hier
bla — dorfantifa
@mods — harry
solidarität! — antifahexe
Ihr seid so scheiße! — Abkotzer_in
@ Abkotzer_in — RedZack
Wir sind hier doch nicht bei Altermedia? — ICH
Nazi-Spam überflutet Indymedia — muss ausgefüllt werden