Bolivien: 14 Tote im Westen

((i)) 13.09.2008 03:46 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Die Zahl der Toten in der Auseinandersetzung in Pando steigt auf 14.
Cobija, Pando, 12. September (Erbol) - Die Anzahl der Toten im Masaker von El Porvenir, eine Gemeinde 30 kilometer von der Stadt Cobija entfernt, steigt auf 14. Bauern und Mitarbeiter der Präfektur
wurden dort am Vorabend erschossen und mit Macheten getötet.

Der Senator der Unidad Nacional(UN), Abraham Cuellar, sagte zu Red Erbol, dass er Informationen von verschiedenen Abgeordnete von Bauernverbänden und ländlichen Gemeinden bestätigt bekommen habe, wonach sechs weitere Opfer der Auseinandersetzungen vom Vorabend gefunden wurden.

"Sechs weitere Tote wurden in einem Playon nahe El Porvenir gefunden, diese Körper ohne Leben konnten allerdings nicht nach Cobija transportiert werden aus Gründen der Sicherheit. Es gibt keine
(Sicherheits)garantien für Niemanden, nicht einmal die Polizei kann den Sektor passieren", versicherte Cuellar.

Die Regierung bestätigte bis gestern Abend Acht Tote, darunter in der Mehrzahl Bauern, aber mit dieser neuen Information von Senator Cuellar, die durch die Delegierte des Präsidenten im Pando Nancy Texeira bestätigt wurde, steigt die Anzahl der Todesopfer auf 14.
Der Parlamentarier erklärte darüber hinaus, dass er Informationen habe, dass es viel mehr Tote und Verletzte in der Umgebung von El Provenir, Filadelfia und anderen Regionen gebe.

"Es gibt noch mehr Tote in den Hügeln, dem Dschungel und am Flussufer, da die Blockierer bis zu Dörfern vorgedrungen sind um die Bauern zu verfolgen. Hier haben wir keine Sicherheitsgarantie, mich haben sie dort mit dem Tod bedroht"

Er gab an, dass das Massaker an den Bauern und an anderen Personen, welche als Oficialistas denunziert werden, in dieser Serie der "politischen Verbrechen" weitergehen, da zivile Gruppen und Funktionäre der Präfektur durch verschiedene Gemeinden ziehen - auf der Suche nach Abgeordneten und Gemeinderäten, welche nicht auf
einer Linie mit den radikalen Autonomisten stehen.


Quelle:  http://bolivia.indymedia.org/node/18957


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Anmerkungen des :
Die Satzteile in Anführungszeichen sind im Originaltext als O-Töne zu verstehen.
Ich freue mich über Korrigierung in den Ergänzungen.
Leider gibt es das Translation-Tool nicht mehr, mit dem Übersetzungsarbeiten koordiniert werden konnten.
Auch die Aufrechterhaltung eines solchen Tools ist Medienaktivismus und für ein gutes Indymedia meines Erachtens nach notwendig.*
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Ergänzungen

Bolivien steht vor dem Bürgerkrieg

RP-online 15.09.2008 - 01:35
Bolivien steht vor Bürgerkrieg


Die Spannungen in Bolivien eskalieren weiter. Der Andenstaat steht kurz vor einem Bürgerkrieg, bei Ausschreitungen gab es mindestens 28 Tote. Jetzt soll ein Krisengipfel der südamerikanischen Staaten zur Entspannung des Konfliktes beitragen.

Der bolivianische Präsident Evo Morales bezeichnete eine Schießerei in der Provinz Pando, bei der am Donnerstag nach jüngsten Angaben des Innenministeriums mindestens 26 Menschen umkamen, als Hinterhalt und Massaker an Regierungsanhängern. Bei den Opfern handelte es sich überwiegend um Bauern, die den linksgerichteten Präsidenten unterstützten. Dem Gouverneur von Pando, Leopoldo Fernandez, warf Morales am Samstag vor, "brasilianische und peruanische Auftragskiller" befehligt zu haben.

Fernandez wies die Vorwürfe zurück. Die Anschuldigungen entbehrten jeglicher Grundlage, sagte er. Die bolivianische Regierung hatte am Freitagabend den Belagerungszustand über Pando ausgerufen. Morales erklärte tags darauf, er werde nicht zögern, diese Maßnahme bei Bedarf auch auf die anderen nach Autonomie strebenden Provinzen auszudehnen.

Chávez: "Größere Tragödie verhindern"

Auf Einladung der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet sollen die zwölf Mitglieder der UNASUR am Montag zu einem Krisengipfel zusammenkommen. Der venezolanische Präsident Hugo Chávez, Morales' engster Verbündeter, kündigte seine Teilnahme an. "Eine Tragödie größeren Ausmaßes muss verhindert werden", sagte er.

Der brasilianische Präsident Luiz Inacio Lula da Silva erklärte, er werde dem Gipfel beiwohnen, falls Bolivien dies wünsche. Allerdings sollten sich Regierung und Opposition zuvor über ihre Ziele klar werden. "Falls wir eine Entscheidung fällen, die keine Seite respektiert, ist das Treffen sinnlos", sagte er.

16 Tote bei Kämpfen Die Regierungsgegner hatten bei ihren seit Tagen andauernden Protesten die Erdgaslieferungen nach Brasilien unterbrochen. Die wohlhabenden Provinzen - Santa Cruz, Beni, Pando and Tarija - fordern eine größere politische und wirtschaftliche Unabhängigkeit von der Zentralregierung. Außerdem verlangen sie eine Absage des für Dezember geplanten Referendums über eine neue Verfassung, die Morales' Wiederwahl ermöglichen würde.


Morales bleibt im Amt

Unterdessen bekundete Nicaragua seine Solidarität mit Bolivien im diplomatischen Konflikt mit den USA. Präsident Daniel Ortega kündigte an, eine Einladung zu einem Treffen mit US-Präsident George W. Bush auszuschlagen. Ortega warf Washington vor, einen Putsch gegen Morales anstacheln zu wollen. Mit ähnlichen Argumenten hatten bereits zuvor Bolivien und Venezuela die US-Botschafter des Landes verwiesen.


Siehe auch

Ralf 15.09.2008 - 08:33
Bolivien ruft Ausnahmezustand in Pando aus

Ralf Streck 14.09.2008
Bei bewaffneten Angriffen der Opposition auf Sympathisanten der Regierung
sind mindestens 16 Menschen ermordet worden

Nach der Stürmung von Regierungsgebäuden im Departement Santa Cruz am
Wochenanfang (Bolivien: Opposition stürmt Behörden und blockiert Grenzen)
hat sich die Lage in Bolivien deutlich verschärft. Am Donnerstag hatten
paramilitärische Gruppen in Pando auf Sympathisanten der Regierung
geschossen (Bolivien: Konflikt zwischen reichen und armen Provinzen
gewinnt an Schärfe), worauf die Regierung den Ausnahmezustand über das
Departement verhängte. Anders als behauptet, handelte es sich offenbar
nicht um "Zusammenstöße zwischen beiden Seiten", sondern um ein gezieltes
"Massaker", bei dem Dutzende Menschen ermordet und verletzt wurden.
 http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28712/1.html

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ARAB zum Putsch — ARAB