Polizei in Oaxaca auf dem Vormarsch
Bundespolizei rückt auf die Stadt vor
Wasserwerfer und Räumfahrzeuge im Einsatz
Angst vor Provokateuren des Gouverneurs Ulises Ruiz
friedlicher Widerstand und Protestmarsch angekündigt
Wasserwerfer und Räumfahrzeuge im Einsatz
Angst vor Provokateuren des Gouverneurs Ulises Ruiz
friedlicher Widerstand und Protestmarsch angekündigt
Seit dem frühen Sonntagmorgen um 7.00 Ortszeit (wg. Zeitverschiebung 14h MEZ) rücken Polizeieinheiten auf die Stadt vor. Dabei sind nach letzten Meldungen bis zu 16 Wasserwerfer im Einsatz, um protestierende Menschen zurückzudrängen und die Barrikaden zu beseitigen. Hinter diesem schweren Gerät rücken mit Schutzschilden ausgerüstete und schwer bewaffnete Einheiten der Bundespolizei vor. Größere Auseinandersetzungen wurden bisher nicht gemeldet; die Polizei scheint auch noch keine nennenswerten Geländegewinne gemacht zu haben. Radio Universitaria forderte die Menschen auf, friedlich zu bleiben und die Polizei nicht anzugreifen, um den Beamten keinen Vorwand für Gewaltanwendungen zu geben. Es wurde sogar dazu aufgefortert, den Polizisten als Zeichen der friedlichen Absichten Blumen zu überreichen.Derweil gibt es Meldungen über paramilitärische Einheiten, die sich in der Stadt bewegen sollen. Dies gibt Anlass zu Befürchtungen, diese Paramilitärs und PRI-Leute könnten aus den Zivilisten heraus die Polizei durch Gewaltaktionen provozieren. Die APPO rief die Bevölkerung zu einem friedlichen Protestmarsch gegen den Einsatz der Polizei auf, der ab 14h Ortszeit vom Zocalo von Oaxaca-Stadt aus starten soll. Ebenfalls sollten Plakate des Protestes an den Barrikaden und auf dem Marsch verstärkt gezeigt werden. Die Stimmung ist gespannt.Andere mexikanische Medien verbreiten die Nachricht, die Bundespolizeieinheiten würden in Oaxaca von der Bevölerung mit Jubel als Befreier empfanden; Radio Universitaria dementiert dies. Die Konfrontationen im Vorfeld der Schüsse, die den Kameramann Bradley R. Will das Leben gekostet hatten, geben ebenfalls Anlass zur Sorge: die lokalen Behörden hatten die LehrerInnen an der betreffenden Barrikade in Verbindung mit dem Tod eines Ortsansässigen Mannes gebracht, worauf Teile der örtlichen Bevölkerung gegen die Barrikade vorgegangen sein sollen. Im Verlauf dieser Aktion sei es dann zu den Schüssen gekommen. Der amerikanische Botschafter in Mexiko erklärte unterdessen laut FAZ, er vermute, die Schützen seien Polizisten gewesen.
(aus internat. Zeitungen und Agenturmeldungen, der mex. tageszeitung "La Jornada" und der website http://vientos.info/cml)
(aus internat. Zeitungen und Agenturmeldungen, der mex. tageszeitung "La Jornada" und der website http://vientos.info/cml)
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Ergänzungen
Auch andere Städte betroffen?
Bild von der Räumung + weitere Infos
Updates (Zeitunterschied zu uns: +7 Stunden)
14:20 At the highway to Huatulco a lot of people have gathered and now they are beginning to push back the police, many police are losing their shields.
14:14 The federal preventive police are arriving at the Valle Plaza, near the university. They will violate the autonomy of the university if they enter. But these months the Mexican government has systematically violated various federal, state and municipal laws.
14:02 The people have thrown themselves on the ground forming human carpets to prevent the passing of the tanks. They are calling for people to not return to their houses and not retreat to other places, only to go to the zocalo. It seems that it´s a measure to prevent the pretext of illegal home invasions by police.
13:58 The federal forces are attacking the population with tear gas and torrents of water at the city entrance from the highway that leads to Mexico City. Radio Universidad from Oaxaca is transmitting live call-ins. The tanks are advancing.
Electronic Blockade of Mexican Embassy and Consulate Websites In response to a call to action to remember Brad, show solidarity with the teachers and protesters of Oaxaca, and attempt to interrupt the invasion of Oaxaca that Fox is beginning, join this electronic blockade of the websites for all of the Mexican embassies and consulates in the United States and Canada.
http://www.mountainrebel.net/oaxaca/
Protestkundgebung
29.10. - Attacke der PFP (Quelle: chiapas.ch)
Über Radio Universidad wird der pazifistische Widerstand koordiniert. Die Söldner von Ulises haben sich teilweise in die Demonstrationen gemischt und versuchen überall den Einsatz der PFP zu provozieren. Die Polizei hat mindestens 20 Wasserwerfer aufgefahren, mindestens ebenso viele Schaufelbagger und mehrere tausend schwerbewaffnete Polizisten, die von etwa 2000 Soldaten unterstützt werden. Das Militär stellte zudem mehrere Puma-Militärhelikopter zur Verfügung die ständig über die Stadt kreisen, unterstützt von kleineren Helikoptern der Polizei.
Im Westen der Stadt, bei der Hauptstrasse in Richtung Mexiko City, versammelten sich am Morgen mehrere Tausend Polizisten, mit einigen Wasserwerfern, Abschleppfahrzeugen (um die umgeworfenen Lastwagen, die als Barrikaden dienen, abzuschleppen), und Schaufelbaggern. In kurzer Zeit mobilisierten sich tausende Menschen und stellten sich vor die Polizei. Um ca. 14 Uhr griff die Polizei an und versuchte mit den Wasserwerfern die Leute zu vertreiben. Zuerst konnte sich die Polizei einige Meter vorwärtsbewegen, wurden dann aber durch die Menschen, die sich auf die Strasse legten, und vor allem durch die umgeworfenen 40 Tonnenlastwagen gestoppt und mussten sich zurückziehen um über eine Umfahrungsstrasse in Richtung Stadtzentrum vorzurücken. Im Moment wird versucht der Polizei diesen Weg zu versperren.
Gleichzeitig formierte sich am anderen Ende der Stadt eine Demonstration und bewegt sich im Moment in Richtung Radio Universidad, das ständig von Helikoptern überflogen wird. Diese Helikopter fliegen sehr tief und es sind Scharfschützen mit an Bord. Der Rektor der autonomen Universität, Professor Neri, hat sich an einer Pressekonferenz solidarisch mit den Studenten erklärt und forderte die Regierung Fox und Ulises auf, eine militärische Besetzung zu unterlassen und den autonomen Status der Uni zu respektieren.
Einige Einheiten der PFP konnte sich über Schleichwegen an den Rand des Stadtzentrums verschieben und haben begonnen den Zocalo anzugreifen. Im Moment wird versucht diese Kräfte einzukreisen und zu verhindern, dass der Zocalo militärisch besetzt wird. Es gibt die ersten Verletzten, die von der PFP niedergeprügelt wurden, und mindestens vier Verhaftete.
Die Situation ist dramatisch, das Volk versucht ihre Stadt zu verteidigen, ohne Waffen, gegen eine schwerbewaffnete, militärisch gut ausgebildete Macht, die aus allen Richtungen angreift. Die Chance, dass der Volkswiderstand diese Macht aufhalten kann, ist sehr gering. Dennoch mobilisieren sich in allen Quartieren Menschen um zu versuchen, den vorrückenden Polizeikräften etwas entgegenzusetzen. In Mexiko City demonstrieren im Moment unzählige Menschen (wahrscheinlich mehrere hunderttausend), um sich mit dem Widerstand zu solidarisieren. Im Moment befindet sich diese Demonstration vor einem Luxushotel, von wo aus der Gouverneur von Oaxaca Ulises Ruiz Ortiz den Polizeieinsatz in aller Sicherheit verfolgt. In Puebla haben sich ebenfalls Demonstrationen formiert und an verschiedenen Orten auf dem Land in Oaxaca wurden Hauptverkehrsrouten mit Barrikaden versperrt. Das ist der Kurzüberblick der Ereignisse, die bis um 15:30 (22:30 Uhr MEZ) geschehen sind.
spontane Reaktion in Berlin
Am Mittwoch 11:30 Uhr findet, ebenfalls vor der Botschaft, eine grössere Kundgebung mit unterschiedlichen Beiträgen statt.