Bolivien: Augenzeugenberichte des Massakers

((i))La Paz, ((i))Cochabamba, ((i))de 15.09.2008 16:39 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Augenzeugenberichte vom Massaker in der Provinz Pando, Bolivien.
Übersetzt für de.indymedia.org und die deutschsprachige Weltöffentlichkeit.
Zeugenberichte aus Pando. Das Töten hört nicht auf

"Es ist nicht möglich, die Gegend zu betreten, zu groß ist die Angst. Ich erfuhr von einem Companero Bauern, welcher es geschafft hat bis Cobija zu kommen, dass es viele Tote gibt. Einige Companeros wurden durch die Auftragskiller von Leopoldo Fernandez massakriert. Sie haben die Verborgenheit genutzt, denn der Ort ist beinahe reiner Urwald. Auch haben sie Leichen in Flüsse geworfen, zwei Kinder sind verschwunden,
welche in Begleitung ihrer Eltern waren, als es zu der Blockade kam. Viele rennen durch die Wälder um ihr Leben, es gab Maschinengewehre mit denen aus nächster Nähe geschossen wurde. Einige fliehen über Nebenstraßen, um sich aus dem Sektor in Sicherheit zu bringen. Außer den Toten ist am meisten zu beklagen, dass es circa 100 Companeros gibt, von denen wir nicht wissen, wo sie sich befinden.
Heute haben die Faschisten versucht dies zu Verschleiern, so haben sie von uns gefordert nichts von den Verbrechen zu erzählen. Doch es gibt bereits Zeugen und Beweise für das, was passiert ist. Die Faschisten sind sich sicher, dass wir abgeschnitten sind, weit weg von allen Augen der Weltöffentlichkeit,aber sie haben vergessen, dass Gott sieht, was passiert. Diese Faschisten, paramilitärische Killer, bezahlt durch den Pfräfekten, werden teuer dafür bezahlen, was sie getan haben.
Die Konfrontation setzt sich weiter fort und hier weiß niemand, was in anderen Teilen des Landes passiert. Das Blut hat bereits den Fluß erreicht!"

Quelle: bolivia.indymedia.org/node/19165.html

Augenzeugenberichte des "Massakers von CACIQUE"
Es erreichen uns weitere Augenzeugenberichte von Personen, welche das "Massaker von Cacique" miterleben mussten, als sie auf dem Weg nach Filadelfia waren, in dem Hochgebiet des Departaments Pando kurz vor der Ortschaft von Porvenir. Die lokale Polizei hat sie DETUVO und nicht durch gelassen, ENTRETENIENDOLES bis sie durch die Leute vom Comite Civico blockiert worden. An dieser Stelle tauchten Autos des Straßenbauamts der Provinz auf, welche allerdings mit bewaffneten Leuten beladen waren. Als diese das Feuer eröffneten, versuchte jeder für sich selbst zu fliehen, einige sind in den Fluß gesprungen, worauf hin mit Maschinengewehren auf sie geschossen wurde. Andere sind in die Berge geflohen, wo sie allerdings auch von Leuten des Comite Civico auf Motorrädern verfolgt und beschossen wurden.
Es gibt Verschwundene, von denen bis jetzt niemand ihren Aufenthaltsort weiß, andere tauchen langsam wieder auf, es gibt viele Verletzte und wir haben bis heute keine Übersicht, da es keine Chance gab, sich zu versammeln aus Angst vor der Repression. Noch immer herrscht die Angst vor und viele Menschen trauen sich nicht zu Reden.
Unter den Ausführenden des Massakers wurde Frau Ana Melena des Comite Civico von Pando erkannt, ebenso Herr Luis Alberto Rojas.
Zeugenberichten nach war der Tot des Ingenieurs des Comite Civico Ergebniss eines Unfalls zwischen zwei Anhängern des selben Komitees und nicht, wie sie behauptet haben, durch Bauern, welche die Schießerei angeblich begonnen haben.
Zu diesem Zeitpunkt ist die Stimmung in Cobija ruhig, aber gespannt. Der (inzwischen ausgerufene Anm. d. Übersetzers) Ausnahmezustand hat teilweise Erfolg, aber es herrscht immer noch viel Angst vor.

 http://bolivia.indymedia.org/node/19292.html

Anmerkungen des Autors:
Ich freue mich über Korrigierung in den Ergänzungen.
Leider gibt es das Translation-Tool nicht mehr, mit dem Übersetzungsarbeiten koordiniert werden konnten.
Auch die Aufrechterhaltung eines solchen Tools ist Medienaktivismus und für ein gutes Indymedia meines Erachtens nach notwendig.*
Mehr Informationen zum Thema "Mitmachen beim Indymedia-Netzwerk" findet ihr unter  http://de.indymedia.org/static/mitmachen.shtml
und bei eurer lokalen Indymedia-Gruppe.

* einen großen Dank an dieser Stelle noch mal an die Menschen, die das so lange betreut haben.
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Ergänzungen

aktuell

test 15.09.2008 - 20:18
Opfer nach letzter Meldung:

Die Zahl der Opfer des "Massakers von El Povenir" steigt auf 25 Tote und 106 verschwundene Landarbeiter

Die Zahl der Toten ist auf 25 gestiegen, ebenso sind 25 Verletzte zu verzeichnen und es gibt 106 Verschwundene als Ergebnis des brutalen Massakers vom vergangenen Freitag in der Gemeinde El Povenir (Die Zukunft), wie die "Federación Única de Trabajadores Campesinos de Pando" (die einheitliche Föderation der Landarbeiter von Pando) am Sonntag bekanntgab.
Der Vorsitzende der Föderation Luis Adolfo Mayar sagte gegenüber Red Erbol, man habe bereits neun Tote identifizieren können, während 16 immer noch nicht von Angehörigen identifiziert werden konnten. Nach Regierungsangaben beträgt die Zahl der Toten jedoch sogar 30, da man in den letzten Szunden die Leichen weiterer Landarbeiter in den Bergen und in den Flüssen der Gegend, wo das Massaker stattgefunden hatte, entdeckt hat.
Insofern kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass die derzeitige Zahl von 25 Verletzten in den nächsten STunden ebenfalls nach oben korrigiert werden muss. Viele Menschen, so der Vorsitzende, versteckten sich aus Furcht vor weiteren Angriffen auf sie bei Freunden und Verwandten.
Die Zahl der Verschwundenen liege bei 106 Personen, gab Mayar bekannt. Die Zahl werde aber im Laufe der Zeit weiter ansteigen, da aus den Landarbeitergemeinden kontinuierlich neue Zahlen an Landarbeitern gemeldet würden, die noch immer nicht in ihre Haushalte zurückgekehrt seien.
Derweil gelangte eine humanitäre Kommission, die vom Präsidialminister Juan Ramón Quintana und dem Gesundheitsminister Ramiro Tapia geleitet wird, in die Gegend des Massakers. Diese Kommission hat zum Ziel, den Verwundeten zu helfen, die nicht zu einem der Gesundheitszentren der Stadt Cobija gelangen konnten, weil sie befürchteten, von den mutmaßlich vom Präfekten der Provinz Pando Leopoldo López angeheuerten Killern ermordet zu werden.

Quelle: CMI Cochabamba (Bolivia);  http://bolivia.indymedia.org/node/19335

mehr stellungnahmen bitte

ich 15.09.2008 - 21:45
 http://arab.antifa.de/index.php/content/view/207/1/

Nein zum rechten Putschversuch in Bolivien

Das vom sozialistischen Präsidenten Evo Morales regierte Bolivien sieht sich seit Anfang der Woche(Stand 12.9.'08) einem Putschversuch rechter Oppositioneller in den Provinzen Santa Cruz, Beni, Pando, Tarija und Chuquisaca ausgesetzt.

Der us-amerikanische Botschafter Phillip Goldberg, der die rechte Opposition unterstützt, wurde inzwischen von der Regierung zur unerwünschten Person erklärt und des Landes verwiesen. Auch Venezuela entschied sich daraufhin den US-Botschafter aus zu weisen. Evo Morales regiert das südamerikanische Land mit der Partei Movimento al Socialismo nun seit 2005. Als erster indigener Präsident Boliviens bemüht er sich stark im Kampf gegen Rassismus, der sich nicht nur in Übergriffen gegen Indigene, sondern auch in den Besitzverhältnissen niederschlägt.
Auf Grund umfassender Reformen wurden Rohstoffkonzerne verstaatlicht und Sozialgesetzgebungen eingeführt und ausgebaut.
Die reichen Provinzen Santa Cruz, Beni, Pando, Tarija und Chuquisaca, in denen die rechte Opposition ihre Basis hat, versuchen gegen diesen Reformen zu arbeiten und diese zu blockieren. Nach einem Referendum über die Legitimität des Präsidenten und der Provinz-Präfekten hatte Evo Morales weiterhin das Vertrauen der Bevölkerung ausgesprochen bekommen, während einige rechte Präfekte abgesetzt wurden.

Nun kam es in einigen Provinzen zu Angriffen auf Regierungsgebäude und des staatlichen Fernsehsenders, die von der rechten Opposition mit Unterstützung des US-Botschafters ausgingen. Die USA unterstützten in der Vergangenheit bereits Putschisten in Chile, Nicaragua, Guatemala, Kolumbien und Venezuela, als dort linke Regierungen über Wahlen an die Macht kamen.

Trotz unserer Kritik an der Konzeption dieser Regierungen, den Sozialismus über das Staatswesen und Reformen in die Gesellschaft einführen zu wollen, müssen die rechten Putschversuche und die damit verbundenen us-amerikanischen Bestrebungen zurück gewiesen und den linken, fortschrittlich gesinnten Kräften unserer Solidarität ausgesprochen werden.

Nein zum Putsch rechter Oppositioneller in Bolivien!
Für die soziale Revolution weltweit!

[ARAB]-Antifaschistische Revolutionäre Aktion Berlin
September 2008

anklage erhoben

((i)) 16.09.2008 - 01:34
El Fiscal General de la República de Bolivia Dr. Mario Uribe Melendres, en horas de la mañana en conferencia de prensa y ratificado en un boletín informativo dio a conocer sobre el inicio de oficio un Proceso Penal en contra del Prefecto de Pando, Leopoldo Fernández Ferreira, el ex alcalde de la ciudad de Cobija, Miguel Becerra Suárez y el Sr. Abraham Cuellar Arauco, por la presunta comisión del Delito de Genocidio en su forma de Masacre Sangrienta, tipificado por el Art. 138 párrafo II del Código Penal.

grob übersetzt:
Der Generalstaatsanwalt der Republik Bolivien, Dr. Mario Uribe Melendres, hat in einer Pressekonferenz am Morgen erklärt und durch einen Rundbrief ratifiziert, dass ein Gerichtsverfahren gegen den Präfekten von Pando, Leopoldo Fernandez Ferreira, den Bürgermeister der Stadt Cobija Miguel Becerra Suarez und den Sr. Abraham Cuellar Arauco eröffnet wird mit der Anklage des Verbrechens des Genozid in seiner Form des blutigen Massakers, wie er in Artikel 138, Paragraph 2 des Strafbuchs klassifiziert wird.

Quelle:  http://bolivia.indymedia.org/node/19606

Audio Generalstaatsanwalt:
 http://www.sucre.indymedia.org/media/2008/09//45183.mp3

Bilder vom Massaker im Pando:
 http://bolivia.indymedia.org/node/19536
Bilder aus Santa Cruz und vom Pando:
 http://bolivia.indymedia.org/node/19537

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