BesucherbetreuerInnen des DTMB wehren sich!
Die Wahl eines Betriebsrat wurde notwendig, nachdem die Geschäftsführung der „T&M GmbH“, die von der Museumsleitung des DTMB wahrgenommen wird, im November 2007 massenhaft Arbeitsverträge nicht verlängerte. Das traf sowohl Beschäftigte, die weniger als zwei Jahre angestellt waren, sowie TeamleiterInnen und BesucherbetreuerInnen, die mehr als 4 Jahre für das DTMB tätig waren. Mehrere Betroffene zogen vor Gericht, um ihr Recht auf unbefristete Weiterbeschäftigung durchzusetzen. Noch laufen die Verfahren und noch immer ist nicht klar, wie es mit der „T&M“ und der Besucherbetreuung weitergeht. Auch bei dieser Betriebsversammlung gab die Geschäftsführung keine Erklärung zur Zukunft der GmbH ab. Es gilt weiterhin der Verlängerungsstopp.
Währendessen sind die Dienstpläne ständig lückenhaft, die Schichten meist unterbesetzt. Neueinstellungen wurden nicht vorgenommen. Ende März müssen weitere 50 MitarbeiterInnen der ehemals fast 200 Beschäftigte zählenden Belegschaft gehen. Daher werden an den Osterfeiertagen erstmals LeiharbeiterInnen der bekannten Sicherheitsfirma „Securitas“ hinzugezogen, um den Museumsbetrieb aufrecht zu erhalten. Gleichzeitig gibt die Museumsdirektion in der Springerpresse bekannt, dass aufgrund gestiegener Personalkosten, der Haushaltsbedarf des DTMB gestiegen sei. Das begründet sie mit einem Anstieg des Tariflohns um 4% für StiftungsmitarbeiterInnen, die um ein Vielfaches weniger Angestellte sind, als die aus Sachmittel finanzierten Beschäftigten der „T&M“.
All dies geschieht in einem vom Land Berlin finanzierten Museum; in einem rot-rot regiertem Bundesland, das soeben den Öffentlich geförderten Beschäftigungssektor (ÖBS) und die Zahlung des Mindestlohns für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen beschlossen hat. Die Leitung des vom Senat finanzierten DTMB gebärdet sich eher als Großkapitalist, der ständig nach Profitmaximierung strebt und ständig Einsparmöglichkeiten sucht, denn als eine Direktion, die in den Ausstellungen aber auch im Umgang mit den MuseumsbesucherInnen auf Freundlichkeit und Kompetenz setzt.
Die noch verbliebenen Beschäftigten wehren sich nun gegen diese Ausweitung der neoliberalen Logik. Die Betriebsversammlung beschloss zunächst eine Resolution, die sich an den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit wendet. Darin wird er in seiner Verantwortung als Kultursenator gebeten, die Abwicklung der Besucherbetreuung im „Deutschen Technik Museum Berlin“ zu verhindern. Hierbei wird in erster Linie mit der lokalen ver.di Vertretung zusammengearbeitet. Darüber hinaus soll es weitere Aktionen von Teilen der Belegschaft geben.
Die BesucherbetreuerInnen sind zu der Einsicht gelangt, dass nur noch öffentlicher Druck die Abwicklung ihrer Jobs verhindern kann. Sie werden sich nicht kampflos geschlagen geben. Sie sind in einem öffentlich finanzierten Museum die ersten Ansprechpartner für die BesucherInnen und beaufsichtigen gleichzeitig die Ausstellungen. Sie können nicht einfach wegrationalisert werden, ohne dass eine Qualitätsminderung des Museumsbesuches im „Deutschen Technik Museum Berlin“ eintreten würde.
die Presserklärung von ver.di zur Resolution und Betriebsversammlung.
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Ergänzungen
MoPo-Artikel
Kommt das Defizit eventuell von den Grundstückskäufen des Meseums? Oder, ist mit der Erhöhung der Gehälter, die Erhöhung der Bezüge für Geschäftsführer gemeint?
Der Artikel in de MoPo ist hier zu finden.... http://www.morgenpost.de/content/2008/02/27/berlin/949138.html
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
Sexismus — egal
solidarität ist eine waffe... — technikfreak
@egal — noch schlimmer...
@ egal u. noch schlimmer — realo Feministin