Verlegung von Christian S. (JVA Tegel/Berlin)

Solidarität ist unsere Waffe! 06.02.2008 18:50 Themen: Repression
Verlegung von dem Antifaschisten Christian S. auf die Suchtstation... Begründung dafür ist lächerlich... es kommt dadurch zu Haftverschlechterungen... Proteste zeigen erste Wirkung....
Am letzten Freitag, ist durch einen Zufall, bekannt geworden, das die JVA Tegel geplant hatte, den Antifaschisten Christian am 04.02.2008 in die Abteilung für Suchtkranke (Haus 2) zu überstellen. Als Grund für die Verlegung des nicht-suchtkranken Christians wurde eine Urinprobe benannt, welche angeblich verwässert war. Rauschgift wurde in der Probe nicht festgestellt und Christian bestreitet seit 1994 Drogen konsumiert zu haben. Eigentlich sollte Christian in die JVA Plötzensee verlegt werden, nun wird von der planmäßigen Verlegung abgerückt und Christian steht eine massive Hafterschwerung im Haus 2 bevor, wo er ausschließlich mit suchtkranken Mitgefangenen eingesperrt ist. Um diese unverständliche Verlegung nicht einfach hinzunehmen protestierten am Sonntag rund 80 FreundInnen von Christian vor der JVA Tegel ( http://de.indymedia.org/2008/02/207096.shtml).

Christian begrüßte die Protestkundgebung: "Ich grüße alle, die gestern trotz der kurzen Mobilisierungszeit den Weg in diese widerwärtige Ecke Berlins gefunden haben, um ihre Solidarität zu bekunden. Die JVA Tegel wirft mir in einem Gutachten "Hass, Wut und Verachtung auf faschistische Organisationen" vor, weswegen ich angeblich nicht ohne Gewalttaten gegen politischen Gegner leben könnte. Ihr könnt aber sicher sein, dass keine Verschlechterung meiner Haftsituation bei mir Gleichgültigkeit oder Zustimmung zu faschistischen Organisationen bewirken wird, wie jetzt anscheinend Ziel der Anstaltsleitung ist. Die Entscheidungsträger haben vergessen, dass in den gleichen Justizgebäude von Moabit, Plötzensee und Tegel im dritten Reich schon drastischere Methoden angewandt wurden, um AntifaschistInnen zu bekämpfen und dass es auch damals immer AntifaschistInnen gegeben hat. Wir werden erst verschwinden wenn es keine Nazis mehr gibt. Mir wurde auch öfter bedeutet, dass die Verantwortlichen unter der negativen Berichterstattung in den Medien über die Zustände hier leiden. Man erwartet wohl von mir eine Distanzierung von den Leuten draußen. Darauf können sie aber lange warten."

Am Montag wurde Christian trotzdem auf die Suchtstation verlegt. Dies bedeutet für ihn mehrere Haftverschlechterungen. So muss er im Moment auf Sport verzichten, es gibt im Haus 2 keinen abendlichen Aufschluss mehr, auch sind seine Kommunikationsmöglichkeiten eingeschränkt, so dass das Telefonieren erschwert wird und auch Zeitschriften anscheinend angehalten werden (z.B. die letzte Ausgabe der Gefangeneninfo).

Aber anscheinend haben die Proteste auch etwas bewirkt, so wurde heute erneut eine Urinprobe von Christian entnommen. Um den öffentlichen Druck zu erhöhen, hatten die Organisatoren der letzten Kungebung angekündigt auch diesen Sonntag wieder zu protestieren. Wir hoffen das damit eine Verlegung in die JVA Plötzensee nichts mehr im Wege steht.
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Ergänzungen

Protestkundgebung am Sonntag 10.02.

anarcho 06.02.2008 - 18:57
Da Christian auf die Suchtstation verlegt wurde, mobilisieren wir am kommenden Sonntag um 16 Uhr wieder zur JVA Tegel. Vortreffpunkte sind um 14:15 Uhr vor dem X-B (Rigaer Str. Ecke Liebig Str.) und um 15 Uhr Hallesches Tor.

Kommt zahlreich und lasst uns zeigen das Solidarität unsere stärkste Waffe ist!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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startseite?? — muss ausgefüllt werden

2 urinprobe — eglo

frage — wwwwwwwwwwwwwwwww