DEMO GEGEN TIERVERSUCHSLABOR NYCOMED HAMBURG

black beauty 14.05.2008 12:29 Themen: Weltweit Ökologie
In Willinghusen bei Hamburg betreibt die Firma NYCOMED Deutschland GmbH eines der größten Tierversuchslabore Deutschlands, in dem jährlich geschätzte 1000-2000 Tiere in der Arzneimittelerforschung und in toxikologischen Untersuchungen ermordet werden. Unter den Opfern des Versuchslabors sind Ratten, Beagle-Hunde, Kaninchen und Mäuse.
Aus diesem Grund fand am Dienstag, den 13. Mai 2008 eine Auftaktdemo von autonomen TierrechtlerInnen und TierbefreierInnen zur 4-tägigen Dauermahnwache vor dem Willinghuser Tierversuchslabor statt. Der Demozug bewegte sich mit Parolen wie „Stoppt, stoppt, stoppt die Tierversuche – schliesst, schliesst Nycomed!“ lautstark durch den aus dem Schlaf gerissenen und idyllisch anmutenden Ort. Zahlreiche Flyer wurden an die AnwohnerInnen verteilt und in die Briefkästen der anliegenden Häuser geworfen. Als die Demo dann den Eingangsbereich des Laborgeländes erreicht, schlagen die DemoteilnehmerInnen mit ihren Händen gegen das eiserne Tor und die Autos der MitarbeiterInnen werden unter wütenden „Mörder!“und „Shame on you!“- Rufen daran gehindert, das Gelände zu verlassen bzw. zu befahren. Es kommt zu Rangeleien mit der Polizei und einer Personalienfeststellung. Den Autos wird noch bis zur Ausfahrt mit Megaphonen hinterher gerannt und an die Scheiben getrommelt. „Sie sollen wissen, daß sie das, was sie hinter den Zäunen und Mauern des Labors tun, zu verantworten haben“, sagt eine Demonstrantin, als sie atemlos wieder zur Mahnwache zurückkehrt. „Und das ist erst der Anfang. Wir werden ihnen keine Ruhe mehr geben!“ fügt sie noch hinzu. Zeit für eine Pause bleibt nicht, denn schon das nächste Auto kommt bereits durch die Sicherheitsschleuse und die wütenden Rufe der ProtestlerInnen schallen über das Laborgelände. Das Labor in Willinghusen ist schon seit seinem Bestehen Zielscheibe von Protesten. Die Mahnwache vor NYCOMED vom 13.-16. Mai 2008 soll nun den Druck auf das Unternehmen weiter erhöhen, seine Pforten für immer zu schließen und die gefangenen nichtmenschlichen Tiere frei zu lassen.
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Ergänzungen

Website zur Mahnwache

black beauty 14.05.2008 - 14:41
Es gibt einen Blog zur Mahnwache mit weiteren Infos (s.U.). Am Donnerstag, den 15. Mai findet eine Fahrraddemo zum Labor statt. Start ist um 15 Uhr auf dem Gänsemarkt Hamburg.

Nicht populaer

DRF 15.05.2008 - 02:52
Tierversuche sind sicherlich nicht populaer. Ich habe selbst 5 Katzen und 4 Hunde von der Strasse aufgesammelt - sie leben mit mir. Vegetarier bin ich deshalb nicht geworden. Einer meiner Freunde - ja. Es ist schon ein gewisses moralisches Dilemma. Aber, natuerlich geht Mensch vor Tier.

Tierversuche werden zum Glueck reduziert werden in der nahen Zukunft. Auch wenn augenblicklich die Statistik dagegen sprechen mag. Aber Zellkulturen bieten Moeglichkeiten, viele solcher Versuche zu vermeiden. Alle? Wahrscheinlich nicht.

Beispiele: Alzheimer - wie studieren, ohne Gehirne? Wenn der Patient tot ist, ist es etwas schwierig es zu verstehen. Ist so, als wenn Mensch zu einem Unfall kommt und dann prognostizieren muss, wie es denn nun genau sustande gekommen ist. Studien von fruehen Stadien sind noetig. Ratten sind ein gaengiges Model und viele Prozesse, die man in Ratten findet, finden bei uns auch statt.

Aehnlich, BSE - Wie studieren, ohne Tiere? Selbst Rinder in der Endstufe reichen da nicht. Der Nobel Preis wurde mit Maus und Rattenmodellen erarbeitet und fuehrte zu einem tiefen Verstaendnis von "Prion"-Krankheiten. Unsinn?

Drogenabhaengigkeit - Wie verstehen, wie das Gehirn reagiert? Menschen Drogen geben?

Viele neue und spezifische Medizin gegen Krebs etc. basiert auf Antikoerpern. Wie produzieren, ohne Maeuse? Krebskranke verrecken lassen?

Bitte ein wenig tiefer denken. Ich mag Tierversuche auch nicht, aber gegen alles sein hilft wenig hier. Gezielt nach Auswegen und Minimierung suchen hilft. Strenge Gesetze - sicher! So wenig wie moeglich - sicher!

nada tierversuche

muss sein 15.05.2008 - 13:46
die betreiber von solchen tierversuchslabors, ob nun pharmaunternehmen, kosmetika oder oder verdienen sich dumm und dusselig mit ihren produkten, die sie zu wucherpreisen verscherbeln udn zuvor an tieren getestet haben.
wenn sie soviel geld damit verdienen wollen, dann sollen sie diese gefälligst auch an sich selber testen. das bringt auch wesentlich bessere ergbnisse. nur davor haben die werten herren (und vltl auch einige wenige damen) natürlich viel zu viel schiss. also kommen in der endphase dann studenten o.ä. als probanden auf den tisch.
zumindest bei kosmetika gibt es beispiele, wie es wunderbar ohne tierversuche und gar tierische produkte funktionieren kann. bei medikamenten (die natürlich wichtig sind) schiebt das das gesetz widerum nen riegel hin, die gewisse tests vorschreiben. aber macht es das besser? irgendwo muss das problem angepackt werden. und zwar sowohl auf politishcer seite (args) als auch auf seiten derer, die sich am leid anderer lebewesen ungeschoren bereichern.

Mensch vor Tier?

mona 15.05.2008 - 13:58
mensch vor tier, oder mit anderen worten, tiere töten um menschen (länger) leben zu lassen. da stellt sich doch die frage, nach welchen kriterien diese hierarchie legitimiert wird. im allgemeinen gesellschaftlichen diskurs herrschte lange zeit und herrscht immernoch die überzeugung, dass sog. tiere genetisch programmierte roboter sind, die zu keinerlei moral, reflektionsvermögen oder empfindungen in der lage seien. doch in den letzten jahren wiesen zahlreiche empirische untersuchungen darauf hin, dass diese annahme schlicht falsch ist.

z.B.  http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,350971,00.html

 http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,265985,00.html

und selbst gesellschaftlich werden tiere hierarchisiert, wie der größtenteils anerkannte unterschied von haustieren und nutztieren, der im extremfall im nicht töten oder töten mündet, flächendeckend praktiziert wird. wobei im haustierbereich plötzlich nicht mehr von robotern die rede ist, sonderen von individuen. kann es also legitim sein, lebewesen, die anatomisch gravierende ähnlichkeiten aufweisen und uns in psychischer hinsicht ähneln, das recht auf leben abzusprechen? wenn die chance besteht, dass sie auf ähnliche weise ängste, schmerzen und leid erfahren können?

um provokativ die these "radikaler" tierrechtler anzuschneiden, so ist speziezismus eng verwandt mit rassismus, sexismus, nationalismus, etc., weil er sich ähnlicher ausgrenzungsmechanismen bedient.

tierischer irrsinn

ich 19.05.2008 - 11:48
ein paar dinge zur richtigstellung :
- die demo war in leverkusen nicht köln!
- der sogenante Konzernsitz, das gebäude vor dem demonstriert wurde ist das alte(leerstehende) verwaltungsgebäude!

leider war die demo meiner meinung nach voll mit verkürzter und rein moralisch appelierender kritik die mich fast dazu gezwungen hatt die veranstaltung zu verlassen. der themenkomplex Tierrecht!Genpatentierung!und saatgutmanagement! sind meiner meinung nach nicht aus dem gesellschaftlichen gesammtkomplex kapitalismus heraus zu lösen bzw lassen sich auch nicht mit der forderung eines starken staates sic! als kontrollorgan nett gestalten. desweiteren war ich entsetzt von den AntispeziesistInnen die tiere über menschen gestellt haben und die anmaßende autorität mit der allen menschen auferlegt werden soll nur gemüse zu essen.

ich habe diese demo besucht da ich mich gefreut habe das mal wieder eine aktion im öffentlichen raum in lev statt findet; auf einem themengebiet das von breiten teilen der gesellschaft, die moralisch argumentativ eine nettere welt fordert, als progressiver ansatz wargenommen wird.
@ veranstalter: wissenschaft zu verteufeln und zur verzichtsetik aufrufen hat keinen fortschritlichen charakter ... laßt euch mal von marx und ovid inspirieren was gesellschaftsanalyse heißt und warum eine kritik ohne analyse zwangsläufig in moarlische stigmatisierung einzelner endet...
p.s wer rechtschreib fehler findet darf sie behalten ;-)

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