Kurdistan-Soli Demo in HN und Polizeiangriffe

sieglinde 20.11.2010 21:13 Themen: Militarismus Repression Soziale Kämpfe
Ein kurzer Bericht von der heutigen Demo in Heilbronn:

Am Samstag, den 20. November beteiligten sich mehr als 500 Menschen an einer kraftvollen Demonstration in Heilbronn gegen das Vorgehen des türkischen Staates gegen die kurdische Befreiungsbewegung und die Beteiligung der BRD durch Waffenlieferung und weitere logistische und militärische Unterstützung. In Reden wurde auch die Repression gegen kurdische AktivistInnen in der BRD und speziell die Kriminalisierung kurdischer Jugendlicher in Stuttgart thematisiert und zur Solidarität aufgerufen.
Während zeitgleich in Stuttgart mehrere Tausend Menschen gegen die Polizeiangriffe auf die Proteste gegen Stuttgart 21 demonstrierten, ging die Polizei gegen die Demonstration in Heilbronn massiv vor: Auf einem kurzen Stück außerhalb der Innenstadt provozierten behelmte Einheiten zunächst Rangeleien, BFE-Einheiten und Reiterstaffeln griffen daraufhin umgehend einen Teil der Demonstration mit Schlagstöcken und Pfefferspray an. Einige Demo-TeilnehmerInnen setzten sich mit Händen, Fahnen, Farbbeuteln und Böllern zur Wehr, konnten der Polizeiübermacht jedoch nicht lange standhalten. Durch die Polizeiangriffe wurden mehrere Personen verletzt, eine etwa 16 Jahre alte Kurdin musste aufgrund ihrer Verletzungen durch einen Polizeiangriff mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht werden.
Im folgenden wurde die Demonstration von der Polizei für beendet erklärt. Die etwa 250 eingekesselten Menschen wurden über Stunden ohne Versorgung festgesetzt. Unter den umstehenden Menschen, die zeitweise eine Sitzblockade durchführten, wurden Personalien festgestellt und mehrere Menschen festgenommen.
Bis zum Abend mussten dann die eingekesselten Demo-TeilnehmerInnen ihre Personalien abgeben und sich einzeln fotografieren lassen. Dutzenden wurde vorgeworfen, sich gegen die Polizei gewehrt zu habe. Mehrere von ihnen wurden festgenommen, einige sollen dem Haftrichter vorgeführt werden und bleiben vorerst in Haft.

Das Vorgehen der Polizei war offenbar geplant und sollte der Einschüchterung dienen. Die Stimmung unter den Demo-TeilnehmerInnen war hingegen zwar von den Polizeiangriffen geprägt, dadurch jedoch eher kämpferisch als eingeschüchtert. Die Zusammenarbeit deutscher und kurdischer AktivistInnen wird mit Sicherheit weitergehen und intensiviert werden!

Hoch die internationale Solidarität!
Für Klassenkampf und Revolution!



Weitere, ausführlichere Berichte und Fotos werden sicher in den nächsten Tagen noch folgen!
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Ergänzungen

mehr dazu

xx 21.11.2010 - 12:00
Hier etwas Ausführlicher zur Demo :  http://de.indymedia.org/2010/11/294914.shtml

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Frage zum Fronttranspi

xxx 20.11.2010 - 21:50
Mein Vater ist ein gut verdienender Arzt, fährt ein teures Auto (mit dem ich auch gerne abends an hübschen Mädels vorbei fahre;) ) , sein Sohnemann ist ein Linker- also ich^^- muss ich meinen Vater jetzt töten im Zuge der Klassensolidarität? Weil er besitzt ja Eigentum- und das nich zu knapp^^- und durch seine Praxis auch sowas wie Produktionsmittel.
Aber mein Daddy ist n prima Kerl, wo landet er in einer kommunistischen Welt??

@ xxx

YYY 21.11.2010 - 13:15
@ xxx
Nein, du musst deinen Vater natürlich nicht töten. Wiso auch? Im Kommunismus wird dein Vater natürlich auch weiterhin ein Arzt sein können und ein Auto fahren dürfen ;) Der Unterschied: Er wird gegenüber z.B. den Arzthelferinnen nicht bevorzugt. Wenn also sein Auto mal kaputt ist wird er höchstwahrscheinlich keine Nobelkarosse bekommen. Und seine Praxis wird nicht ihm gehören (wahrscheinlich gehört sie ihm jetzt ja auch nicht sondern ist gemietet) denn Eigentum gibt es nicht. Aber natürlich wird er sie weiterhin nutzen können, und das ohne Miete zahlen zu müssen (gibt ja keinen Eigentümer), denn es ist ja absolut sinnvoll wenn eine Praxis durch einen Arzt genutzt wird, das wird auch kein Kommunist bestreiten.

Flucht

Egal 21.11.2010 - 18:02
aber vielleicht hat der vater-arzt keinen bock auf kommunismus und möchte wie viele andere ärzte, ingenieure, arbeiter usw. das land verlassen. darf er gehen?

warum

. 24.11.2010 - 16:33
Warum haben friedliche Demonstranten Farbbeutel und Böller dabei?