NBG - 2500 Menschen gegen den Kapitalismus
In Nürnberg demonstrierten 2500 Menschen auf der revolutionären 1. Mai-Demo. Während der Demonstration wurde bekannt, dass es sich beim U-Bahn Schläger vom Mittwoch um einen Nazi handelt. Es gab Polizeiprovokationen vor und nach der Demonstration.
In Nürnberg beteiligten sich heute über 2500 Menschen an der traditionellen revolutionären 1. Mai-Demonstration, die unter dem Motto stand „Warum nicht ... Kapitalismus abschaffen! Für die soziale Revolution weltweit!“ Die Demonstration existiert seit 1992 und wird auf Initiative der organisierten autonomie (OA) vom revolutionären 1. Mai-Bündnis veranstaltet. Die Demonstration soll Menschen aus Bayern/Süddeutschland die Möglichkeit geben, ihre eigenen linken Inhalte auf die Straße zu tragen. Sie ist klar antikapitalistisch ausgerichtet und propagiert den revolutionären Klassenkampf für eine solidarische Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung.
U-Bahn Schläger von Nürnberg ist ein Fürther Neonazi
Überschattet wurde der 1. Mai von einem Naziübergriff am vergangenen Mittwoch. Ein 17-jähriger Antifaschist wurde in der U-Bahn-Station Plärrer von einem Fürther Nazi angegriffen und liegt seit dem im künstlichen Koma. Die Polizei hatte ihre Erkenntnisse über den Täter bis heute 12:00 Uhr zurückgehalten. Recherchen von Nürnberger AntifaschistInnen hatten jedoch schon seit Donnerstag auf einen faschistischen Hintergrund des Übergriffes hingedeutet. Erst nachdem gestern eine Demonstration der Antifaschistischen Linken Fürth zur Polizeiinspektion Fürth gezogen war und heute die revolutionäre 1. Mai-Demo zum Polizeipräsidium Mittelfranken am Nürnberger Jakobsplatz, um Informationen zu fordern, gab die Polizei ihre Erkenntnisse über den Täter heraus.
Es bleibt zu hoffen, dass sich der schwer verletzte Antifaschist bald wieder erholt. In der Vergangenheit hatte die Polizei die gewalttätige Naziszene in Mittelfranken heruntergespielt und konnte vor allem in Fürth nach etlichen rechten Übergriffen nie Ermittlungsergebnisse vorweisen. Es ist ein Skandal, dass die Polizei den faschistischen Hintergrund des Übergriffes bis zum Beginn der Demonstration zurückgehalten hat. Offensichtlich sollte verhindert werden, dass sich AntifaschistInnen noch kurzfristig entscheiden, ihre Wut über die wachsende rechte Gewalt am 1. Mai auf die Straße zu tragen.
Aufgrund der eskalierenden Nazigewalt kritisierte ein Redner der organisierten autonomie in seinem Redebeitrag auch das Verhalten von Staat und Polizei. Er sagte „Immer wieder ermöglichen die Herrschenden und ihre Polizei den Nationalsozialisten ihre Aufmärsche – gegen den Widerstand tausender AntifaschistInnen. Immer wieder schaut die Polizei bei den Verbrechen der Nazis weg – um dann um so vehementer antifaschistisches Engagement zu verfolgen.“
Polizeiprovokationen vor und nach der Demonstration
Vor der Demonstration hatten Sondereinheiten des bayrischen USK den Auftaktkundgebungsplatz abgeriegelt und zwangen alle BesucherInnen der Demonstration - und auch einige AnwohnerInnen - sich Taschen- und Ausweiskontrollen zu unterziehen. Am Ende der Demonstration, die traditionell zum internationalistischen Straßenfest der autonomen Gruppen führt, kam es zu einer weiteren Provokation der Polizei. Zwei Zivilbeamte mit Kamera versuchten ohne ersichtlichen Grund die TeilnehmerInnen der Demonstration abzufilmen. Nach Schilderungen von DemonstrationsteilnehmerInnen soll das Duo gegenüber Menschen, die sich darüber beschwerten, handgreiflich geworden sein und ist dann geflüchtet. Kurz darauf erschienen Dutzende martialisch auftretende, behelmte USK-Polizisten in unmittelbarer Nähe des Straßenfestes. Nach etwa einer Stunde hatte sich die Lage wieder entspannt und im Moment (17:00 Uhr) feiern Tausende auf dem internationalistischen Straßenfest bei Essen, Trinken und Live-Musik den 1. Mai. Während des Tages wurden bislang nach Angaben des Ermittlungsausschusses drei Menschen festgenommen.
Vorläufiges Fazit:
Die organisierten autonomie (OA) bewertet die Demonstration als klaren Erfolg: Erneut haben sich über 2500 Menschen an der revolutionären 1. Mai-Demonstration in Nürnberg beteiligt und ein klares Zeichen gesetzt, dass der Kapitalismus abgeschafft werden muss. Der faschistische Übergriff am Mittwoch zeigt uns, dass es notwendig ist, noch vehementer als bisher gegen Naziumtriebe vorzugehen. Deshalb freut es uns besonders, dass sich heute gleichzeitig Tausende AntifaschistInnen in Würzburg und Schweinfurt zwei geplanten Naziaufmärschen entgegenstellen.
Ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Tagen...
U-Bahn Schläger von Nürnberg ist ein Fürther Neonazi
Überschattet wurde der 1. Mai von einem Naziübergriff am vergangenen Mittwoch. Ein 17-jähriger Antifaschist wurde in der U-Bahn-Station Plärrer von einem Fürther Nazi angegriffen und liegt seit dem im künstlichen Koma. Die Polizei hatte ihre Erkenntnisse über den Täter bis heute 12:00 Uhr zurückgehalten. Recherchen von Nürnberger AntifaschistInnen hatten jedoch schon seit Donnerstag auf einen faschistischen Hintergrund des Übergriffes hingedeutet. Erst nachdem gestern eine Demonstration der Antifaschistischen Linken Fürth zur Polizeiinspektion Fürth gezogen war und heute die revolutionäre 1. Mai-Demo zum Polizeipräsidium Mittelfranken am Nürnberger Jakobsplatz, um Informationen zu fordern, gab die Polizei ihre Erkenntnisse über den Täter heraus.
Es bleibt zu hoffen, dass sich der schwer verletzte Antifaschist bald wieder erholt. In der Vergangenheit hatte die Polizei die gewalttätige Naziszene in Mittelfranken heruntergespielt und konnte vor allem in Fürth nach etlichen rechten Übergriffen nie Ermittlungsergebnisse vorweisen. Es ist ein Skandal, dass die Polizei den faschistischen Hintergrund des Übergriffes bis zum Beginn der Demonstration zurückgehalten hat. Offensichtlich sollte verhindert werden, dass sich AntifaschistInnen noch kurzfristig entscheiden, ihre Wut über die wachsende rechte Gewalt am 1. Mai auf die Straße zu tragen.
Aufgrund der eskalierenden Nazigewalt kritisierte ein Redner der organisierten autonomie in seinem Redebeitrag auch das Verhalten von Staat und Polizei. Er sagte „Immer wieder ermöglichen die Herrschenden und ihre Polizei den Nationalsozialisten ihre Aufmärsche – gegen den Widerstand tausender AntifaschistInnen. Immer wieder schaut die Polizei bei den Verbrechen der Nazis weg – um dann um so vehementer antifaschistisches Engagement zu verfolgen.“
Polizeiprovokationen vor und nach der Demonstration
Vor der Demonstration hatten Sondereinheiten des bayrischen USK den Auftaktkundgebungsplatz abgeriegelt und zwangen alle BesucherInnen der Demonstration - und auch einige AnwohnerInnen - sich Taschen- und Ausweiskontrollen zu unterziehen. Am Ende der Demonstration, die traditionell zum internationalistischen Straßenfest der autonomen Gruppen führt, kam es zu einer weiteren Provokation der Polizei. Zwei Zivilbeamte mit Kamera versuchten ohne ersichtlichen Grund die TeilnehmerInnen der Demonstration abzufilmen. Nach Schilderungen von DemonstrationsteilnehmerInnen soll das Duo gegenüber Menschen, die sich darüber beschwerten, handgreiflich geworden sein und ist dann geflüchtet. Kurz darauf erschienen Dutzende martialisch auftretende, behelmte USK-Polizisten in unmittelbarer Nähe des Straßenfestes. Nach etwa einer Stunde hatte sich die Lage wieder entspannt und im Moment (17:00 Uhr) feiern Tausende auf dem internationalistischen Straßenfest bei Essen, Trinken und Live-Musik den 1. Mai. Während des Tages wurden bislang nach Angaben des Ermittlungsausschusses drei Menschen festgenommen.
Vorläufiges Fazit:
Die organisierten autonomie (OA) bewertet die Demonstration als klaren Erfolg: Erneut haben sich über 2500 Menschen an der revolutionären 1. Mai-Demonstration in Nürnberg beteiligt und ein klares Zeichen gesetzt, dass der Kapitalismus abgeschafft werden muss. Der faschistische Übergriff am Mittwoch zeigt uns, dass es notwendig ist, noch vehementer als bisher gegen Naziumtriebe vorzugehen. Deshalb freut es uns besonders, dass sich heute gleichzeitig Tausende AntifaschistInnen in Würzburg und Schweinfurt zwei geplanten Naziaufmärschen entgegenstellen.
Ausführlicher Bericht folgt in den nächsten Tagen...
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Ergänzungen
1. mai ka
gruß an alle die am 1. mai für eine radikale umwelzung der gesellschaft weltweit und gegen nazis auf die straße gegangen sind!!!
kameraleute
zwei zivis
wut zu widerstand
Ebenso war ihnen sicher spätestens klar, dass der Täter ein Nazi war, als dieser sich stellte. Sie enthielten uns die Information vor, damit Nazis heute überall in Deutschland laufen konnten. Denn wäre die Nachricht früher bekannt geworden: unsere Wut ist für sie nicht berechenbar, die sowieso schon kippende Sicherheitslage hätte höchst warscheinlich ein Verbot der Naziaufmärsche (zumindest den des "Freien Netz Süd" der Organisation des Täters in Schweinfurt) nach sich gezogen!
Doch vorallem ist da die Wut, dass Faschos und deren menschenverachtendes Gedankengut hier existieren, gedultet werden und eben ein Produkt dieser beschissenen Gesellschaft sind, in der wir leben und die wir bekämpfen, um etwas Besseres aufzubauen. Wut, dass ein Nazi am hellichten Tag an einer der zwei großen U-Bahn-Stationen in Nürnberg einen Antifaschisten zusammenschlagen kann bis dieser leblos am Boden liegt. Wut...
...und gleichzeitig sind wir in tiefer Betroffenheit in Gedanken bei unserem Genossen, wünschen ihm Kraft wieder auf die Beine zu kommen. Wir sind bei dir...
...und für dich, uns alle und die Freiheit von Unterdrückung und Gewalt gehen wir auf die Straße. Sind wir heute auf die Straße gegangen und werden es auch weiter tun. Viel zu lange gab es keine Rechnung für die Faschos, ob die Fürther vom FNS oder andere! Wut zu Widerstand!
Es ist Zeit, ein klares Signal zu senden: Wir haben eine breite Masse in und um Nürnberg/Fürth/Erlangen hinter uns stehen. Von Teilen etablierter Parteien über die Gewerkschaften bis hin zu den "bürgerlichen" Bündnissen, sie sind geschockt von dem Vorfall und werden mit uns auf die Straße gehen. Nun ist es an uns radikalen Linken, autonomen AntifaschistInnen dem Protest gegen Nazis in der Region eine neue Qualität zu verleihen.
Mit einem Antifaschisten wurden wir alle angegriffen und niemand wird uns beschützen, es ist an uns uns in die Offensive zu gehen!
Wut zu Widerstand!
Mit allen Mitteln auf allen Ebenen!
Wir sehen uns auf den Straßen!
Demo am 30.4. war von ALF und JAF
Hier ist zu ergänzen, dass die antikapitalistische und antifaschistische Vorabenddemo in Fürth am 30.4. von der Antifaschistischen Linken Fürth [ALF] und der Jugendantifa Fürth [JAF] organisiert wurde. Die JAF nicht vergessen! ;-)
NN-Artikel
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1217879&kat=10&man=3
Bilder
Zivis <3
Kampfansage - an das herrschende System
In diesem Jahr haben wir es uns zur Aufgabe gemacht die Verbindungen zwischen kultureller und subkultureller Szenen und dem antifaschistischen Widerstand aufzuzeigen bzw. die Wichtigkeit beider zu unterstreichen. Mit der Gestaltung des zweiten Bündnis- Lautsprecherwagen auf der revolutionären 1.Mai-Demo in Nürnberg haben wir an das Demonstrationsmotto :“Warum nicht... Kapitalismus abschaffen! Für die soziale Revolution“ angeknüpft und unter dem Motto: „Kampfansage an das herrschende System“ einen klaren Ausdruck auf die Straße gebracht. Immer wieder wies die Moderation darauf hin wie wichtig die kulturelle Bewegung einer Stadt sein kann und welche Rolle gerade subkulturelle Szenen im Bezug auf Utopien in Sachen Selbstorganisation, Mitspracherecht und kollektives Handeln haben können.
Außerdem begrüßen wir den engagierten Einsatz einiger GenossInnen die durch das Entrollen eines Riesentranspis mit der Aufschrift: „GEMEINSAM KÄMPFEN FÜR EINE BEFREITE GESELLSCHAFT - internationalistisch – antikapitalistisch – revolutionär“ für Stimmung sorgten. Das Transparent konnte noch bis Sonntag Abend am Rande der Demonstrationsroute bestaunt werden.
Alles in Allem werten wir den Tag trotz der uns alle erschütternden Ereignisse vom Mittwoch (ein Antifaschist wird Opfer eines neonazistischen Übergriffs und liegt bis heute im Koma) als Erfolg. Die hohen TeilnehmerInnenzahlen und die Entschlossenheit der Demonstration haben einmal mehr deutlich gemacht das Widerstand nicht nur nötig sondern möglich ist.
Solidarische Grüße an dieser Stelle an unseren Genossen im Krankenhaus, an seine Eltern, die Familie und seine Freunde. Gute Besserung!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
@_ — Kameraleute
schöne sach — one solution
@One Solution — Revolution
Nürnberg und nicht Schweinfurt — RZJ
@one solution — orange
Selber Intolerant? — Kaffee
Kann ich nicht nachvollziehen!!!!!!! why nbg? — yo
unser Tag..? — Dreg
ZENSUR — fürther