Berlin: Nachhilfe in Sachen Rechtsstaat

neonihilist alliance 11.07.2007 08:43 Themen: Antirassismus Repression
„Ein Andenken an Berlin hab’ ich ja“, sagte José Burgos dem Tagesspiegel und zeigte die Striemen seiner Handschellen. Der kolumbianische Politiker und sein Kollege Camilo Castro waren als Gäste der Konrad-Adenauer-Stiftung in Deutschland um "den deutschen Rechtsstaat kennen zu lernen". Dazu hatten sie vergangene Woche umfangreich Gelegenheit: im Polizeigewahrsam.
"So hätten wir uns das nie vorgestellt. Schockierend", sagte Burgos, persönlicher Sekretär des Innen- und Justizministers Kolumbiens, der Berliner Zeitung. Die beiden wollten ihren Einkauf im Saturn-Markt im Europa-Center mit einem 500-Euro-Schein bezahlen, den das Prüfgerät an der Kasse als Falschgeld anzeigte. Sofort wurden die Männer von zwei Sicherheitsangestellten des Marktes in einen Hinterraum geführt. "Es kamen zwei Polizistinnen in Uniform, noch zwei Männer und drei Frauen", sagte Burgos. Zwei Männer waren Polizisten in Zivil. "Wir mussten uns vor allen neun ausziehen. Eine Kamera filmte". Den Grund für diese Behandlung erfuhren die Männer nicht. "Man hat uns behandelt wie Dreck", berichtete Burgos, "Stirn gegen die Wand gedrückt, Beine gespreizt, nicht mit uns, sondern nur über uns geredet. Dann kamen wir in Einzelzellen, ich hatte wirklich Angst." Die Polizisten sprachen Deutsch und ein wenig Englisch mit Ihnen, was sie nicht verstanden. Sie bekamen keinen Übersetzer und durften niemanden anrufen - obwohl sie ihre Einladung der Stiftung zeigten. Burgos zeigte auch seinen Ministeriumsausweis aus Kolumbien, der die Polizisten nicht interessierte. Sie brachten beide in Handschellen in Gewahrsam. Bei der Prüfung durch das LKA stellte sich der Schein als echt heraus, woraufhin Burgos und Castro um 1 Uhr nachts entlassen wurden.Nach Ansicht von Polizeisprecher Bernhard Schodrowski sei "alles nach Sachlage in Ordnung" verlaufen. Die Berliner Polizei sehe keinen Anlass sich bei den Gästen zu entschuldigen.
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Ergänzungen

Bernhard Schodrowski ein Nazi?

F 11.07.2007 - 14:09
Die Polizei sieht kein Fehlverhalten: „Ausländer ohne festen Wohnsitz in Berlin, die mehrere 500-Euro–Scheine bei sich haben, da schrillen die Alarmglocken“, sagt ein Sprecher.
 http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz;art126,2333367

ergänzung

ich 11.07.2007 - 17:06
die beiden sind keine Diplomaten,also bitte nicht solchen "sozusagen" Blödsinn schreiben.

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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bullen — anzeigen

aslo — diese leute

nichts schade — FARC