Abtransport mit Feuerwehr-Wagen

protest 03.06.2007 13:55 Themen: G8 G8 Heiligendamm Globalisierung
Samstag, 02.06., Demo Rostock
Kurz vor 16:Uhr haben gab es einen sehr kleinen Tumult um ein Feuerwehr-Fahrzeug oberhalb des Hafens (Terrasse und Parkplatz), als eine Ärztin versuchte, einem Gefangenen zu helfen und andere Demoteilnehmende (etwa 10) gegen den Missbrauch des Feuerwehr-Wagens als Abtransportmittel von Gefangenen protestierten.
Gegen 15:50 sammelte sich eine kleine Gruppe von DemonstrantInnen auf dem Parkplatz in/neben der Grapengiesserstr um ein Feuerwehrfahrzeug. Eine Ärztin unterhielt sich aufgebracht mit Polizei und einem Journalisten der Ostseezeitung: wütend wiederholte sie mehrmals ihre Forderung, als Ärztin zu einem gefangenen Demoteilnehmer im inzwischen geschlossenen Feuerwehrwagen gelassen zu werden. Dies wurde ihr verweigert. Die (Berliner) Polizisten riegelten den Wagen in ihrer üblichen Taktik (mit dem Rücken zum Wagen im Halbkreis in Zweierreihen ab), weshalb vorbeigehende Demoteilnehmende eigentlich erst darauf aufmerksam wurden, dass in dem Feuerwehrwagen jemand festgehalten wurde. Die Ärztin erhielt die Dienstnummer des Verantwortlichen (24020015, Berlin) und gab dem Ostseezeitungsjournalisten genaue Angaben. Sie betonte, es handle sich hier eindeutig unterlassene Hilfeleistung. Ein zweiter Demonstrant, der sich ebenfalls im Wagen befunden hatte, wurde freigelassen, er konnte allerdings nichts zu dem zweiten Festgehaltenen sagen. Die Umstehenden gingen fälschlicherweise davon aus, dass sich die beiden Festgenommenen kannten und brachten deshalb den Namen des Gefangenen nicht mehr in Erfahrung. Kurz bevor der Wagen geschlossen wurde, machten wir Fotos des Festgenommenen, er sah ziemlich mitgenommen aus, weder die Umstehenden, noch die Ärztin konnten natürlich einschätzen, ob und wie stark er verletzt war. Der Feuerwehrwagen fuhr unbehelligt durch ankommende und weggehende DemonstranInnen ab, da natürlich niemand einen Feuerwehrwagen behindert.
Der Journalist der Ostseezeitung berichtete bislang nicht darüber.
Falls ihr dabei wart (die beiden Festgenommenen), oder etwas mehr wisst, bitte angeben, der Ermittlungsausschuss (Sprechstunde im Camp oder Gruppe bei euch vor Ort) braucht die Daten dringend.
Fotos folgen.
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Ergänzungen

feuerwehr

kaputt 03.06.2007 - 15:25
hinter den feuerwagen befand sich ein waserwerfer der polizei, der in die menge spritzte!
zuerst sah es so aus, als würden die feuerwagen selber ihre wasserkanonen gegen die demonstranten benutzen. wenn die feuerwehr sic so von der polizei instrumentalieseren lässt, ist es kein wunder, dass einige scheiben an ihren fahrzeugen kaputt gehen

scheibe an löschfahrzeug eingeworfen...

. 03.06.2007 - 16:30
angriffe auf die gesundheit von feuerwehrleuten, verabscheue ich. ebenso verurteile ich, steinwürfe auf "rettungsfahrzeuge". dennoch finde ich das verhalten der feuerwehr für fragwürdig.

die ausgangssituation: eine kreuzung, wird von schwarz vermummten besetzt. ihnen gegenüber stehen polizeikräfte, die zuvor die demo angriffen, zurück gedrängt wurden und sich auf auf die strasse oberhalb der kreuzung zurück gezogen haben.

zwei gewalttätige gruppen, polizei und schwarzer block stehen sich in zwei stellungen gegenüber und liefern sich scharmützel. die polizei rückt vor. polizei kehrt im einsetzenden steinhagel um. sie antwortet mit tränengas und versucht erneut vorzurücken, erneut erfolglos.

ein löschzug der feuerwehr drängt von hinten (!) in den schwarzen blocks hinein, während ihnen ein wasserwerfer (!) der polizei folgt. mit gesten und rufen versuchen die umstehenden, die feuerwehr abzuweisen. die LKWs der feuerwehr drängten weiter in die gruppe der schwarz vermummten.

in einer äusserst angespannten situation. verwundert es wirklich, dass eine seite es nicht hin nimmt, wenn sich ein zug von mehreren grossen lkws gefolgt von einem wasserwerfer IN ihre reihen drängt?

wieso wollte die feuerwehr das isoliert abbrennende fahzeug (von dem zu jenem zeitpunkt nichts mehr zu retten war) um jeden preis löschen? wieso wurde trotz rufen und gestikulieren weiter gedrängt, bis sie sich mitten auf der kreuzung befanden...

es es flogen kurzzeitig und vereinzelt(!) steine auf die fahrzeuge. dies wurde offenbar nicht von allen an der blockade beteiligten als legitim erachtet, denn viele empörten sich lautstark darüber, dass verletzungen der feuerwehrleute, die im gegensatz zu polizisten kaum/keine schutzkleidung tragen von einigen in kauf genommen wurde.

zumindest, bis die kolonne abdrehte. damit endeten auch die steinwürfe...

frag mich, was sich einige black-block aktivisten dabei gedacht haben, fahrzeuge mit kaum geschützten menschen mit steinen anzugreifen. (wobei glücklicher weise nur scheibe zu bruch ging)

ebenso frage ich mich, was die leiter bei der feuerwehr sich dabei gedacht haben. 1 und 1 zusammen zählen, dass solche ein vorgehen, selbst ohne den wasserwerfer, den sie im schlepptau hatten, eine prvokation an den black block und eine gefährdung der eigenen leute darstellt...

grosse scheisse das alles.

fotos zum konkreten fall

protest 05.06.2007 - 16:24
hier sind die versprochenen fotos...

Feuerwehr hilft!

Feuerwehrmann 07.06.2007 - 14:46
Hallo,
ich bin selber Mitglied einer Feuerwehr. Und leider hat es mich ein wenig betrübt, wie die Kollegen in Rostock angegriffen wurden. Sicherlich kann man Feuerwehr als Teil der stattlichen Gewalt sehen. Aber in der Regel sind alle so idealistisch, dass sie jedem, von ganz links über Oma Meier´s Katze im Baum bis ganz rechts (ist nun einmal so) gleichwertig helfen.

Der im Text beschrieben "Feuerwehr-Wagen" dürfte vermutlich dieser sein:
 http://www.hro-feuerwache2.de/rtw.htm
Passt optisch und von der Farbe. Es handelt sich um einen Rettungstransportwagen (RTW) der Berufsfeuerwehr Rostock. Das heißt, dass die Menschen die sich dort drin befanden, sicherlich von Mitgliedern der Rostocker Berufsfeuerwehr behandelt wurden. Aus der Erfahrung, dass die eigenen Fahrzeug (aus welchen Gründen auch immer???) zum Angriffsziel werden kann, hat man vielleicht um Unterstützung der Polizei gebeten.

Auf solchen Fahrzeugen fährt ausgebildetes, nichtärztliches Fachpersonal mit (Rettungsassistent und Rettungssanitäter). Eine adäquate Versorgung von Patienten ist auf sehr hohem Niveau gewährleistet. Grundsätzlich stößt bei schweren Notfällen immer ein Notarzt hinzu. Hierfür ist eine spezieller Nachweis erforderlich. Nicht jeder Arzt darf einfach so in einer RTW mitwirken. Kenntnisse der Ausrüstung und der Möglichkeiten in einem solchen Fahrzeug sind natürlich Voraussetzung. Und man muss als Team arbeiten. Nur wenn man sich kennt (Bestzung des RTW und der Notarzt), kann man den Patienten optimal versorgen.

Deswegen wird sicherlich der Ärztin der Zugang zum Patienten verweigert worden sein. Wenn man nicht regelmäßig im Rettungsdienst unterwegs ist, ist man für einen Rettungswagen ziemlich wertlos. Vor allem ist aber das Problem, vor Ort die Qualifikation belastbar nachzuprüfen. "Ich bin Arzt", kann jeder sagen. Und auch wenn das stimmt, garantiert das noch immer keine behandlungserfolg. Ich würde immer meinen eigenen Notarzt vorziehen. Oder zumindest einen Notarzt, der offiziell und kenntlich im Namen einer Hilfsorganisation unterwegs ist.

Hoffe, das alles Gut endet. Alles Gute an alle meine Kollegen vor Ort.

RTW

ist ein RTW 15.06.2007 - 09:52
Hallo,

auf dem dritten Bild von den dreien oben ist zu erkennen, dass im Fahrzeug die selbe Sauerstoffanlage verbaut ist wie auf dem Bild des RTW vom Herrn Feuerwehrmann...
Und als selber tätiger Rettungsdienstler (allerdings in RLP) kann ich auch bestätigen, dass (gerade in solchen Situationen) keiner, in unser Auto kommt. Es sei denn der (Not-)Arzt ist meinem Kollegen oder mir persönlich bekannt. Das ist aufgrund von besonderen Geräten auf die man eingewiesen sien muss und Medikamenten, die je nach Rettungsdienstbereich unterschiedlich sein können auch nur sonnvoll.

mfg

Ihr seid Helden!

christoph_robin 15.06.2007 - 17:48
Kaum zu glauben! Da versorgt ein Rettungswagen einen verletzten Demonstranten und transportiert ihn in ein Krankenhaus und ihr Könner habt nichts Besseres zu tun, als die Besatzung wegen "Unterstützung einen Repressivorgans" anzugreifen. Hab ihr mal überlegt, dass die beiden im RTW "festgehaltenen" Demonstranten vielleicht beide medizinische versorgt wurden? Und der wieder "Freigelassene" vielleicht nur leicht verletzt war und nur "ambulant" behandelt wurde? Und die Polizei vielleicht nur den RTW gegen euch Helden schützen musste?
Ist wirklich einer der beiden festgenommen worden? Wenn ihr den vom RTW "entführten" Demonstranten im Knast nicht finden konntet, dann sucht doch mal im Krankenhaus ;-)!

Beiträge die keine inhaltliche Ergänzung darstellen

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die aufnahmen, die ich im fernsehen...

egal 03.06.2007 - 14:47
....gesehen habe waren, dass ein feuerwehrfahrzeug mit steinen angegriffen wurde.
eine scheibe war bereits zerstört! polizei war da in der nähe überhaupt nicht zu sehen!
ist ja mal wieder super, was für flachhirne wieder beteiligt waren...

Unterlassene Hilfeleistung?

Don Promillo 04.06.2007 - 10:59
Aha, was nicht in euer verschobenes Weltbild passt, wird hier also einfach gelöscht. Freie Meinungsäusserung? Gilt die nur, wenn man die "richtige" Meinung äussert?

Also hier nochmal:
Ich beruft euch, wenn ihr von unterlassener Hilfleistung schreibt, auf deutsches Recht. Wo ist euer Rechtsempfinden, wenn ihr andere Menschen (ja, auch Polizisten sind Menschen) mit Pflastersteinen bombardiert? ...wenn ihr anderer Leute Eigentum zerstört? Wisst ihr, wie lange ein kleiner Arbeitnehmer buckeln muss, bis er sich ein Auto kaufen kann? Wahrscheinlich nicht, denn ich gehe davon aus, dass ein Großteil derer, die mit Steinen um sich werfen, noch nie einer geregelten Arbeit nachgegangen ist und sich ihr Leben vom ach so verhassten Staat finanzieren lassen.

So, und jetzt bin ich neugierig, wie lange es diesmal dauert, bis der Beitrag wieder gelöscht wurde.

Intelligenz, fehl am platze

anonym, ihr kennt es doch nicht anders 05.06.2007 - 13:58
Zitat eines vorherigen Postings: "...es es flogen kurzzeitig und vereinzelt(!) steine auf die fahrzeuge. dies wurde offenbar nicht von allen an der blockade beteiligten als legitim erachtet, denn viele empörten sich lautstark darüber, dass verletzungen der feuerwehrleute, die im gegensatz zu polizisten kaum/keine schutzkleidung tragen von einigen in kauf genommen wurde. ... "

>> Es ist also in Ordnung auf Polizisten mit Steinen zu werfen und schwere Verletzungen in Kauf zunehmen, bis hin zum Tod.
Da ist ja mal geballte Intelligenz am Werk. Wer sowas gutheisst, sollte sich mal ein paar Gedanken über sein Leben machen.

Da sowieso wieder so ein Posting kommt, die Polizei haut uns doch auch usw usf... Mami, mami, die haben angefangen....