Frontex sorgt für Tausende Tote

Ralf Streck 28.12.2007 18:21 Themen: Antirassismus Globalisierung Repression
Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass der Blutzoll vor den Kanarischen Inseln durch den Frontex-Einsatz steigt. Dass nur 12.000 Menschen die Überfahrt von Westafrika auf die Kanarischen Inseln geschafft haben, wird damit erklärt, dass noch mehr Menschen dabei ertrunken, verhungert oder verdustet sind, weil die Wege im Länger und gefährlicher Wwerden. Denn 12000 Menschen sind deutlich weniger als im Vorjahr. Schon damals wurde von offizieller Seite eingeräumt, dass wohl 6000 Menschen die gefährliche Überfahrt nicht überlebten. Frontex, deren Budget erneut erhöht wurde, dementiert mit merkwürdigen Zahlen, die sogar das spanische Innenministerium kontrastiert. Da erneut im März Wahlen anstehen, wird die Abschottung verschärft.
"Bei mehreren Schiffsunglücken sind am Wochenende im Mittelmeer und im Atlantik möglicherweise mehr als 140 Flüchtlinge getötet worden. (…) Im Atlantik vor Marokko wurden mindestens 50 Menschen vermisst, die die Kanarischen Inseln erreichen wollten. Bei einem weiteren Vorfall starben laut Polizei rund 40 Afrikaner vor dem Senegal, die ebenfalls auf dem Weg zu den Kanaren waren". Soweit eine Nachricht von Afp vom 10. Dezember über den Bluttzoll, der täglich von Menschen gezahlt wird, um von Afrika aus über die Meere nach Europa zu kommen.

Allein 2006 waren sich die lokalen Behörden der Kanarischen Inseln, die zum Küstenschutz eingesetzte Guardia Civil, der spanische Geheimdienst, sowie Hilfsorganisationen wie das Rote Kreuz und der Rote Halbmond einig darüber, dass es vor Westafrikas zu einem Massensterben kommt. Tausende hätten die gefährliche Überfahrt auf die Urlaubsinseln nicht überlebt. Mit 6000 bezifferte die Regionalregierung der Kanaren die Zahl genauer. Und immer mehr Hilfsorganisationen gehen davon aus, dass diese Zahl 2007 sogar noch deutlich höher ausfällt.

Im Oktober gab die Guardia Civil die Zahl derer, die im Umfeld der Kanarischen Inseln aufgefunden wurden oder dort tot angekommen sind, mit 255 an. Hilfsorganisationen rechneten die in Presseberichten angeführten Toten dazu, weshalb sie nun auf eine Zahl von knapp 400 kommen. Auch das Rote Kreuz macht die verstärkte Abschottung über Frontex für gestiegen Zahl an Toten verantwortlich. "Umso mehr Barrieren aufgebaut werden, umso größer wird das Risiko, weil versucht wird, die Kontrollen zu umgehen. Die Einwanderer nehmen immer weitere Wege in Kauf, sind länger unterwegs, entfernen sich wegen der Kontrollen von der Küste und reisen nachts, um nicht aufgebracht zu werden". Das erklärte Gerardo Mesa, Präsident des Roten Kreuz auf der Insel Fuerteventura. Kürzlich versuchten drei Marokkaner die Überfahrt aus der Westsahara sogar auf einem Surfbrett die gefährliche Überfahrt, um die Wärmesensoren zu überlisten, die nur größere Menschenansammlungen in Booten registrieren.

Tatsächlich werden die Strecken im länger, die Abfahrtspunkte verschiedener, die Vorbereitungen auf eine Überfahrt geheimer. Von Dutzenden Kilometern aus der von Marokko besetzten Westsahara, wurden es einige Hundert Kilometer, um von Nouadhibou in Mauretanien zu starten, als Marokko auf Druck der EU gegen Auswanderer vorging. Dann kam das Hunderte Kilometer südlichere Nouakchott hinzu und als auch Mauretanien in die Abschottung eingebunden wurde, starteten viele aus Saint Louis im Senegal. Startpunkte liegen nun auch auf den Kapverdischen Inseln, Gambia und Guinea Bissau und der Weg ist meist weit über 1000 Kilometer lang. Die Fläche, auf denen die Menschen in den Fluten verschwinden, hat sich vervielfacht. Ein Abgleich der Zahlen, wie viele gestartet und wie viele angekommen sind, ist ungleich schwieriger, um in etwa eine Zahl derer zu ermitteln, die bei der Überfahrt das Leben verlieren.

Fest steht, dass auch dieses Jahr mehr als 12.000 Menschen die Kanarischen erreicht haben. Fest steht auch, dass Frontex angibt, bis Anfang Dezember 8.258 vor der westafrikanischen Küste aufgebracht und zurück geschafft zu haben. Allein das zeigt, dass die Abschottung misslingt, denn dieses Jahr haben es immer noch drei Mal so viele geschafft, als 2005, wenngleich es deutlich weniger waren als die 31.000 im Vorjahr. Beunruhigt ist man bei Frontex, dass die Grenzschutzbehörde für die steigende Zahl der Toten verantwortlich gemacht wird. "Wir sind besorgt darüber, dass solche Gerüchte große Ausmaße annehmen könnten", sagte der stellvertretende Generaldirektor Gil Arias. Um seine angeblichen Erfolge zu unterstreichen, erklärte er sogar: "Die Zahl der Toten und Verschwunden ist zurückgegangen".

Dafür muss er Zahlenakrobatik betreiben. Während der spanische Geheimdienst, die Guardia Civil und Hilfsorganisationen übereinstimmend von Tausenden Toten sprachen, senkt Arias Gil die Zahl für 2006 auf "983 Personen". Wie er dazu kommt, erklärt er nicht. Er fügt an, 38 seien tot auf den Inseln angekommen und 24 danach an den Folgen der Überfahrt gestorben, der Rest sei im Meer verschwunden. Da der Einsatz 2007 ausgeweitet wurde, müssen offenbar nun die Zahlen positiver werden, um das Geld zu rechtfertigen. Arias erklärte, bis zum 11 Dezember seien 9 Personen tot auf den Kanarischen Inseln angekommen und 34 in so schlechter Verfassung, dass sie später starben. Weitere 514 seien auf dem Weg von Westafrika verschwunden.

Die Zahlen des Frontex-Chefs sind hanebüchen, Hilfsorganisationen bezichtigen ihn schlichtweg als Lügner, vielleicht will er aber die Toten nicht sehen. Tatsächlich hat Arias schon Probleme damit, dass seine Angaben sogar im Widerspruch zu denen des spanischen Innenministeriums stehen, das die Zahl der Toten schon mit 1000 Toten angibt. Menschenrechtsorganisationen haben allein in drei Wochen vor dem 10. Dezember acht Tote vermerkt, die auf den Kanarischen Inseln angekommen sind. Man habe mit einem neuen Todesrekord zu tun. "Es kommen weniger an, weil immer mehr Menschen auf der Überfahrt sterben", klagt der Präsident der Vereinigung der Afrikanischen Einwanderer (Asiaf). Secka Mbaye gibt auch die Gründe für die steigende Zahl der Toten an: "Früher dauerte die Überfahrt drei bis vier Tage und heute sind die Boote zum Teil 15 oder 20 Tage unterwegs, um der Überwachung zu entgehen". Aus dem Senegal oder Mauretanien kämen kaum noch Boote, sondern viele aus Ghana, der Elfenbeinküste und Guinea Bissau.

Die Zahlen von Frontex passen auch nicht zu den Zahlen der Guardia Civil. Ohnehin reicht es sogar, einen einzigen Vorgang zu benennen, um zu belegen, dass an Arias Zahlen etwas faul ist. Anfang September wurden allein zehn Leichen geborgen, als eines der Boote vor Gran Canaria kenterte. Allein dabei kamen also mehr Tote auf den Kanaren an, als der Frontex-Chef für das ganze Jahr angibt. Oder sollte man ihn an die Vorgänge am 19. Juli erinnern, als ein Seenotrettungsschiff ein Immigrantenboot rammte, in dem sich 136 Einwanderer befanden. Bei dem "Rettungsmanöver" allein ertranken 88 Menschen vor der Insel Teneriffa. Der Anwalt Plácido Alonso Peña, der einen Großteil der Überlebenden vertritt, hat Anzeigen gegen die Kapitän und Besatzung der beiden am Vorgang beteiligten Schiffen wegen leichtfertiger Tötung in 88 Fällen gestellt.

Trotz allem setzt die EU immer weiter auf Abschottung, wie sich deutlich daran zeigt, dass das Budget für Frontex für 2008 nun auf 70 Millionen Euro verdoppelt wurde. Allein 12 Millionen davon gehen in den Hera - Einsatz vor Westafrika. Versprochen werden dafür noch "effizientere Einsätze". Ohnehin werdern die Einsätze von Frontex immer weiter ausgeweitet.

Was konkrete Hilfen für Afrika angeht, zeigt man sich deutlich zurückhaltender. Mehr als schöne Worte kamen beim EU-Afrika Gipfel in Lissabon kürzlich nicht heraus, was die Migrationfrage anging. Die Afrikanische Union (AU) hatte mehr freien Zugang für Arbeitskräfte gefordert, um den Blutzoll auf den Meeren zu senken. Doch die EU war eher an einer Migration a la Carte interessiert. Nach dem, was als "historisches Abkommen" bezeichnet wurde, soll sich AU bemühen, die Flüchtlinge und Auswanderer schon im Herkunftsland aufzuhalten. Sie soll auch dafür sorgen, dass die Abschiebungen reibungsloser ablaufen. Erneut wurde beschlossen, dass die wirtschaftlichen Chancen, vor allem für junge Leute, verbessern werden sollen. Genauso unkonkret hieß es, die EU wolle bei der wirtschaftlichen Entwicklung helfen und wolle keine hochqualifizierten Einwanderer, wie Ärzte, aus den Entwicklungsländern abwerben.

Erfolgreich haben sich die AU-Länger gegen die Liberalisierung ihrer Märkte gewehrt. Der senegalesische Präsident Abdoulaye Wade hielt die Forderungen für "irreal, in 15 Jahren von einem freien Handel auszugehen". Denn in Afrika wird befürchtet, dass hoch subventionierte europäische Agrarprodukte, die Märkte überschwemmen. Das führt zu noch mehr Verarmung, Arbeitslosigkeit und Auswanderung. Die EU konnte auch mit viel Druck die afrikanischen Staaten nicht davon überzeugen, die so genannten "Partnerschaftsabkommen" (EPA) zu unterzeichnen, welche die nun auslaufenden Handelsverträge ersetzen sollen. Die Welthandelsorganisation (WTO) sieht darin eine Wettbewerbsverzerrung. Afrikanische Länder prangerten an, Europa versuche mit bilateralen Verhandlungen die afrikanischen Länder gegeneinander auszuspielen. Wer nicht unterzeichne, dem drohen fortan hohe Zollschranken für seine Produkte in Europa. Derlei Vorgehen sei alles andere als eine "Partnerschaft" und der "Neuanfang" in den Beziehungen, wird kritisiert

© Ralf Streck, Donostia den 28.12.2007
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Ergänzungen

Grundlegendes

A.N. 28.12.2007 - 21:49
Warum flüchten die Menschen überhaupt aus ihrer Heimat? Weil sie in Ihrem eigenen Land für sich oder Ihre Familie keine Zukunft sehen. Dies liegt u.a begründet in der perversen Subventionspolitik der EU die durch Schutzzölle Produkten aus Afrika den Zugang zum Europäischen Markt verwehrt und gleichartige Produkte innehalb Europas durch Steuergelder der Menschen die hier leben verkaufbar macht. Alledings werden sie ja für den Bürger dadurch faktisch nicht günstiger, sondern halt auf Umwegen durch diese bezahlt. Davon haben weder die Menschen in Afrika etwas, noch die Menschen in Auropa! KRANK!

Wird durch politischen Druck auf die Regierungen in Afrika, westlichen Unternehmen der Zugang zu günstigen Rohstoffen ermöglicht. So kommt der Reichtum an Bodenschätzen nicht den Einwohnern zu gute (Bildungseinrichtungen, Infrastruktur, Wirtschaftsförderung u.v.m.), sondern nur den TNCs (Transnationale Konzerne) die dadurch wiederum in den westliche Ländern den großen Reibach machen. Auch davon haben weder die Menschen in Afrika etwas, noch die Menschen in Europa. KRANK!

Aus dieden beiden Gründen ist Afrika insgesamt ein breitflächiger Zugang zu Devisen verwehrt und es wird damit seit Jahrzehnten die selbstständigkeit Afrikas unterdrückt.

Die neuste Perversität gegen Migranten aus Afrika ist ein Video, dass hier in einem Artikel der Welt erwähnt wird: Artikel der Welt Einen Menschen der zuhause den Hungertot fürchtet wird sich auch davon nicht abschrecken lassen, und die Menschen in Europa sind die dummen die das auch noch von Ihren Steuern zahlen dürfen! KRANK!

Willkommen in der neuen Grenzsituation

i 29.12.2007 - 12:42
Feature auf at.indy:
 https://at.indymedia.org/node/9018

Video?

Danek C. 29.12.2007 - 15:31
Ist es möglich dieses Europäisch/Schweizerische Video irgendwo anzuschaun oder runterzuladen?
Danke.

Video der IMO

Leser 29.12.2007 - 21:14

Artikel und Video auf Englisch aus Calais

Moi 30.12.2007 - 23:35

B: Suizidversuch im Abschiebungsgewahrsam

Ergänzer 30.12.2007 - 23:41
Eingabe: 30.12.2007 - 20:20 Uhr
Suizidversuch im Abschiebungsgewahrsam
Berlin-Treptow-Köpenick
# 3816

Mit einer um den Hals gelegten Schlinge versuchte ein Insasse des Abschiebungsgewahrsams in Grünau sich heute Nachmittag das Leben zu nehmen. Gegen 16 Uhr 05 bemerkten Polizeiangestellte den an einem Fenster hängenden 28-Jährigen, durchschnitten die Schlinge und alarmierten sofort weitere Kollegen und die Feuerwehr. Dem diensthabenden Polizei-Rettungssanitäter gelang die Reanimation des Mannes, die Feuerwehr brachte ihn anschließend in ein Krankenhaus. Erst am vergangenen Freitag war der 28-Jährige in die Haftanstalt aufgenommen worden.

Seltsame Rechnung...

El Gordo 02.01.2008 - 19:43
...bei weniger Flüchtlingen von mehr Toten auszugehen.
Die Zahl der Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen nach Europa gehen hat in den letzten Jahren drastisch abgenommen. Das mag zu einem gewissen Grad auch an der Grenzsituation in Nordafrika/Südeuropa liegen, zum überwiegenden Teil jedoch an der der geänderten wirtschaftlichen Lage in der EU. Die Möglichkeiten hier illegal oder gar legal einen Job als Flüchtling zu bekommen ist sehr gering. Für einen Stundenlohn von 2 - 3 Euro, und soviel verdienen viele Ausgebildete hier, lohnt sich eine Flucht kaum, da diese in der Regel mehrere tausend Dollar kostet.
Menschen wiederrum, die aus Verfolgungsgründen fliehen suchen ihr Heil meist in benachbarten Staaten. Zum einen ist hier die soziale, sprachliche und religöse Sitution vergleichbar mit dem Heimatland. Zum anderen sind politische Flüchtlinge meist bestrebt schnellstmöglich in die Heimat zurückzukehren, sollte sich die Lage dort wieder stabilisieren/bessern.
Ich will das Problem ja nicht kleinreden, denn es ist eines. Aber wer Behauptungen aufstellt, sollte diese schon irgendwie begründen können!

Frontex in Kontext

kontexterIn 07.01.2008 - 17:57

FRONTEX selbst wurde zwar durch ein „EU-Gesetz“ ins Leben gerufen, allerdings als autonome Agentur, damit sie selbst möglichst wenig rechtlichen Bindungen und parlamentarischer
Kontrolle unterliegt. Dass FRONTEX seine Tätigkeit vor allem auch auf dem Meer und in fremden Küstengewässern entfaltet, passt hierzu nur allzu gut. Denn auch dort, wie hinsichtlich der Agentur selbst, sind die Kompetenzen und die rechtlichen Verantwortlichkeiten unklar. Allerdings agiert FRONTEX auch auf Flughäfen, z.B. bei einer
umfangreichen Kontrollaktion im Februar 2007 an den Flughäfen Frankfurt, Madrid, Barcelona, Lissabon, Paris, Amsterdam, Mailand und Rom. FRONTEX hat eine „starke Migrationsbewegungen auf dem Luftweg aus Südamerika“ ausgemacht und kontrollierte deshalb alle nicht deutsch
aussehenden Insassen von Flügen aus Südamerika. Ich selbst bin bei einem Rückflüg aus Caracas (Venezuela) Zeuge dieser Kontrollaktion geworden. Der Hessische Rundfunk schreibt dazu: „Die EU-Beamten tragen die Uniformen ihres Landes, haben aber an ihrem Einsatzort durchaus exekutive Befugnisse. So kann zum Beispiel ein Grenzer aus Portugal, der in Frankfurt eingesetzt ist, dort Passagiere festhalten und befragen.“ Ein völlig neue Entwicklung von Polizeibefugnissen.

Im „neuen“ Reformvertrag spielt das Thema Migrationskontrolle eine sehr wichtige Rolle. Durch den Reformvertrag würde die bisherige dritte Säule der Europäischen Union (EU) „PJZS“ zur Gemeinschaftsaufgabe. Mit PJZS ist die „Polizeiliche und justizielle Zusammenarbeit
in Strafsachen“ gemeint. Darunter fallen bisher „Drogenund Waffenhandel, Menschenhandel, Terrorismus, Straftaten gegenüber Kindern, Organisiertes Verbrechen, Bestechung, Bestechlichkeit sowie Betrug.“ Mit dem neuen Reformvertrag würde durch den Artikel 69 auch die Migrationspolitik Gemeinschaftsaufgabe der EU. Im neuen Paragraphen 69 des Reformvertrages heißt es: „Die Union entwickelt eine Politik, mit der (a) sichergestellt werden soll, dass Personen unabhängig von ihrer Staatsangehörigkeit beim
Überschreiten der Binnengrenzen nicht kontrolliert werden;
(b) die Personenkontrolle und die wirksame Überwachung des
Grenzübertritts an den Außengrenzen sichergestellt werden
soll; (c) schrittweise ein integriertes Grenzschutzsystem an
den Außengrenzen eingeführt werden soll.“

Quelle:  http://www.imi-online.de/2008.php3?id=1680

Somalier auf Flucht ertrunken

http://www.zisch.ch 21.01.2008 - 22:50
Mindestens 82 afrikanische Flüchtlinge sind vor der Küste des Jemen ertrunken. Wie die Behörden in Sanaa mitteilten, war das Flüchtlingsboot am Freitagabend im Golf von Aden nur wenige Kilometer vor der Küste in schwerer See gekentert.

Etwa 28 der vorwiegend aus Somalia stammenden Flüchtlinge würden noch vermisst. Fischer hätten nach dem Unglück 30 Menschen retten können. Bis Sonntag wurden 82 Tote aus dem Wasser geborgen oder an die Strände gespült. Nach Angaben von Überlebenden befanden sich 140 Menschen an Bord des hölzernen Schiffes.

Bei der Überfahrt von Afrika auf die arabische Halbinsel sterben im Golf von Aden jedes Jahr Hunderte von Flüchtlingen. Nach Angaben der Vereinten Nationen kamen allein im vergangenen Jahr mehr als 1400 Menschen bei Fluchtversuchen mit Booten ums Leben.

84 Bootsflüchtlinge erreichen Inseln

http://www.islacanaria.net 21.01.2008 - 22:52
Kanaren: 84 Bootsflüchtlinge erreichen Gran Canaria und Lanzarote

Kanarische Inseln: Zwei Flüchtlingsboote mit insgesamt 84 afrikanischen Immigranten erreichen Lanzarote und Gran Canaria. Fünf Bootsinsassen mussten mit schweren gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Gran Canaria, Provinz Las Palmas: Der Traum von einem Leben in Europa endet für 84 Flüchtlinge aus Marokko, Mali, dem Senegal und der Elfenbeinküste vorerst in einem Auffanglager für illegale Einwanderer. Zwei Flüchtlingsboote erreichten am Morgen des heutigen Dienstags die Inseln Gran Canaria und Lanzarote, das erste der beiden Boote wurde im Morgengrauen von einem Patroullienboot der Guardia Civil vor der Küste der Ferieninsel Gran Canaria aufgebracht und in den Hafen von Arguineguín (Gemeindegebiet Mogan) geschleppt. An Bord dieses Cayucos (mauretanisches Fischerboot) befanden sich 78 Flüchtlinge, darunter mindestens 3 Minderjährige…

Im Hafengebiet warteten bei der Ankunft der Bootsflüchtlinge bereits Mitarbeiter des Cruz Roja (Rotes Kreuz), um die Afrikaner mit trockener Kleidung, Trinkwasser und etwas Eßbarem zu versorgen. Für fünf erwachsene Männer reichte diese Art von Erstversorgung jedoch nicht aus, sie mussten mit dem Rettungswagen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden.

Einige Stunden später brachte die Seerettung vor der Küste der Vulkaninsel Lanzarote ein weiteres Flüchtlingsboot auf. Diesmal handelte es sich um ein Holzboot vom Typ Patera. An Bord befanden sich 6 Marokkaner, die mit dem Patroullienboot 'Salvamar Atlántico' in den Hafen Naos, nach Arrecife gebracht wurden.

Cayuco mit drei Toten

http://www.islacanaria.net 21.01.2008 - 22:54
Kanaren: Cayuco mit drei Toten an Bord auf Teneriffa angekommen

Flüchtlingsboot mit 85 Afrikanern an Bord erreicht die Kanaren Insel - Mindestens drei Menschen an Bord waren tot - Ein Kleinkind unter den Flüchtlingen auf den Kanaren -

Spanien/Kanarische Inseln - Teneriffa: Ein Cayuco mit 85 afrikanischen Flüchtlingen ist in der Nacht auf der Kanaren Insel angekommen. auf den Kanarischen Inseln angekommen. Gegen 07.15 Uhr am heutigen morgen wurde das Cayuco von einem Patroullienboot der Seerettung, sowie der Guardia Civil (Río Palma) in den Hafen von Los Cristianos geschleppt. Die meisten der Immigranten hatten die Reise über den Atlantik den Umständen entsprechend gut überstanden. 15 Immigranten mussten zur ärztlichen Behandlung in das Centro Salud gebracht werden. Drei der Flüchtlinge haben die Überfahrt nicht überlebt.

Kanaren / Teneriffa: Auch bei der aktuellen Ankunft dieses Flüchtlingsbootes befanden sich wieder minderjährige Immigranten an Bord. Ein Kleinkind im Alter von 2 Jahren hat die lange Reise über den Atlantik gut überstanden. Mindestens 9 Bootsinsassen haben das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet. Unter den Flüchtlingen befanden sich sechs Frauen.

08. Januar 2008

http://www.islacanaria.net 21.01.2008 - 22:55
Kanaren - 57 Flüchtlinge auf Teneriffa angekommen

Kanaren - Teneriffa: Los Cristianos, in der vergangenen Woche sind fast 400 illegale Einwanderer auf den Kanarischen Inseln angekommen. Am gestrigen Montag ist auf Teneriffa ein Cayuco mit 57 afrikanischen Flüchtlingen im Hafen von Los Cristianos angekommen. Mit einem Patroullienboot der Seerettung, sowie der Guardia Civil (Río Palma) wurde das Cayuco in den Hafen von Los Cristianos geschleppt. Die meisten der Immigranten hatten die Reise über den Atlantik den Umständen entsprechend gut überstanden, 1 Mann musste zur weiteren Behandlung ins Centro de Salud nach El Mojón gebracht werden.

Erste Bootsflüchtlinge 2008 in Neujahrsnacht

http://www.islacanaria.net 21.01.2008 - 22:58
Die ersten Bootsflüchtlinge im Jahr 2008 erreichten in der Neujahrsnacht die Ferieninsel Teneriffa. Wenige Stunden später kam das zweite Flüchtlingsboot des neuen Jahres auf der Vulkaninsel Lanzarote an.

Das Jahr 2008 war gerade einmal 3,5 Stunden alt, als ein Patroullienboot der Seerettung (Salvamento Marítimo) das offiziell erste Cayuco des Jahres in den Hafen von Los Cristianos schleppte. Das Flüchtlingsboot war zuvor rund 15 Seemeilen vor der Küste der Ferieninsel vom Radar des mobilen S.I.V.E.-Systems entdeckt worden. Um 03:30 erreichte das Patroullienboot mit dem Cayuco im Schlepp den Hafen von Los Cristianos. An Bord des Flüchtlingsbootes befanden sich insgesamt 68 afrikanische Immigranten, die all ihre Hoffnung auf ein Leben im 'goldenen Europa' gesetzt haben. Doch die Realität sieht anders aus- Nach der Erstversorgung durch das Cruz Roja (spanisches Rotes Kreuz) werden die Afrikaner von der Policia Nacional erkennungsdienstlich behandelt und dann in Übergangsheimen untergebracht, bis sie dann letztlich wieder in ihre jeweiligen Heimat- bzw. Herkunftsländer abgeschoben werden . . .

Nur wenige Stunden später, genauer gesagt um 09:00 morgens am heutigen Neujahrstag, erreichte auch die erste Patera die Kanarischen Inseln. Im Hafen von Arrecive auf der Kanaren Insel Lanzarote legte ein Patroullienboot der Guardia Civil mit einer Patera im Schlepp an. Das kleine Holzboot mit insgesamt 28 Menschen aus Nordafrika an Bord war von der marokkanischen Küste aus in Richtung Kanaren gestartet und wenige Seemeilen vor der Küste vom Radar der Guardia Civil entdeckt worden.

Neuer Suizidversuch im Abschiebungsgewahrsam

Berlina 24.01.2008 - 15:31
Eingabe: 24.01.2008 - 10:15 Uhr
Suizidversuch im Abschiebungsgewahrsam
Treptow-Köpenick
# 0244

Ein Insasse des Abschiebungsgewahrsam in Köpenick hat gestern Abend versucht, sich das Leben zu nehmen. Der 19-jährige Iraner wollte sich gegen 21 Uhr 30 in einem Waschraum der Einrichtung an der Grünauer Straße erhängen. Das Wachpersonal bemerkte sofort den Vorfall, griff ein und verhinderte Schlimmeres. Der Mann kam zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Zwischenzeitlich ist er wieder im Gewahrsam.

Broschüre

Nickname 29.01.2008 - 00:58
Die Europäische Grenzschutzagentur FRONTEX – die Polizei- und Militäreinsätze an den Innen- und Außengrenzen der EU – sind Bestandteil einer Gesamtstrategie des Krieges der Reichen gegen die Armen. De Bewohner des “Planet of Slums” werden in Europa illegalisiert und entrechtet und sie sollen weltweit unter militärische Kontrolle gestellt werden.

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