7 Jahre für span. Gewerkschafter gefordert

CGT-Valladolid 28.10.2007 08:59 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Im Jahr 2000 wurde Luis Marcos Rivera bei einer Solidaritätsdemonstration mit Streikenden, Opfer schwerer, polizeilicher Misshandlungen. Nun ist er selbst als "Täter" angeklagt und soll aufgrund von Falschaussagen der damaligen Polizisten für 7 Jahre ins Gefängnis... SOLIDARITÄT MIT LUIS MARCOS RIVERA !!!
Vom 06. bis 08. November 2007 wird am Provinzgericht Valladolid gegen das CGT-Gewerkschaftsmitglied Luis Marcos Rivera verhandelt werden. Er soll, laut deren Behauptung, gleich mehreren Polizeibeamten beachtliche Verletzungen zugefügt haben. Die Staatsanwaltschaft hat einen Strafantrag auf sieben Jahre Gefängnis gestellt und das fast 8 Jahre nach dem Geschehen, dessen tatsächlicher Verlauf, das ganze eindeutig als Farce entlarvt:

VORGESCHICHTE

Am 04. Januar 2000 war Luis Marcos Rivera, der von seinen GenossInnen Luisito genannt wird, zusammen mit anderen Gewerkschaftsmitgliedern der CGT aus ganz Spanien nach Madrid gefahren, um Solidarität zu demonstrieren: Ca. 700 ArbeiterInnen einer Zulieferfirma von Airtel in Alcobendas waren auf die Strasse gesetzt worden und gegen die Entlassungen in Hungerstreik getreten.

Der Streik verlief zunächst im Rahmen der "Normalität": Ein ansehnliches Polizeiaufgebot schütze die Interessen des Arbeitgebers; es gab Buhrufe für die wenigen StreikbrecherInnen und Applaus für die ArbeiterInnen, die sich den Protesten vor der Fabrik anschlossen.

Alles verlief derart gemässigt, dass die Demonstrierenden es wagten, vor beginn der letzten Schicht, um 16 Uhr, zum Essen zu gehen und vorrübergehend nur Sicherheitsposten abzustellen. Aber zu diesem Zeitpunkt wurde bereits die Eskalation vorbereitet:

Die Polizei von Ansuátegui, dem Zivilgouverneur* und freien, willkürlichen Polizeimitglied, ging in völlig unverhältnismässiger Weise gegen die zurückgebliebenen DemonstrantInnen vor. Die Beamten rüsteten ihre "Verteidigung" auf und stürmten in Verfolgung einiger der ProtestteilnehmerInnen die Strasse hinunter. Dort bekamen sie Luis Marcos Rivera zu fassen, den sie überrumpelten, zu Boden warfen und in Handschellen legten. Dann schlugen die Polizisten nacheinander auf den Wehrlosen ein. Damit nicht genug, wurde Rivera in einen Kerker gebracht, wo er derart weiter misshandewlt wurde, so dass sein ganzer Körper über und über mit Spuren und Malen bedeckt war.

Doch die böseste Überraschung sollte erst noch folgen. Um ihre Vergehen zu vertuschen, behaupteten die Polizeibeamten, Rivera habe sie attackiert und einigen von ihnen mehrere Verletzungen zugefügt.
Aber Luisito ist nicht Supermann; er hinkt und ist auf einem Auge blind. Es ist offensichtlich, dass er gerade weil er aufgrund dieser Beeinträchtigungen nicht schnell genug reagieren konnte, zum Opfer der Polizeigewalt geworden war. Er war die einzige Person, die bei dieser Operation geschlagen worden war. Es handelt sich hierbei um einen ganz besonders feigen Akt der Polizeikräfte.

Luisito ist sehr bekannt und hat viele Freunde, nicht nur bei der lokalen CGT von Valladolid und deren Föderation Reinigungswesen, sondern in ganz Spanien, denn er hat viele Male nicht nur seine Solidarität mit Einzelnen demonstriert, sondern mit allen, die der Meinung sind, dass diese Welt mit den Waffen der Verflichtung, Solidarität und Grossherzigkeit verändert werden muss.

Deshalb wird bei dem am 06. November beginnenden Prozess nicht nur er, sondern auch eine bestimmte Denkweise und eine tiefwurzelnde Idendität verurteilt.

( * Die Delegierten und Subdelegierten der Regierung führen sich noch immer wie Zivilgouverneure auf ).

CGT- Valladolid
 http://www.rojoynegro.info/2004/spip.php?article19512

DIE CGT HAT NUN EINE ANTI-REPRESSIONS,- UND SOLIDARITÄTSKAMPAGNE FÜR LUIS MARCOS RIVERA GESTARTET
CGT (für Kaos en la Red); 26. 10. 07
Die Generalkönförderation der ArbeiterInnen hat gestern bei einer Pressekonfernez ihre Kampagne gegen die Repression und der Solidarität für das Mitglied der CGT- Gewerkschaft Reinigungswesen Valladolid, Luis Marcos Rivera präsentiert.
Dabei untertrich die CGT, dass das Beispiel des Compañero Luis, einmal mehr die Art und Weise deutlich macht, mit der die forderungenstellenden Bewegungen, gleich ob gewerkschaftliche oder soziale, immer gewohnheitsmässiger unterdrückt werden. "Wir sind nicht gewillt, so die CGT, das mitzumachen. Die Konförderation wird alle ihr zu Verfügung stehenden Kräfte mobilisieren, denn es handelt sich hier unserem Empfinden nach, um eine grausame Angelegenheit".

Die Aktionen der Kampagne haben am 30. Oktober mit einer Demonstration in Valladolid begonnen; weitere koordinierte folgten in Sevilla, Valencia, Zaragoza, Málaga und Pamplona.
Am 07. November werden zudem Demonstrationen in Palma de Mallorca, Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria stattfinden.

Als Höhepunkt der Aktionen ist ebenfalls für den 07. November eine Konzentration von GenossInnen aus dem gesamten, spanischen Staat vor den Toren des Provinzgerichts in Madrid vorgesehen. Dabei wird Luisito Marcos Rivera um 8:30 in den Gerichtssaal begleitet und diese Begleitung bis zum Ende der Verhandlung aufrechterhalten werden.
 http://www.kaosenlared.net/noticia.php?id_noticia=43697

INTERNATIONALE SOLIDARITÄT

Der Sekretär für internationale Beziehungen der französischen Gewerkschaft CNT hat unter der Parole: "LUISITO WIRD NICHT INS GEFÄNGNIS GEHEN -INTERNATIONALE SOLIDARITÄT" für den 06. November zu einer Reihe von Konzentrationen und Aktionen aufgerufen. In mehreren französischen Städten werden Demonstrationen vor den verschiedenen Botschaften und Konsulaten des spanischen Staats stattfinden

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Ergänzungen