[Berlin] Christian wird verlegt

never surrender 17.02.2008 17:20 Themen: Antifa Repression Soziale Kämpfe
Nach der Verlegung auf die Suchtstation Proteste – Solidarität von draußen – Druck zeigt Wirkung – Verlegung in die JVA Plötzensee
Am Freitag, dem 01. Februar erfuhr der in Berlin inhaftierte Antifaschist Christian zufällig, dass er am folgenden Montag auf die Suchtstation der JVA Tegel verlegt werden solle. Ursprünglich war geplant, dass er ins Haus 3 der JVA Plötzensee in der Lehrter Strasse verlegt werden wird. Diese Teilanstalt dient der Vorbereitung auf den offenen Vollzug. Die Verlegung wurde mit den Ergebnis eines Urintestes gerechtfertigt, angeblich soll dieser verwässert gewesen sein. Für Christian, der darauf beharrt seit 1994 keine Drogen mehr konsumiert zu haben, stellt diese Verlegung eine enorme Haftverschlechterung dar.

Innerhalb von zwei Tagen wurde von Christians FreundInnen und UnterstützerInnen zu einer Kundgebung vor den Toren der JVA Tegel für den Sonntag mobilisiert. Zwischen 70 und 80 Personen protestierten lautstark gegen die geplante Verlegung, für die Genehmigung eines erneuten Urintestes und in Solidarität mit allen Gefangenen. Christian wurde trotzdessen am darauffolgenden Montag auf die Suchtstation verlegt. Dort war es ihm nicht mehr möglich Sport zu treiben, er hatte nur noch 2,5 Stunden Umschluss am Tag und Telefonate musste er vorher anmelden. Aber es wurde ihm, aufgrund des Drucks, welcher von draußen aufgebaut wurde (neben der Kundgebung erschien ein Artikel in der „Jungen Welt“), ein neuer Urintest zugestanden.

Trotzdem wurde wieder zu einer Kundgebung vor der JVA für den folgenden Sonntag mobilisiert, um damit gegen die Verlegung zu demonstrieren und eine Verlegung nach Plötzensee zu fordern. An diesem Sonntag kamen zwischen 50 und 60 Menschen. Zwei Tage später wurde Christian eröffnet, dass er nach Plötzensee verlegt wird. Wir begrüßen diese Entscheidung und für uns ist dies alles mal wieder das beste Beispiel dafür, dass praktische Solidarität notwendig und sinnvoll ist.

Ältere Artikel zu dem Thema:

http://de.indymedia.org/2008/02/207351.shtml
http://de.indymedia.org/2008/02/207610.shtml
http://de.indymedia.org/2008/02/207738.shtml


Weitere Infos:
Soligruppe Christian S.
ABC Berlin
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Ergänzungen

neue Adresse

never surrender 20.02.2008 - 08:58
Christians neue Adresse - Schreibt den Inhaftierten!

Christian Sümmermann
Bnr: 441/08/5
JVA Plötzensee
Lehrter Str. 61
10557 Berlin

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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Ein...

... 17.02.2008 - 17:53
...großer Erfolg!
Trotzdem, FREIHEIT FÜR CHRISTIAN,
Andrea und alle anderen!!!

viel zu wenig!!

... 17.02.2008 - 18:51
ey leute, da sitzt jemand von uns im Knast und es sind nur 70 Leute anwesend!

ein teilerfolg

gitta stäbe 17.02.2008 - 19:16
dies ist natürlich erfreulich und begrüßenswert, doch ist es leider nur ein teilerfolg, die
abschaffung von knästen und die sofortige freilassung von christian bzw die einstellung des verfahrens gegen ihn muss oberste priorität bleiben.
teilerfolge reichen uns nicht.

Taxifahrer fremdenfeindlich beschimpft

http://www.berlin.de 17.02.2008 - 23:01
Eingabe: 17.02.2008 - 13:55 Uhr
Taxifahrer fremdenfeindlich beschimpft - Staatsschutz ermittelt
Marzahn - Hellersdorf
# 0497

Zu fremdenfeindlichen Beschimpfungen und einer Körperverletzung kam es heute früh, als ein 28-jähriger Taxifahrer libanesischer Herkunft mit zwei Fahrgästen in eine Auseinandersetzung geriet. Der Chauffeur hatte einen 40-jährigen Mann und eine 30-jährige Frau gegen 2 Uhr 30 im Ortsteil Biesdorf als Fahrgäste aufgenommen. Als Fahrziel hatten die Kunden eine Straße in Lichtenberg angegeben. Während der Fahrt kam es wegen der angeblich schlechten Sprachkenntnisse des Taxifahrers zu einem Streit, in dessen Verlauf der 28-Jährige fremdenfeindlich beschimpft wurde. An der Landsberger- Ecke Märkische Allee hielt er an und forderte die Fahrgäste auf, die Droschke zu verlassen. Dabei wurde er erneut beleidigt und am rechten Daumen leicht verletzt. Der Taxifahrer stieg aus und alarmierte die Polizei. Der 40-Jährige, der dies offenbar verhindern wollte, stieg ebenfalls aus und verfolgte den Fahrer zweimal um das Taxi. Die Beamten beendeten die Streitigkeiten und brachten den Angreifer in ein Polizeigewahrsam, wo eine Blutentnahme durchgeführt wurde. Bei der Frau wurde bereits vor Ort eine Atemalkoholmessung vorgenommen. Anschließend wurden beide entlassen. Wegen des fremdenfeindlichen Hintergrunds hat der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes die Ermittlungen übernommen.