Maifestspiele - Berlin X-Berg

Schall und Rauch 02.05.2008 06:04 Themen: Repression Soziale Kämpfe
In Berlin, gewinnt der 1. Mai entgegen der Stellungnahmen von Polizei und Senat an explosivem Potential.
Also vom "ging da was Faktor" war dieser erste Mai eine Steigerung gegenüber den letzten Jahren (ab 2004). Sowohl beim "Auswärtsevent", für die erlebnisorientierten CheckerInnen, das diesmal in Hamburg, statt wie in den letzten Jahren in Leipzig stattfand, als auch im traditionellen Schauplatz Berlin Kruezberg gab es am 1. Mai sichtbare Militanz. Zurück erinnert an die letzten Jahre hatte mensch oft den Eindruck, das Ganze sei mehr ein realitätsnahes Riot-Training für die Cops gewsen, denn eine Kampfansage.

Auch 2008?

In Berlin Kreuzberg gab es nach Medienberichten am Rande der Revolutionären massive Angriffe auf diverse Wannen und neben den Demo-Kontaktbullen, AKTs und Eskorte, musste auch Herr Glietsch (Bullenpräseident) den Rückwärtsgang einlegen. So konnte er bei seiner "Lagebreuteilung" auch einmal Hautnah miterleben, wie es sich bei seinen Untergebenen anfühlt, (wenn auch selten vorkommend) die Beine in die Hand nehmen zu müssen und Schutz suchend in einer Wanne zu hocken, auf die massig Gegenstände niederprasseln.

Am Kotti, am Görli und in vielen Seitenstraßen kam es während und nach der traditionellen 18 Uhr Demo immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, die ihrerseits daran scheiterte, die Menge unter Kontrolle zu bringen. Im Gegenteil, die Eskalation hielt über 8 Stunden, bis gegen 4 Uhr, an! 8 Stunden, in denen immer wieder kleinere Feuerchen aufflammten, Cops durch die Menschenmengen drängelten und schubsten. Wie üblich die Menge damit provozierten und als Reaktion auch bei vielen normalen Besuchern der Maifestspiele Missmut ernteten. Es flogen Flaschen, Steine, ebenso wie Fahrräder und Stühle auf gepanzerte Polizisten und Wannen. Ein Ziviauto nahm dabei wohl ernsthaft schaden. Das Ganze hatte mit den "vereinzelten Flaschenwürfen" der letzten Jahre und der effizienten Weghaft-Maschinerie der Bullen nicht viel gemein...

Auch die Teilnehmerzahlen am ganzen Mai-Schauspiel dürften dieses Jahr um einiges höher gelegen haben, als im letzten ("aufgezeiztgen G8"-) Jahr! ... in Berlin, gewinnt der 1. Mai entgegen der Stellungnahmen von Polizei und Senat derzeit an explosivem Potential.

Ergänzungen erwünscht.
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Ergänzungen

Skandalöse Reaktion der Bullen !!!

Thorten Schneidar 02.05.2008 - 07:22
Als die Bullen mitbekommen haben dass der Glietsche von den Demonstranten attackiert wurde haben Die sich mit "entsicherter" Schusswaffe vor die Demonstranten gestellt und Ihnen gedroht diese Waffen auch einzusetzten!

Artikel ist voller Falschdarstellungen

XBerg 36 02.05.2008 - 09:18
Es gab ein bischen Geschubse mit der Polizei, ein paar leicht beschädigte Fahrzeuge. Das wars. Sonst bestand der Abend aus besoffenen Touri-Rotten, die den Bullen irgendwelche Sachen entgegengröhlten und hin-&her-rennende Bullentrupps. Schon komisch, was ein paar Kiddies hier als "Riot" wahrnehmen.

Richtigstellung

.. 02.05.2008 - 09:24
"Es flogen Flaschen, Steine, ebenso wie Fahrräder und Stühle auf gepanzerte Polizisten und Wannen."
Auf eine Wanne um genau zu sein. Und es waren wohl auch nur ein paar Steine, ein paar Plastestühle. Selbst wenns mehr wären, hätte das nichts mit linker militanter Politik zu tun. Militanz und Randale sind zwei völlig verschiedene Dinge.

re: Skandalöse Reaktion der Bullen

Bob 02.05.2008 - 09:43
Berlin führt meines wissens die P99.

Diese Waffe kann man nicht sichern.

Abgesehen davon ist das führen einer Schusswaffe bei so engem "Feindkontakt" wie er bei Schlagstockeinsatz zu erwarten ist mit das dümmste was man überhaupt machen kann: In Wuppertal hätte ich mindestens vier Cops die Waffe ohne Probleme entwenden können.

Festnahmen

EA-Berlin 02.05.2008 - 10:04
- Im Zuge des 1. Mai wurden in Berlin mehr als 100 Menschen festgenommen, genauere Zahlen gibt es noch nicht.

-WENN IHR NAMEN VON FESTGENOMMENEN PERSONEN WISST UND DIESE NOCH NICHT DEM EA GEMELDET HABT, TUT DIES BITTE SCHNELL!!!

- Wenn ihr Festnahmen/Polizeigewalt beobachtet habt, schreibt Gedächtnisprotokolle und lasst sie uns bitte zukommen!Dies NICHT per Post, sondern direkt!

Ausserdem bitten wir alle Menschen, die festgenommen /in Gewahrsam waren und wieder entlassen wurden sich bei uns telefonisch abzumelden und in den nächsten Sprechstunden doch mal vorbeizukommen.

EA Sprechstunde: Jeden Di. 20-22h im Mehringhof, Gneisenaustr. 2a U- Mehringdamm

TEL: 030/6922222


Ermittlungsausschuß-Berlin

dieser erste Mai in Berlin war anders

sowas von egal 02.05.2008 - 10:07
Auch wenn einige Ergänzungs-Kommentator_innen hier wieder das übliche indymedia-vom Kern-Ablenkspiel betreiben: Dem Artikel kann ich nur zustimmen.

Es hat viele gute Szenen gegeben, die in den letzten Jahren unvorstellbar gewesen wären.
Dass der Unmut sich hauptsächlich gegen die Polizei richtet, muss in dem Kontext auch niemanden verwundern, schließlich hat sich in Berlin-Kreuzberg seit Jahrzehnten wie fast überall anders auch gezeigt: Ohne Bullen kein Krawall.
Die revolutionäre 1.Mai Demo gehört für viele (wieder) zum Kiez. Spaltungen wie in früheren Jahren waren meiner Meinung nach diesmal nicht zu sehen.
Zwar wird das "myfest" als Befriedungsfeier von oben begriffen, stößt aber nicht auf Abwehr. Schließlich nehmen sich Kreuzberger_innen gerne die angebotene Kohle vom Staat und machen ihre eigene Party. (Fast) niemand fühlt sich berufen, den Staat und seine "gewaltausführenden Organe" deswegen zu verteidigen oder gar zu helfen.
Ausnahme bilden hier die Bezirksgrünen mit ihrem Langweilerfest am Mariannenplatz in Berlin-Kreuzberg. Die haben sich erfolgreich dafür eingesetzt, dass die revoltutionäre 1.mai Demo an ihrem lausigen Fest nicht vorbeigehen sollte. Aber wenn sie sich auch hier mit der CDU zusammentun, werden sie wohl auch die letzte Aktzeptanz im Kiez verspielt haben.

1. Mai Berlin: Größere Krawalle

- 02.05.2008 - 11:05
Fehleinschätzung der Polizei: Der diesjährige 1. Mai in Berlin-Kreuzberg wurde doch gewalttätiger als angenommen. Erstmals seit Jahren km es wieder bei der Revolutionären 1. Mai Demo (18h) zu Auschreitungen. So wurde am Lausitzer Platz ein Einsatzfahrzeug der Polizei (Wanne) gesmasht, worauf es fliehen musste. Vom Lausitzer Platz bis zum Kottbusser Tor zog die Demo dann recht zügig, indem sie noch 4 weitere Polizei-Wannen angriff. Die Polizei war überrascht (schließlich kommt es seit Jahren erst abends wenn es dunkel ist zu Auschreitungen (angeblich von vorwiegend migrantischen Jugendlichen)) und somit erst total übervordert. Die meisten Demonstrationsteilnehmer vermummten sich ab dem Lausitzer Platz. Um es kurz zu machen: Es entwickelte sich aus dem riot noch eine Sponti quer übers "myfest" bei dem anrückende Hundertschaften erst verbal, dann aber auch mit Flaschen attackiert wurden. Der rbb spricht von einer "Gewaltexplosion in Berlin-Kreuzberg", u.a. soll Polizeichef Dieter Glietsch (zuständig für die bundesweit bekannten Schläger-Trupps 23.Ehf und 21.Ehf), genauer die Wanne in der er gastierte, von Autonomen angegriffen worden sein. Dazu muss noch gesagt werden, dass Glietsch dieses Jahr besonders dreist seinen 1. Mai Spaziergang ausgerechnet am Heinrichplatz (Herzstück von Kreuzberg 36) ausführen wollte. Dort kam es dann auch zu diesem Zwischenfall.  http://www.rbb-online.de/_/nachrichten/politik/beitrag_jsp/key=news7389673.html
Der rbb berichtet weiter:
"Polizisten wehrten die Angreifer mit Pfefferspray ab. Wenig später wurden Polizisten am Görlitzer Bahnhof angegriffen. Autonome warfen Steine, Fahrräder und Flaschen. Auch an der Ecke Mariannenstraße/Skalitzer Straße flogen Steine gegen Polizisten."
Bleibt abzuwarten, wie die bürgerliche Presse (und die berliner autonome Linke) den 1. Mai 2008 interpretieren und publizieren. Dieses Jahr wird es meiner Meinung nach etwas schwieriger, die riots auf unpolitische Jugendliche ausm Kiez zu schieben, da der erste riot ja aus dem Frontblock der 18h-Demo gestartet wurde. Spätabends (ab 21h) waren es natürlich auch wieder viele nicht so politische Kids, die den 1. Mai "feierten".

....

Antifa 02.05.2008 - 11:21
Es interessant wie die Medien im Vorfeld und im Nachhinein völlig realitätsfremd die revolutionäre 1.Mai-Demo und die folgenden Auseinandersetzungen runterspielen. Haben sie in Jahren wo kaum was los war noch Sachen wie "schlimmste Ausschreitungen seit Jahren" geschrieben, werden die Ereignisse dieses Jahr total runtergespielt.

Zu den Fakten:

An der revolutionären 1.Mai-Demo der Maoisten um 13 Uhr beteiligten sich dieses Jahr ca 500 Menschen. Sehr viel weniger als im letzten Jahr. Bei der Maydayparade waren am Anfang sicherlich 7000 Personen, später wurden es deutlich weniger.

Das "Beats against Fascism" Konzert am Kottbusser Tor war sehr gut besucht. Der Platz war völlig überfüllt. Mehrere Tausend Menschen rockten zu Banda Bassotti und Keny Arkana.

An der revolutionären 1.Mai Demo um 18 Uhr beteiligten sich deutlich mehr Menschen als im Letzten Jahr. Auf jeden Fall mehr als 10 000 Menschen. Während der hinterteil der Demo noch waldemarstr Ecke Manteufellstr war, bog der vorderer Teil schon in die Eisenbahnstrasse ein.

Die Auseinandersetzungen waren deutlich heftiger als in den Vorjahren. Auch wurden weniger unbeteiligte getroffen und es gab deutlich weniger verhaftungen. Die Aktionen waren zielgerichteter und militanter als in den Vorjahren. Kein dämmliches Abgreifenlassen wie 2007 und 2006. Vor allem am Görli hatte die Polizei herbe Probleme.


andere Meinung

latzo 02.05.2008 - 11:25
Ich hatte einen anderen Eindruck: Partyleute, vereinzelte Flaschenwürfe und Polizisten, die einen sanft zur Seite nahmen, wenn man im Weg stand. Im Grossen und Ganzen fand ich, war nochmal weniger los als in den letzten Jahren und ich denke, daß das Niveau erreicht ist, auf dem es auch die nächsten Jahre weitergehen wird. Gar kein Vergleich mehr zu den Ausschreitungen wie zuletzt 2001.
Sogar die Bullen standen gelangweilt in der Gegend rum und fragten wanns endlich losgeht..

Berliner Polizei will wohl bald schießen

Kauderwelsch 02.05.2008 - 11:36
Proteste

Mai-Randalierer attackieren Berliner Polizei-Chef

Die Nacht zum 1. Mai verlief noch friedlich, doch am Tag der Arbeit selbst eskalierte die Gewalt doch noch. In Berlin entkam Polizeipräsident Dieter Glietsch dem wütenden Mob nur knapp. Einer seiner Personenschützer griff bereits nach der Dienstwaffe. Auch in Hamburg und Nürnberg griffen Randalierer zu Steinen.

1. Mai in Kreuzberg: Am Abend wird die Stimmung doch noch aggressiv. Polizeipräsident Dieter Glietsch will sich vor Ort ein Bild der Lage verschaffen und wird mit Bier bespritzt und angegriffen. Personenschützer bringen ihn in Sicherheit.

Foto: REUTERS
Von AP/DPA/DDP/FSL/SH

Bei Krawallen am Tag der Arbeit in Berlin-Kreuzberg ist Polizeipräsident Dieter Glietsch nur knapp Attacken von Randalierern entkommen. Die Autonomen machten regelrecht Jagd auf Glietsch, nachdem dieser an der Spitze eines Demonstrationszugs von Fotografen in ein Blitzlichtgewitter gehüllt worden war. Sie bewarfen ihn mit Flaschen, Steinen und Stühlen. Personenschützer brachten den Polizeipräsidenten, der unverletzt blieb, in einem ihrer Mannschaftswagen in Sicherheit. Der wegfahrende Wagen wurde mit Steinen, Flaschen, Stühlen und Fahrrädern beworfen, ständig wurden Feuerwerkskörper gezündet.

Der Angriff auf den Polizeipräsidenten sei glimpflich verlaufen, sagte eine Sprecherin. Nach Angaben der "Bild"-Zeitung griff jedoch einer der Sicherheitskräfte, die zu Glietschs Schutz abgestellt waren, zu seiner Dienstwaffe, als die Situation zu eskalieren drohte. Sowohl bei der Polizei als auch bei den Demonstranten gab es Verletzte, es wurden aber zunächst keine Zahlen mitgeteilt. Eine Sprecherin verwies auf die Bilanz-Pressekonferenz am Freitagmittag.

Bis etwa 21 Uhr war es ruhig geblieben an diesem 1. Mai in Berlin, dann gab es nach dem Angriff auf Glietsch doch noch Ausschreitungen. Einige Menschen warfen unter anderem an der Skalitzer-, Wiener- und Manteuffelstraße noch Steine und Flaschen und mehrere kleine Feuer wurden gelegt sowie Müllcontainer angezündet. Dabei wurde nach Angaben der Polizei ein kleines Mädchen verletzt. Der U-Bahnhof Kottbusser Tor wurde kurzzeitig geschlossen. Steinewerfer wurden von Beamten der eigens für diese Zwecke eingerichteten Festnahmehundertschaft gezielt aus der Gruppe geholt.

Die Polizei nahm Dutzende Demonstranten festgenommen, eine genaue Zahl konnte sie zunächst nicht nennen. Insgesamt waren in der Hauptstadt rund 4700 Polizisten im Einsatz. Die Berliner Beamten wurden dabei von Kollegen aus anderen Bundesländern unterstützt.

Bereits in der Nacht zum 1. Mai, der Walpurgisnacht, hatte es in Berlin Krawalle gegeben, bei kleineren Zwischenfällen wurden 13 Polizeibeamte verletzt. Die Polizei nahm 24 Personen fest, gegen neun Tatverdächtige wurde Haftbefehle erlassen. Wie Staatsanwaltssprecher Michael Grunwald sagte, kam eine Person in Untersuchungshaft. Acht Haftbefehle wurden gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt. Ein weiterer Jugendlicher wurde auf Weisung des Richters in einer psychiatrischen Anstalt untergebracht.
Straßenfest trug wieder wesentlich zur Deeskalation bei

Noch in der Nacht zu Freitag zog die Berliner Polizei trotz allem eine positive Gesamtbilanz des diesjährigen 1. Mai. Wie im Vorjahr sei es den Einsatzkräften gelungen, Ausschreitungen auf ein Mindestmaß zu beschränken, hieß es. Entscheidend zum friedlichen Verlauf des Feiertages habe auch diesmal das "Myfest" in Kreuzberg beigetragen. "Durch unser Konzept der ausgestreckten Hand haben wir auch in diesem Jahr zusammen mit den Initiatoren des 'Myfestes' dafür gesorgt, dass in Kreuzberg bis in die Nacht hinein überwiegend friedlich gefeiert werden konnte", sagte Dieter Glietsch. "Gegen diejenigen, die das Fest durch Gewalttätigkeiten stören wollten, sind wir gezielt und konsequent vorgegangen."

Seit Donnerstagmittag feierten 12.000 Besucher auf dem Kreuzberger Mariannenplatz ein buntes Straßenfest. Auch viele Familien mit ihren Kindern nahmen an der friedlichen Veranstaltung teil. Zu Zwischenfällen kam es dort nicht. Im vergangenen Jahr hatten beim "Myfest" Zehntausende zunächst friedlich gefeiert. Später am Abend war es dann zu Randale gekommen. Zu dem Straßenfest gab es laut Polizei erstmals eine Selbstverpflichtung von Händlern, wonach kein Alkohol in Dosen oder Flaschen verkauft werden sollte. Diese waren in der Vergangenheit auch als Wurfgeschosse eingesetzt worden. Dennoch wurde zahlreiche Getränke in Glasflachen verkauft.

Die linksalternative "Mayday"-Parade zog am Nachmittag vom Boxhagener Platz in Friedrichshain in Richtung Kreuzberg zum Kottbusser Tor. Um 19.20 Uhr startete von dort dann die zweite "Revolutionäre 1. Mai-Demonstration", an deren Rande der Polizeipräsidet angegriffen wurde. Mit roten Fahnen und Transparenten wie "Privatisierung stoppen" zogen nach Polizeiangaben etwa 3000 Personen durch Kreuzberg.
Zehntausende bei Demos gegen NPD-Aufmärsche

Am Rande von rechtsextremen Aufmärschen kam es auch in Nürnberg und Hamburg zu teils heftigen Zusammenstößen zwischen Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. In der Hansestadt flammten am Abend erneut Krawalle auf, als Linksautonome nach Angaben von Augenzeugen Polizisten mit Feuerwerkskörpern und Steinen angriffen.

Bei den Krawallen am Nachmittag in Hamburg nahm die Polizei rund 250 Randalierer fest oder in Gewahrsam. Mehr als 20 der rund 2500 eingesetzten Polizisten aus mehreren Bundesländern seien verletzt worden, hieß es am Abend in einer vorläufigen Bilanz der Einsatzkräfte. Immer wieder seien die Beamten von Gewalttätern aus dem linken Spektrum mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen worden. Außerdem setzten die Randalierer ein Polizeifahrzeug und sechs Privatautos in Brand. Auch ein Reifenlager ging in Flammen auf. Die Polizei der Hansestadt sprach von den schlimmsten Mai-Krawallen seit mehreren Jahren; die Behörde nannte sowohl Linke als auch Rechte "so aggressiv wie schon lange nicht mehr". Polizisten wurden mit Steinen und Flaschen beworfen. Zudem seien Polizeiwagen umgestoßen und in Brand gesteckt worden. Auch in Mülltonnen und Papierkörben sei Feuer gelegt worden. Pflastersteine und Gehwegplatten wurden von Mitgliedern des linken Spektrums aus den Straßen gerissen. Nach Angaben von Augenzeugen wurden vermummte Gegendemonstranten von der Polizei eingekesselt.

Trotz aller Bemühungen der Polizei, Neonazis und Teilnehmer der Gegendemonstration voneinander getrennt zu halten, sei es zu direkten Zusammenstößen gekommen. Reisebusse, mit denen Rechte angereist waren, wurden demoliert. Vermummte bauten Barrikaden und zündeten sie an.

Zu dem Protest gegen eine rechtsextreme Demonstration im Arbeiterviertel Barmbek hatten sich nach Angaben der Veranstalter etwa 10.000 Teilnehmer versammelt, die Zahl der Rechtsextremen wurde zuletzt auf rund 1500 geschätzt. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein, um der Demonstration der NPD und anderen Rechtsextremisten den Weg zu bahnen.
Aufgeheizte Stimmung in Nürnberg

Weitgehend friedlich, aber in aufgeheizter Stimmung demonstrierten in Nürnberg knapp 10.000 Menschen gegen die zentrale Mai-Kundgebung der rechtsextremen NPD. Bei ihrem mehrstündigen Zug wurden die etwa 1500 Rechten mit Pfeifkonzerten und Buhrufen empfangen. Bei einer NPD-Abschlusskundgebung warfen Gegendemonstranten vereinzelt Eier, Flaschen und Milchtüten auf die Extremisten. Mehrere Linke wurden bei Schlagstockeinsätzen der Polizei leicht verletzt, wie eine Mitarbeiterin der Deutschen Presse-Agentur dpa beobachtete. Insgesamt wurden 40 Personen festgenommen.

Die zumeist schwarz gekleideten Demonstranten hatten versucht, die Polizeikette zu durchbrechen, um den NPD-Aufmarsch zu stoppen. Die Nürnberger Polizei sprach von vier verletzten Beamten.

In Hamburg mussten dDie NPD-Anhänger hatte am Nachmittag von ihrer ursprünglich vorgesehenen Route abweichen, da diese von Gegendemonstranten besetzt worden war. Am Vorabend hatte die Polizei im linken Szeneviertel an der Sternschanze im Zusammenhang mit Steinwürfen auf Beamte vier Menschen in Gewahrsam genommen.
Proteste von Politikern und Gewerkschaftern gegen NPD-Aktionen

Angesichts der Aufmärsche von Rechtsextremen am 1. Mai forderten SPD und Gewerkschaften erneut ein Verbot der NPD. Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer, sagte bei der zentralen Mai-Kundgebung in Mainz: "Es ist nicht hinnehmbar, dass Justiz und Verwaltungen nicht in der Lage sind, Nazi-Provokationen an unserem 1. Mai zu verhindern." SPD-Chef Kurt Beck erklärte: "Alt- und Neonazis darf kein Raum für ihre menschenverachtende Ideologie gelassen werden." Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU), der in seiner Heimatstadt Nürnberg mit tausenden Bürgern gegen die NPD protestierte, bekräftigte die Entschlossenheit seiner Landesregierung bei der Bekämpfung des Rechtsextremismus.

Bei einer Demonstration der rechtsgerichteten Gruppierung "Bürgerinitiative für soziale Gerechtigkeit" wurden am Donnerstag in Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz) laut Polizei 28 Menschen aus der rechten und der linken Szene festgenommen. Etwa 300 Anhänger der als NPD-nah geltenden Organisation waren durch die Innenstadt gezogen. Bei einer Gegendemonstration von rund 600 Menschen kam es zu Ausschreitungen.

Stand: Freitag, 2. Mai 2008, 12:11 Uhr

news - news

Gaby Zenker 02.05.2008 - 11:42
Polizei zieht erste Bilanz nach Mai-Feiern in Kreuzberg

02.05.2008

Nach Ende der Feiern und Demonstrationen zum 1. Mai hat die Berliner Polizei in der Nacht zum Freitag eine erste Bilanz gezogen. Wie im Vorjahr sei es den Einsatzkräften gelungen, Ausschreitungen auf ein Mindestmaß zu beschränken, teitle die Pressestelle mit. Entscheidend zum weitgehend friedlichen Verlauf des Feiertages habe auch diesmal das «Myfest» in Kreuzberg beigetragen. Die Demonstrationen seien weitestgehend störungsfrei verlaufen, so auch der «Mayday-Aufzug» und die «revolutionäre 1. Mai Demonstration».

Die «Zweite revolutionäre 1. Mai Demonstration» war am Abend an der Reichenberger Straße mit 10 000 Menschen gestartet. Vereinzelte Teilnehmer seien von Anbeginn an sehr aggressiv gewesen und schon vermummt erschienen. Beamte der Anti-Konflikt-Teams der Polizei seien teilweise mit Feuerwerkskörpern beworfen worden. An der Spitze des Aufzuges seien kurz vor 21.00 Uhr an der Skalitzer Straße Flaschen, Fahrräder und Steine gegen Polizeifahrzeuge geworfen worden.

Polizeipräsident Dieter Glietsch, der sich einen Eindruck vom Einsatz verschaffen wollte, wurde in Höhe des Lausitzer Platzes von Gewalttätern angegriffen. Diese waren durch Blitzlichter auf ihn aufmerksam geworden, da Journalisten und Kameraleute Film- und Fotoaufnahmen von dem Behördenleiter machten.

Beamte brachten den Polizeipräsidenten mit einem Gruppenwagen in Sicherheit, der von Randalieren mit Flaschen, Steinen und Stühlen beworfen wurde. Im Anschluss suchten Gewalttäter immer wieder die Auseinandersetzung mit der Polizei, unter anderem an der Skalitzer-, Wiener- und Manteuffelstraße durch Stein- und Flaschenwürfe. Durch gezielte Festnahmen sei es den Einsatzkräften gelungen, die Lage zu beruhigen. Mehrere Kleinfeuer und vereinzelt angezündete Müllcontainer wurden gelöscht. Ein kleines Mädchen wurde in der Skalitzer Straße durch Flaschenwürfe verletzt.

© ddp

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Randalierer werfen Flaschen und Steine in Kreuzberg -
Zuvor demonstrieren linke Gruppen friedlich - Zehntausende feiern

Nach mehreren friedlichen 1.Mai-Demonstrationen und Volksfesten ist es am Donnerstagabend im Berliner Stadtteil Kreuzberg zu Ausschreitungen gekommen. Augenzeugenberichten zufolge wurde auch das Auto von Polizeipräsident Dieter Glietsch am Lausitzer Platz angegriffen. Es seien Flaschen geflogen, bestätigte ein Polizeisprecher. Glietsch hatte sich ein Bild von der Lage verschaffen wollen. Die Polizei setzte Pfefferspray gegen die Angreifer ein. Auch der U-Bahnhof Kottbusser Tor wurde zeitweise geschlossen. Auf anderen Straßen flogen Steine. Ein Container mit Altglas wurde an der Skalitzer Straße umgestoßen.

Zuvor hatten an der so genannten Revolutionären 1.Mai-Demonstration nach Polizeiangaben 10000 Teilnehmer teilgenommen. Der Polizei zufolge gab es kleinere Ausschreitungen und Rangeleien. Außerdem hatten Sicherheitskräfte ein Fast-Food-Restaurants und Supermärkte, an denen der Zug vorbeiführte, besonders geschützt.

Bis zum Einbruch der Dunkelheit waren die Demonstrationen zum Tag der Arbeit friedlich verlaufen. Durch den Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain zogen im Laufe des Tages mehrere Aufzüge linker Gruppen.

Insgesamt waren bei den Feiern und Demonstrationen in Berlin den Angaben zufolge rund 4700 Beamte im Einsatz, darunter Einsatzkräfte aus Brandenburg, Nordrhein-Westfalen, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Im Anschluss an die abendliche Demonstration war es in den vergangenen Jahren in Kreuzberg immer wieder zu Ausschreitungen mit Verletzten und Festnahmen gekommen. In den vergangenen drei Jahren waren diese jedoch immer weniger heftig.

Die Feiern zur Walpurgisnacht waren dieses Jahr nach Polizeiangaben so ruhig verlaufen, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Im Mauerpark in Prenzlauer Berg feierten bis zu 2000 Menschen weitgehend friedlich bis tief in die Nacht hinein. Ebenfalls ruhig verlief der Abend auch bei den etwa 400 Menschen am Boxhagener Platz in Friedrichshain und im Viktoriapark in Kreuzberg zu, wo sich etwa 450 Menschen zu Walpurgisnacht-Feiern versammelt hatten. Bei kleineren Zwischenfällen wurden 13 Polizeibeamte verletzt. 24 Personen wurden festgenommen.

Am Mittag des 1. Mai begannen mehrere Volksfeste in Kreuzberg, darunter das Myfest und das Mariannenplatzfest, auf denen Zehntausende ausgelassen feierten. Zur Demonstration des «Revolutionären 1. Mai-Bündnisses» am Oranienplatz kamen etwa hundert Menschen. Die Mayday-Parade unter dem Motto «B.Streik.Berlin.Organisiert das schöne Leben» startete am Boxhagener Platz mit rund 4000 Demonstranten.

Die 1. Mai-Demonstration am Abend richtete sich unter anderem gegen Privatisierung und Stadtumstrukturierung. Das Motto lautete «Zusammen kämpfen - Gegen Kapital und Krieg - Für Solidarität und soziale Revolution". Auf Plakaten der Demonstranten war unter anderem zu lesen «Sozialismus oder Barbarei» sowie «Lohnsklaverei abschaffen». Zu den Organisatoren gehört der Ex-Terrorist Ralf Reinders. Er war 1975 als Mitglied der «Bewegung 2. Juni» an der Entführung des damaligen Berliner CDU-Landesvorsitzenden Peter Lorenz beteiligt. Am Donnerstag rief er vor dem Beginn der Demonstration zu Sabotageakten gegen die Bundeswehr auf. Zudem warf er der Bundesregierung vor, sie würde die Zahl der getöteten Soldaten im Ausland vertuschen.

© ddp

Auf der Skarlitzer

- 02.05.2008 - 12:02
gab es noch bis in den frühen morgen teils erhebliche Ausschreitungen. Auf dem Weg zur Oberbaumbrücke bekamm der McDreck an der Wrangelstr. auch noch seine verdienten Steine ab. Gegen 4 Uhr hatten die Bullen die Lage noch nicht komplett unter Kontrolle. Einiges verlagerte sich auf die Stralauer Allee, anderes auf die Warschauer Str.

video kreuzberg

wer 02.05.2008 - 12:08

Polizeigewalt in Berlin

x 02.05.2008 - 12:43
Ab 1:50 min.
 http://www.spiegel.de/video/video-29965.html

hier wird davon geredet das die Ausscheitungen mit den letzten Jahren NICHT zu vergleichen sind

Selbstueberschaetzung!!!

Dabei 02.05.2008 - 13:06
Also ich weis ja nicht wo der Schreiber oder die Schreiberin dieses Artikels in den vergangenen Jahren beim 1. Mai war, aber insgesamt ist das was in Berlin hier seit mehreren Jahren laeuft alles andere als Kraftvoll. Und von wirklich plotisch motivierter Wut, gegen die Verhaeltnisse war gestern gar nix zu spueren. Spazierengehen war angesagt. Voellig zerfranzte die sogenannte revolutionaere 18.00 Uhr Demo im Mayfest, die wie gewoehnlich gegen 19.30 Uhr ging. Das Konsumangebot, der Alkohol, die PartymacherInnen bestimmten das Bild und die Demo war lachhaft, weder laut, noch sonst irgendwie besonders. Der Redebeitrag zu Beginn nicht besonders einfallsreich und tiefgruendig. Ach Leute, lasst uns kritisch schauen, was da ging und was eben gar nicht mehr geht. Das bekloppte Ritual am Abend war nicht der Rede wert - etwas Stimmung und Hin und Her fuer nix und wieder nix - keine Angriffe auf bestimmte Einrichtungen oder aehnliches, dabei bietet Berlin doch wirklich genug Freiraum an einem solchen Tag.

aktionen im vorfeld

egal 02.05.2008 - 13:20
auch im vorfeld gab es in berlin wieder etliche aktionen:

Eingabe: 24.04.2008 - 10:00 Uhr
Polizeifahrzeug angezündet
Pankow

Unbekannte Täter haben heute früh gegen 2 Uhr in Prenzlauer Berg ein Polizeifahrzeug angezündet. Der Funkstreifenwagen „VW Touran“ stand vor dem Polizeiabschnitt 15 in der Eberswalder Straße und wurde durch das Feuer völlig zerstört. Durch die Hitze wurde ein daneben stehender zweiter Funkwagen in Mitleidenschaft gezogen. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

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Eingabe: 26.04.2008 - 15:45 Uhr
Auto und Autoanhänger angezündet, Scheiben eingeschlagen - Staatsschutz ermittelt
Friedrichshain - Kreuzberg

In der vergangenen Nacht zündeten Unbekannte in Kreuzberg ein Auto sowie einen Autoanhänger an und schlugen die Windschutzscheiben von vier geparkten Wagen ein. Gegen 23 Uhr 15 bemerkte ein Anwohner in der Alte Jakobstraße ein Klirren und sah, dass aus einem abgestellten „Daimler Benz“ Stichflammen schlugen. Er alarmierte Polizei und Feuerwehr, welche die Flammen löschten. Gegen 5 Uhr 25 setzten ebenfalls Unbekannte einen Pkw-Anhänger am Segitzdamm in Brand. Alarmierte Polizisten löschten mit einem Feuerlöscher. 180 Minuten später stellten Autobesitzer fest, dass von vier abgestellten Wagen in der Dresdener Straße die Windschutzscheiben eingeschlagen wurden.
In allen Fällen ermittelt der Polizeiliche Staatsschutz, da ein politisches Motiv nicht ausgeschlossen werden kann. Es wird darüber hinaus geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen den Taten besteht.

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Eingabe: 28.04.2008 - 09:55 Uhr
Mülltonnen brannten
Friedrichshain-Kreuzberg

Ein Autofahrer sah heute früh gegen 2 Uhr 30 in der Kochstraße in Kreuzberg auf dem Innenhof eines Zeitungsverlages Feuerschein und alarmierte Polizei und Feuerwehr. Die Einsatzkräfte löschten mehrere brennende Mülltonnen. Verletzt wurde niemand. Nach den Löscharbeiten stellten Polizeibeamte Farbschmierereien mit politischem Inhalt an einer Wand fest. Da ein Zusammenhang zwischen dem Brand und dem Schriftzug nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.

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Eingabe: 29.04.2008 - 10:25 Uhr
Brennender Pkw
Pankow

Unbekannte setzten heute früh einen Kleintransporter „Vito“ einer Sicherheitsfirma in Prenzlauer Berg in Brand.

Eine Anwohnerin bemerkte das Feuer gegen 1 Uhr 20 in der Walter-Friedländer-Straße und alarmierte die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte löschten die Flammen, die bereits einen Pkw „Renault“, der vor dem „Vito“ stand, in Mitleidenschaft gezogen hatten. Da ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.

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Eingabe: 02.05.2008 - 10:10 Uhr
Brennender Pkw
Friedrichshain-Kreuzberg

Unbekannte haben heute früh am Paul-Lincke-Ufer in Kreuzberg ein Auto angezündet.

Passanten bemerkten das Feuer an dem „Audi“ gegen 3 Uhr 30 und alarmierten die Feuerwehr. Die Einsatzkräfte löschten. Verletzt wurde niemand. Durch die Hitzeentwicklung wurde ein „Renault Twingo“ in Mitleidenschaft gezogen. Da ein politischer Hintergrund derzeit nicht ausgeschlossen werden kann, hat der Polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

X-Berg ist kein Streichelzoo...

anarchistischer Antifa 02.05.2008 - 13:22
An XBerg 36 (02.05.2008 - 09:18):
"Es gab ein bischen Geschubse mit der Polizei, ein paar leicht beschädigte Fahrzeuge. Das wars. Sonst bestand der Abend aus besoffenen Touri-Rotten, die den Bullen irgendwelche Sachen entgegengröhlten und hin-&her-rennende Bullentrupps. Schon komisch, was ein paar Kiddies hier als "Riot" wahrnehmen."

Keine Ahnuung, wo du dich in der kritischen Zeitspanne aufgehalten hast. Möchte es auch gar nicht wissen, jedoch ist deine Aussage schon dahin gehend falsch, dass es statt "bischen Geschubse" (sic) an verschiedenen Stellen unzweifelhaft zu Stein und Flaschenhageln kam. Jene Szenen flackerten bis in die Morgenstunden immer wieder auf. Die Wahrnehmung solcher Ereignisse ist oft auch Sache der Perskeptive, darum sollte mensch mit seinen Beurteilungen sachte umgehen.

An .. (02.05.2008 - 09:24)
"Es flogen Flaschen, Steine, ebenso wie Fahrräder und Stühle auf gepanzerte Polizisten und Wannen."
Auf eine Wanne um genau zu sein. Und es waren wohl auch nur ein paar Steine, ein paar Plastestühle. Selbst wenns mehr wären, hätte das nichts mit linker militanter Politik zu tun. Militanz und Randale sind zwei völlig verschiedene Dinge."

Szenen, wo alles mögliche auf Wannen prasselte, sah ich mehr als ein halbes Dutzend mal und auch ich habe nicht alles mitbekommen, kann also auch nur meine Eindrücke berichten. Beim zweiten Punkt kann ich dir zustimmen: Die Revolution steht nicht vor der Tür und nicht jede Randale ist gleich Militanz - sagt der Artikel aber auch gar nicht aus.

Doch dieses Jahr war es anders, als die jüngsten Jahre. Der Polizei ist es nicht mit der gewünschten Präzision gelungen die Sachen zu kontrollieren. Trotz tausender angeforderter Polizisten, dem Myfest, hunderten an Zivis und 20 Jahren Erfahrung, die in den letzten Jahren dazu geführt hatte, dass es zu Grenzüberschreitungen meist nur noch da kam, wo die Polizei es wollte - im ausgeleuchteten Halbkessel (siehe Boxi 2006 und 2007 bzw. Görli 2007). Der Streichelzoo der letzten Jahre hat wohl auch dazu gelernt...

Abgesehen davon, dass wie im Artikel geschrieben viele Aktionen nicht von linken Militanten, sondern von "normalen" Myfest-Besuchern initiiert wurden, war sie doch teilweise vorhanden, die linke Militanz, immer gegen die Bullen und qualitativ, wie quantitativ gesteigert. Das Anti-Riot Konzept von Senat und Polizei hat intern sicherlich Kratzer abbekommen.

@Bob und seinen blödsinnskommentar

Fighting4peaceIsLikeFucking4Virginity 02.05.2008 - 13:37
selbstverständlich ist die bullenknarre zu sichern.
a) im lauf hat keine patrone zu sein.
b) wenns ne p99 is, liegt der sicherungshebel für den abzug auf der linken seite der waffe.
also wenn man keine ahnung hat, einfach mal die fresse halten ;)
schlimm genug, dass auf ner demo solche mordwerkzeuge mitgeführt werden ...

ein weiterer Eindruck

MaiMai 02.05.2008 - 13:56
An die ganzen Überchecker_innen: Lasst die Menschen doch mal machen, wie sie wollen. Euch zwingt doch auch niemand dazu, Steine zu werfen. Und das wird auch von allen so akzeptiert. Nur umgekehrt geht das ancheinend nicht. Da wird sich immer das Recht rausgenommen, für jede und jeden in jeder Situation das richtige Verhalten zu bestimmen. Das ist für mich kein libertäres Verständnis.
Ich kanns jedenfalls verstehen, dass Leute nach zwei Tagen lauter Mackerbullen + Mackerhubschrauber in und über der Stadt die Schnauze voll haben und sich dagegen irgendwie wehren wollen. (Das "irgendwie" kritisiert man da am besten, indem man mal ein "irgendwie anders" anbietet oder besser noch praktiziert!)

Ich guck mir den 1. Mai nun auch schon ein paar Jahre an und muss sagen, dass es dieses Jahr in der Tat etwas anderes war als die letzten Jahre. Mit Sicherheit kein 2001 aber dennoch etwas anderes als das übliche "Fest mit brennender Mülltonne auf der O-Straße". Die Demo war ziemlich groß, die Aktionen gezielter und die Stimmung im Verhältnis politischer. Dass natürlich der fette Antifa-Laster jegliche Parolen sofort erdrückt hat, ist klar, vielleicht gehts ja auch mal ohne während der Demo.

Obs insgesamt nun eine "Erfolg" oder nicht ist, ist mir eigentlich egal. Sollen - auch hier - die Leute für sich selbst entscheiden.

Völlig realitätsfern finde ich die Berichterstattung der Medien, die Artikel waren wohl schon vorher geschrieben. Auch mal darüber nachzudenken, dass vielleicht das Jahr 2007 inkl. Repressionen, Gipfel, Überwachung und wachsender Armut erst jetzt dazu führt, dass wieder mehr Menschen radikaler (oder militanter) denken, fehlt völlig. Diese Berichterstattung führt dann glaub ich auch erst zu dem einen oder anderen Kommentar auf diesen Seiten...

Bilder

alerta 02.05.2008 - 14:57
Die Demo war für Berliner Verhältnisse schlecht. Keine Stimmung,kein Tempo und keine Lautstärke. Ich lief ca. in der 5ten Reihe und hörte weder Redebeiträge noch Musik. Erst ab Lausitzer Platz nahm die Demo zum Glück an Fahrt auf.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Ein armseliger Text — Kritiker

@Kritiker — Thorten Schneidar

Revolution geht anders! — Kritiker 2

Kreuzberg enttäuschte — blackbird

Prollfete — Kiezbewohner

Riots... — Warhead

@Dieter — egal

Thorten Schneidar — glock

seltsam.. — lulatsch

symbolisch?! — lulatsch