Bertelsmann, Uni Hamburg, korrupte Netzwerke

Wiebke Priehn 04.12.2009 21:53 Themen: Bildung Medien Militarismus
Die Durchleuchtung der Bertelsmann-Netzwerke in der Hamburger Uni-Politik bringt Interessantes zu Tage. Spielen korrupte Netzwerke der Kohl-Affären eine Rolle?
Dank des undemokratischen Hamburgischen Hochschulgesetzes konnten mit dem Bertelsmann-Komplex ( http://de.indymedia.org/2009/02/241781.shtml) verbundene Seilschaften in wichtigen Gremien der Uni Hamburg Fuß fassen, ohne von einer kritischen Medienöffentlichkeit beobachtet zu werden. Dabei waren mit Bertelsmann verbundene Personen auch an der Suche und Wahl des neuen Uni-Präsidenten beteiligt.

Mittlerweile ist Dieter Lenzen ( http://www.studis-online.de/HoPo/art-985-hochschulmanager.php) zwar zum Präsidenten der Uni Hamburg gewählt worden, hat die Wahl aber noch nicht angenommen.

Im Falle der Findung von Dieter Lenzen wurde die Personalberatungsagentur Egon Zehnder von der Findungskommission des Hochschulrates beauftragt. Im Hamburger Büro sitzen ehemalige Vorstandsassistentinnen der Bertelsmann-Töchter RTL und Gruner+Jahr ( http://www.egonzehnder.com/de/ourfirm/officesregions/office/Hamburg/consultants). Zehnder-Berater Wilhelm Friedrich Boyens beteiligte sich 2004 an einer ganzseitigen Anzeige in der Süddeutschen unter dem Titel: „Auch wir sind das Volk“, einer Propaganda-Aktion aus den Chefetagen gegen die Montagsdemonstrationen, die sich gegen die Hartz-Gesetze richteten. Wolfgang Lieb kommentiert auf den „NachDenkSeiten“: „Bei dieser Unterzeichnergruppe ist die persönliche oder geschäftliche Verbindung mit Gruner + Jahr und/oder Bertelsmann auffallend.“ ( http://www.nachdenkseiten.de/?p=367)

Nach der Wahl durch den Hochschulrat wurde Lenzen auch durch den Akademischen Senat der Uni Hamburg bestätigt. Interessante Seilschaften auch hier, wie noch zu zeigen ist.

Bei genauerer Betrachtung der Bertelsmann-Netzwerke an der Uni Hamburg wird eine hochinteressante Connection sichtbar: Nämlich zu Korruptionsnetzwerken der Kohl-Ära.

Da ist zum einen der Kuratoriumsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, Dieter Vogel ( http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-E01EAD9C-A50F4ECA/bst/hs.xsl/9914_9292.htm). Nach einigen Jahren Bertelsmann-Kaderschmiede bei Mohndruck gemeinsam mit Gerd Schulte-Hillen und Mark Wössner wechselte Dieter Vogel zum Kohl-Förderer Fritz Ries, einem Gummifabrikanten (Pegulan), der durch Arisiserungen im „Dritten Reich“ groß geworden war. Zu seinen Freunden zählte er Hanns Martin Schleyer und Franz Josef Strauß.

Mehr: Bernt Engelmann: Schwarzbuch Helmut Kohl – Wie man einen Staat ruiniert.  http://www.indymedia.org/media/2007/03/881330.pdf

Mit im Ries-Klüngel dabei war Kurt Biedenkopf, den Ries und Schleyer als Kohls "Tandem"-Partner für eine zukünftige Kanzlerschaft ausersehen hatten. Biedenkopf ist in zweiter Ehe mit Ries' Tochter Ingrid verheiratet. Biedenkopf gibt an, der Bertelsmann Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1977 verbunden zu sein (vergl. Rudolph Bauer: Kommerz statt Kommune, Fn. 28, S. 306, in: Wernicke/Bultmann: Netzwerk der Macht, Marburg 2007). Im gleichen Jahr starben Ries (durch Suizid) und Schleyer (ermordet von der RAF). Und mit deren Tod übernahm Vogel den Vorstandsvorsitz des Ries-Konzerns ( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14335131.html). Der Flick-Aufsichtsratschef Reinhold Kreile fungierte als Ries' Testamentsvollstrecker und verkaufte den Konzern an British American Tobacco (BAT). Dort trat Vogel in den Vorstand der BAT-Tochter Interversa, später BATIG ein. 1986 wurde Vogel Vorstandsvorsitzender der Thyssen-Handelsunion (THU) und gleichzeitig Vorstandsmitglied des Gesamtkonzerns und später (1996) Thyssen-Chef. Ab 1991, Vogel wurde stellvertretender Thyssen-Chef, berief ihn Bertelsmann-Patriarch Reinhard Mohn auf den Aufsichtsratsvorsitz der Bertelsmann AG und in die Bertelsmann-Verwaltungsgesellschaft (BVG), die die Aktionärsstimmrechte in der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft ausübt.

Seit Vogels Eintritt in den Thyssen-Vorstand war der Thyssen-Konzern an diversen Affären beteiligt, so dem Fuchs-Panzer-Geschäft an Saudi-Arabien. Dabei wurde Karlheinz Schreiber, ein Freund von Franz Josef Strauß, als Lobbyist eingestellt.

tagesschau.de über Karlheinz Schreiber:

 http://www.tagesschau.de/ausland/schreiber118.html

"Schreiber, der jahrelang CSU-Mitglied war, gilt als Schlüsselfigur in der CDU-Parteispendenaffäre. Ihn erwartet in Augsburg ein Prozess wegen Untreue, Bestechung, Betrugs und Steuerhinterziehung. Laut Augsburger Staatsanwaltschaft hatte Schreiber von Thyssen für mehrere Rüstungsprojekte rund 15 Millionen Euro kassiert. Seit Mitte der 1980er-Jahre bis 1995 soll er mit Hilfe ausländischer Tarnfirmen Geld über Schweizer Nummernkonten an Industrielle und Politiker verteilt haben.

Eine Millionenspende überreichte er laut Staatsanwaltschaft in einem Koffer dem früheren CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep. Der ehemalige Verteidigungsstaatssekretär Holger Pfahls hatte demnach von Schreiber 3,8 Millionen Mark Schmiergeld für Hilfe beim Verkauf von Fuchs-Panzern nach Saudi-Arabien angenommen."

Auch war Thyssen und hier maßgeblich die Person Dieter Vogel am Zustandekommen des Leuna-Minol-Deals beteiligt (Heinz-Günter Kemmer: Französisches Kraftpaket, 24.1.1992  http://www.zeit.de/1992/05/Franzoesisches-Kraftpaket?page=all&print=true). Für dieses Geschäft, bei dem der französische Staatskonzern Elf Schmiergelder an deutsche Politiker gezahlt haben soll, wurde Holger Pfahls' Kollegin Agnes Hürland-Büning von Thyssen als Beraterin angestellt. Sie erhielt nach ihrem Ausscheiden als Staatssekretärin ein Millionenhonorar für eine letztlich wertlose Beratung.

Mehr: Uwe Müller: Der Thyssen-Komplex, 21. Dezember 1999
 http://www.welt.de/print-welt/article593624/Der_Thyssen_Komplex.html

Zunächst war übrigens auch die Familie Bin Laden an Verhandlungen beteiligt: Olaf Wilke: Panzer und Petroleum. Neue Spuren in den Affären Leuna und Thyssen deuten auf ein Schmiergeld-Kartell hin; in FOCUS Nr. 26 (1999)  http://www.focus.de/politik/deutschland/bestechung-panzer-und-petroleum_aid_177815.html

Weiß Dieter Vogel, der als Thyssen-Chef sicherlich Zugang zu allerlei Unterlagen hatte, wer was warum kassiert hat? Wenn ja, hätte der Kuratoriumsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung und Mitglied der mächtigen Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft (BVG), die die Stimmrechte am Konzern ausübt, u. U. Material in der Hand, um Politiker und Parteien zu erpressen, sofern diese Empfänger von Zahlungen wären. Im Zweifel wissen eventuelle Betroffene nicht, ob Dieter Vogel etwas wissen könnte und wären möglicherweise auf Verdacht opportun gegenüber den Anliegen der Stiftung.

Um für seine Anliegen, bzw. die der Bertelsmann Stiftung, an höchster Stelle Gehör zu finden, kaufte sich Reinhard Mohn ab Mitte der achziger Jahre die engsten Berater des damaligen Bundeskanzlers und ehemaligen Ries-Zöglings Helmut Kohl ein: 1986 gewann Mohn den Mainzer Politikprofessor Werner Weidenfeld, einen engen Berater von Kohl (CDU), für eine Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung. (Hänel, Bernhard: Vordenker der Mächtigen, in: Neue Westfälische, 19. April 2000.  http://www.cap-lmu.de/aktuell/pressespiegel/2000/vordenker_der_maechtigen.php) Mohns bescheidenes Anliegen: Eine Ordnungs- und Führungsstruktur für das im Integrationsprozess befindliche Europa zu entwerfen, bei gleichzeitiger Ermittlung des Zeit- und Finanzbedarfs – schlüsselfertige Beratung also. (Bertelsmann Stiftung: Strategien und Optionen für die Zukunft Europas, Gütersloh 1988.)
1987 begann die Bertelsmann Stiftung das ehrgeizige Projekt „Strategien und Optionen für die Zukunft Europas“. Dem Projekt war ein international besetzter Beirat unter der Leitung von Weidenfeld zugeordnet, dem auch Horst Teltschik angehörte, seit 1983 Stellvertreter des Chefs des Bundeskanzleramts und ebenfalls Kohls engstem Beraterkreis zugehörig. 1992 veranstaltete die Bertelsmann Stiftung das erste International Bertelsmann Forum (IBF) unter dem Motto: Die Zukunft Europas. Eigentlich handelte es sich jedoch um eine Geburtstagsparty für Kanzler Kohl auf Kosten der von den staatlichen Aufsichtsbehörden als gemeinnützig eingestuften Bertelsmann Stiftung, die dadurch Steuern auf die Dividenden aus ihren mittlerweile 76,9 Prozent Aktienanteilen an der Bertelsmann AG spart. In einer Bildüberschrift in der Tagungsdokumentation heißt es: „Trotz seines Geburtstages stellte sich der Bundeskanzler dem IBF zur Verfügung: Horst Teltschik präsentiert Helmut Kohl eine Geburtstagstorte mit den Stationen seines politischen Lebensweges.“ (Die Zukunft Europas. Konferenz der Bertelsmann StiftungGütersloh 1992). Zu diesem Zeitpunkt war Horst Teltschik bereits Geschäftsführer der Bertelsmann Stiftung.

Ach ja, Dieter Vogel stand auch schon mal mit einem Bein im Knast: Er soll bei der Übernahme der DDR-Außenhandelsfirma Metallurgie-Handel 73 Mio DM zu Gunsten von Thyssen und zu Lasten der Treuhand veruntreut haben: Post von Egon: „Aktion Beschiß Ost“, in DER SPIEGEL 49/1997
 http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=8841311&aref=image015/SP1997/049/SP199704901000106.pdf&thumb=false

Doch 1998 wurde das Verfahren eingestellt als „verurteilungslose Friedensstiftung ohne Schuldspruch“. „Die Zahlung der zehn Millionen Mark acht Millionen Mark davon gehen an die Staatskasse, zwei Millionen an gemeinnützige Organisationen übernahm die Thyssen AG.“ Ewald B. Schulte: Berliner Justiz stellt das Verfahren gegen Ex-Thyssen-Chef Vogel ein, in Berliner Zeitung, 23. Dezember 1998  http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/1224/wirtschaft/0043/index.html

Mehr zu Dieter Vogel, Metallurgiehandel und Leuna:
Ritter mit Fehl und Tadel
Aus FOCUS Nr. 28 (2000)
Bei der Privatisierung der ostdeutschen Raffinerie zog auch ein erfahrener Geldschieber aus der Ex-DDR die Fäden
 http://www.focus.de/politik/deutschland/leuna-affaere-ritter-mit-fehl-und-tadel_aid_186234.html

Walther Leisler Kiep hat auch schon „zugleich im Namen von Herrn Dr. Kohl und Herrn Professor Biedenkopf“ illegal 70 000 DM Spendengelder angenommen, von Curt Engelhorn über den Pharma-Lobbyisten, FDP-Politiker und späteren Juwelenräuber Hans-Otto Scholl und die Spendenwaschanlage „Staatsbürgerliche Vereinigung“ (mehr: Bernt Engelmann: Schwarzbuch Helmut Kohl, S. 97, und in DER SPIEGEL 26/1985 S. 82. http://www.indymedia.org/media/2007/03/881330.pdf). Siehe auch: Was war die "Staatsbürgerliche Vereinigung"? - Eine kurze Chronologie, 28.1.2000  http://www.tagesspiegel.de/politik/art771,2242363.

Biedenkopf war zeitweise Vorsitzender des Beirates der Bertelsmann Stiftung, bevor er Sächsischer Ministerpräsident wurde. Im Beirat saß von Anfang an auch der Hamburger Verleger Gerd Bucerius  http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-19073D2B-80379DF7/bst/hs.xsl/2088_53061.htm. Umgekehrt saß Reinhard Mohn im Kuratorium von Bucerius' ZEIT-Stiftung. (Ralf Dahrendorf: Liberal und unabhängig - Gerd Bucerius und seine Zeit, Frankfurt am main 2003).

Übrigens: Biedenkopf, der mittlerweile im Lenkungsausschuss des 480-Mrd.-Euro-Bankenrettungsfonds SoFFin sitzt  http://www.bundestag.de/presse/pressemitteilungen/2008/pm_0812081.html, hat auf einer Veranstaltung am 9. Juni 2004 an der schweizerischen Wirtschaftsuni St. Gallen unter dem Motto „Führen in Zeiten des Wandels“ u. a. Sascha Spoun, den späteren Präsidenten der Uni Lüneburg (seit 2006) instruiert. Vergl.: Otto Köhler: Führen im Wandel der Zeiten, 28.09.2007,  http://www.freitag.de/politik/0739-neuland-unterm-pflug.

Offenbar gibt es weitere Verbindungen nach Hamburg, wo jahrelang Wissenschaftssenator Jörg Dräger wütete (2001 - 2008). Dräger wechselte nach vollbrachter Tat in den Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Bereich Bildung  http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-19073D2B-80379DF7/bst/hs.xsl/9913_87962.htm. Zum Beispiel setzte er die ehemalige BAT-Managerin Doris André in den von ihm auf Anraten des CHE ( http://www.anti-bertelsmann.de/bennhold.pdf) gegründeten Hochschulrat  http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/pr/2/21/pm/2003/hochschulrat.html. Doris André war früher gemeinsam mit Dieter Vogel im Vorstand der Interversa/BATIG, nachdem diese sich den Ries-Konzern einverleibt hatte  http://archiv.abendblatt.de/ha/1984/xml/19841204xml/habxml841012_9956.xml.

Im Akademischen Senat der Uni Hamburg sitzt ebenfalls ein interessantes Duo:
Prof. Dr. Alexander Bassen, Vertretung: Prof. Dr. Kai-Uwe Schnapp
 http://www.verwaltung.uni-hamburg.de/gremien/asmitglied.html

Bassen hat Verbindungen zu Bertelsmann, Kurt Biedenkopf und Walther Leisler Kiep:

Homepage von Prof. Bassen:
 http://www.wiso.uni-hamburg.de/index.php?id=4224

Publikationen:
Bassen hält Vorträge für die Bertelsmann AG und publiziert bei der Bertelsmann Stiftung.
 http://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/sozialoekonomie/bwl/bassen/Team/Bassen/Schriftenverzeichnis_Bassen23_10_2009__3_.pdf

Lebenslauf:
 http://www.wiso.uni-hamburg.de/fileadmin/sozialoekonomie/bwl/bassen/Team/Bassen/20071114_Lebenslauf_Bassen.pdf
Während seines Studiums der Betriebswirtschaftslehre machte er unter anderem ein Praktikum bei Kurt Biedenkopf in der sächsischen Staatskanzlei.

An der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL Schloß Reichartshausen war er „Persönlicher Referent des Präsidenten Dr. h.c. Walther Leisler Kiep (06/94 – 06/00)“.

Weitere Jobs in der Universitätsverwaltung der EUROPEAN BUSINESS SCHOOL: Leiter Hochschulentwicklung (08/97 – 02/98), Vertretung der Geschäftsführung (06/97 – 07/97).

2007 gab es einen Ruf an die Universität Witten/Herdecke auf den W3 Reinhard-Mohn-Stiftungslehrstuhl für Unternehmensführung, Wirtschaftsethik und gesellschaftlicher Wandel.

Jedoch: Bassen wird von studentischen BeobachterInnen des Akademischen Senats als eher gemäßigt eingeschätzt. Aber: Er erscheint selten zu Abstimmungen, hier lässt er seinem Stellvertreter Prof. Schnapp den Vortritt.

Schnapp steht als Studien-Autor ebenfalls auf der Payroll von Bertelsmann.

Die Studie:

Gutes Regieren fördert soziale Gerechtigkeit, 25. Feb. 2009,  http://www.wiso.uni-hamburg.de/index.php?id=6390&no_cache=1&tx_ttnews[tt_news]=1588&tx_ttnews[backPid]=6372

"Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung, an der die Hamburger Politologen Rüb und Schnapp mitwirkten, zeigt: Für die Herausforderungen der Globalisierung ist Deutschland unter allen westlichen Industrienationen gut aufgestellt. Allerdings weist das ökonomische und politische Leistungsniveau im Vergleich zu den skandinavischen Staaten erhebliche Defizite auf. Dies ist nur ein Ergebnis einer internationalen Vergleichsstudie (30 OECD-Staaten), die von einem internationalen Wissenschaftlernetzwerk durchgeführt wurde und im Februar 2009 unter dem Titel „Sustainable Governance Indicators - SGI” erschienen ist."

Diese Netzwerke sind interessant, vor dem Hintergrund der gerade vollzogenen Wahl des neuen Uni Präsidenten Dieter Lenzen. Unter Lenzen richtete die FU Berlin übrigens einen Sonderforschungsbereich 700 ein, der ganz im Sinne von Bertelsmann arbeitet und für eine Militarisierungsorientierung an den Hochschulen steht.

Eine Kritik von Peer Heinelt:

Herrschaftswissen
»SFB 700«: Ein Institut an der FU Berlin liefert Informationen und Strategiekonzepte für bundesdeutsche Großmachtpolitik
von Peer Heinelt, 15.09.2008
 http://www.bundeswehr-wegtreten.org/main/jw_zu_sfb_700_2008-09.pdf

Auszug:
"Das Interesse der Berliner Forscher erstreckt sich vor allem auf die rohstoffreichen Länder des Südens, die als »Räume begrenzter Staatlichkeit« betrachtet werden. So befassen sich zwei diesen Monat in Berlin und Kapstadt stattfindende Konferenzen des SFB 700 mit der Frage, inwieweit private Großunternehmen der Rohstofförderung die »Sicherheit« (»security«) und damit die »Regierbarkeit« (»governance«) in den ressourcenreichen Gebieten Süd- und Zentralafrikas gewährleisten können. Dies sei notwendig, so heißt es, weil den dortigen Regierungen entweder die Fähigkeit oder der Wille fehle, die für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit notwendige Infrastruktur einschließlich eines funktionierenden Repressionsapparates bereitzustellen (»governments lack the capacity or the will to provide for public goods«). Explizit genannt werden Provinzen der Demokratischen Republik Kongo (Katanga) und Südafrikas (Witwatersrand), die über zahlreiche für die westlichen Industrienationen unverzichtbare Bodenschätze verfügen."

Ein weiterer interssanter Artikel (Vortrag) von Peer Heinelt:
Der Bertelsmann Transformation Index (BTI)
 http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/090212_BTIReferatvonPeerHeinelt.pdf

Auch bei der vorigen PräsidentInnenfindung der Rüstungsforscherin Prof. Monika Auweter-Kurtz (Raketenmoni) wirkten an der Uni Hamburg die Bertelsmann-Seilschaften:
 http://www.stop-bertelsmann.de/images/stories/Wahlkampfzeitung2009/stop-bertelsmann-a4-seite-1.pdf

Mehr:  http://www.stop-bertelsmann.de/

 http://ww.anti-bertelsmann.de
 http://www.bertelsmannkritik.de
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