[Italia] Neonazis in Verona töten jungen Mann

xxx 08.05.2008 03:08 Themen: Antifa Antirassismus Repression Weltweit
In der Nacht des ersten Mai wurde Nicola Tommasoli (29) von fünf Neonazis aus Verona (Norditalien) brutal zusammengeschlagen.
Er fiel ins Koma, verstarb inzwischen. Am vierten Mai stellte sich einer der Täter bei der Polizei.
Er ist 19 Jahre alt, kommt aus einer wohlhabenden Familie und gehört zu den rechtsextremen Ultrà von Hellas Verona. Zwei weitere Täter, aus dem gleichen Umfeld, wurden am fünften Mai gefasst. Die letzten Beiden, von der Polizei bereits identifizierten Täter, sollen geflüchtet und im Ausland untergetaucht sein.
Zu dem folgenschweren Zusammenstoß war es in jener Nacht gekommen, als Tommasoli den Burschen eine Zigarette verweigert hatte.
Eine Gruppe von Neonazis war mit Fußtritten und Faustschlägen auf ihn losgegangen.

Bereits 2007 wurde gegen den 19-jährigen Täter und 16 andere Neonazis ermittelt, weil sie sich zu einer kriminellen Vereinigung zusammengeschlossen haben sollen.
Auch die vier anderen Täter sollen aus diesem Kreis kommen. Auf ihr Konto gingen Überfälle gegen Migranten, Linke, Skater und viele Andere, die ihrer Ansicht nach das Bild Veronas beschmutzen.
Mindestens einer der Täter hat Kontakte zu den "Veneto Fronte Skinheads", einer ultrarechten Gruppierung von Neofaschisten.
Besorgniserregend anzumerken ist hierbei auch, dass auch Bozner Neofaschisten Kontakte zu dieser Gruppierung plegen.

Gianfranco Fini von der post-faschistischen Alleanza Nazionale und neuer Präsident der italienischen Abgeordnetenkammer verharmloste unterdessen die Tat, indem er öffentlich erklärte, dass die linksradikale erste Mai Demonstration in Turin, auf der Fahnen von Israel und den USA verbrannt wurden, viel schlimmer gewesen sei.

 http://lombardia.indymedia.org/
 http://it.youtube.com/watch?v=Gu6QYYFXCWU
 http://antifameran.blogspot.com/2008/05/neonazis-in-verona-tten-jungen-mann.html
 http://www.sunshine.it/index.php?option=com_content&task=view&id=8891&Itemid=1
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Frage 08.05.2008 - 12:27
Verzeihung wegen meiner Unwissenheit aber könnte jemand schlaues den Begriff "post-faschismus" erläutern bzw definieren.

Solidemo

berliner 08.05.2008 - 13:11
wie siehts'n aus mit na Solidemo?!

gerade jetzt sollte man den eltern und freunden zeigen, dass sie nicht allein sind.

solidarisiert euch mit den betroffenen und lasst uns gemeinsam den faschismus bekämpfen!

NICOLA TOMMASOLI DAS WAR MORD, WIDERSTAND AN JEDEM ORT!!!

@Frage & berliner

Organisierter Antifa 08.05.2008 - 15:20
@Frage: Post-Faschisten sind meist ehemalige Faschisten, die sich aus verschiedensten Gründen nicht mehr Faschisten nennen, aber auch ihre Vergangenheit als Faschisten nicht verläugnen. Ihrer Meinung nach repräsentieren sie einen modernisierten/ demokratisierten Faschismus.

@berliner: Man muss nicht immer eine Solidemo organisieren, um daran zu erinnern, dass Nazis feige Mörder sind. Man könnte auch Plakate machen und diese plakatieren gehen, sprühen gehen, einen Song, oder ein Gedicht schreiben, bei Nazis die Scheiben einwerfen, oder in die S-Bahn steigen und in Rudow/ Treptow einen Nazi umklatschen. Und wenn du trotzdem der Meinung bist, dass es unbedingt eine Demo geben muss, warum organisierst du sie dann nicht? Kannst du dir vorstellen wie ätzend das Konsumverhalten der Masse der berliner Antifas bei denen ankommt, die sich ständig den Arsch aufreissen!?

"linker" Antisemitismus in Italien

der mit dem wolf tanzt 08.05.2008 - 15:55
Hier noch ein Bericht der SZ zum Thema:  http://www.sueddeutsche.de/ausland/artikel/766/173252/ Darin wird auch kurz was über die bevorstehende Buchmesse in Turin geschrieben: "Gastland ist in diesem Jahr Israel, was bereits zu heftigen Protesten von Gruppen wie der Partei Italienische Kommunisten geführt hat. Einige Aktivisten der weit links stehenden Sozialzentren verbrannten am 1.Mai im Zentrum Turins israelische Flaggen." Weiß jemand was Genaueres dazu??
Natürlich gilt unabhängig davon Solidarität mit den Angehörigen des Opfers. Die italienische Linke hätte jetzt aber eigentlich besseres zu tun, als antisemitische Proteste gegen israelische Schriftsteller zu veranstalten...

@der mit dem wolf tanzt

der, der nie tanzt 08.05.2008 - 19:40
Kritik an der Politik Israels ist nicht per se Antisemitismus. Das Infragestellen der Notwendigkeit Israels als jüdischen Nationalstaat hingegen schon. Das Verbrennen von israelischen Flaggen mag platt und dumm sein, jedoch kann mensch an einzelnen "Protestformen" (so komisch diese auch sein mögen) einen evtl existierenden Antisemitismus nicht festmachen.

ergänzung

ein linker 08.05.2008 - 21:40
meine güte ich kann es nicht leiden, wenn die jüdische religion und israel sofort gleichgestellt werden und jegliche israel-kritik gleich antisemitismus sei. der umgang israels mit dem gaza-streifen ist genau so terror, wie ihn die islamisten betreiben.

israel-kritik JA, antisemitismus AUF GAR KEINEN FALL

Italien will Einwanderungspolitik verschärfen

http://www.euronews.net 13.05.2008 - 12:33
Italiens neuer Innenminister Roberto Maroni will zusammen mit Roms neuem Bürgermeister Gianni Alemanno den Kampf gegen illegale Immigranten verstärken. Maroni von der rechtsgerichteten Lega Nord plant ein Gesetzespaket, das illegaler Einwanderung einen Riegel vorschiebt. Die geltende europäische Gesetzgebung werde Italien hierbei jedoch selbstverständlich im Auge behalten, sagte der Minister.

Maronis Pläne richten sich vor allem gegen rumänische Einwanderer und Roma aus Osteuropa. Rumänien gehört seit vergangenem Jahr der EU an, ist aber nicht Teil des Schengen-Raums.