[Erfurt] eine Stadt im Wandel

Klausk 25.01.2009 12:27 Themen: Antifa Freiräume Repression
So sehr wie im vergangenen Jahr konnte Mensch selten die Veränderrungen einer einzelnen Stadt beobachten wie in Erfurt. Bei dem Versuch die City „sauber“ zu bekommen gab es zeitweise fast eine Zusammenarbeit von Neonazis und Ordnungskräften.
Nach dem es anfangs des Jahres 2008 noch relativ Friedlich in Erfurt war wurde die Ruhe von einen Naziangriffen gestört. So kam es am Abend des 14.03 zu einen Schweren angriff auf eine Gruppe von 3 Antifaschist _innen. ( http://de.indymedia.org/2008/03/210491.shtml)


Anfang April begannen die ersten Schikannen von dem Städtische Behörden. So wollte das Ordnungsamt einen sofortigen Stopp aller Veranstaltungen auf dem Gelände des Besetzten Hauses. Vermutlicher Grund für das Vorgehen der Behörden war das 7-Jahre-Besetzt_Festival was vom 11-12.04.2008 Stattgefunden hat. Während eines Spontanen Stadtspaziergangs durch Erfurt Zeiget die Polizei wieder einmal das friedlich Feiernde Menschen Mit Knüppeln zur Ordnung gerufen werden müssen. ( http://de.indymedia.org/2008/04/212996.shtml)


Die Nächsten Angriffe und Störaktionen von Nazis gab es dann am 06.06 zu der Auftakt Demo der Kampagne „Nazis matt Setzen“ wo sich ca. 50 Nasen aus Thüringen vor den Laden „The Firm“ Versammelten und somit den Demoablauf Störten. Nachdem die Störer von der Polizei entfernt wurden gab es Rangeleien zwischen Demonstrationsteilnehmer_innen und Nazis wo es die Polizei nicht für Nötig erachtete Einzugreifen. ( http://de.indymedia.org/2008/06/219398.shtml)


Zu dem Traurigenhöhepunkt der „Zusammenarbeit“ kam es dann am 12.07.2008 nach der Jährlich stattfindenden Schlauchboottour von Punks und anderen Linken auf der Gera. Friedlich feiernde Menschen wurden von ca. 25 Nazihools überfallen, die an der Bereitstehenden Bereitschaftspolizei vorbei, die in Richtung Krämerbrücke Marschierten. Erst nach dem ein Großteil der Nazis fliehen konnte griff die Polizei ein und Prügelte auf die anwesenden Opfer der Rechen Gewalt ein. ( http://de.indymedia.org/2008/07/222003.shtml)


Die Anwesende Polizei wollte die neue Erfurter Stadtverordnung durchsetzten. Diese verbietet es (Jungen)-Menschen sich in Gruppen mit Alkohol außerhalb von Lokalen aufzuhalten. Dieses gilt aber nur für Subkulturelle Ansammlungen. Das Erfurter Weinfest z.B., Was 100 von Menschen zum Betrunken sein in der Altstadt einlädt, darf weiterhin Stadtfinden.


Im Dezember dann der nächste Schock für die Erfurter Polizei um gegen den Mord an einen Fünfzehnjährigen Anarchisten in Griechenland zu Protestieren trafen sich einige Antifaschist _innen in der Innenstadt. Die Polizei konnte die Demo nicht aufhalten da sich die Teilnehmer_innen auf dem Weihnachtsmarkt verteilten. Waren aber Innerhalb kürzester Zeit mit einem Zug am Erfurter Domplatz.


Der vorläufige Abschluss der Repressionswelle war die Gewalttätige Beendigung einer Spontanjubeldemo am letzten Dienstag. Und die permanente Einkesslung der Häuserkampfdemo, der die Demonstrant_innen in der Öffentlichkeit wohl ehr als Schwerkriminelle dargestellt hat.


Das hier Ausgewählte Beispiele für die Stückweise Kriminalisierung der Linkenszene in Erfurt ist keinesfalls Vollständig. Es bleibt mir eigentlich nur noch zu bemerken das es Traurig ist wen das Verschwinden einen Kunststoffbrotes in den Medien mehr Aufsehen erregt als der Bevorstehende Rauschmiss von 30 Menschen aus ihren Wohnraum. Sowie das Unterbinden von jeglicher Jugendkultur abseits von Mainstream.
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Ergänzungen

smash the state!

nkotbb 25.01.2009 - 13:32
was lernen wir daraus? wenn demokratische grundrechte defacto zur farce werden? wenn politische alltagskultur kriminalisiert wird wie terrorismus? (linke) demonstrationen aber auch fußballspiele werden mehr und mehr zum erprobungsfeld für deutsche bullen und deren technik um sich auf das vorzubereiten, was mit zunehmendem sozialabbau und segregation hoffentlich in zukunft entstehen wird - eine kämpferische solidarische und radikale bewegung. geben wir ihnen nicht die möglichkeit sich darauf vorzubereiten. wir müssen nicht den regeln der rechtsstaatlichkeit folgen, denn diese regeln werden nicht zum schutz unserer interessen gemacht. öffentlichkeitswirksame aktionen von kleingruppen (ala bernd das brot, spontandemonstrationen, kommunikationsguerilla) sind medial tausendmal wirksamer, als solche wanderkessel die nur zur frustration beitragen. ihre waffen sind repression - unsere sind kreativität, die dunkelheit und der unbedingte wille und die leidenschaft, eine freie gesellschaft einzufordern.

a.c.a.b.

was für ein wandel?

one two 25.01.2009 - 15:39
mh, also ich denke, daß das anderen städten nicht unbedingt anders aussieht...außerdem ist es immer eine frage worauf man den fokus legt...wenn du zB eine chronik linken handelns und wirkens geschrieben hättest, hätte man auch in erfurt einiges zu erzählen gehabt...

danke

ddd 25.01.2009 - 15:51
danke, an alle die da waren. noch ist der kampf nicht vorbei. am 15. februar läut die 2te Frist ab. Haltet Euch bereit, kommt nach Erfurt!

@ am Rücken

.:. 25.01.2009 - 16:04
das ist ein gewehr für gasgranaten. bei der bevorstehenden räumung ist ihr einsatz nicht unwahrscheinlich. deshalb schon mal schutzbrillen & masken mit kohlefilter besorgen.

Kunststoffbrote

Mein Name 25.01.2009 - 17:55

Das mit dem Aufsehehen erregendem Kunststoffbrot ist doch klar, denn wenn eine Stadt nichts weiter zu bieten hat, als Arbeitslosigkeit, einen "sauberen" Marktplatz und ein Kunststoffbrot als Touri-Attraktion und eben dieser Touristenmagnet von einem Kunststoffbrot auch noch durch einen schweren Diebstahl verschwindet, dann drehen die da im Rathaus völlig durch.

Das ist ja fast, wie die Landesfahne klauen ;-)

Das ist eine echte Terr-ohr Aktion und sie werden wohl noch Jagtflugzeuge losschicken, wenn die neue Startbahn in FFM bald fertig ist. Darum wird da ja auch gerade geräumt.
Ja, globale Zusammenhänge muss Mensch verstehen, dann wird das Bild klarer :-)

Shit, ich muss jetzt aufhören zu schreiben, da hat doch wer gerade meine Brötchen geklaut.

Hilfe, mein Brot is wech....

lustig ;-)

berndi 25.01.2009 - 18:20
wollt ihr unsre häuser rauben - muss der kleine bernd dran glauben !! ;-)

 http://www.bild.de/BILD/news/vermischtes/2009/01/23/bernd-das-brot/will-nach-hause.html

nochmal

nkotbb 25.01.2009 - 18:59
also wirklich, auch bei aller unterstützung eures anliegens. wenn ich mir die bilder so anschaue, dann hat das nicht mehr wirklich mit einer demonstration zu tun. die außenwahrnehmung scheint ja fast null gewesen zu sein. zum teil vierfach-spalier, ständiges filmen und fotografieren, einsatz von protektorenhandschuhen und vermummte bullen vor dem fronsttranspi im abstand von maximal zwei metern in ketten (eineR mit blick nach vorn eine mit blick nach hinten). d.h. falls sich die demonstration schneller bewegt, düfte es da koordinationsprobleme geben.
eine interessante vorstellung von demonstrationsfreiheit in thüringen. der diskussion die gerade im süden im bezug auf die versammlungsfreiheit geführt wird, sollten wir uns auch so langsam einmal stellen, sonst wird in ein paar jahren keine demonstration mehr normal ablaufen bzw. niemand mehr bereit sein sie unter derartigen auflagen anzumelden. die ddr-bürgerrechtler von gestern sind die gleichen, die heute mit auflagen, gerichtsbeschlüssen und gesetzen das demonstrationsrecht ad absurdum führen und es gibt außer dem ccc keine politisch bedeutende wahrnehmbare kraft, die sich damit auseinandersetzt. stattdessen spielen wir ihre spielchen mit, melden demonstrationen an und lassen uns jedes mal aufs neue rechtsstaatliche wege einschlagen, die von alle beteiligten auf staatlicher seite nicht im ansatz eingehalten werden.

fand

es übrigens 25.01.2009 - 19:02
toll wie eure anmelderin die Auflagen interpretiert hat. Von wegen wenn ihr euch verschleiert, macht es friedlich. ;) Könnte irgendwer mal die Info geben, wo man Gedächtnisprotokolle etc hinschicken soll?

Rote Hilfe

ea 25.01.2009 - 20:03
gedächtnisprotokolle bitte an die rote-hilfe erfurt:  http://rotehilfeerfurt.blogsport.de/

waffe

hans pata 25.01.2009 - 20:56
das ist eine waffe zum abfeuern
von dieversen granaten (blend, gas(cs,cn peper etc.)und nebel)
kommt von hecklar und koch auf der basis der mp5

meines wissens

soll 25.01.2009 - 21:17
Es unter anderem wegen dem massiven polizeieinsatz, dem einschränken der Versammlungsfreiheit durch die polizei sowie den bisher bekannten Vorfällen der polizei während der demo -wie bspw dem beschlagnahmen von sanischeren- eine klage geben. Also, schickt eure Infos, Gedächtnisprotokolle etc an die rote Hilfe bzw meldet euch dort.

Bangen um «Bernd das Brot»

http://newsticker.sueddeutsche.d 26.01.2009 - 16:07
Der Tatort ist markiert: Vier rot-weiße Hütchen sichern die Schrauben, die bis vor kurzem die Ki.Ka-Kultfigur «Bernd das Brot» am Boden neben dem Erfurter Rathaus hielten.

«Wir vermissen ihn schon, er gehört einfach hierher», sagt Carmen Gelhard. Die 58 Jahre alte Verkäuferin im Handtaschenladen gegenüber ist sichtbar erregt. «Die Entführung berührt mich», sagt auch Katrin Zeumer von der Bäckerei nebenan. Das menschengroße, griesgrämig blickende Kastenbrot war in der Nacht zum Mittwoch abmontiert worden. Zur Tat bekannten sich Sympathisanten von Erfurter Hausbesetzern, die sich seit Monaten gegen eine angedrohte Räumung zur Wehr setzen. Eine Internetbotschaft zeigt, wie sich «Bernd das Brot» mit den Besetzern solidarisiert.

Die Polizei tappt bei ihrer Suche nach der beliebten, zwei Meter hohen Figur noch im Dunkeln. Die Spurensicherung gestaltet sich an dem zentralen Platz schwierig, sagt Sprecher Manfred Etzel. «Wir hoffen auf Hinweise der Bevölkerung. Eine 125 Kilogramm schwere Figur kann man ja nicht einfach unter den Arm klemmen.» Die Chance, dass Bernd wieder «von alleine» auftaucht, ist nach Einschätzung von Kriminalisten relativ groß. Das zeigten vergleichbare Fälle mit der Meerjungfrau in Kopenhagen und dem Manneken Pis in Brüssel.

Auf die Rückkehr hofft auch Stadtsprecherin Inga Hettstedt, die Anzeige gegen Unbekannt gestellt hat. «Wir wollen ihn gern unbeschädigt zurückhaben.» Seit seiner Aufstellung im Juli 2007 sei das Kastenbrot zu einer Attraktion geworden. Vor allem Kinder lassen sich immer wieder mit der Figur fotografieren. «Ich ärgere mich, dass ich kein Bild mit ihm habe», erzählt Sylvia Schneider von der Touristinformation. Jetzt muss sie warten, bis er wieder zurückkommt - gemeinsam mit vielen Kunden, die zurzeit verstärkt nach Andenken an «Bernd das Brot» fragen.

Mit dieser Resonanz hatte vor einem Jahr noch keiner gerechnet. Als «Bernd» und in seiner Folge weitere Figuren aus dem Kinderprogramm in der Thüringer Landeshauptstadt aufgestellt wurden, fand dies nicht nur Freunde. Der Widerstand gegen die «Infantilisierung» wurde sogar handgreiflich. Bernd wurde beschmiert, «kurz nachdem der Sandmann geschändet worden war und dabei eine Hand verlor», berichtet Polizeisprecher Etzel. Maus und Elefant blieben bislang unbehelligt.

Die Truppe im besetzten Haus gibt sich unterdessen unschuldig und freut sich über die gestiegene Aufmerksamkeit. «Bernd das Brot hat uns sicher geholfen, unser Anliegen in die Öffentlichkeit zu tragen», sagt Jens, der für die Gruppe spricht. Vom Aufenthaltsort des Kunststoff-Brotes will er nichts wissen. «Wir hoffen, dass es ihm gut geht.» Zu einem Appell an die Entführer, das Brot wieder freizulassen, will er sich allerdings nicht hinreißen lassen.

Das tun dafür andere. Bernd-Erfinder Thomas Krappweis äußerte sich in einem Interview mit der «Süddeutschen Zeitung» «bestürzt und erschüttert» und appellierte an die Entführer: «Lasst Bernd frei.» Das notorisch schlecht gelaunte Kastenbrot sei sicherlich nicht amüsiert und wolle «einfach nur nach Hause». Bernd mache mit den Entführern keine gemeinsame Sache, auch wenn mit den aktuellen Umständen seine Publicity steige. «Bernd findet Entführungen "Mist", besonders seine eigene», ist auch der Programmgeschäftsführer des Kinderkanals Ki.Ka von ARD und ZDF, Steffen Kottkamp, überzeugt.

Wie es Bernd jetzt geht, lässt sich nur mutmaßen. Die Rolle, auf dem Marktplatz von allen angestarrt und fotografiert zu werden, entsprach bestimmt nicht seinem Gemütszustand. Die Einsamkeit einer Entführung kommt dem sicherlich näher. Aber als Fernsehstar muss er wieder zurück zu seinem Publikum, fordern die Fans. «Ich starre jetzt beim Rauchen immer automatisch auf die leere Stelle», sagt Handtaschenverkäuferin Carmen Gelhard. Ein Blick, der dem fatalistischen Bernd sicher gefallen würde. Denn am liebsten schaut das Brot in seiner Wohnung einfach mal nur die kahle Tapete an.

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