Brüssel: Aktion gegen World Biofuels Market

krabat 15.03.2008 16:08 Themen: Biopolitik Soziale Kämpfe Weltweit Ökologie
Unter dem Namen 'Agrofools' blockierten Aktivist_innen am Donnerstag
Morgen den sogenannten 'World Biofuels Market', den Markplatz für
Biokraftstoffe. Kurz vor der offiziellen Eröffnung der Konferenz
schlossen sie sich mit Hilfe von Fahrradschlössern und Ketten in
vier Paaren von Doppeltüren des Haupteingangs ein.
Um das fünfte Türenpaar entstand eine Auseinandersetzung zwischen
Aktivist_innen und Security.
Ausserhalb des Gebäudes verriegelten Aktivist_innen von Rhythms of Resistance
die Tore des Geländes mit Schlössern um danach gut zwei Stunden
lang mit lautstarker Samba-Musik auf sich aufmerksam zu machen, was
zu einem Ultimatum von Seiten der Polizei führte. Transparente mit
den Slogans:'Agrofuels are a Scam', 'No Solution for Oil Addiction' und
'Fuel can never be bio' machten (in vereinfachter Form) die Kritik an
der aktuellen Entwicklung deutlich.

Wärendessen gelang es Sicherheitskräften inhalb des Konferezzentrums
dieses wieder zu öffnen, indem sie die Protestierenden, nach einem
eher lustigen Tauziehen, unter Einsatz körperlicher Gewalt am
blockieren der fünften Tür hinderten.
Zwischen jedem Türenpaar hatten sich zuvor zwei als Delegierte verkleidete
Aktivist_innen verschanzt.

Die Aktion attackierte den 'World Biofuels Market' als unverholenen
Versuch die Ölindustrie grün zu waschen, d.h. ihr den Anschein einer
ökologischen Besserung zu verleihen. Die Liste der Delegierten und
die Texte selbst, die von 'World Biofuels Market' veröffentlicht wurden,
zeigen deutlich, dass sie nicht in den ständigen Bio-Kraftstoff-Markt
einsteigen, weil sie sich um Klimawandel und Umweltzerstörung sorgen,
sondern weil es eine potenziell erfolgreiche Strategie ist noch den
letzten Cent aus unserer Ölabhängigkeit heraus zu holen. Schon heute
verursacht die sprunghaft ansteigende Produktion von Bio-Kraftstoffen
besonders im Süden schwerwiegende soziale und ökologische Schäden.
Die sogenannten 'Bio-Kraftstoffe der zweiten Generation' werden oft als
Alternative und Verbesserung präsentiert, diesen Darstellungen fehlt aber
jegliche wissenschaftliche Grundlage.

Drei Aktivist_innen wurden festgenommen und die meisten anderen nach einer
Personalienfeststellung des Platzes verwiesen. Die Gefangenen wurden
nach 3 Studen wieder auf freien Fuß gesetzt.

Stoppt die Agrofuels-Industrie!

Dieser Artikel und die Presseerklärung auf Englisch:
 http://www.indymedia.org.uk/en/2008/03/393768.html
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Ergänzungen

Video von die Aktion!

imc gent 19.03.2008 - 17:22

Richtiger Link nach dem Video

imc gent 19.03.2008 - 17:34