DEMO GEGEN TIERVERSUCHSLABOR NYCOMED HAMBURG

black beauty 14.05.2008 12:29 Themen: Weltweit Ökologie
In Willinghusen bei Hamburg betreibt die Firma NYCOMED Deutschland GmbH eines der größten Tierversuchslabore Deutschlands, in dem jährlich geschätzte 1000-2000 Tiere in der Arzneimittelerforschung und in toxikologischen Untersuchungen ermordet werden. Unter den Opfern des Versuchslabors sind Ratten, Beagle-Hunde, Kaninchen und Mäuse.
Aus diesem Grund fand am Dienstag, den 13. Mai 2008 eine Auftaktdemo von autonomen TierrechtlerInnen und TierbefreierInnen zur 4-tägigen Dauermahnwache vor dem Willinghuser Tierversuchslabor statt. Der Demozug bewegte sich mit Parolen wie „Stoppt, stoppt, stoppt die Tierversuche – schliesst, schliesst Nycomed!“ lautstark durch den aus dem Schlaf gerissenen und idyllisch anmutenden Ort. Zahlreiche Flyer wurden an die AnwohnerInnen verteilt und in die Briefkästen der anliegenden Häuser geworfen. Als die Demo dann den Eingangsbereich des Laborgeländes erreicht, schlagen die DemoteilnehmerInnen mit ihren Händen gegen das eiserne Tor und die Autos der MitarbeiterInnen werden unter wütenden „Mörder!“und „Shame on you!“- Rufen daran gehindert, das Gelände zu verlassen bzw. zu befahren. Es kommt zu Rangeleien mit der Polizei und einer Personalienfeststellung. Den Autos wird noch bis zur Ausfahrt mit Megaphonen hinterher gerannt und an die Scheiben getrommelt. „Sie sollen wissen, daß sie das, was sie hinter den Zäunen und Mauern des Labors tun, zu verantworten haben“, sagt eine Demonstrantin, als sie atemlos wieder zur Mahnwache zurückkehrt. „Und das ist erst der Anfang. Wir werden ihnen keine Ruhe mehr geben!“ fügt sie noch hinzu. Zeit für eine Pause bleibt nicht, denn schon das nächste Auto kommt bereits durch die Sicherheitsschleuse und die wütenden Rufe der ProtestlerInnen schallen über das Laborgelände. Das Labor in Willinghusen ist schon seit seinem Bestehen Zielscheibe von Protesten. Die Mahnwache vor NYCOMED vom 13.-16. Mai 2008 soll nun den Druck auf das Unternehmen weiter erhöhen, seine Pforten für immer zu schließen und die gefangenen nichtmenschlichen Tiere frei zu lassen.
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Website zur Mahnwache

black beauty 14.05.2008 - 14:41
Es gibt einen Blog zur Mahnwache mit weiteren Infos (s.U.). Am Donnerstag, den 15. Mai findet eine Fahrraddemo zum Labor statt. Start ist um 15 Uhr auf dem Gänsemarkt Hamburg.

Nicht populaer

DRF 15.05.2008 - 02:52
Tierversuche sind sicherlich nicht populaer. Ich habe selbst 5 Katzen und 4 Hunde von der Strasse aufgesammelt - sie leben mit mir. Vegetarier bin ich deshalb nicht geworden. Einer meiner Freunde - ja. Es ist schon ein gewisses moralisches Dilemma. Aber, natuerlich geht Mensch vor Tier.

Tierversuche werden zum Glueck reduziert werden in der nahen Zukunft. Auch wenn augenblicklich die Statistik dagegen sprechen mag. Aber Zellkulturen bieten Moeglichkeiten, viele solcher Versuche zu vermeiden. Alle? Wahrscheinlich nicht.

Beispiele: Alzheimer - wie studieren, ohne Gehirne? Wenn der Patient tot ist, ist es etwas schwierig es zu verstehen. Ist so, als wenn Mensch zu einem Unfall kommt und dann prognostizieren muss, wie es denn nun genau sustande gekommen ist. Studien von fruehen Stadien sind noetig. Ratten sind ein gaengiges Model und viele Prozesse, die man in Ratten findet, finden bei uns auch statt.

Aehnlich, BSE - Wie studieren, ohne Tiere? Selbst Rinder in der Endstufe reichen da nicht. Der Nobel Preis wurde mit Maus und Rattenmodellen erarbeitet und fuehrte zu einem tiefen Verstaendnis von "Prion"-Krankheiten. Unsinn?

Drogenabhaengigkeit - Wie verstehen, wie das Gehirn reagiert? Menschen Drogen geben?

Viele neue und spezifische Medizin gegen Krebs etc. basiert auf Antikoerpern. Wie produzieren, ohne Maeuse? Krebskranke verrecken lassen?

Bitte ein wenig tiefer denken. Ich mag Tierversuche auch nicht, aber gegen alles sein hilft wenig hier. Gezielt nach Auswegen und Minimierung suchen hilft. Strenge Gesetze - sicher! So wenig wie moeglich - sicher!

nada tierversuche

muss sein 15.05.2008 - 13:46
die betreiber von solchen tierversuchslabors, ob nun pharmaunternehmen, kosmetika oder oder verdienen sich dumm und dusselig mit ihren produkten, die sie zu wucherpreisen verscherbeln udn zuvor an tieren getestet haben.
wenn sie soviel geld damit verdienen wollen, dann sollen sie diese gefälligst auch an sich selber testen. das bringt auch wesentlich bessere ergbnisse. nur davor haben die werten herren (und vltl auch einige wenige damen) natürlich viel zu viel schiss. also kommen in der endphase dann studenten o.ä. als probanden auf den tisch.
zumindest bei kosmetika gibt es beispiele, wie es wunderbar ohne tierversuche und gar tierische produkte funktionieren kann. bei medikamenten (die natürlich wichtig sind) schiebt das das gesetz widerum nen riegel hin, die gewisse tests vorschreiben. aber macht es das besser? irgendwo muss das problem angepackt werden. und zwar sowohl auf politishcer seite (args) als auch auf seiten derer, die sich am leid anderer lebewesen ungeschoren bereichern.

Mensch vor Tier?

mona 15.05.2008 - 13:58
mensch vor tier, oder mit anderen worten, tiere töten um menschen (länger) leben zu lassen. da stellt sich doch die frage, nach welchen kriterien diese hierarchie legitimiert wird. im allgemeinen gesellschaftlichen diskurs herrschte lange zeit und herrscht immernoch die überzeugung, dass sog. tiere genetisch programmierte roboter sind, die zu keinerlei moral, reflektionsvermögen oder empfindungen in der lage seien. doch in den letzten jahren wiesen zahlreiche empirische untersuchungen darauf hin, dass diese annahme schlicht falsch ist.

z.B.  http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,350971,00.html

 http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,265985,00.html

und selbst gesellschaftlich werden tiere hierarchisiert, wie der größtenteils anerkannte unterschied von haustieren und nutztieren, der im extremfall im nicht töten oder töten mündet, flächendeckend praktiziert wird. wobei im haustierbereich plötzlich nicht mehr von robotern die rede ist, sonderen von individuen. kann es also legitim sein, lebewesen, die anatomisch gravierende ähnlichkeiten aufweisen und uns in psychischer hinsicht ähneln, das recht auf leben abzusprechen? wenn die chance besteht, dass sie auf ähnliche weise ängste, schmerzen und leid erfahren können?

um provokativ die these "radikaler" tierrechtler anzuschneiden, so ist speziezismus eng verwandt mit rassismus, sexismus, nationalismus, etc., weil er sich ähnlicher ausgrenzungsmechanismen bedient.

tierischer irrsinn

ich 19.05.2008 - 11:48
ein paar dinge zur richtigstellung :
- die demo war in leverkusen nicht köln!
- der sogenante Konzernsitz, das gebäude vor dem demonstriert wurde ist das alte(leerstehende) verwaltungsgebäude!

leider war die demo meiner meinung nach voll mit verkürzter und rein moralisch appelierender kritik die mich fast dazu gezwungen hatt die veranstaltung zu verlassen. der themenkomplex Tierrecht!Genpatentierung!und saatgutmanagement! sind meiner meinung nach nicht aus dem gesellschaftlichen gesammtkomplex kapitalismus heraus zu lösen bzw lassen sich auch nicht mit der forderung eines starken staates sic! als kontrollorgan nett gestalten. desweiteren war ich entsetzt von den AntispeziesistInnen die tiere über menschen gestellt haben und die anmaßende autorität mit der allen menschen auferlegt werden soll nur gemüse zu essen.

ich habe diese demo besucht da ich mich gefreut habe das mal wieder eine aktion im öffentlichen raum in lev statt findet; auf einem themengebiet das von breiten teilen der gesellschaft, die moralisch argumentativ eine nettere welt fordert, als progressiver ansatz wargenommen wird.
@ veranstalter: wissenschaft zu verteufeln und zur verzichtsetik aufrufen hat keinen fortschritlichen charakter ... laßt euch mal von marx und ovid inspirieren was gesellschaftsanalyse heißt und warum eine kritik ohne analyse zwangsläufig in moarlische stigmatisierung einzelner endet...
p.s wer rechtschreib fehler findet darf sie behalten ;-)

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Verstecke die folgenden 25 Kommentare

Besser Mensch als Tier....

noname 14.05.2008 - 16:13
Tierversuche pauschla zu verurteilen, kann ich nicht nachvollziehen. Für Pelze und KOsmetika - kein Thema, aber für Arzneimittel und in der Toxikologie sind sie nötig. Wie sonst sollen Schadstoffe identifiziert werden, gefährliche Nebenwirkungen und cancerogene Eigenschaften???

Tut mir Leid aber besser an Mäusen und Ratten testen, als am Menschen. Wenn da irgendwelche negativen Wirkungen auftreten würde, dann hiesse es wieder die böse Industrie, die aus Profitmaximierung and Tests spart. Ich finde so realistisch muss man sein: Erst Mensch, dann Tier.

Ein Grossteil der Richtwerte in unserer Risikoabschätzung wird aus Tierversuchen abgeleitet, und das ist keine Argument dagegen.


@noname

name 14.05.2008 - 16:35
Contergan, Lipobay...
Beste Beispiele für die Sicherheit, die Tierversuche bieten.
Ich meine natürlich auf keinen Fall die finanzielle Sicherheit der Konzerne, die an dem verdienen was uns in Sicherheit wiegen soll.
Die Pharmaindustrie... der ethisch korrekteste Industriezweig?
Aber VivisektionsgegnerInnen sind natürlich desinformierte Spinner. Weil in der Hochglanzbroschüre von Bayer steht ganz deutlich...

@noname

anonym 14.05.2008 - 19:17
Das Argument "besser Tier als Mensch" ist so was von alt, ich dacht eigentlich, mittlerweile hätte sich rumgesprochen, dass Tierversuche in der Arzneimittelforschung keinerlei Sicherheit bieten. Ein nichtmenschlicher Organismus reagiert logischerweise vollkommen anders auf Substanzen als ein menschlicher. Tierversuche sind der billigste und einfachste Weg, um die Erlaubnis zu erlangen, ein Mittel auf den Markt zu bringen, ansonsten haben sie KEINEN Nutzen. Wann begreift der Rest der Menscheit das endliche....

@noname

icke 15.05.2008 - 10:54
ich sähe lieber dich in den käfigen, als meine katze...

differenzieren...

ein name 15.05.2008 - 13:29
weiteres Beispiel:

Acrylamid gilt als Krebs erregend und Erbgut schädigend. Diese Erkenntnis beruht auf Tierversuchen.

und die Liste lässt sich beliebig lang erweitern.
Natürlich ist der Organismus und Metabolismus der Ratte nur eingeschränkt mit dem des Menschen vergleichbar, aber er gibt doch eindeutige Hinweise, zB auf Kanzerogene Stoffe...

Was ist denn die Altnernative nach euerer tollen Logik:

a) Keine neuen Medikamente und chemischen Stoffe mehr.
b) Direkt am Menschen testen.

Ein bisschen mehr Differenzierung hätte ich mir erwartet.

Tierversuche ja, zum Schutz des Menschen, aber nur so viel wie unbedingt nötig.

Boykott

lisa 15.05.2008 - 18:49
Wenn ihr der Meinung seid, dass Tiere nicht hierachrisch dem Menschen untergeordnet seien und ihr deshlab Tierverusche verurteilt...

Dann boykottiert doch Medikamente! Nehmt keine mehr!
Und alle Lebensmittel mit künstlichen Zusatzustoffen auch. Und wenn ihr mal schön krank seid, und ihr ohne Medikamente nicht mehr gesund werdet, dann wenigstens mit gutem Gewissen...

Medikamenten Boykott jetzt!

Tierversuche = Verschwendung

Weltverbesserer 15.05.2008 - 19:35
Wozu Tierversuche???

Es gibt doch Nazis!!!

Oder nicht?
Ok, das mit dem Gehirn wird auch da schwierig. Aber ansonsten sollten alle anderen Tests funktionieren.

Mensch vor Tier - warum auch nicht?

TXC 15.05.2008 - 20:29
Erstens: Ist ja nett, dass hier immer wieder Beispiele gefunden werden, wo Tierversuche versagt haben (die teratogene Wirkung des Contergan hätte man übrigens durch weitere Versuche an anderen Spezies entdecken können..) - aber was ist mit den unzähligen Fällen, in denen sie tatsächlich hilfreich waren und sind?

Zweitens: Wer hier behauptet, keine Hierarchien aufzustellen, sollte sich mal überlegen, wie er im Alltag mit anderen Lebewesen umgeht. Tötet ihr Stechmücken? Bakterien? Pflanzen und Pilze? Natürlich tut ihr das. Mit welchem Recht stellt ihr eure Bequemlichkeit, Gesundheit etc. über ihr Recht auf Leben? Mit welchem Recht zieht ihr die Grenze dort, wo ihr sie zieht, und verurteilt alle, die abstufen oder woanders (nämlich zwischen Tier und Mensch) trennen? Jedes Lebewesen kennt einen Selbsterhaltungstrieb und es wird nichtmal ausgeschlossen, dass Pflanzen Empfindungen haben, also tut mal nicht so, als wäre die moralische Frage hier ausschlaggebend.

@DRF und @ein name

tut nix zur Sache 15.05.2008 - 20:44
mal nachgefragt und angemerkt:
- geht bei Dir Mensch genauso "natürlich" vor Tier wie Mann vor Frau?
- welche Prozesse in Ratten sind genau auf Menschen übertragbar? Und ticken in Deinem Weltbild auch alle Menschen physiologisch gleich? Wieso haben dann nicht alle Alzheimer?
- schonmal davon gehört, dass die meisten Medikamente, die erforscht werden, zunächst mal Symptome lindern sollen und nicht wirklich an den Ursachen von bestimmten Erkrankungen geforscht wird? Wäre ja auch unangenehm, wenn die immer mal wieder auftauchende Mahnung, "unser" chemisierter Völlerei-Lebensstil untermauert würde.
- klar, wer Rinderhaltung nicht in Frage stellt, verteidigt den "Verbrauch" von weiteren Individuen in Versuchen, die Massenhaltungs-Seuchen nachgehen...
- Drogenabhängigkeit - lieber erhalten statt Gesellschaftsentwürfe ausprobieren, in denen Menschen keine Erstazbedürfnisse befriedigen und Süchte entwickeln, oder wie?
- worauf basieren die vielen Krebserkrankungen? Kennst du auch Menschen, die nach knapp überstandener Chemotherapie aufatmen und dann weiter fleißig Gifte wie Alk, Nikotin etc. in sich reinschmeißen? Ich ja.

Auch für Tierversuche gilt: Regulierung = Legitimierung... Deshalb: Auch Tierversuche abschaffen statt juritsch verregeln - oder geht es Dir eigentlich nur um Dein Gewissen?

Und endlich mal mit dem Mythos aufräumen, dass Tierversuche Menschenversuche verhindern würden! Gerade bei Medikamenten sind letztere nämlich gnauso vorgeschrieben - und das Deckmäntelchen der Freiwilligkeit verhüllt im Kapitalismus ja nur den Umstand, dass die bezahlten "Freiwilligen"-Tests doch wieder zum größten Teil an denen durchgeführt werden, die wenig Geld haben.

Unterdrückungsverhältnisse benennen und bekämpfen! Immer und überall!

@tut nix zur Sache

ein Name 15.05.2008 - 21:39
1) nein mann geht bei mir nicht vor Frau, verstehe auch nicht wie du hier auf diesen Vergleich kommst.

2) Natürlich ticken nicht alle Menschen gleich, weil nicht alle physiologisch gleich sind. Komisch nur dass toxische Stoffe für alle Menschen toxisch sind und nicht nur für manche.
Es geht nicht darum den Organismus der Ratte mit dem des Menschen gleichzusetzen sondern hinweise auf zB mutagene teratogen oder cancerogene Wirkungen zu bekommen. Wenn sie bei der Ratte Krebs auslöst, besteht auch beim menschen unter Umständen ein erhöhtes Risiko...

3) Also deiner Logik nach sollen Medikamente nicht mehr getestet werden, weder an Ratte noch an Mensch. Wirklich tief durchdacht.
dann hättest du sicher kein Problem damit ein gerade synthetisiertes Medikament zu nehmen, was nie getestet wurde, aber dein Mukoviszidose, deine Lähmung zu lindern, oder dein gespendetes Organ nicht abzustossen. Oder noch besser, keine Medikamente und keine Impfungen gegen Borrelose, Chagas Krankheit, Gelbfieber etc. und das nächste Insektizid am besten ohne ökotoxikologische Tests direkt hinterher.

Ach, Insektizide gehören auch "überall" abgeschafft. Ja, lass die Sub-Sahara Region einfach an den von insekten übetragenen Krankheiten verrecken, hauptsache wir sind alle gleichgestellt. Super Einstellung!


Wenns dir wirklich so ernst ist, dann nimm einfach keine Medikamente mehr, oder denk dran wenn du das nächste Aspirin schluckst...

@tut nix zur Sache

TXC 15.05.2008 - 22:12
Auch wenn's nicht explizit an mich gerichtet war:

"- geht bei Dir Mensch genauso "natürlich" vor Tier wie Mann vor Frau?"
Der Vergleich ist unsinnig. Es gibt Unterschiede zwischen Mensch und Tier und es gibt Unterschiede zwischen Mann und Frau, aber das bedeutet offensichtlich nicht, dass diese Unterschiede gleich gravierend sind.

"- welche Prozesse in Ratten sind genau auf Menschen übertragbar? Und ticken in Deinem Weltbild auch alle Menschen physiologisch gleich? Wieso haben dann nicht alle Alzheimer?"
Niemand redet von "genau übertragbar", also lass mal die Polemik und greif stattdessen die tatsächlichen Aussagen an. Wer ein bisschen Ahnung von Biochemie hat, weiß, dass viele Prozesse tatsächlich ähnlich/gleich/vergleichbar sind.

"- schonmal davon gehört, dass die meisten Medikamente, die erforscht werden, zunächst mal Symptome lindern sollen und nicht wirklich an den Ursachen von bestimmten Erkrankungen geforscht wird?."
Die Ursachen vieler Krankheiten sind längst bekannt, es nur nicht immer so ganz easy, sie zu beseitigen, weißt du?

"- klar, wer Rinderhaltung nicht in Frage stellt, verteidigt den "Verbrauch" von weiteren Individuen in Versuchen, die Massenhaltungs-Seuchen nachgehen..."
BSE und verwandte Krankheiten sind kein reines Massentierhaltungsproblem. Wieder nichts als Polemik von dir.

"- Drogenabhängigkeit - lieber erhalten statt Gesellschaftsentwürfe ausprobieren, in denen Menschen keine Erstazbedürfnisse befriedigen und Süchte entwickeln, oder wie?"
Red keinen Unsinn. Anzunehmen, dass Menschen in alternativen Gesellschaftsentwürfen wunschlos glücklich wären ist naiv, egal wie perfekt das System an sich sein mag. Nicht jedes Problem, das ein Mensch haben kann, ist gesellschaftlich bedingt.

"- worauf basieren die vielen Krebserkrankungen? Kennst du auch Menschen, die nach knapp überstandener Chemotherapie aufatmen und dann weiter fleißig Gifte wie Alk, Nikotin etc. in sich reinschmeißen? Ich ja."
Krebserkrankungen haben vielfältige Ursachen. Worauf willst du raus; dass es ohne unsere Wohlstandsgesellschaft weniger Krebskranke gäbe? Sicher, gäbe es – weil wir dann ohnehin mit Ende 40 sterben würden, lange bevor wir unseren Alterskrebs bekommen.

Stoppt Tierversuche

gsus 16.05.2008 - 12:59
also abgesehen von der tatsaceh das viele Tiere unnötig getestet (und damit auch ALLLe ermordet werden)macht jede Firma eigene Tests ohne Ergebnisse offen zu legen.
Vor allem das katzen kein Lungenkrebs bekommen können und zwischen mir und ne rMaus Welten liegen, frag ich oich Tieversersuchsbefürworter-ob ihr sex mit tieren habt wenn sie alle doch so gleich wie wir sind. Immerhin sind frauen doch auch ne andere spezies....

also schaut euch erstmal auf videos udn dokus oder in Labors an wie Tiere gefoltert udn getöt werden..ach es ist euch wie bei menschen egal?
dann kann ich ja auch nichts ändern das ihr abgestumpfte Bestien seit.

vegan reich

@gsus

... 16.05.2008 - 14:25
Ganz im Gegenteil: Mit solchen Aussagen machst du dich erst zu einer Bestie. Ich kann das Verrecken einer Ratte tausendmal besser vertragen, als das Verrecken eines Menschen an Krebs oder anderen Krankheiten. Und warum? Ganz einfach, weil ICH ein Mensch bin, weil ich mit dem Menschen auf gleicher Ebene kommunizieren kann, etc. Auch aus moralischer Sicht zeigt sich hier imo, dass ein Gleichstellen der Spezies Mensch mit anderen Spezies nicht so einfach möglich ist, wie einige das gerne hätten.

Niemand bestreitet, dass Pharmaunternehmen und medizinische Institute (imo die einzige vertretbare Form der Tierversuche) auch viele unnötiige Versuche machen, welche bei ersteren nur dazu da sind, Profite zu erwirtschaften.

Aber wie hier schon oft gesagt: Denkt das nächste mal, wenn ihr eine chronisch myeloische Leukämie habt daran, bloß kein Glivec zu schlucken. Viel Spaß beim Verrecken!

Avantgarde?

die anti-autoritären 16.05.2008 - 16:09
also ich war bei der mahnwache mehrmals anwesend und es kam mir die ganze zeit so vor als ob sich die organisatoren als avantgarde der was auch immer sehn... noch nirgends ist es mir passiert, dass menschen wegen ihrer politischen meinung oder ihrer gruppenzugehörigkeit oder ihrem aussehen oder was am schlimmsten ist, wegen persönlicher differenzen mit der anmelderi. von der mahnwache ausgeschlossen werden.... und diese faschistoide gruppe nennt sich herrschaftslos bzw will die herrschaft von menschen über tiere abschaffen, schafft es aber nicht mal die herrschaft von menschen über menschen abzuschaffen, sondern fördert sie sogar noch .

was weiterhin noch aufgefallen ist das die meinungsfreiheit durch die orgagruppe mehr als beschränkt ist, wer nicht in ihr bild passt hat sich zu verpissen.
natürlich trifft diese kritik nicht auf alle zu, aber besonders auf die anmelderin....

und letztens, im dem verteilten flyer ging es darum die bürger zu motivieren, etwas gegen das labor zu machen. gestern waren menschen vor ort die etwas machen wollten, aber nicht erwünscht waren, weil sie angeblich zu einer sekte gehören...und weil sie fleisch essen.
liebe organisatoren, die anwohner willinghusen sind auch in der kirche und essen auch fleisch ... eure argumente sind daher mehr als schlecht.... euch geht es doch nur um eine gewissensbefriedigung und nicht um wirkliches handeln.....

viele grüße noch die anti-autoritären

ach ja ihr erinnert sehr an die anfangszeit der su

Überambitionierte Demonstranten

Kurier 17.05.2008 - 08:06
Über Tierversuche möchte ich hier gar nicht posten, sondern nur über die Art und Weise wie hier demonstriert wurde. Sympathien in der Bevölkerung wurden damit sicherlich nicht erreicht. Auf so ein Firmengelände fahren tagsüber jede Menge Leute, die mit dem Konzern gar nichts zu tun haben, auch wenn sie in den Augen der Demonstranten die Lieferanten des personifizierten Bösen sind. Ich habe aber mitbekommen wie selbst ein über 60-jähriger Kurierfahrer (solche Leute bessern sich wahrscheinlich ihre Rente auf) wild beschimpft und angeschrien worden ist, das erinnerte eher an den blinden Hass der rechten Szene, gegen alles was nicht in ihr Weltbild passt. Außerdem wurden die Leute zum Teil fotografiert. Was soll denn das bitteschön, jeden Paketboten oder Briefträger der was an eine Firma ausliefert derart aggressiv zu bedrohen. Ja, ich fand die Situation bedrohlich, da durch die Gruppendynamik die Stimmung auch schnell in Gewalt umschlagen kann. Wenn man anfängt darüber nachzudenken, weiß man natürlich am Ende nicht mehr auf wen man jetzt seinen Hass projizieren soll, das wäre dann ja alles viel zu kompliziert. Was wollen die denn mit den Bildern der Leute, wie gesagt das sind oftmals wahrscheinlich Kuriere, Elektriker, Klimaanlagenwartung usw. usw. Wollen die Tierrechtler die jetzt alle veröffentlichen mit der Bildunterschrift "Tiermörder". Das erinnert mich eher an Nazimethoden.

witziger satz von der blog seite

ergänz 17.05.2008 - 09:33
konnte nicht anders als lachen:
"Für alle die beim Camp essen wollen, bringt doch bitte Besteck und Teller für euch mit!!
Da gutes Wetter vorrausgesagt wurde wäre auch an Sonnencreme zu denken!!"

1) wer nicht individuell besteck mitbringt darf nichts essen.
2) sonnercreme wurde noch mal wo entwickelt? und an wem getestet? tiere? also: schön mitbringen!!!

antworten von mit

tut nix zur sache 17.05.2008 - 11:16
"nein mann geht bei mir nicht vor Frau, verstehe auch nicht wie du hier auf diesen Vergleich kommst." und "Der Vergleich ist unsinnig. Es gibt Unterschiede zwischen Mensch und Tier und es gibt Unterschiede zwischen Mann und Frau, aber das bedeutet offensichtlich nicht, dass diese Unterschiede gleich gravierend sind."

Es ist gar nicht so lange her und auch noch gar nicht überall vorbei, dass Unterscheide zwischen "Männern" und "Frauen" als Argument zur Ungleichbehandlung herangezogen wurden, auch das wurde/wird als "natürlich" und damit unabänderlich hingestellt. Das gilt heute noch verbreiteter für die Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere, die von vielen gar nicht mehr hinterfragt wird, weil "Tiere nun mal keine Menschen sind" (wobei mich mal die genauen Abgrenzungskriterien interessieren würden)

"Wer ein bisschen Ahnung von Biochemie hat, weiß, dass viele Prozesse tatsächlich ähnlich/gleich/vergleichbar sind." Und der/die sollte aber eigentlich auch wissen, das deren Zusammenspiel in verschiedenen Individuen derart komplax ist, dass es eben nahezu keinen wirklichen Vorhersagewert hat, was in irgendeiner experimentellen Situation an anderen "herausgefunden" wurde. Ich bin selbst ein paar Jahre im "Wissenschaftsbetrieb" unterwegs und habe gemerkt, dass da einfach nur redutkionistisch auf Einzelphänomene geschaut wird, ohne wirklich über Zusammenhänge nachzudenken - Achtung Polemik: sonst könnten ja auch nicht in so kurzen Abständen Fachartikel oder Forschungsaufträge rausgehauen werden, und das wäre in diesem Leistungshochdruck-Sektor ja wohl ganz jammerschade. Polemik Ende.

"Also deiner Logik nach sollen Medikamente nicht mehr getestet werden, weder an Ratte noch an Mensch." Richtig, weil ich den Ergebnissen aus den Versuchen ohnehin nicht vertrauen würde.

"Die Ursachen vieler Krankheiten sind längst bekannt, es nur nicht immer so ganz easy, sie zu beseitigen, weißt du?" Und das ist ein Argument, das gar nicht erst zu versuchen?

"Ja, lass die Sub-Sahara Region einfach an den von insekten übetragenen Krankheiten verrecken, hauptsache wir sind alle gleichgestellt." Finde ich einfach nur polemisch. Aber so kannst Du mich viel besser diskreditieren, oder "ein Name"?

"Wenns dir wirklich so ernst ist, dann nimm einfach keine Medikamente mehr" - danke für den Tip, aber an dem Punkt bin ich schon von selbst angekommen, wobei das eine Entscheidung für mich ist und keine Forderung an Andere.

"BSE und verwandte Krankheiten sind kein reines Massentierhaltungsproblem" Möglich, aber sie werden in einem "Fleischproduktionsprozeß" mit Riesenmengen eng zusammengepferchter Tiere und Transporten quer durch Kontinente erst so richtig heftig. Aber ich kann gerne meine Aussage verfeinern in: Ich halte es für pure Arroganz und Bequemlichkeit, Tierhaltung und "Fleisch"produktion bewahren zu wollen und dafür weitere Ausbeutung (Nahrungsmittelkrise in "Futtermittel"importierenden Ländern, Abfallmengen, Tierversuche uvm.) zu fordern.

"Anzunehmen, dass Menschen in alternativen Gesellschaftsentwürfen wunschlos glücklich wären ist naiv, egal wie perfekt das System an sich sein mag. Nicht jedes Problem, das ein Mensch haben kann, ist gesellschaftlich bedingt." Da stimme ich Dir voll zu, TXC, denn Du hast gegen etwas argumentiert, das ich gar nicht aussagen wollte. Mein Standpunkt ist aber, dass ich mir eine Gesellschaft wünsche und an ihr arbeite, in der durch einen solidarischen Umgang Menschen nicht mit ihren Problemen alleine stehen, sondern durch anderes als Drogen Unterstützung finden.

"Worauf willst du raus; dass es ohne unsere Wohlstandsgesellschaft weniger Krebskranke gäbe? Sicher, gäbe es – weil wir dann ohnehin mit Ende 40 sterben würden, lange bevor wir unseren Alterskrebs bekommen." Polemikvorwurf geht an Dich zurück. Auch wenn westliche Gesellschaften ein möglichst langes Leben als Nonplusultra propagieren, so ist das ja nicht ihr einziges Verdienst - schau Dich z.B. mal unter den Stichworten Fettleibigkeit bei "Kindern" (und deren Folgen) oder Bewegungsmangel um.

Zu den Vorwürfen, die hier an die Mahnwache gemacht werden, kann ich aufgrund von bisheriger Abwesenheit nichts Konkretes sagen. Aber ich finde es skurril, wenn einerseits gefordert wird, es solle sich nicht einfach nur für Tiere eingesetzt werden, andererseits dann aber Aufschreie kommen, wenn die Zusammenarbeit mit autoritären Strukturen (z.B. Sekten) abgelehnt wird. Der Hinweis mit der Willinghusener Kirche ist tendenziell richtig, allerdings sind die Amtskirchen hierzulande weit weniger autoritär mit ihren Anhänger_innen als gewisse Sekten (meine Vermutung ist, dass es hier um UL geht).

@die anti-autoritären & kurier

xxx 17.05.2008 - 11:48
"noch nirgends ist es mir passiert, dass menschen wegen ihrer politischen meinung oder ihrer gruppenzugehörigkeit oder ihrem aussehen oder was am schlimmsten ist, wegen persönlicher differenzen mit der anmelderi. von der mahnwache ausgeschlossen werden..."

- ich denke nicht, dass du die kompletten informationen hast, wieso die person, auf die du anspielst von der mahnwache ausgeschlossen wurde. es gab im vorfeld der mahnwache e-mail kontakt, welcher aussagen enthielt, die einfach nicht tolerierbar waren und auch weiterhin nicht sind. der ausschluss ergab sich einzig und allein daraus. oder hast du erlebt, dass jeder mensch, der zur mahnwache kam erstmal zeugnis über persönliche politische ansichten zeugnis ablegen musste? und wenn du sagst, du hast noch nie erlebt, dass leute aufgrund ihrere politischen meinung ausgeschlossen wurden, würdest du dann auch nazis dulden wollen? "alles für die tiere"?


nun zu den äusserungen von kurier:
uns ist durchaus bewusst, dass der hauptteil der aggression gegenüber "indirekt" betroffenen geäussert wurde. was du jedoch einfach nicht ausser acht lassen darfst und kannst ist, dass diese firmen am profit von nycomed mitprofitieren, denn woher kommt denn das geld, was nycomed diesen firmen zahlt? darüber mal nen moment nachgedacht? wenn du so aufmerksam warst in den zeiten deiner anwesenheit, dann solltest du einfach auch mitbekommen haben, dass unterschiede gemacht wurden zumindest mit den äusserungen gegenüber dieser leute.

andere erfahrungen

dabeigewesener 17.05.2008 - 12:53
also ich kann hier etliche äußerungen nicht verstehen.

ich war 2 der 4 tage teils auf der mahnwache, als auch auf der fahrraddemo und kann die erfahrungen nicht bestätigen. im gegenteil, ich habe es so erlebt, dass die leute freundlich begrüßt und aufgenommen wurden ohne dass groß gefragt wurde, ob man auch wirklich vegan sei, ob man irgendwo ein stück leder trägt oder was auch immer.

dass es dennoch leute gibt, die dort eher ungerne gesehen werden, ob wegen differenzen im vorfeld, sekten oder gar nazis versteht sich eigentlich von selbst.
desweiteren waren die meisten der passierenden anwohner durchaus auf der seite der mahnwache, haben sie doch schon seit geraumer zeit mit altana/nycomed zu kämpfen, während ihre kritik ignoriert wird. dass es auch da ausnahmen gibt, bestätigt wiederum die regel.

dass kuriere, handwerker, taxifahrer und lieferanten ebenfalls auf die zustände in der anstalt aufmerksam gemacht werden ist doch selbstverständlich. gerade kurierfahrer und taxifahrer wissen evtl gar nicht, was sie da gerade anfahren. also kann man sie informieren und den unmut auch an diesen kundtun. wissen sie bescheid, trifft es ohnehin die richtigen.

wenn man dann betrachtet, wie diese handwerker udn kuriere sich verhalten, nämlich dass sie vorsätzlich demonstrantInnen umfahren, und das auch noch ungeniert vor den augen der schergen, welche daraufhin nicht die fahrer angehen, sondern die angefahrenen. da trifft es die falschen?

ich habe nicht einmal mitbekommen, dass irgendwer körperlich o.ä. bedroht wurde. dass der protest nicht stillschwiegend stattfindet sollte doch klar sein, dann könnten alle aktivistInnen ihr handeln direkt einstellen.

mein fazi: engagierte leute, völlig unkompliziert im umgang und 4 tage protest, genau dort wo er sein muss.

ALTANA / NYCOMED SCHLIESSEN

Aua

Mona 17.05.2008 - 12:58
"Ich kann das Verrecken einer Ratte tausendmal besser vertragen, als das Verrecken eines Menschen an Krebs oder anderen Krankheiten. Und warum? Ganz einfach, weil ICH ein Mensch bin, weil ich mit dem Menschen auf gleicher Ebene kommunizieren kann, etc. Auch aus moralischer Sicht zeigt sich hier imo, dass ein Gleichstellen der Spezies Mensch mit anderen Spezies nicht so einfach möglich ist, wie einige das gerne hätten."

da dreht sich mir der magen um. eine wertigkeit des mitfühlens wird aufgrund der wahrgenommenen identifikation mit dem/der anderen konstruiert, die sich wiederrum der abgrenzungsmechanismen körperlichkeit und kommunikation bedient. mit anderen worten, wer physiologisch ähnlich wie du gebaut ist und sich, in einer für dich verständlichen form, mitteilen kann, bekommt dein mitgefühl und wird hierarchisch höher eingestuft, als lebewesen, die keine der beider fähigkeiten erfüllen können. da stellt sich für mich die frage, auf welcher nachvollziehbaren grundlage ein zusammenhang zwischen leidfähigkeit und den vorher genannten ausgrenzungsmechanismen zu finden ist. oder ist die einfachste erklärung die zutreffendste? nämlich dass es letztendlich ein bewusstes bewahren von nichtwissen und nichtwahrnehmen ist, dass die legitimationsbasis von so vielen unterdrückungsformen der menschheitsgeschichte gewesen ist und noch immer ist, um die eigene schuld an leid und tod zu rechtfertigen.

@tut nix zur Sache und @Mona

TXC 17.05.2008 - 19:09
@tut nix zur Sache
"Es ist gar nicht so lange her und auch noch gar nicht überall vorbei, dass Unterscheide zwischen "Männern" und "Frauen" als Argument zur Ungleichbehandlung herangezogen wurden, auch das wurde/wird als "natürlich" und damit unabänderlich hingestellt."
Wie ich schon sagte, nicht jeder Unterschied ist gleich gravierend und somit gleich gut als Argument geeignet. Wer Männer und Frauen gleich behandelt, kann trotzdem Bakterien töten, ohne sich in Widersprüche zu verwickeln. Richtig? Aha. Und, woran liegt das? Vielleicht daran, dass wir den Wert von Bakterien unter den eines Menschen stellen? Und das, obwohl auch Einzeller durchaus nicht scharf darauf sind, zu sterben.

"Das gilt heute noch verbreiteter für die Ausbeutung nichtmenschlicher Tiere, die von vielen gar nicht mehr hinterfragt wird, weil "Tiere nun mal keine Menschen sind" (wobei mich mal die genauen Abgrenzungskriterien interessieren würden)"
Menschen sind keine Hunde und Hunde sind keine Mäuse und Mäuse sind keine Amöben. Woran, anders als am Offensichtlichen, soll ich dir den Unterschied klarmachen? Physiologische Merkmale? Genetik? Fortpflanzungsfähigkeit untereinander? ...? Wenn du diese Kriterien nicht anerkennst, frage ich mich wirklich, wie du ruhigen Gewissens Pflanzen essen und Mikroorganismen töten kannst.
Der Mensch hat schon immer Tiere und Pflanzen "ausgebeutet", und jedes andere Tier tut das auch. Das ist der Lauf der Dinge und anders wäre höheres Leben auf diesem Planeten nicht möglich.

"Und der/die sollte aber eigentlich auch wissen, das deren Zusammenspiel in verschiedenen Individuen derart komplax ist, dass es eben nahezu keinen wirklichen Vorhersagewert hat, was in irgendeiner experimentellen Situation an anderen "herausgefunden" wurde."
Offenbar wurden und werden trotz aller Probleme auch genügend nützliche Ergebnisse erzielt.

""Die Ursachen vieler Krankheiten sind längst bekannt, es nur nicht immer so ganz easy, sie zu beseitigen, weißt du?"
Und das ist ein Argument, das gar nicht erst zu versuchen?"
Wer außer dir sagt denn, dass es nicht versucht wird, wo es möglich bzw. sinnvoller als die bloße Bekämpfung der Symptome ist?

"Aber ich kann gerne meine Aussage verfeinern in: Ich halte es für pure Arroganz und Bequemlichkeit, Tierhaltung und "Fleisch"produktion bewahren zu wollen und dafür weitere Ausbeutung (Nahrungsmittelkrise in "Futtermittel"importierenden Ländern, Abfallmengen, Tierversuche uvm.) zu fordern."
Wenn man sich für den Einsatz von Gentechnik zur effizienteren Herstellung von Nahrungsmitteln ausspricht, was einige der angesprochenen Probleme lösen könnte, wird man hier ja auch regelmäßig gesteinigt..
Im Übrigen sollte jemand, der sich den Luxus leisten kann, Freizeit zu haben und sie im Internet zu verbringen, zweimal überlegen, ob er anderen den Vorwurf der Arroganz und Bequemlichkeit machen (und sich selbst davon ausnehmen) möchte. Vor den Türen der Fleischfresser und Tierversuchsbefürworter mags nicht besonders sauber aussehen, aber vor deiner eigenen ist es auch nicht viel besser.

"Da stimme ich Dir voll zu, TXC, denn Du hast gegen etwas argumentiert, das ich gar nicht aussagen wollte. Mein Standpunkt ist aber, dass ich mir eine Gesellschaft wünsche und an ihr arbeite, in der durch einen solidarischen Umgang Menschen nicht mit ihren Problemen alleine stehen, sondern durch anderes als Drogen Unterstützung finden."
Auf diese Weise wird man Drogen nicht ausrotten können. Zum einen, weil manche von ihnen ganz gewöhnliche, gesellschaftlich akzeptierte Genussmittel darstellen, zum anderen, weil es Situationen gibt, in denen einem selbst die aufmerksamsten und hilfsbereitesten Mitmenschen nicht wirklich helfen können.
Natürlich wäre es langfristig besser, generell von Drogen und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen wegzukommen, aber es braucht Zeit und wird wohl nie zu 100% umgesetzt werden können.

"Auch wenn westliche Gesellschaften ein möglichst langes Leben als Nonplusultra propagieren, so ist das ja nicht ihr einziges Verdienst - schau Dich z.B. mal unter den Stichworten Fettleibigkeit bei "Kindern" (und deren Folgen) oder Bewegungsmangel um."
Das ist sicherlich richtig, allerdings bewirkt Fettleibigkeit in jungen Jahren im Allgemeinen keine völlig neuen Krankheitsbilder, sondern lediglich ein verfrühtes Auftreten klassischer Alterskrankheiten.


@Mona
"mit anderen worten, wer physiologisch ähnlich wie du gebaut ist und sich, in einer für dich verständlichen form, mitteilen kann, bekommt dein mitgefühl und wird hierarchisch höher eingestuft, als lebewesen, die keine der beider fähigkeiten erfüllen können. da stellt sich für mich die frage, auf welcher nachvollziehbaren grundlage ein zusammenhang zwischen leidfähigkeit und den vorher genannten ausgrenzungsmechanismen zu finden ist."
Dann auch mal an dich die Frage: Isst du Pflanzen? Ja? Auf welcher nachvollziehbaren Grundlage, bitte, wenn mangelnde Ähnlichkeit nicht zählt?

ich habs gesehen

Auge 18.05.2008 - 03:40
musste ebenfalls mich sehr wundern als ich auf der Seite  http://nosilence.blogsport.de/
gesehen habe das man Federbälle mitbringen sollte um Badmnton zu spielen. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Wir machen eine Demo für Tierrechte und/oder Tierschutz und sollen "Federbälle" mitbringen die bekanntlich aus Tierfedern hergestellt werden! LOL.

Desweitern war es wunderbar anzuschauen wie die Tranzparente schön dick und Fett mit Farbe aus Spraydosen besprüht wurden! Schon mal Gedanken darüber gemacht das die Farbpigmente Schwermetalle enthalten welche im Tierversuch auf Toxizität untersucht wurden !

Und das Fleisch welches ihr dort auf dem Grill hattet war bestimmt auch sehr lecker!

Aso bevor ich es vergesse die Zigaretten welche dort geraucht wurden gaben mir echt den Rest. Zigaretten werden ebenfalls an Tieren getest!

So nicht Leute! Demo gerne, aber nicht so! Das ist alles ist in sich nicht stimmig mit dem was ihr dort anklagt.

Informiert euch mal bitte genauer.

@ auge zum zweiten

xxx 18.05.2008 - 09:45
jemand anders ging ja schon auf deine äusserungen ein, ich werde hier noch etwas ergänzen. es ist schön zu sehen, wie du dick mit "ich habs gesehn" titelst und dann gleich dinge behauptest die nicht im geringsten der wahrheit entsprechen. ich frage mich, in welchem anwohner vorgarten du dich denn rumgetrieben hast um irgendwo einen grill mit fleisch zu entdecken, denn, mal völlig ausser acht gelassen, dass es im camp nur veganes essen gab, gab es nichtmal einen grill, da es sich bei dem gelände rund um nycomed um ein landschaftsschutzgebiet handelt, in welchem nicht gegrillt werden darf und daher auch nicht gegrillt wurde.

also das nächste mal: raus aus fremden vorgärten.

@ ich

häää? 19.05.2008 - 15:55
bist du womöglich in nem völlig falschen thema gelandet?

@Willinghusener

Willinghusener 19.05.2008 - 21:28
Hallo,

ich habe mir heute mal das Camp danach angeschaut. Ich muss leider feststellen es nicht mehr so aussieht wie vor Demobeginn. Es dürften so ca. 50 - 100 Zigrattenstummel dort rumliegen!

Ihr habt doch gegen Tierversuche demonstriert oder? Dann kann ich es nicht verstehen wie ihr Zigaretten rauchen könnt. Bekanntlich werden diese ja an Tieren getestet.

Da ich selber aus dem Ort komme. Finde ich es eigenartig das ihr Raucht und auf der anderen Seite mit einer selbstverständiglichkeit jeden der dort durch Tor gegangen ist lautstark mit diversen Beschimpfungen angebrüllt habt.

Auch ich wollte euch unterstützen, aber mit dieser Eigenartigkeit hatte ich meine Probleme und bin gegangen.