Da hat es schon den Richtigen getroffen...
Am Sonntag den 11. November 2007 erschoss ein Streifenpolizist aus -
laut etablierten Medien - bisher ungeklärten Gründen einen italienischen Fußballfan
im Kontext einer Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Fangruppen.
Nachdem sich die Nachricht vom Tod des Lazio Rom Anhängers wie ein Lauffeuer verbreitete
verbrüderten sich italienweit Hooligans und Ultras und griffen gemeinsam Polizeibeamte, Polizeifahrzeuge und schließlich mehrere Polizeistationen sowie den Sitz des Nationalen Olympischen Komitees Italiens an.
Die Stellungnahme des Todesschützen ließ nicht lange auf sich warten, dieser bedauere den Vorfall zutiefst, denn er habe damit 2 Familien zerstört (seine und die des Opfers). Die windige Theorie zum Tathergang, nach welcher der Schütze zuerst nur einen Warnschuss in die Luft abgab, um die Schlägerei aufzulösen und danach, um wenigstens ein Kfz-Kennzeichen zu haben, einen kurzen Sprint hinlegte bei dem sich zufällig ein Schuss löste, der genau in die Heckscheibe des Wagens und in den Nacken von Gabriele Sandri traf, möchte ich hier nicht weiter auseinandernehmen. Bereits im Laufe des Montags ging eine Zeugenaussage durch die Medien, die von einem gezielten Schuß spricht.
In der ach so kritischen alternativen Szene meldeten sich sofort mediengeschulte Kenner der Materie zu Wort und erkannten schnell, dass es sich bei einem Lazio-Anhänger wohl um einen Nazi handeln muss. Thema abgeschlossen: Nazi erschossen - wen interessierts. Keine Solidarität mit Faschisten, die Riots sind für'n Arsch und sowieso.
Nachdem kurz Stimmen laut wurden, es gäbe nicht nur Faschisten im Fanblock und bei den sich solidarisierenden Ultras wären wohl auch etliche Antifaschisten am Ausrasten kam flux der Beweis von der Myspace-Seite von Gabriele: ein Foto aus dem Album mit irgendeinem Typen der einen Hitlergruß in die Kamera zeigt. Fazit für viele: doch Nazi, doch den richtigen getroffen.
Ich möchte das hier nochmal kurz auf den Punkt bringen: über ein Foto auf einer Myspace-Seite wird über das Recht eines Menschen zu leben entschieden. Auf parallele Denkweisen brauche ich hier sicher nicht extra zu verweisen, aber erstmal herzlichen Glückwunsch dazu.
Mir jedenfalls wird bei den Vorkommnissen und deren Bewertung in großen Teilen der linken Szene schlecht.
Ein Konstrukt:
Seit Jahren werden Terrorgesetze, auch in Italien, verschärft. Ausschließlich zur Abwehr
von Terroristen. Eine ziemlich unbeliebte Randgruppe der Gesellschaft: Neonazis, Neofaschisten, Straßenschläger und Randalierer in einem Topf ist seit Monaten in den Schlagzeilen und ständig wird die Frage nach Lösungen gestellt.
Plötzlich eine absolute Provokation: irgendein Idiot von Streifenpolizist feuert einen tödlichen Schuß auf einen der Unbeliebten ab. Tragischer Zwischenfall, Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung. Ein Bauernopfer.
Viel besser aber: die Szene der gehassten Randalierer reagiert. Wie erwartet. Geschlossen gegen die Staatsmacht. Ein mächtiger Schlag mit gewaltigem internationalem Medienecho.
Festgenommene werden des Terrorismus angeklagt. Auf einmal hat man als Gewalttäter Sport nicht mehr mit Verfahren wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu rechnen, nein, man geht vielleicht als Terrorist für 20 und mehr Jahre in den Bau.
Welch Glücksfall für das verendete Latein des Sicherheitsapparates.
Und wie gut dass keiner Lust hat sich mit randalierendem Naziabschaum zu solidarisieren.
Bis zum nächsten mal, wenn wir dran sind.
Gabriele Sandri wurde nicht erschossen, weil er vielleicht ein Faschist war.
Gabriele Sandri hätte jeder von uns sein können.
Die sich solidarisierenden Ultras werden nicht als Terroristen bezeichnet und womöglich verurteilt, weil sie Faschisten sind. Es hätte jeden von uns treffen können.
laut etablierten Medien - bisher ungeklärten Gründen einen italienischen Fußballfan
im Kontext einer Auseinandersetzung zwischen verfeindeten Fangruppen.
Nachdem sich die Nachricht vom Tod des Lazio Rom Anhängers wie ein Lauffeuer verbreitete
verbrüderten sich italienweit Hooligans und Ultras und griffen gemeinsam Polizeibeamte, Polizeifahrzeuge und schließlich mehrere Polizeistationen sowie den Sitz des Nationalen Olympischen Komitees Italiens an.
Die Stellungnahme des Todesschützen ließ nicht lange auf sich warten, dieser bedauere den Vorfall zutiefst, denn er habe damit 2 Familien zerstört (seine und die des Opfers). Die windige Theorie zum Tathergang, nach welcher der Schütze zuerst nur einen Warnschuss in die Luft abgab, um die Schlägerei aufzulösen und danach, um wenigstens ein Kfz-Kennzeichen zu haben, einen kurzen Sprint hinlegte bei dem sich zufällig ein Schuss löste, der genau in die Heckscheibe des Wagens und in den Nacken von Gabriele Sandri traf, möchte ich hier nicht weiter auseinandernehmen. Bereits im Laufe des Montags ging eine Zeugenaussage durch die Medien, die von einem gezielten Schuß spricht.
In der ach so kritischen alternativen Szene meldeten sich sofort mediengeschulte Kenner der Materie zu Wort und erkannten schnell, dass es sich bei einem Lazio-Anhänger wohl um einen Nazi handeln muss. Thema abgeschlossen: Nazi erschossen - wen interessierts. Keine Solidarität mit Faschisten, die Riots sind für'n Arsch und sowieso.
Nachdem kurz Stimmen laut wurden, es gäbe nicht nur Faschisten im Fanblock und bei den sich solidarisierenden Ultras wären wohl auch etliche Antifaschisten am Ausrasten kam flux der Beweis von der Myspace-Seite von Gabriele: ein Foto aus dem Album mit irgendeinem Typen der einen Hitlergruß in die Kamera zeigt. Fazit für viele: doch Nazi, doch den richtigen getroffen.
Ich möchte das hier nochmal kurz auf den Punkt bringen: über ein Foto auf einer Myspace-Seite wird über das Recht eines Menschen zu leben entschieden. Auf parallele Denkweisen brauche ich hier sicher nicht extra zu verweisen, aber erstmal herzlichen Glückwunsch dazu.
Mir jedenfalls wird bei den Vorkommnissen und deren Bewertung in großen Teilen der linken Szene schlecht.
Ein Konstrukt:
Seit Jahren werden Terrorgesetze, auch in Italien, verschärft. Ausschließlich zur Abwehr
von Terroristen. Eine ziemlich unbeliebte Randgruppe der Gesellschaft: Neonazis, Neofaschisten, Straßenschläger und Randalierer in einem Topf ist seit Monaten in den Schlagzeilen und ständig wird die Frage nach Lösungen gestellt.
Plötzlich eine absolute Provokation: irgendein Idiot von Streifenpolizist feuert einen tödlichen Schuß auf einen der Unbeliebten ab. Tragischer Zwischenfall, Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung. Ein Bauernopfer.
Viel besser aber: die Szene der gehassten Randalierer reagiert. Wie erwartet. Geschlossen gegen die Staatsmacht. Ein mächtiger Schlag mit gewaltigem internationalem Medienecho.
Festgenommene werden des Terrorismus angeklagt. Auf einmal hat man als Gewalttäter Sport nicht mehr mit Verfahren wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu rechnen, nein, man geht vielleicht als Terrorist für 20 und mehr Jahre in den Bau.
Welch Glücksfall für das verendete Latein des Sicherheitsapparates.
Und wie gut dass keiner Lust hat sich mit randalierendem Naziabschaum zu solidarisieren.
Bis zum nächsten mal, wenn wir dran sind.
Gabriele Sandri wurde nicht erschossen, weil er vielleicht ein Faschist war.
Gabriele Sandri hätte jeder von uns sein können.
Die sich solidarisierenden Ultras werden nicht als Terroristen bezeichnet und womöglich verurteilt, weil sie Faschisten sind. Es hätte jeden von uns treffen können.
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(Moderationskriterien von Indymedia Deutschland)
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Ergänzungen
Entpolitisiert
Berichterstattung
... uns einfach nur angewidert abwenden. Und es ist wieder einmal so weit. Am Sonntag wurde ein Tifoso des italienischen Fußballclubs Lazio Rom von einem Polizisten erschossen. Ob versehentlich durch einen "Schuss, der sich zufällig gelöst hat" oder nicht sei dahingestellt, die Ermittlungen laufen noch, ein Urteil wollen und können wir uns nicht erlauben. Gabriele Sandri ist tot, unnötig tot. Wir sollten ihm gedenken, der irgendwo einer von uns war, denn er begeisterte sich für den selben Sport wie wir, den Fußball.
Doch unsere Anteilnahme, unsere Trauer, unser Schockzustand wird wieder einmal gestört von boulevardesken Auswüchsen der Medienberichterstattung. Denn weil Ultras in Italien auf die überzogene Aktion des italienischen Polizisten mit wütenden Protesten und Gewalt reagieren, weil sie - in zugegebenermaßen extremer Art und Weise - ihrer Wut und Trauer Ausdruck verleihen, steht der Boulevard Kopf. Und so schreibt zum Beispiel auch die Hamburger Morgenpost einen dermaßen zusammenkonstruierten Müll, dass man am liebsten dem verantwortlichen Redakteur vor die Füße kotzen möchte und dem Chefredakteur, der diese Hirnwichse auch noch abdrucken lässt, erst recht! Anstatt den gesunden Menschenverstand einzusetzen plappert man die Terrorismustheorien der italienischen Justiz nach, die vom eigentlichen Skandal, der Tötung des Tifoso abzulenken versucht und in dümmlich aktionistischer Weise hunderttausende an den Krawallen nicht beteiligte Menschen mit einem Reiseverbot belegt. Da wird der Fall Filippo Raciti herangezogen und von einem Stein mit einem Sprengsatz fabuliert, der ihn getötet habe. Dabei scheint an der Mopo mal wieder vorbei gegangen zu sein, dass es immer wahrscheinlicher wird, dass der Carabiniere überfahren wurde und dies die Todesursache ist. Da werden Ultras als Bestien dargestellt, anstatt investigativ den Tod von Gabriele Sandri zu beleuchten oder zumindest diesen in den Mittelpunkt der Berichterstattung zu rücken.
Es ist mehr als beschämend, wie der Tod eines Menschen derart nebensächlich zu werden scheint, wenn man doch lieber mit der Schlagzeile "Fußballkrieg in Italien" aufmachen kann. Von Pietät und Fingerspitzengefühl keine Spur, seriöser Journalismus zeilenweit nicht in Sicht, wirkliche Aufklärung offenbar nicht gewollt. Es ist einfach nur würdelos.
Schämt euch!
Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen
was wissen wir schon
die frage nazi oder nicht kann ich nicht beantworten,aber ich weiß das die waffen bei den europäischen bullen immer lockerer sitzen da sie in 99% der fälle keine strafen zu erwarten haben.
und das sollte thema in den ergänzungen sein,darum ob es sich wirklich um einen nazi handelt wird sich die italienische linke kümmern.
traurig
naja
Die bürgerlich kapitalistische Gesellschaft ist voll von Herrschaft und Unterdrückung auch wenn sie sich inzwischen gewöhnlich nicht mehr durch Mord ausdrückt.
Das heißt aber nicht das jede Form von Widerstand gegen die Normalität progressiv ist.
Das entstehen einer Querfront ist gefährlich auch wenn es den Nazis im großen bisher nicht geglückt ist.
@nachdenker
Es steht wirklich schlecht um große Teile der deutschen Antifabewegung.
danke....
solidarität....
ist ja nicht so abwägig oder? wer schon fotos mit dem hitlergrusz in netz veröffentlicht...scheint damit ja keine probleme zu haben....das bullen schweine sind das ist hier jawohl bekannt, aber das läßt faschos nicht zu freunden oä werden nur weil sie unter repression leiden...
und: ja! es hätte jeden treffen können...in dem fall nicht solidarität mit dem opfer sondern den polizeistaat angreifen der diese "mörder in grün" auf die strasse läßt.
Solidarität mit dem Opfer?
Aber um Solidarität mit dem Opfer geht es hier überhaupt nicht. Es ist tot! Es geht darum die herrschenden Zustände zu kritisieren und die Polizeigewalt und mediale Hetze gegen alle Ultrà in Italien.
Wenn der Großteil der Antifas in Deutschland wirklich so eindimensional denkt, wie es die Komentare bei Indymedia langsam glauben machen, dann werde ich mich wohl in Zukunft besser von den politischen Aktionen fern halten und nur noch zum Fussball gehen. Sie ist echt megafrustrierend diese umgreifende Dummheit unter den Politfreaks.
erschossener Jugendlicher
Selbst gegen die Mafia-Banden in Süd-Italien wurden die Anti-Terror-Gesetze nicht benutzt - gegen die Bevölkerung schon.
Gedenken an Gabriele Sandri
against all Cops
stop police madness
We're Footballfans not Criminals
A.C.A.B.
ULTRAS LIBERI
ONORE GABRIELE SANDRI
nazi?
so ein quatsch - es wird doch nicht über sein "recht" zu leben entschieden, sondern darüber, wie mensch sich dazu verhällt. fest steht, das der club, dessen fan er war, nicht einfach nur ein paar recht anhänger hat, sondern der spielführer nach jedem tor den hitler-gruß zeigt. welcher linke wäre denn bitte fan von einem solchen club?
das gibt den bullen sicher nicht das recht ihn zu erschießen - auf KEINEN fall. aber ich werde mich nicht mit menschen solidarisieren, die kein problem mit nazis haben oder selber welche sind. dann könnt ich auch gegen ein verbot einer npd-demo solidarisch sein, wiel ich für die versammlungsfreiheit bin...
a.c.a.b. - fight nazis!
@antifa
imo hat das bekämpfen von leuten, die vorhaben andere auf der straße zu erschießen jedenfalls keine priorität vor der bekämpfung solcher, die es bereits tun, auch wenn es sich bei den opfern möglicherweise um zuerst genannte handelt. klar?