Griechenland: Statisten, Kapitalisten, Mörder

übers 01.09.2007 17:58 Themen: Globalisierung Weltweit Ökologie
Wenige Tage nach den letzten Feuerwellen fiehlen weitere Wälder Brandstiftern zum Opfer. Dem Land steht eine durchschlagende Wahl bevor und dadurch, dass die Regierung Waldgebiete für wirtschaftliche Aufträge frei gibt und somit ermöglicht, dass dort Baustellen entstehen, gibt es brilliante Bedingungen für privates Kapital und ihre Brandstifter, ganze Gebiete bis auf das letzte Blatt abzufackeln.

(Übersetzung von einem Artikel auf Indymedia Athen, 26.August)
Statisten, Kapitalisten, Mörder!

Wenige Tage nach den letzten Feuerwellen fiehlen weitere Wälder Brandstiftern zum Opfer. Dem Land steht eine durchschlagende Wahl bevor und dadurch, dass die Regierung Waldgebiete für wirtschaftliche Aufträge frei gibt und somit ermöglicht, dass dort Baustellen entstehen, gibt es brilliante Bedingungen für privates Kapital und ihre Brandstifter, ganze Gebiete bis auf das letzte Blatt abzufackeln.

Dieser Wahnsinn, Wälder niederzubrennen hat bereits 53 Tote, zahlreiche Verletzte und Vermisste und Obdachlose hinterlassen; allein im Westen Griechenlands, auf der Peloponnes, wurden hunderttausende Äcker verbrannt. In den Präfekturen von Ilia, Arkadia und Messinia stehen noch immer Gebiete in Flammen. Im Moment gibt es auch viele in den Präfekturen Korinthia, Lakonia und Evoia wütende Feuer.

Die bereits sehr raren und daher sehr teuren grünen Bereiche in Attika haben diese "unbeabsichtigten" Feuer nicht überlebt. (auch die Nachbarregionen Cholargos, Papagou und Galatsi nicht). Siehe das Satellitenbild der NASA von Griechenland.

Der gesamte Staatsapparat hat den wie auch immer präventive Waldschutz lange aufgeschoben wenn überhaupt in Erwägung gezogen. Im März hat Premierminister Karamanlis noch fälschlicherweise davon gesprochen, dass die Regierung sich darauf vorbereitet, sich im Sommer mit den Wäldern zu beschäftigen. Mit ihrern wissentlich kleinen Ressourcen begrenzen sie sich auf die Rolle eines Statisten - einfach nur das Unglück dokumentierend.

Während BürgerInnen bei lebendigem Leib im Schutt verbrennen, Menschen ohne Unterkunft zwischen den Feuerfronten sind, hat der Premierminister ein Treffen nach dem nächsten um zu schauen, wie das Verbrechen am günstigsten zu vertuschen ist, indem er nun himmelschreiende Szenarien entwirft, dass die antiautoritäre Bewegung (!) im Land das Desaster zu verantworten hätte.

Nun überrascht uns nichts mehr: Es ist letztendlich der gleiche Staatsapparat, der sich auf Kontrolle, Überwachung und Repression spezialisiert hat. Die Möglichkeit, in diesem eine Art politischen Anstand oder Bemühen zu finden klingt eher nach einer Science Fiction Geschichte als Realität...
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Ergänzungen

Ökologie eh kein Thema

Name 01.09.2007 - 20:35
In Athen wurde der Fluss zugeschüttet und bis auf 2 eingezäunte Parks gibts keinen einzigen Baum in der Stadt. Braucht da halt niemand. Was will man da schon mit Wäldern, wenn man zusammen mit der Baumafia viel Kohle machen kann, indem man diese in Bauland verwandelt? Griechenland 2015: eine einzige Betonwüste ohne ein einziges grünes Blatt.

Ökologie und radikale Linke in der BRD...

... ein Trauerspiel. 01.09.2007 - 22:45
Genauso wenig ist das Thema in der bundesrepublikanischen Linken/Linksradikalen angekommen. Während sich in vielen Ländern die radikale Linke um das Thema Klimawandel kümmert und emanzipatorisch besetzt, schmoren die Autonomen in der BRD im eigenen Saft und haben außer Anitfa und nen bisschen Sozialabbau oft nix anderes mehr im Blick... So auch dass Feedback vieler G8-Aktivisten von anderswo... Wo bleibt da die antinationale Solidarität die mit dem globalen Süden von Nöten wäre? Das war schonmal besser kann man da nur sagen.

Bleibt nur die Hoffnung auf Besserung...

es reicht langsam

frigga 02.09.2007 - 23:46
typisch pathetische mackerscheisse! warum gibt es eigentlich bei indymedia keine normalen
berichte ueber die situation in griechenland?

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