Nachlese: revolutionärer 1.Mai 2008 in Berlin

BErichterstatter 06.05.2008 10:25 Themen: Soziale Kämpfe
Fakten, Fakten, Fakten
+++Nur vereinzelte Ausschreitungen in der Walpurgisnacht+++ Grade mal 3000 Leute auf der traditionellen Gewerkschaftsdemo +++ 300 Leute auf Maoistendemo +++ 5000 Menschen auf der dritten Madayparade +++ Deutlich über 10 000 Menschen auf der autonomen 18-Uhr-Demonstrationen +++ Glietsch musste vor Flaschenwürfen flüchten +++ schwere Auseinandersetzungen am Rande der Demo +++ Danach das übliche Geplänkel +++
Der Rauch hat sich gelegt, die Kommentarschlachten bei Indymedia eben langsam ab. Zeit für mich sich an einer Einschätzung der Berliner Maifestspiele im Jahr 2008 zu versuchen. Dieser Bericht ist natürlich total subjektiv. Trotzdem habe ich natürlich mit allen Recht und jegliche Kritik ist unangebracht.

Die klassische Generalprobe fiel aus // Nix los bei Walpurgisnacht

Der 1.Mai beginnt in Berlin traditionell schon einen Tag früher. Seit Mitte der 90er Jahre kommt es bei Walpurgisnachtfeierlichkeiten zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Dieses Jahr war davon nicht viel zu spüren. Gab es im letzten Jahr noch eine Demonstration der Gruppe TOP zum Themenkomplex Kommunismus, Britney Spears und Kritik des „falschen Ganzen“ sowie ein Punkfestival gegen „Spekulanten und Bonzen“ der politischen Alkoholikerfraktion von Sternburgbrigade und Berliner Anti NATO Gruppe (BÄNG) am Boxhagener Platz fanden dieses Jahr am 30.April GARKEINE politischen Veranstaltungen statt. Lediglich die DKP-Nachwuchstruppe SDAJ mobilisierte mit einem ästhetisch einwandfreien aber politisch zweifelhaften Plakat ( abgebildet war ein brennender Kapitalist mit Zylinder) zu einem Singeabend im Gebäude der ehemaligen SED-Zeitung und heutigem Linkspartei-Organ „Neues Deutschland“. Folklore ist zwar eine schöne Sache, das war mir jedoch dann doch zu „oldschool“ weswegen ich mich für einen Streifzug durch die diversen Parkanlangen entschied, um das rebellische Subjekt bei seiner Lieblingsbeschäftigung zu begutachten: dem Saufen. Überall waren dann auch einige tausend zusammengekommen, eine bunte Mischung meist Jugendlicher Erlebnisorientierter aus allen Subkulturen. Egal ob am Victoriapark in Kreuzberg, am Boxhagener Platz in Friedrichshain, im Volkspark Friedrichshain oder im berüchtigten Mauerpark. Überall Feiernde, Alkohol und Bereitschaftspolizei. Der zündende Funke hat jedoch überall gefehlt. Ok, am Kreuzberg und im Mauerpark hat es kurz mal Flaschen auf die Ordnungshüter geregnet. Im P.Berg brannten sogar zwei Autos und es gab 6 verletzte Polizisten (besoffen Hingefallen?) und ca 20 Festnahmen. Trotzdem war – das einzige Mal das die Sichtweise der bürgerlichen Presse für die nächsten Zwei Tage was mit der Realität zu tun hatte – einfach nix los.
Was eigentlich Schade ist. Völlig unverständlich warum nicht irgendeine der unzähligen Berliner Politsekten ein Happening organisiert hat. Genug Leute wären gekommen. Politisch spannender werden die öden Selbstbeweiräucherungen die in Berlin „Demo“ genannt werden auch dadurch nicht das Mensch sie an einem anderen Tag ansetzt. Am 30.4. und auch am 1.Mai gibt’s es zumindest den Vorteil das sich auch an einem Umzug für den Erhalt der Rigaer 94 und dem Flughafen Tempelhof (Wir bleiben Alle!) mehr als die üblichen 80 Verdächtigen beteiligt hätten und die von überall angereiste Polizei dem ganzen einen gewissen Event-Charakter gibt. Ziemlich entäuscht (und ich dachte letztes Jahr wars scheisse) hab ich mich dann auch gegen 3 Uhr auf den Nachhause Weg gemacht....



„Proletarier aller Länder – wo seid ihr?“ // Die DGB-Demo

Gut gefrühstückt. Ein Morgenbier und ab zum Arbeiterkampftag. In Berlin erlebt ja in letzter Zeit eine längst vergessene Mode ein Comeback. Der Streik. Jede Berufsgruppe die was auf sich hält hat das in letzter Zeit mal gemacht. Angefangen hatten die Lokführer, gefolgt von der BVG, den Postboten und – pünktlich zum ersten Mai – legten sogar die Objektschützer der Berliner Polizei die Arbeit nieder. Scheinbar scheint der gute alte Klassenkampf wieder an Anziehungskraft zu gewinnen – nach Jahren der politischen Verirrungen in neumodischen Blödsinn wie „Multitude“, „Antiglobalisierung“ oder „Triple Oppression“. Das wirkt sich sicher auch positiv auf die Gewerkschaftsdemo aus. Weit gefehlt. Grade mal 3000 Menschen finden sich zur DGB-Kundgebung ein. 10 000 waren angekündigt. Die Mehrheit kommen entweder aus türkischen kommunistischen Kleinstgruppen oder aus diversen trotzkistischen Sekten. Die Arbeiter scheinen am Herrentag lieber saufen gegangen zu sein – ob nach Kreuzberg oder ins Grüne (was an diesem Tag dasselbe ist). Selbst zum schwarz/roten Block der anarchosyndikalistischen FAU kamen nur müde 50 Leute. Das lief in den letzten Jahren schon mal besser. Ansonsten das übliche Bier und Bratwurstfest. Nur das halt niemand mehr kommt. Eindeutig eine sterbende Veranstaltung. Schnell wieder weg....

Viele Rote Fahnen, kaum Teilnehmer // die klassische 13 Uhr – Demo

... und ab nach Kreuzberg. Dem Mittelpunkt der Welt und Herz der Revolution. Die startet traditionell um 13 Uhr am Oranienplatz mit dem Kiezspaziergang des „Revolutionary International Movement“, einer maoistischen Mini-internationale in der neben dem „leuchtenden Pfad“ in Peru auch die parlamentarisch neuerdings sehr erfolgreiche Kommunistische Partei Nepals (Maoistisch) organisiert ist. Diese 1.Mai-Demo hat sich 1994 von der autonomen revolutionären Demonstration abgespalten, wonach es aufgrund von Meinungsverschiedenheiten wegen einem Mars-Engels-Lenin-Stalin-Mao-Banner im Jahr 1993 zu schweren Schlägereinen mit eher anarchistisch geprägten Autonomen gekommen war. Seitdem gibt es traditionell zwei revolutionäre Maidemos. Die maoistische um 13 Uhr und die Autonome am Abend. In den letzten Jahren war die maoistische Demo zwar immer sehr viel kleiner als der autonome Umzug am Abend, jedoch war es soziologisch betrachtet die breiteste Demonstration. Alle Teile der Bevölkerung beteiligten sich an der Demo – für die der Vorbereitungskreis regelmäßig die ganze Stadt mit zweisprachigen Plakaten zupflastert. Türkische Familien, Punker, Studenten, Hiphopper, Stalinistische Polit-Rentner, Obdachlose Alkoholiker. Die Teilnehmer kamen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Zumindest in den letzten Jahren. Dieses Jahr war einfach kaum jemand mehr gekommen. Beteiligten sich in den Vorjahren noch ca 1000 Menschen an dieser Demonstration waren es dieses Jahr – positiv geschätzt – noch ungefähr 300. Die Berliner Polizei schätzte die Teilnehmerzahl gar auf fiese 150. Woran das gelegen hat, kann ich leider überhaupt nicht abschätzen. Die Mobilierung war mit denen des Vorjahres identisch. Woran es dann gelegen hat, das es dieses Jahr gar nicht klappen wollte weiss wohl nur der grosse Vorsitzende Mao persönlich. Es gab mehr Rote Fahnen und Transparente als Teilnehmer. Was wohl für keine andere Demo des Tages so gesagt werden kann. Die Demonstration ist für die nächsten 23 Jahre im Vorfeld angemeldet. Mal sehen wie es weitergeht. Es wird jedoch von Jahr zu Jahr Dadaistischer....


Madayparade

Also weiter gezogen zum nächsten Mai-Event. Das ist die Maydayparade die jetzt schon zum 3.Mal in Berlin stattfindet und am Boxhagener Platz in Friedrichshain startet. Anliegen der Maydayparaden, die außer in Berlin auch noch in ein paar anderen Dörfern stattfindet, ist es den 1.Mai zu „repolitisieren“ (was sie für gescheite Kommunisten schon mal hochgradig unsympathisch macht) und die Prekarisierung der Arbeitsverhältnisse in den Fokus der Kritik zu rücken. Protestiert wird dagegen auf „viefältige und kreative Weise“ was eigentlich nur heisst das sich bunt angemalt wird und Mensch sich von Musik volldröhnen lässt. Ganz staatsaffimativ – zu dem Bündnis gehören immerhin ATTAC und der Linksparteinachwuchs SDS und SOLID- wird hier nicht das Ende des Kapitalismus und eine Revolution gefordert sondern „Globale Soziale Rechte weltweit“. Was wie schrecklich neumodische Scheisse aussieht versucht aber auch Bezüge auf die aktuellen Kämpfe der Klasse (die aber – ganz Negri – als Prekaritat und nicht mehr als Proletariat gefasst wird) herzustellen. So stand der Mayday in diesem Jahr unter dem Motto „IchStreik“. Die Frage die sich das Bündnis unter Vorherrschaft der Berliner Reformautonomengruppe „Fels“ gestellt hatte war wie ein Streik in den postfordistischen Zeiten der Vereinzelung überhaupt noch möglich sei. Eine Frage die mit Blick auf die desaströse DGB-Kundgebung durchaus Berechtigung hat. Die Antwort des Maydaybündnisses darauf ist jedoch so bekloppt wie unpolitisch. Streik und Kollektivität sind eigentlich gar nicht mehr möglich. Wir sollen lieber in der Differenz untergehen und individuell „Ichstreik“ betreiben indem wir Blau machen, dem Chef den Laptop klauen und Zement ins Klo schütten. Na super. Der Lohnabhänige wird sich für diese Superkampftipps beim Maydaybündniss bedanken. So lässt sich locker jeder Lohnkampf gewinnen. Mensch möchte mit den Kopf gegen die Wand schlagen bis es aufhört weh zu tun. Oder wie ein anderer Künstler es Ausdrückte: Finger in Po - Mexiko. So – oder so ähnlich - stellt sich warscheinlich auch die FDP einen Streik im 21.Jahrhundert vor. Hat der Dieter Süverkrüpp in den 70er Jahren die Gewerkschaftsverdrossenheit der Proletarier mit dem Witz gekontert das eine „IG Hans Georg“ in der Tarifauseinandersetzung mit Siemens nicht viel rausholen kann, scheinen heutzutage einige sogenannte „linksradikale“ diesen individualistischen Nonsens für eine ernsthafte politische Strategie zu halten.

Doch immerhin scheint diese popige Persiflage auf Arbeiterkämpfe bei den prekarisierten Laptopstudenten besser anzukommen als die Bratwurstfeiern der Gewerkschaften – warscheinlich wegen der besseren Mucke. Nach Anfangsschwierigkeiten finden sich doch noch an die 5000 Personen ein um an diversen Soundsystems gegen prekäre Arbeitsverhältnisse zu raven. Wie im letzten Jahr ist das Problem das es zu wenig Menschen bei zu vielen Soundsystemes (ganze 10 Stück) gibt, die sich teilweise überlagern. Die Stimmung ist feucht-fröhlich und total positiv. Alle haben gute Laune und sind so Bolle gut drauf wie ein Praktikant im Film-Business um 23:30 wenn er sein 12 Projekt am Tag anfängt. Chemische Drogen und eine gehörige Portion Selbstsuggestion machen es möglich. Cheese. Im Gegensatz zu der autonomen 18-Uhr-Demonstration muss mensch dem Mayday aber zu gestehen das sehr viel mehr Schilder und Transparenten mit politischen Aussagen vorhanden waren – was noch nix über deren Qualität aussagt. Auch wen es nicht ganz so viele waren wie bei der ungleich kleineren 13 Uhr – Demo. Positiv war auf jeden Fall – und das sollten sich alle anderen Politveranstaltung als Beispiel nehmen – das die Menschen auf der Mayday nicht nur Konsunmasse waren, sondern aufgerufen waren sich selbst zu beteiligen. Auf den im Vorfeld geklebten Plakaten konnten die Leute ihre eigenen Forderungen kritzeln und auch die verteilten Sprechblasen-Schilder waren eine gute Idee. Im Vorfeld gab es auch Demo-Bastel-Workshops, um die Trennung in Organisatoren und Konsummasse zu durchbrechen. Tolle Sache. Am Schlesischen Tor hatte ich dann endgültig genug geravet und hab mich auf den Weg zur nächsten Kulturveranstatlung gemacht...

Feiern wie bei Lenin // Staat UND Revolution : Das „Beats against Fascism“ Konzert

…und zwar zur gross angekündigten “Beats against Fascism” – Bühne der AG Kiezkultur von Unten. Um diese Bühne gab es im Vorfeld viel Ausseinandersetzungen in der Szene weil sie zugleich Teil des umstrittenen – als Befriedungs und Bullenfest verstandenen - Myfest war als aber auch mit bekannten Bands zur Teilnahme an der autonomen 18 Uhr-Demonstration aufgerufen hatte. Das Myfest war 2004 vom Bezirk, Anwohner und der Polizeidirektion 5 initiert worden um die „Randalieren“ den Platz zu nehmen und mit einer grossen Festsause dem Kreuzberger Krawallrituall das Wasser abzugraben. In den Jahren 2004, 2005 und 2006 musste das Myfest als Grund dafür herhalten der abendlichen Revolutionsdemo den Weg durch Kreuzberg zu verbieten. Im letzten Jahr konnten sich Demoveranstalter und Teile der Myfestvorbereitung - ganz nach dem Vorbild der UdSSSR - auf eine friedliche Kooexitenz einigen. Seitdem hat sich das Verhältnis zwischen beiden Seiten merklich entspannt. Nur die Polizei und der grüne Bezirksbürgermeister Franz Schulz finden die Demo immer noch nicht so toll. Mussten aber den willen der Anwohner akzeptieren, das die Demo durchs Fest laufen soll. Dazu beigetragen hat auch jene AG Kiezkultur von unten (von der Ketzter behaupten es sei eine Vorfeldorganisation der Antifaschistischen Linken Berlin) die wie im letzten Jahr einen unglaublich reformistischen Demoaufruf rausgebracht hat – dieses Jahr unter dem süssen Motto „Stoppt den Ausverkauf Berlins - für eine Lebenswertes Berlin für Alle“ der von ca 60 kleinen Läden aus Kreuzberg (Apotheken, Kioske, Fahradläden,Yuppie-Boutiqen) unterstützt wurde. „Kleinkapitalisten gegen die schlimmsten Auswüchse des Kapitalismus“ könnte der Aufruf alternativ heissen. Jedenfalls hatte jene „AG Kiezkultur von unten“ dieses Jahr eine eigene Bühne auf dem Myfest gemacht. Eingeladen waren neben diverserer lokaler HipHop und Punkbands auch die international bekannte italenische Ska-Band Banda Bassotti und die französische Agit-Prop Rapperin Keny Arkana. Wegen technischer Schwierigkeiten mit dem grossen Truck der Antifa – der als Bühne fungierte – ging das ganze erst nach 16 Uhr los. Ich hatte also nix verpasst. Anwesend waren schon dort mehrere tausend Schaulustige. Teilweise politische Leute aber vor allem unzählige Myfest-Besucher die auf Mucke warteten. Angefangenen hat die Breakbeatpunkcombo „Guts Pie Earshot“ mit fetzigen Instrumentalgeschrubbel. Voher hatte noch ein heiserer Sprecher alle zum revolutionären 1.Mai 2008 begrüsst und die freudige Nachricht überbracht das in Hamburg 2 Busse und ein Polizeiauto kaputt gegangen sind. Die Meute reagierte mit euphorischen Gejohle. Danach folgten die Berliner Krawallökoganstastudentenrapper „Schlagzeiln“, die jedoch wegen Zeitmangel nur 4 Stücke spielen durften. Vor Banda Bassottti gabs dann einen längeren Block mit politischen Inhalten. Das SchülerInnen Bündnis warb für die Teilnahme an einem „Berlinweiten Schulstreik“ am 22.Mai und kritisierte die Zustände in den Berliner Schulen. Ein Kurdistan Komitee Berlin erzählte was zur Situation in Kurdistan, zur Repression gegen die kurdische Befreiungsbewegung hier und dort und gegen den Anti-Terror-Paragraphen 129a und b. Danach folgte ein Grusswort der Beschuldigten im Verfahren gegen die „Militante Gruppe“ an die Teilnehmer der revolutionären 1.Mai-Demos. Dazwischen immer wieder ein paar Infos aus Hamburg, Istanbul und Nürnberg. Dann fingen Banda Bassotti an zu spielen. Über eine Stunde rockten sie das schwitzende-pogende Publikum. Baskenlandfahnen und anderer antiimperialistischer Folklorekitsch wurden geschwenkt und ab und zu Parolen gegröhlt. War nett. Danach folgten weitere Begrüssungen im Namen der Antifaschistischen Revolutionären Aktion Berlin (ARAB) und der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB) und Demo-Anmelder Ralf Reiners sprach über den irakischen Widerstand und China (??). Wo da der Zusammenhang war bleibt im Dunkeln. Dann ging es endlich los zu Demonstration. Die EA-Nummer wurde durchgegeben und in mehreren Sprachen dazu aufgerufen jetzt alle mitzukommen zur Demo. Eine Auffoderung dem der gesamte Platz nachgekommen ist, vielleicht auch weil Keny Arkana auf dem – jetzt fahrenden – Truck einige Songs zum besten gab.


Von der Grösse erschlagen // Die 18 Uhr-Demo

Traditionell die grösste und spannenste Veranstaltung am 1.Mai – auch wenn Mensch sich über den politischen Gehalt der Veranstaltung streiten kann – ist die autonome 18 Uhr-Demonstration. Der offizielle Auftakt der Demonstration war in der Reichenberger Strasse. Die Berliner Polizei wollte den Auftakt getrennt vom Myfest haben weil sie Vorkontrollen durchführen wollte. Eine Vorhaben was komplett ins Wasser fiel weil alle geschlossen vom Kotti zur Reichenberger zogen. Die Polizei zählte 10 000 Teilnehmer, die Organisatoren sprechen von 12 000 bis 15 000. So viele wie seit Ende der 90er Jahre nicht mehr. Inhaltlich ging es hier sehr viel „revolutionärer“ und vor allem „oldschooliger“ zu als auf dem Mayday. Das Motto der Demo war klassisch: „Zusammen Kämpfen gegen Krieg und Kapital – für Solidarität und soziale Revolution“. Aufgerufen hatten über 20 Gruppen, von der für eine „autonome“ Demo auffällig viele aus dem kommunistischen Spektrum stammten. Allen voran die berüchtigte ALB und ihre neue Zwillingsgruppe ARAB. Die ALB thematisierte in ihrem Aufruf soziale Vertreibung und neoliberale Stadtumgestaltung, während die ARAB gleich zwei Aufrufe zur Demo publizierte. Einen zum Themenkomplex „Jugendgewalt“ und einen klassischen Aufruf zum Thema Arbeiterkämpfe, Streik und GDL. Neben diesen Gruppen mobilisierte auch die „Autonomen Kommunisten“, das Gegeninformationsbüro, die Mumia-Gruppe, die Antifa Klein Pankow, die Antifa Reinickendorf und ein dutzend weiterer Gruppen mit eigenen Aufrufen zur Demonstration. Bei der „offizellen“ Auftaktkundgebung in der Reichenberger Strasse sprach ein Redner der „autonomen Kommunisten“ über Reform, Revolution, Arbeiterkämpfe und die Metropolenguerilla. Dann formierte sich die Demo und zog los. In der ersten Reihen formierte sich ein Frontblock mit Ketten, Seitentransparenten und vielen Vermummten. Der Rest der Demo glich eher der Maydayparade, bloss viel grösser. Es gab viel zu wenig Fahnen und Transparente, von gerufenen Parolen mal ganz zu schweigen, und viel zu viele „unpolitische“ Leute die sich spontan der Demo angeschlossen haben. Die Idee mit der Bühne auf dem Myfest hat sich mit Blick auf die Teilnehmerzahlen rentiert. Die politische Substanz der Demo litt jedoch darunter. Waren im letzten Jahr ca 8000 – 10 000 Menschen zur Demo gekommen, darunter sehr viele politische Zusammenhänge und verschiedene Blöcke wie der Freiräume-Block, der Antifa und der Antiimp-Block, waren es dieses Mal sehr viel mehr Teilnehmer. Dafür waren aber sehr viel weniger politische Zusammenhänge an der Demo beteiligt, es gab nur zwei Blöcke. Den antikapitalistischen Antifablock von ALB und ARAB mit dem riesigen Truck an der Demospitze und hinten ein Block des Schulstreik-Bündnisses mit einem kleineren Lauti. Natürlich ist es Blödsinn sich darüber aufzuregen das sich Menschen die nicht zur Linken Szene gehören im fünfstelligen Bereich der Demo anschliessen. Das ist ja das was wir eigentlich erreichen wollen. Eher sollte der Rest der Berliner Szene kritisiert werden, das sie sich nicht an der Demo beteiligte um diese mit ihren Inhalten zu füllen. Wie auch immer. Die Demo war ein enormer Erfolg. Aber es gab nicht genug Lautsprecherwagen für eine Demonstration dieser Grösse. Auch an organisierten Ketten, Seitentransparente und einer funktionierenden Melderstruktur mangelte es. Was sich vor allem am Ende der Demo rächen sollte. Doch erstmal gings durchs Myfest. Das kann Mensch sich in den nächsten Jahren sparen. Die Stimmung dort war recht schlecht. Trotz der Grösse ging der Demozug in der Masse der Feiernden quasi unter. Sehr leise zog der viel zu grosse Demozug durch die feiernden und besoffenen. Einige hundert schlossen sich dort der Demo an. Durch die enorme Länge wurde die Demo auseinandergerissen. Riesige Löcher entstanden. Danach gings zur Köpenickerstrasse. Dort wurde das Projekt Media Spree und die neoliberale Stadtumstruckturierung thematisert. Dann vorbei am Lidl und am Mc Donalds in der Wrangelstrasse. Dort wurde die Arbeitsbedingungen bei Lidl und McDonalds angeprangert und auf den Zusammenhang zwischen den aktuellen Hungerrevolten, Umweltzerstörung und der industriellen Nahrungsmittelproduktion von Unternehmen wie Mc Donalds hingewiesen. Ausserdem gab es ein nettes Hörspiel mit klirrenden Scheiben und Gejohle vom Band. Ausser ein paar Böller flog erst mal nichts. Dann gings weiter duch den Wrangelkiez, wo die rassistischen Polizeiübergriffe auf 12jährige Jugendliche im Winter 2006 und der entschlossene Wiederstand der Anwohner thematisiert wurde. Während der Demo wurden immer wieder Grussbotschaften aus verschiedenen Ländern verlesen. Mal Eleve, der Sänger der berühmten Reaggea-Band „Irie Revoltes“ rockte zwischen den Redebeiträgen mit musikalischen Kurzeinsätzen. Positiv war auch das alle Redebeiträge in mehrere Sprachen übersetzt wurde, nur türkisch fehlte leider – was in Kreuzberg ganz angebracht wäre.

Glietsch muss gehen // Die selbstgewählte Eskalation

Was aufällig war, das die Demonstration sehr viel militanter war als alle Demonstrationen der letzten Jahre in Berlin. Die Polizei hielt sich – auf Anweisung von Oben – total zurück. Die berüchtigten Prügelhundertschaften wollten immer wieder in die Demo stürmen, wurden aber vom Einsatzleiter - der eine knallharte Deeskaltionstaktik fuhr – zurückgepfiffen. In der Manteuffelstrasse wurden ein berlinbekannter Trupp Zivilpolizisten aus der Demo heraus mit Flaschen angegriffen und mussten sich zurückziehen. Immer wieder flogen Böller aus dem Frontblock heraus auf die Polizei. Teure Autos am Rand der Route wurden um ihre Autospiegel und Scheiben erleichtert. Am Lausitzer Platz wurde Berlins oberster Polizist beim Milchkaffe schlürfen von einer Horde Pressefotografen entdeckt. Schnell stürmte ein Mob aus der Demo heraus und griff Polizeipräsident Dieter Glietsch und seine Personenschützer mit Flaschen an. Die Personenschützer zogen eine Waffe und sprühten wild mit Pfefferspray um sich. Dabei wurde neben vielen Journalisten auch eine Polizeibeamtin getroffen. Die Personenschützer zogen den kreidebleichen und geschockten Polizeipräsidenten in eine am Rand stehende Wanne. Ein Personenschützer packte sich dabei auf die Fresse und musste einige Tritte kassieren. Die Wanne wurde dann noch mit Flaschen, Fahrädern und Steinen angegriffen und fuhr schnell von dannen. Die Szene war legendär und eine der besten symbolischen Aktionen auf dem 1.Mai der letzten Jahre. Glietsch muss in Kreuzberg vor den Autonomen flüchten, ein grossartiges Bild das auch die Presse gerne aufgenommen hat. Die Autorität des Polizeipräsidenten wurde jedenfalls stark angeknackst. Die Sache wird in die analen des Kreuzberger 1.Mai eingehen. Aber es gilt vorsichtig zu sein. Der Staatsschutz sucht die Täter und hat die Presse nach Fotos gefragt. Nach der Glietsch-Aktion gab es kein halten mehr. Die Polizeikräfte und Einsatzfahrzeuge die vor der Demo fuhren wurden mit Flaschen und Steinen eingedeckt und zogen sich zurück. Am Rand der Demo wurden zwei Glascontainer umgeworfen und geöffnet. Tausende Flaschen Munition – die voher auf dem Myfest zur Gewaltprävention gesammelt worden waren – verteilten sich auf der Skalitzer Strasse und wurden dankbar angenommen um die verdutzte Polizei anzugreifen. Nachdem sich die Bullen an der Demospitze zurückgezogen hatten, wurden noch Wannen die an der Araltankstelle standen angegriffen. Die Polizei – von dieser unerwarteten Militanz überrumpelt – brauchte noch einige Minuten um in die Demo zu stürmen. Erste Festnahmen erfolgten. Die Demo brach jetzt langsam auseinander. Während sich ein Teil heftige Schlachten mit den Bullen wurde der Frontblock von der Demo angespalten. Der Antifa-Truck erklärte die Demonstration wegen „massiver Polizeiübergiffe auf die Demospitze für beendet“ und bog in die Mariannenstrasse ein. Die Situation wurde sehr unübersichtlich. Am Görlitzer Bahnhof tobte eine Schlacht. Auch am Kotti kam es zeitgleich zu einigen Scharmützlen. Aber die Polizei zog sich überall zurück und so beruhigte sich die Situation langsam wieder. Nur am Görli ging es noch ca eine halbe Stunde lang ab. Die Demonstration hatte sich jedoch viele kleine Teile aufgespalten. Der Frontblock zog mit einigen hundert Leuten mit einer Spontandemo durchs Myfest. Ein Teil wartete bei dem Antifatruck auf Infos, die leider nicht kammen und ein anderer Teil balgte sich mit den Cops am Görli. Nach einer halben Stunde fuhr der Truck weiter zum Kotti, wo noch das Abschlusskonzert mit Keny Arkana stattfinden sollte...

Die Nacht

Am Kotti fand dann doch noch das langerwartete Keny Arkana – Konzert statt. Zeitgleich begann auch am Kotti das traditonelle Gepose von Jungmännern vor brennenden Mülltonnen. War es voher noch zu richtigen – für die Polizei nicht zu erwarteten Ausschreitungen am Rande der Demo gekommen – folgte jetzt das übliche Myfestgeplänkel. Brennende Mülltonnen und massig Festnahmen betrunkener Randalekids. Gefährlich und Überflüssig. Am Görlitzer Bahnhof flammten die Ausseinandersetzungen bis 1:30 noch einige mal auf. Es wurden – vor allem bei diesen Sinnlosen Scharmützeln – fast 140 Menschen festgenommen. Davon haben ca 20 Menschen Haftbefehle erhalten. In der Nacht wurde dann noch der Mc Donalds entglast und ein Auto am Paul-Lincke-Ufer in Brand gesteckt.

Fazit:

Auffällig ist das die Presse völlig an der Realität vorbei den 1.Mai – im Unterschied zu den letzten Jahren – runterschreibt. Die Auseinandersetzungen waren die schärften und politischsten seit 2003. Die Demo die grösste seit 1999. Fast doppelt so viele wie im letzten Jahr. Die DGB-Demo war ein Megaflop, genauso wie die traditionelle 13 Uhr-Demo. Die Zeit der Gewerkschaften und der RIM scheint vorbei. Der Mayday war politisch zweifelhaft und ein bisschen Langweilig. Es fehlte die Suspense. Trotzdem war die Themenpalette und das einbeziehen der Demonstranten in das Erscheinungsbild der Demo sehr gelungen. Auch die Teilnehmerzahl der Mayday kann sich blicken lassen. Trotzdem bin ich immer noch dafür das der Mayday und die 18 Uhr Demo zusammengelegt werden sollen. Es würde der 18 Uhr Demo über in politisches Vaakum hinweghelfen und der Maydayparade etwas subversivität geben. Aber warscheinlich sind die beiden Bündnisse nicht in der Lage über ihren Schatten zu springen, schade. Die 18 Uhr-Demo hat eindeutig am meisten Potential. Durch 20 Jahre Kontinuität ist es möglich am 1.Mai sehr viel mehr Menschen als die „üblichen Verdächtigen“ für antikapitalistische Positionen auf der Strasse zu versammeln. Der Rahmen der ersten Mai-Demo und auch die Möglichkeiten sind Super. Sie müssen nur noch genutzt werden. Viel mehr politische Gruppen sollten diese Demo nutzen um ihre Inhalte zu vermitteln. Sie ist die beste Gelegenheit um Flugis zu verteilen, Transparente hochzuhalten, aber auch für kreative und militante Aktionen, Out of Control-Aktions und andere Sachen. Besetzungen aus der Demo heraus und militante Aktionen sind am diesen Tag – im gegensatz zum rest der Jahres – wirklich möglich. Auch ein richtiger Schwarzer Block wär drin gewesen. Im nächsten Jahr muss die Demo mehr genutzt werden. Die Aktion mit Glietsch war super und ein glücklicher Zufall. Die politische Symbolik war grossartig. Auch die Angriffe auf die Polizei aus der Demo heraus waren für die Polizei und die Teilnehmer überraschend. Hat an vergangenen Zeiten erinnert und zeigt das ziegerichtete Militanz auch heute noch möglich ist und es nicht immer die Bullen sein müssen, die uns zusammenschlagen. Die Geplänkel im Myfest waren scheisse wie immer, auch die Demoroute durch das Fest kann Mensch sich sparen. Ein grosses Lob an die Organisatoren der Demo. Die Schwächen der Demo ist die Schwäche der gesamten Berliner Linken. Die Demo ist einfach zu erfolgreich und die Linke zu schwach um diese Riesendemo politisch zu füllen. Zu viele Menschen die nicht aus der Szene sind haben sich der Demo angeschlossen und dadurch hat der politische Ausdruck gelitten. Mehr Initativen müssen an der Demo teilnehmen, auch Schilder zum Selberbemalen wie beim Mayday wären eine gute Idee. Auf jeden Fall ist der 1.Mai in Kreuzberg nicht tot – auch wenn die Presse und teile der Linken das ständig erzählen.


PS: Die Fotos sind überall zusammengeklaut. DPA-Fotos, Indymedia, Umbruch-Bildarchiv, Flickr, BJK und sonst woher....

Andere Artikel:

1.Mai 18h/X-Berg:
 http://de.indymedia.org/2008/05/215906.shtml

Kraftvolle 18 Uhr – Demo:
 http://de.indymedia.org/2008/05/215468.shtml
Schweigemärsche in Berlin - der 1. Mai 2008:
 http://de.indymedia.org/2008/05/215467.shtml
Maifestspiele - Berlin X-Berg
 http://de.indymedia.org/2008/05/215339.shtml

Videos:

TV-Zusammenschnitt:  http://media.de.indymedia.org/media/2008/05//215858.avi
Demo-Video:  http://www.dailymotion.com/video/x5b8f3_1st-of-may-berlin-2008_news
Glietsch-Äktschn:  http://www.youtube.com/watch?v=d6fP3IxsmZA
Touri-Video (absolut Knaller !!):  http://benedict.blip.tv/#881390
Keny Arkana – Live :  http://www.youtube.com/watch?v=W1i8xlqEP-o
Bericht letztes Jahr:  http://de.indymedia.org/2007/05/174855.shtml
Creative Commons-Lizenzvertrag Dieser Inhalt ist unter einer
Creative Commons-Lizenz lizenziert.
Indymedia ist eine Veröffentlichungsplattform, auf der jede und jeder selbstverfasste Berichte publizieren kann. Eine Überprüfung der Inhalte und eine redaktionelle Bearbeitung der Beiträge finden nicht statt. Bei Anregungen und Fragen zu diesem Artikel wenden sie sich bitte direkt an die Verfasserin oder den Verfasser.
(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)

Ergänzungen

Viele Fotos von dem Tag

BErichterstatter 06.05.2008 - 10:45
Dutzende Fotos vom Konzert, der Demo und den Auschreitungen:

Fotos Teil 2: Beats against Fascism-Konzert & Demo
 http://de.indymedia.org/2008/05/216271.shtml

Fotos Teil 3: Demo & Jagdt auf Glietsch
 http://de.indymedia.org/2008/05/216292.shtml

Fotos Teil 4: Auschreitungen nach der Demo:
 http://de.indymedia.org/2008/05/216313.shtml

Fotos Teil 5: Auschreitungen nach der Demo:
 http://de.indymedia.org/2008/05/216334.shtml

Auch eine lesenswerte Einschätzung

Verlinker 06.05.2008 - 10:51
Lesenswerte Einschätzung der Gruppe Arbeitermacht zum diesjährigen 1.Mai:

 http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=4614&Itemid=258

von prekariat und solidarität...

maydayaner 06.05.2008 - 12:38
...hat der autor scheinbar noch nie was verstanden.
dem text nach zu urteilen sehe ich eine männliche, weiße person mittleren alters vor mir, die schön einen festen job seit jahren hat und das wort prekariat oder praktikum nur vom hören-sagen kennt.
gewerkschaftliche kämpfe will er heraufbeschwören - an der realität vorbei.
denn gewerkschaften organisieren in deutschland nur die arbeitende bevölkerung mit festeinstellung. das prekariat als neue unterklasse (noch unter der "arbeiterklasse") wird schlicht ignoriert - darf ja nicht sein, was nicht sein darf.
dass der euro-mayday (warum streicht der autor wohl das euro raus?) der versuch genau dieser prekarisierten "lap-top studis" der generation praktikum, der der putzmänner und -frauen, der illegalisierten, der überflüssigen und anderen ist, aus dem schattendasein zu springen und zu zeigen, dass sie da sind, ihnen wieder etwas stolz und würde geben, ihnen ansätze geben, kämpfe neu aufzunehmen und zu vernetzen, das mag dem autor vielleicht nicht schmecken, ist aber tatsache.
und dafür danken wir dem euro-mayday, der neuen europaweiten bewegung, welche sich nicht vereinnahmen lässt, sondern eigene, neue inhalte in den ersten mai bringt. "ich streike" steht nicht für die auflösung gewerkschaftlicher zusammenhänge sondern für den versuch der prekarisierten, auch in einer situation, in der ein gemeinschaftlicher streik unmöglich erscheint, selbst hand anzulegen und selbst zu streiken.
das ist arbeitskampf, wie er schon in den anfängen der arbeiterInnenbewegung praktiziert wurde. diesen kampf als jugend-streiche abzutun zeugt nur von der politischen unkenntnis des autors.
sabotage war schon jeher ein legitimes mittel des arbeitskampfes und bestandteil vieler erfolgreicher streiks.
selbstorganisierung wie sie vom euro-mayday propagiert wird, endet übrigens nicht bei "beton ins klo", statt dessen werden den jeweiligen situationen auswege aufgezeigt, die meist über eine kollektive organisierung oder aber durch autonome eigenorganisierung entstehen. daher die anleitungen zu heirats-schwindel, einklaufen, raubkopieren, schwarzfahren...
die organisierung des alltäglichen kampfes ist jedenfalls revolutionärer als das warten auf eine revolution, die eh nie passiert wenn wir sie nicht machen.

Schöner Bericht!

Dein Name 06.05.2008 - 23:00
Zu ergänzen wäre noch, dass durchaus eine menge Leute in Hamburg mit Nazis ärgern beschäftigt waren, die ansonsten vermutlich auf der autonomen 18-Uhr-Demo zugegen gewesen wären.

Zahlen

wer denn 07.05.2008 - 11:46
Zu den Teilnehmerzahlen bei der 18-Uhr-Demo sollte man vielleicht noch sagen, dass es nur auf dem Myfest so viele waren. Ich habe die Demo am Lausitzer Platz gesehen (als Glietsch begrüßt wurde). Da waren es vielleicht 4000. Bekannte haben für die Strecke in der Wrangelstr. 3000 geschätzt.

Der Auftakt auf dem Myfest hat sicher super geklappt und mit dem Konzert viele mehr oder weniger unpolitische Interessierte angezogen, aber es ist anscheinend nicht gelungen, die Leute vom Myfest aus mitzunehmen.

15.000 waren auf der 18 Uhr Demo!!!

Zähler 07.05.2008 - 12:37
Naja, also es wurden von verschiedenen Leuten die Demo durchgezählt.

Und eine Faustregel gilt sowieso: wenn die Bullen ne Zahl sagen, nochmal ein Drittel draufschlagen, und dann stimmts. Dieses Jahr meinten die Bullen was von "10.000" Menschen.

Von unseren Leuten wurden zwischen 11.000 und 15.000 Menschen gezählt.

Gezählt wurde an mehreren Stellen, im Myfest hatten sich nochmal sehr viele Jugendliche angeschlossen, in der Wrangel warens sicherlich schon 12.000 Menschen.

Alle Zahlen unter den Bullenzahlen sind Superbullenzahlen!








Angebot des MayDay an die 18Uhr Demo

Singer 07.05.2008 - 15:44
Bereits hat der MayDay ein Angebot an die 18 Uhr Demo gemacht für das nächste Jahr:

 http://youtube.com/watch?v=8nUPVvLFAO8&feature=related

meinung

ich 07.05.2008 - 18:04
Lustige Artikel. Am besten der Anfang:"Kritik unangebracht" ...herrlich!
Was ich nicht verstehe. Was soll dieses übertreiben?
Ich habe von 19:00 bis 22:00 im Bereich des Görlitzer Bahnhofs rumgehangen und da waren keine "schweren Auschreitungen" oder gar "Schlachten". Waren es dann früher(2001,z.b.) Panzerschlachten,oder was?
Es reicht doch zu sagen,das Flaschen geflogen sind und die Bullen die Demo halt haben machen lassen.
Klar ich weiß subjektiver Bericht.

was für ein satz! ha ha!

der tod der szene istder start der revolution 08.05.2008 - 09:40
im artikel steht zur revolutionären ersten mai demo:

"Zu viele Menschen die nicht aus der Szene sind haben sich der Demo angeschlossen und dadurch hat der politische Ausdruck gelitten."


unglaublich. na dann demonstriert die szene in zukunft wohl besser allein....

ZUSAMMEN GEHEN!

ALB/ARAB 08.05.2008 - 13:21
Antwort des revolutionären 1.Mai-Bündnisses auf das Angebot des Maydaybündnisses:
 http://youtube.com/watch?v=DPf4bPmOo_M&feature=related

AG Gender Killer: Heterosexistische Macker

Gruppe Geschlecht ist Konstruiert (GIK) 08.05.2008 - 13:29
Die AG Gender Killer meint das beide Bündnisse keine Ahnhung haben wie Geschlechter dekonstruiert werden und will mit diesem kosmosexuellen Beitrag zur Reflexion anregen:
 http://youtube.com/watch?v=qaz2Z0F7Sy0&feature=related

Richtig Prekär!!

Fels Sozial AG 08.05.2008 - 13:39
Richtig Prekär sind die Arbeitsbedingungen von Frisösen in Sachsen. Doch Protest dagegen muss nicht immer heissen mit unmodischen Verdi-Streikwesten langeweilig vor Rathhäusern rumzustehen. Wie diese jungen Frisör_Innen aus dem Maydaybündniss zeigen kann Widerstand auch Spass machen. Hedonistische Elemente der Parade mixen sich hier mit einem augenzwinkerden Schuss Selbstironie. Demonstrieren war gestern. Mayday is Future...

 http://youtube.com/watch?v=1qGHk1w82HE&feature=related

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

Zeige die folgenden 14 Kommentare an

Startseite??? — Antifa

STARTSEITE — ic

. . . — einfacher text oder HTML?

nur danke — johnny

Mao und Stalin — Daniel

joa — berlina

Gegendemo — alerta

Qalerta — icke

Zustände sind dies — Maydayianerin