Oaxaca: Polizei pruegelt Lehrer ins Koma

Direkte Solidaritaet mit Chiapas 18.07.2007 19:24 Themen: Repression Soziale Kämpfe Weltweit
Es wird immer klarer, mit welcher Brutalitaet die Demonstration vom Montag auf dem Weg zum Fest (Guelaguetza popular) attackiert wurde. Die APPO liess verlautbaren, dass die Auseinandersetzungen von Militaers in Zivil provoziert wurden. In der Folge wurden mehrere Dutzend Personen verletzt, darunter auch zwei Menschenrechtler vom Komitee 25. November, beide noch im Spital. Doch am schlimmsten traf die Repression einen ehemaligen Lehrer, der mit geringen Ueberlebenschancen im Koma liegt. Dabei wurde er unverletzt verhaftet...
Unverletzt verhaftet, im Koma ins Spital eingeliefert
Wir dokumentieren hier die ungeheure Polizeibrutalitaet anhand von Bildern aus der Tageszeitung "Noticias de Oaxaca":

Emeterio Medina Cruz ist auf dem ersten Bild zu sehen, wie er unverletzt von zwei Gemeindepolizisten verhaftet wird und zum Polizeikordon gebracht wird.
Dort angelangt, ist auf dem zweiten Bild zu sehen, wie Emeterio geschlagen wird und auf den Boden faellt und sich mit beiden Haenden den Kopf haelt.
Auf dem dritten Bild oeffnen Polizisten die Metallabsperrung und schleppen Emeterio dahinter, waehrend sie weiter auf ihn einschlagen.

Erst Stunden spaeter wird er ins Spital eingeliefert (Bild 4), mit mehrfachem Schaedelbruch und inneren Verletzungen. Er wurde gestern Dienstag operiert, aber laut den Verwandten sind seine Ueberlebenschancen gering.

Link zu den Fotos Noticias de Oaxaca:
 http://oaxacaenpiedelucha.blogspot.com/2007/07/tomado-del-periodico-noticias.html
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Ergänzungen

Bullengewalt

gez. Mensch 18.07.2007 - 20:19
Wie die Bullen vorgingen kann hier man hier gut sehen.
 http://ch.indymedia.org/de/2007/07/51106.shtml

@ gez. Mensch

jemand 18.07.2007 - 21:33
Fotos sind bekannt. Wurden hier auf de.indy auch schon 3, 4 mal gepostet. Zuletzt hier:
 http://de.indymedia.org/2007/07/188202.shtml

Que puta ....

tierr@ 18.07.2007 - 23:26
Protestbriefvorlage und Adressen
unter (Ergänzung):
 http://de.indymedia.org/2007/07/188259.shtml

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Krass

Derderimmerdaist 18.07.2007 - 21:45
Mir wird richtig schlecht, wenn ich nur die Bilder sehe. Krass. Da kommen Erinnerungen an Genua hoch.. Ich habe das Glueck zu jung gewesen zu sein um da gewesen zu sein..

Schlimm sehr schlimm das es sowas noch kommt... uneingeschraenkte Staatsmacht, physisch ausgeuebt durch Bullen die auch noch Spass daran haben... Mir wird schlecht dabei und ein unbaendiger Hass steigt in mir auf... Trauer fuer alle die schon umgekommen sind und Mut und Staerke fuer alle die weiterkaempfen! Ueberall! Solidaritat

Gruss

Lehrer-Hools

. 19.07.2007 - 08:37
Mir wird eher schlecht, wenn ich die Liveleak-Videos dieser Lehrer-"Demos" sehe.

Busse anzuzünden und gegen Gebäude fahren zu lassen, Steine zu werfen, all das kann ich nicht als demokratischen Demo-Protest dieser Lehrer anerkennen.

Viva el pueblo de Oaxaca en resistencia

La Solidaridad 19.07.2007 - 11:32
Wenn in einem Bundesstaat, der ungefähr halb so groß ist wie Deutschland und insgesamt ungefähr 3,3 Millionen einwohner hat 1 millionen Menschen gemeinsam auf die Straße gehen, weil die Verhältnisse unerträg
lich sind und dann ein paar Tausend Politzisten und Militärs geschickt werden, ja dann ist für ein paar wahre herzens Doitsche natürlich klar auf wessen Seite man steht. Blut will der doitsche Spießer sehen!
Mut und Liebe den Kämpfenden! Und ja: Zündet Autos an! Besetzt wie schon im Jahr zuvor die Busse damit ihr alle umsonst fahren könnt, errichtet Barrikaden gegen euren koksenden machtlüsternden Gobernador Ulisez Ruiz Ortiz und seine Todesschwadronen. Jagt sie zur Hölle!

@lehrer- hools

pancho 19.07.2007 - 12:49
bei dem anblick von brennenden autos und beschädigten gebäuden wird dir eher schlecht als bei halbtotgeschlagenen menschen!? die lehrer haben vor menschenwürdige bedingungen zu erkämpfen. demokratisch nach deiner auffassung geht das in mexiko schon mal überhaupt nicht. der staat und seine schergen handeln undemokratisch.

Wut...Traurigkeit und wieder Wut

G 23.07.2007 - 11:12
Genauer betrachtet kämpfen in Oaxaca größtenteils auf der einen Seite zivile Friedensbereiter und auf der anderen Seite mit Waffen ausgerüstete Regime-Mitläufer und Söldner, die von den Zivilen durch Steuern bezahlt werden und von denen viele selber Familienväter sind. Die Letzteren sollten nach Hause gehen zu ihren Familien!!!

Dann sieht die Lage anders aus und die Oligarchen und ihre Mitläufer und Söldner können nur noch so schnell es geht ihre Siebensachen packen und um Asyl betteln. Töten braucht man diese sadistisch anmutenden Leute nicht, nein, aber festnehmen und von deren Positionen entfernen ist der weitere Schritt. Diese Menschen scheren sich einen Dreck um ein friedliches Miteinander und bräuchten meines Erachtens dringendst sozial-therapeutische Hilfen. Mag überheblich klingen und ich bin kein Arzt, aber die soziale Verwahrlosung ist so offensichtlich, dass bei denen eine starke Geistesstörung vorliegen muss. Und dann haben solche Leute auch noch Waffen in den Händen... Vielleicht helfen 10 Jahre in Tibet Kartoffeln anbauen? Aber Polemik beiseite.

Die Leute in Oaxaca sind wütend, teilweise rasend vor Wut und jede Sekunde der dortigen Lebenssituation ist für sie zum Kotzen. Dazu wird dann wiederholt einer von ihnen vorsätzlich totgeschlagen, Dutzende noch verletzt, ihr Folksfest vergewaltigt und so fort... Dann kommt die Trauer für eine Weile... dann wieder die grenzenlose Wut...

Respekt vor Eurem Mut und Eurer Ausdauer, Völker von Oaxaca. Ich mache weiter, meinen Teil beizutragen...
G