Her mit den unbefristeten Verträgen! Sofort!
Die studentischen Mitarbeiter, die länger als zwei Jahre bei der T&M GmbH beschäftigt gewesen seien, erhielten unbefristete Verträge. Alle Neueinstellungen würden grundsätzlich von vornherein auf zwei Jahre begrenzt und alle noch laufenden Verfahren vor den Arbeitsgerichten eingestellt [...] Die Beschäftigung der Securityleute von der Firma Securitas laufe Ende August aus. Sie hätten noch bestimmte Sicherheitsaufgaben zu erfüllen, die man in der Kürze der Zeit nicht umstellen könne. Die neueingestellten Kräfte erhielten einen Stundensatz von 7,80 €. (Protokoll der 29. Sitzung am 30. Juni 2008, S. 3)
Das heißt, dass es keine weiteren Scherereien um die Verlängerungen von Verträgen geben wird, die anhängigen arbeitsrechtlichen Verfahren ab sofort - gemeint war Juli 2008 - nicht mehr weiter verfolgt werden und zukünftig für alle Besucherbetreuer_Innen ein Stundenlohn von 7,80 EUR gezahlt werden würde.
Erstaunlich ist, dass die Verlängerung der Verträge schon im Juni – also eine Woche nach der Vereinbarung - erkämpft werden musste. Die unbefristeten Verträge ließen noch länger auf sich warten. Die klagenden Besucherbetreuer_Innen sind bis heute in juristische Verfahren verwickelt. Ihr existenzieller Druck erhöht sich mit jedem Tag, so dass manche daran denken ihre rechtmäßigen Ansprüche aufzugeben. Die Leiharbeiter_Innen der Firma Securitas sind immer noch im Museum und es ist nicht absehbar, wann sie gehen werden. Neueinstellungen sind ebenso noch nicht in Sicht. Von der Erhöhung der Bezüge ganz zu schweigen.
Der Arbeitskampf begann im Herbst 2007 (eine Dokumentation). Bis Oktober 2007 wuchs der Personalbestand der T&M GmbH auf circa 180 Besucherbetreuer_Innen. Im November wurden erstmals turnusgemäß zur Verlängerung vorliegende Arbeitsverträge nicht verlängert, weil durch die Geschäftsleitung schwieriger kündbare, unbefristete Vertragsverhältnisse befürchtet wurden. Am 20. März fand nach monatelangem juristischen Hickhack und der juristischen Bestätigung der Betriebsratswahl vom Dezember die erste Betriebsversammlung statt (siehe Indyartikel). Es folgte eine Kundgebung vor dem DTMB am 28. März zur Durchsetzung der Forderungen (siehe Indyartikel). Außerdem wurde ein paar Tage später eine Resolution der Beschäftigten (Presserklärung von ver.di) an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit überreicht.
Zwei Monate lang tat sich wenig. Leiharbeiter_Innen von Securitas übernahmen zunehmend mehr Aufgaben. Arbeitsverträge von Besucherbetreuer_Innen wurden nicht mehr verlängert. Die Besucherbetreuung im Deutschen Technikmuseum Berlin stand kurz vor dem Aus. Zur Stiftungsratssitzung am 19. Juni wurde der politische und publizistische Druck derart erhöht, dass es zu einer endgültigen Vereinbarung um die Zukunft der Besucherbetreuer_Innen kommen musste. Eine Kundgebung, während der die Besucherbetreuung symbolisch zu Grabe getragen wurde, sollte auf die akute Situation aufmerksam machen (siehe Indyartikel). Danach gab es einige positive Meldungen und Gerüchte. Die Museumsleitung äußerte sich aber immer noch nicht zur Zukunft der Besucherbetreuung. Der Betriebsrat blieb ebenfalls bis zum heutigen Tage stumm.
Nach der Veröffentlichung der Vereinbarung vom 27. Juni bleibt zu hoffen, dass nun endgültig der Bestand der Besucherbetreuung gesichert ist und wieder auf den Stand von Herbst 2007 aufgestockt wird. Des Weiteren sollten endlich alle repressiven, existenziellen und den Betriebsfrieden störenden Störfeuer der Museumsleitung, vertreten durch Dirk Böndel, dem Geschäftsführer der T&M GmbH, unterlassen werden!
Vertragsverlängerung sofort und für alle!
Besucherbetreuung bleibt!
weitere Informationen gibts bei http://dtmb.de.vu
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Ergänzungen
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
besucherinnen — ein mensch
Besucherinnen — Reiner wie keiner
Arbeit — nork