G8 in Japan / Japanische Faschisten erkennen

In den besten Jahren 08.04.2008 14:35 Themen: Antifa G8 Globalisierung Weltweit
Im Sommer 2008 gibt sich diesmal die Weltelite ein Stelldichein in Japan.
Grund genug also, die lang aufgeschobene Bildungsreise nach Japan endlich anzutreten, wenn Mann/Frau nicht selber an Protestaktionen vor der Haustür teilnimmt.
Dieser Beitrag soll zur kleinen Orientierung dienen für die, die uns hier in Japan besuchen kommen und an Aktionen gegen die G8 teilnehmen wollen. (Infos über Japanische Faschisten, Terminplan, Kontakt, grobe Situationsbeschreibung der Mobilisierung)
Wie wird Mobilisiert:
Sowohl aus dem Kommunistischen / Gewerkschaftlichen Spektrum als auch vom Anarchistischen Spektrum sowie NGOs gibt es Vorbereitungen zu Aktionen in einigen Japanischen Städten, Schwerpunkte sind Tokyo und Sapporo.
Dabei konzentrieren sich die Kommunisten auf die lokale Mobilisierung im Gewerkschaftsumfeld und einige Asiatische Länder, die Anarchisten konzentrieren sich auf die Mobilisierung in Europa. Zwar wird es nicht zu der erhofften Beteiligung von Demotouristen kommen, da Flüge nicht umsonst sind und der Energieaufwand (Kerosin) nicht gerade vertretbar, dennoch wird die ein oder andere Gruppe sich auf den Weg machen.
Weitere Infos:  http://japan.indymedia.org/newswire/display/4277/index.php

Was erwartet Euch?
Die Linke in Japan ist wesentlich stärker zerstitten als dies in Deutschland der Fall ist. (Ja, das geht!) Es ist daher bereits ein großer Vorteil, dass gemeinsame Anti G8 Bündnisse zustande gekommen sind, die aber untereinander noch nicht effektiv vernetzt sind. Wir hoffen, das sich dies durch die laufenden Vorbereitungen verbessern wird. Indymedia Japan ist den meisten Aktivisten/innen unbekannt. Da für die Demotouristen aus den westlichen Ländern dies aber wahrscheinlich die erste Informationsquelle sein wird, werden dort viele Informationen in Englisch zu finden sein.
Auch wenn unsere Japanischen Genossen/Genossinnen zu einem bestimmten Thema mobilisieren, gleichen Veranstaltungen oft eher einem Gemischtwarenladen. So kommt es vor, dass auf Veranstaltungen gegen die Obdachlosigkeit in Japan ein Redebeitrag der „Free Mumia“-Soligruppe gehalten wird. Ähnliches ist auch zum G8 Gipfel zu erwarten, was in Japan allerdings nicht negativ bewertet wird. Diejenigen die Fahren, sollten sich darauf einstellen.

Japanische Faschisten
Es gibt eine ganze Reihe von Japanischen Faschisten, die man im Alltagsbild nach kurzer Zeit recht einfach ausfindig machen kann, insbesondere wohl auch zum G8:
1. Sie sitzen/fahren meißt in Schwarzen oder Weißen Autos, die so aussehen, wie auf den Bildern hier zu sehen. Es ist tatsächlich sehr schwer Faschisten in Japan ohne Autos anzutreffen! (Gründe: siehe Freud)

2. Sie benutzen Fahnen wie man auf den Bildern sehen kann. Außerdem sind viele Autos mit Lautsprechern und Vorichtungen gegen Steinwürfe gesichert. (Gitter) Achtung: auch andere Parteien fahren ähnliche Autos, haben aber keinen Schutz und andere Symbole. Für eine genaue Lageeinschätzung am Ort sollte unbedingt eine Rücksprache mit Japanischen Genossen/innen erfolgen.

Gespielt wir über die Lautsprecher meißt Marschmusik. Die Faschisten stellen bei Kundgebungen normalerweise auch ein paar von ihren Hanseln als Pseudopublikum um ihre Wägen herum.

3. Auftreten tun sie normalerweise entweder im schwarzen Anzug, oder in Uniform, die einem Blaumann hierzulande sehr ähnelt. (Siehe Bild von den feschen Jungs am Yaskuni Schrein)

4. Sie treten verbal recht gewalttätig auf, und versuchen auch mal die ein oder andere Gewerkschaftsdemo zu provozieren/anzugreifen. Letzteres wird dann aber durch die Polizei freundlichst mit Erfolg verhindert. („Bitte gehen Sie nicht hier lang.“) Es ist davon auszugehen, dass, wenn die Faschisten einen Angriff auf internationale Anti-G8 Aktionen planen, keine Ahnung haben worauf sie sich einlassen.

5. Antreffen kann man die Faschisten in jedem Fall am oder in der Nähe des Yaskuni Schreins, oft auch am Vorplatz (Hachiko Seite) vom Bahnhof Shibuya. An Nationalfeiertagen und besonderen Anläßen fahren sie in den Straßen auf und ab um mit ihren Autos und Marschmusik Präsenz zu zeigen. Wir gehen davon aus, das dies auch während des G8 sein wird.

Freund und Helfer
Ja es gibt sie auch in Japan. Unvergessen sind die Bilder zur Vorbereitung auf die WM Japan/Korea, als sie Schilder gegen Hooligans hochhielten mit Aufschrift: „Stopp throwing things!“. Auch gibt es seit den Protesten am Flughafen Narita in den 70ern immer einen Wasserwerfer in Bereitschaft, der dort seit ca. 30 Jahren ungenutzt auf Demonstrationen wartet. (Inklusive Personal, versteht sich)
Dennoch sollte die Gesetzliche Lage nicht unterschätzt werden. Die Strafen in Japan sind hoch, und die rechtliche Lage für Demonstration und deren Teilnehmer/innen nicht mit der in Deutschland zu vergleichen.
Auch wird oft ein Kundgebungsplatz einen Tag zuvor verboten, um die Teilnahme zu erschweeren/verhindern. Wer einmal eingefahren ist kann lange sitzen, ohne dass ein konkreter Grund vorliegt. Während der G8 Proteste wird es ein Legal Aid team geben, dass Hilfe leisten kann.
Tel: 0081-(0)3-3591-1301 ( http://kyuen.ld.infoseek.co.jp)

Foto und Fingerabdruck werden gleich zu Beginn der Einreise von freundlichen Beamten abgenommen.

Übrigens: Rechte, Polizei und die Japanische Linke haben ca. seit den 80ern generell keine nennenswerte Aktionserfahrung, was über Großdemos oder kleinere Rangeleien hinausgeht. Der Teilnahme von Ausländern an der dem Wiederstand gegen G8 kommt somit eine Schlüßelrolle zu. Vielfältiger Wiederstand ist in Japan eher ein Fremdwort, gestreikt wird manchmal sogar außerhalb der Kernarbeitszeit. So ist es kein Wunder wenn es schon als Erfolg zu werten ist, dass zu einer Sound Demo für den 1. Mai in einem Städtchen wie Tokyo schon 500 Personen teilnehmen.

Facilities for Foreigners
* In Tokyo/Osaka/Kyoto – Convergence Centre
* In Sapporo – Convergence Centre, Camp, Independent Media Centre
* Near Lake Toya – Camp, Independent Media Centre

Es folgt eine unvollständige Liste mit Kontaktmöglichkeiten:

Groups and networks against G8 2008 in Japan
* NO! G8 Action: a.sanpal.co.jp/no-g8 (contact for Infotour: no-g8 [at] sanpal.co.jp)
* G8 Action Network japanese only: www.jca.apc.org/alt-g8 (around 40 groups)
* Japan G8 Summit NGO Forum: www.g8ngoforum.org/english (around 225 groups, most of them welcome the G8 but demand fair capitalism)

Hokkaido
* Esperanto League Hokkaido: lea-h.sakura.ne.jp
* Hokkaido G8 Summit Citizen Forum japanese only: kitay-hokkaido.net

Media
* Japan G8 Media Network: g8medianetwork.org/en
* Indymedia Japan: japan.indymedia.org
* Mobilizing Video:  http://g8-tv.org/

Mailinglists
* For signing up to Asian Anarchist Network: lists.riseup.net/www/info/a_a_n
* For signing up to anti-G8 International email list: lists.riseup.net/www/info/g8-int

Basic info
* Anti-G8 2008 (and others) Action english/ german: www.gipfelsoli.org/Home/Hokkaido_2008
* G8 Mobilisations: www.wombles.org.uk/g8

Newsfeeds
* english: www.gipfelsoli.org/feeds/rss2/164
* german: www.gipfelsoli.org/feeds/rss2/203


Der Terminplan:
siehe: www.gipfelsoli.org

WARM UP
Für die, die jetzt schon in Japan sind, noch ein Hinweis: Die Demo zum Maidemo wird diesmal in Tokyo und in Sapporo stattfinden.
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Ergänzungen

weiteres

Entdinglichung 08.04.2008 - 15:18
ein ganz humoriger Artikel zu japanischen Faschos aus der linksliberalen Webzeitung "Mainichi Daily News" ... mensch sollte bei den japanischen Faschos stets im Kopf haben, dass viele dieser (in der institutionellen Politik wenig bedeutenden) Gruppen über zuweilen gute Verbindungen zu mafiösen Strukturen und einzelnen PolitikerInnen/Cliquen aus der regierenden LDP verfüg(t)en

südkorea

(muss ausgefüllt werden) 08.04.2008 - 15:18
zu erwarten ist vermutlich, dass die haupt"last" der proteste und (militanten) aktionen von südkoreanischen gewerkschafterInnen/bauernvertreterInnen getragen werden wird. die haben erfahrung, sind militant, und wohnen quasi um die ecke. zur erinnerung: südkoreanische bäuerinnen und bauern haben sich beim WTO-gipfel in hongkong 2005 sogar mit der chinesischen polizei straßenschlachten geliefert. da steht japan vermutlich ein heißer tanz bevor...

nochmehr

xxx 08.04.2008 - 16:00

Films about radical movements in Japan

one 08.04.2008 - 16:28
There is a collection of films about movements in Japan in the 60ies and 70ies:  http://gipfelsoli.org/Home/Hokkaido_2008/4316.html, such as armed groups like "East Asia Anti-Japan Armed Front", "Red Army faction", Narita airport struggle 1967-77, students movements etc.

sdf

sdf 08.04.2008 - 20:40
wo ist euer problem
hier versuchen akivisten sich zuvernetzen und weil es kritsch ist einfach so ins blau zu fliegen gibts infos über die politsche bewegung in japan und über dingen die dort interesant sein könnten

die infos sind nur irgen wie viel zu dünn
es wäre viel mehr auch extrem wichtig wie die vernetzung dort funktionieren soll
was erwartet mich in japan (nicht in haltlich sondern vorallem oragnisatorisch) und wie komm ich hin das sind die fragen die wichig wären nicht was für autos die faschos dor fahren

So hört es sich an

letztesjahrinjapan 09.04.2008 - 09:43
So hört es sich an wenn japanische Faschos anlässlich der Kapitulation demonstrieren. und das in hiroshima.....
leider ist das video ein wenig verwackelt, eher schlecht und viel zu kurz, hatte aber gerade nix anderes zur hand.

and more

Entdinglichung 09.04.2008 - 13:53
einen knapp drei Jahre alten Überblick, was und wen es innerhalb der japanischen Linken so gibt, findet mensch auf Broadleft, eine Sammlung von Demobildern aus den letzten Jahren hier, die reformistische KP betreibt ansonsten die einigermassen brauchbare englischsprachige Nachrichtenseite Japan Press Weekly

Entwicklungshilfe geht deutlich zurück

Malik 11.04.2008 - 18:58
Ratlosigkeit bis hin zu Entsetzen hat der Rückgang der internationalen Entwicklungshilfe hervorgerufen. 2007 wurden 8,4 Prozent weniger Gelder bereitgestellt als im Jahr zuvor. Den Entwicklungsministern der wichtigsten Industriestaaten fiel bei ihrem Treffen in Japan dazu kaum mehr ein, als die Wiederholung der gemachten Zusagen. Höchste Zeit also, den Druck auf die Bundesregierung und die anderen G8-Staaten zu erhöhen und an ihr Versprechen zu erinnern, die extreme Armut bis zum Jahr 2015 zu halbieren.

Deshalb: "Wünsch Dir was von den G8!"

Vom 7. bis 9. Juli treffen sich die Staats- und Regierungschefs der acht wichtigsten Industriestaaten zum G8-Gipfel in Japan. Sie haben die Macht und den Einfluss, mit ihren Entscheidungen die Armut zu bekämpfen, die Millenniumsentwicklungsziele (MDG) zu erreichen und Millionen Menschenleben zu retten.

Die internationalen Entwicklungshilfeleistungen sind 2007 insgesamt deutlich gesunken. Die Zahlen für Deutschland sind leicht gestiegen. Das geht aus dem Bericht des Entwicklungsausschusses der OECD über die so genannte Official Development Assistance (ODA) hervor. Die 22 Staaten der OECD stellten demnach im vergangenen Jahr insgesamt 103,7 Milliarden US-Dollar zur Verfügung, 8,4 Prozent weniger als 2006. Zum Vergleich: Die weltweiten Rüstungsausgaben beliefen sich 2006 auf das Zehnfache (1.204 Milliarden US-Dollar).

Deutschland ist in absoluten Zahlen nun hinter den USA weltweit der zweitgrößte Geber. Die deutschen Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit sind im Jahr 2007 auf rund 12,3 Milliarden US-Dollar gestiegen, ein Zuwachs um 5,9 Prozent. Das Plus ist vor allem auf die Anrechnung von Schuldenerlassen für Irak und Nigeria zurückzuführen - eine umstrittene Praxis. Die so genannte ODA-Quote, die Entwicklungshilfeleistungen im Vergleich zur Wirtschaftskraft darstellt, ist leicht auf 0,37 Prozent (2007) gestiegen.

Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul sieht erheblichen Handlungsbedarf: “Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Wir haben international zugesagt, die ODA-Quote bis zum Jahr 2010 auf 0,51 Prozent zu steigern. Davon sind wir noch weit entfernt. Die Bundesregierung hat immer wieder betont, dass Deutschland seine internationalen Verpflichtungen erfüllen wird. Dazu sind zusätzliche Finanzmittel, weitere Schuldenerlasse und innovative Finanzierungsinstrumente notwendig.”

Um so erstaunlicher ist die Position von Finanzminister Peer Steinbrück, der bei der Aufstellung des Haushaltsentwurfs 2009 aktuell sogar mit dem Entzug der Etathohheit für die Entwicklungsministerin droht, weil er deren Forderungen für 2009 für zu hoch hält, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Entwicklungspolitische Hilfsorganisationen reagierten ambivalent auf die ODA-Zahlen. Der Dachverband entwicklungspolitischer Organisationen VENRO, einer der Träger von “Deine Stimme gegen Armut”, spricht von einem “Skandal” angesichts der weltweit gesunkenen Zahlen, auch wenn der deutsche Anstieg zu begrüßen sei. Das 0,51-Prozent-Ziel sei nur erreichbar, wenn jährlich ein Zuwachs von einer Milliarde Euro erreicht werde. Zur Diskussion um den Haushaltsentwurf 2009 sagte VENRO-Vorsitzende Claudia Warning: "Frau Wieczorek-Zeul macht nur ihre Hausaufgaben und wird dafür von Herrn Steinbrück abgestraft."

Mehr Informationen und Reaktionen auf die Zahlen im Blog-Eintrag auf www.deine-stimme-gegen-armut.de

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Du Trottel! :-) — lol'er

Topartikel — applaudierender Konsument

langsam wirds albern — mein name

muahahaaa... — lustig

aha — .-.-.-.-

@ .-.-.-.- — Mirko

Unfassbar — Chris

@ .-.-.-.- — XXXXXXXXX