Shut Down Airport Bremen

klimaretter 21.08.2010 15:31 Themen: Weltweit Ökologie
Mit einer Kundgebung forderten Aktivist_innen des Bremer Klimaplenums heute die Schließung des Bremer Flughafens. Eine Aktionsgruppe störte parallel dazu in der Abflughalle des Billigfliegers Ryanair das Einchecken der Passagiere. Ziel der Aktionen war es auf den Beitrag des Flugverkehrs zum Klimawandel und die damit verbundenen sozialen Verwerfungen hinzuweisen.
Mit Parolen wie „Flieger hoch – Klima tot“, der Unterstützung einer Samba-Gruppe und schwarz tropfenden Ölbohrtürmen auf dem Kopf wiesen die AktivistInnen auf die klima- und umweltschädliche Seite von Flugreisen hin. „Es gibt kein Recht auf Urlaubs-Konsum per Flugzeug!“ heißt es im Aufruf des Bremer Klimaplenums. Die Folgen des Klimawandels bedrohen beispielsweise durch vermehrte Naturkatastrophen wie jüngst in Pakistan und Russland das Recht auf Leben weltweit. Dabei entsprechen die sozialen Auswirkungen des Klimawandels den globalen Ausbeutungsverhältnissen: Vor allem die Menschen im globalen Süden sind betroffen.

Wichtig ist den AktivistInnen zum einen der lokale Bezug der Aktion: Als Teil der Klimabewegungen wollen sie nicht nur bei den Klimakonferenzen der Regierungen sichtbar sein. Es geht darum in Bremen Orte aufzuzeigen, an denen wir massiv zum Klimawandel beitragen. Eine klimaverträgliche Lebensweise muss vor allem vor Ort erstritten werden.
Auch ging es bei der Aktion keineswegs darum den einzelnen Reisenden die alleinige Verantwortung für die Klimaschäden ihres Fluges in die Schuhe zu schieben. „Wir brauchen gesellschaftliche Verhältnisse, in denen nicht ständig der Zwang produziert wird, innerhalb von Stunden durch die Welt zu jetten.“, heißt es hierzu im Aufruf. Der Kampf für ein ganz anderes Klima muss also „die kapitalistische Wachstumsmachinerie als Ganzes“ in Frage stellen.

Weitere Informationen:

 http://klimaplenum-bremen.blogspot.com/ - Homepage des Klimaplenums mit Aufruf und weiteren Fotos (werden bald veröffentlicht)
 http://dl.dropbox.com/u/4443714/flyer_klimaplenumbremen.pdf – Aktionsflyer
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hmz

hmz 21.08.2010 - 16:54
Die Passagiere werden so auf keinen Fall aufgerüttelt.
Eher schadet man damit sich selbst, besonders wenn man die Gepäckdinge blockiert, das nervt die Menschen so schon, das dann auch noch zu stören führt nur dazu das die Leute von den Aktivisten genervt sind und erst Recht nicht über etwas nachdenken.

Btw: Fortbewegung nur noch zu Fuß? Ein Leben ohne Flieger etc ist heutzutage doch gar nicht mehr mögliche, ausser wir bomben uns in die Steunzeit zurück...

Man sollte mal vorher nachdenken, bevor man so einen Quark veranstaltet.

Ein Leben ohne Flieger nicht möglich?

peak oil 21.08.2010 - 19:06
Wie sieht das denn aus, wenn die Ölreserven aufgebraucht sind? Ist dann per Definition Steinzeit? Es ist schon richtig, dass manche Reiseziele nur schwer ohne Flieger zu erreichen sind, aber das betrifft höchstens die Fernstreckenflüge. Und es könnte auch sein, dass man darauf irgendwann verzichten MUSS. Auf diese Kurzstrecken-Billigflieger könnte man aber ohne Probleme verzichten. Das Dilemma an der Sache ist bloß, dass Reisen im Billigflieger günstiger sind, als andere Transportmittel. ...

Naturkatastrophen und die Globale Erwärmung

Huch 22.08.2010 - 02:27
Schön, dass hier aufgeräumt wurde. Aber der Hinweis, dass einzelne Naturkatastrophen [Flut in Pakistan, Brände in Russland,...] nicht (sicher) auf den anthropogenen Treibhauseffekt zurückführbar sind, hat schon seine Berechtigung. Naturkatastrophen gab es immer und wird es immer geben. Auf die Globale Erwärmung zurückführbar ist, dass es eine Häufung von, immer schwereren, Naturkatastrophen gibt. Die einzelne Katastrophe kann man aber nicht auf die Globale Erwärmung zurückführen, weil solche Katastrophen auch auftreten, wenn der Mensch das Klima nicht verändert.

Falscher Ansatzpunkt!

Juri Gagarin 23.08.2010 - 15:33
"Wir brauchen gesellschaftliche Verhältnisse, in denen nicht ständig der Zwang produziert wird, innerhalb von Stunden durch die Welt zu jetten"
das ist absolut richtig -
aber da ist der Schalter des Billigfliegers Ryan nun wirklich der falsche Ort!
Die Leute, die "gezwungen sind, ständig durch die Welt zu jetten" trifft man am VIP-Check-In für die Business-Class der Lufthansa oder Pan Am.
Am Ryan-Schalter trifft man meistens Malocher, die mit ihren Bälgern ein Mal im Jahr zwei Wochen nach Mallorca fliegen.