Igor Angulo ...gefoltert

STOP tortura 03.03.2006 17:55 Themen: Repression Weltweit
Die Zeugenaussage über die Misshandlungen bei seiner Verhaftung und die Folter während der anschliessenden Kontaktsperre sind ein Teil der Gefangenenbiogprahie Angulo´s, der nicht vertuscht bleiben darf ....
Auszüge aus der Zeugenaussage Igor M. Angulo Iturrate´s ( der sich angeblich selbst umgebracht hat:
 http://de.indymedia.org/2006/03/140243.shtml ) über seine Verhaftung und die anschliessende Kontaktsperre / incomunicado, die zweieinhalb Tage gedauert hat ....

Namen, Nachname - Angulo Iturrate, Igor Miguel
Ort - Santurtzi
Ort der Verhaftung - Iruñea
Tag der Festnahme - 29-11-96
Dauer der Festhaltung -Zweieinhalb Tage
Art der Festhaltung - Incomunicada ( totale Kontaktsperre; auch keine Anwälte )
Polizeieinheit - Guardia Civil
TRASL-MADRID/PARIS - 29-11-96
PASO-JUEZ--------------= 01-12-96
MAGISTRADO-------------= Carlos Divar; JCI Nº 4
SITUACION--------------= Prisión 01-12-96

ZEUGENAUSSAGE: Als sie mich verhafteten, lag ich schlafend im Bett. Plötzlich fand ich mich auf dem Fussboden, ohne zu wissen, wie ich dorthin gekommen war. Ich lag auf der Seite und meine Beine waren gefesselt. Mein Kopf war mit meinem T-Shirt bedeckt, ich nehme an, wegen des vielen Blutes das hinten war. Ich sah Licht und versuchte die linke Hand zu heben. Dann sah ich die Shilouette einer Person auf mich zu kommen, die begann, mich mit einem Gegenstand, ich glaube, es war ein Gewehr, auf dem Kopf zu schlagen. Genau gesagt denke ich, dass er mich mit dem Gewehrkolben schlug; dann versetzte er mir einen Faustschlag in die Magengrube....
Nach einer Weile, ich weiss nicht wie lang, wachte ich auf der Bettkante auf, die Hände auf dem Rücken gefesselt und mit einer Hose an, die ich zuvor nicht getragen hatte. Mir war schwindelig. Vor mir kniete eine Frau der DYA, die mein Gesicht streichelte und mich nach meinem Namen fragte. Ich hatte mein Gedächtnis verloren. Ich sagte, dass ich meinen Namen nicht nennen wolle. Zu meinen Seiten standen zwei Zivilbeamte der Guradia Civil, die mir sagten, ich solle ruhig bleiben, den Kopf nicht heben und niemanden ansehen. Die Frau von der DYA sagte mir, dass ich eine Platzwunde am Kopf hätte, stark blutete und mein Erinnerungsvermögen verloren hätte. Sie fragte mich, ob ich wisse, woher ich die Wunde habe und aus Angst antwortete ich, dass ich es nicht nicht wüsste und nichts darüber wisse, wenn ein Guardia Civil behaupten würde, ich hatte Widerstand gegen meine Verhaftung geleistet.
Sie sagten, dass sie mich in ein Krankenhaus bringen würden. Während wir das Haus verliessen, sah ich, dass es bis auf die Strasse hinaus, voller uniformierter Beamter der Guardia Civil war. Im Karnkenhaus wurde mir die Wunde unter Beisein zweier Guardias, genäht. Ich sollte meinen Namen angeben, was ich verweigerte. Ausserdem wiedrholte ich, dass ich nicht wusste, wie ich mir die Wunde zugezogen hatte. Auch das Hospital war voller Guardia Civil Beamter in Uniform.
Anschliessend brachten sie mich in ein Auto, wo ich auf dem Rücksitz, mit einen Beamten an jeder Seite und mit dem Kopf zwischen den Knien, zu einem unbekannten Ort gefahren wurde. Dort nahmen sie mir die Handschellen ab und verlangten wieder, dass ich ihnen meinen Namen sagen sollte. Ich weigerte mich. Einer näherte sich und drohte mir, ich würde solange Schläge in die Hoden erhalten, bis ich ihn nennen würde. Dann drückte er beide Hände auf meine Brust und fragte, ob ich Herzprobleme hätte. Als ich verneinte, stiess er mich gegen die Wand...

Sie brachten mich in eine Zelle, in der unausgesetzt das Licht brannte und es mir verboten war, mich auf das Bett zu setzten. Mit dem Gesicht zur Wand musste ich stehen bleiben. Ich wurde zur Gerichtsmedizinerin gebracht, die mich wieder nach der Entstehung der Wunde fragte und dann zur Abnahme der Fingrabdrücke, wobei einer der Beamten vermummt war.Sie lasen mir meine Rechte vor und ich musste ein Formular zur Bestimmung eines Anwalts meines Vertrauens unterschreiben....

Während des Verhörs schlugen sie mich auf den Hals und auf den Kopf. Dann brachten sie mich, gefesselt und mit verbundenen Augen, in einem Transporter zu einem weitern Verhör; sie sagten nicht, wohin. Die Fahrt dauerte eine ziemliche Weile. Sie machten eine Essenspause, während der Einer zu mir hereinkam, mich beleidigte und mir mit der Faust ins Gesicht schlug. Ich sackte nach hinten und er schlug weiter auf mich ein, auf den Rücken und in die Seiten, etwa zwei Minuten lang.
Schliesslich brachten sie mich irgendwo hinein, wo mir wieder verboten wurde, mich zu setzen. Als ich die Augen öffnete, stand ich an einer Zellenwand. Anscheinend wurden alle gerichtsmedizinischen Termine von der Guardia Civil beobachtet, denn in den jeweiligen Räumen waren verblendete Scheiben.
Wegen der Schmerzen im Hals von den Schlägen, war es mir kaum möglich, den Imbiss, den sie mir gaben und das Wasser, zu mir zu nehmen.
Während des folgenden Verhörs sagten sie, wenn ich mich gut benehmen und reden würde, würde nichts weiter passieren. Da ich ihren Forderungen nicht entsprach, schlugen sie mich ins Gesicht, auf den Hinterkopf und mit der Handkante auf die Kehle. Jede meiner Antworten provozierte ihre Schläge.
Sie zogen mir die Jacke aus, drehten mich herum, verdeckten mir den Kopf und sagten, dass sie mir nun die Elektroden anlegen würden, während einer mir von hinten seine Fingerspitzen in die Nieren bohrte und lachte. Einer drückte mir von hinten die Schultern herunter, ein anderer zwängte seine Beine zischen meine und ein dritter stellte mir von allen Seiten her unablässige Fragen. Die ganze Zeit über dauerten die Schläge auf den Kopf und den Hals, mit der Hand und leeren Plastikflaschen, weiter an. Ich sollte baskische Namen und Spitznamen sagen.
Der hinter mir gesessen hatte, gab mit einen Tritt in die Hoden, so dass ich vornüber fiel und schrie. Wieder in der Zelle verpasste mir Irgendeiner einen Schlag mit der Faust. Während der Nacht musste ich die gesamte Zeit hindurch an der Wand stehen. Unablässig brannte das Licht. Ab und zu kamen sie und fragten mich, wie es mir gehe. Ich sagte gut.
Vor der Gerichtsmedizinerin gab ich die Misshandlungen und alles an, auch dass ich kaum hatte essen können. Während ich Angaben über mich und meine Familie unterschreiben musste, konnte ich trotz Verbot sehen, dass der Beamte eine Gesichtsmaske trug.
Nach zweieinhalb Tagen wurde das incomunicado vom Obersten Gerichtshof aufgehoben

Igor M. Angulo Iturrate

En Carabanchel, a 5 de diciembre de 1996

 http://www.gara.net/
( gekürzt von:  http://barcelona.indymedia.org/newswire/display/240440/index.php )

Wer meint, dass dies ein "Fall" von vor zehn Jahren gewesen sein mag, irrt. Die Aussagen festgenommer BaskInnen unter dem incomunicado aus dem Jahr 2004, besagen unverändert dasselbe; bzw. es geht noch viel schlimmer...
Beispiele unter:
 http://de.indymedia.org//2005/09/127238.shtml
 http://de.indymedia.org//2005/09/127236.shtml
und in dem Buch ( spanisch und baskisch ) :
Tortura en Euskal Herria / Tortura Euskal Herrian
Informe 2004, Txostena ( erste Auflage März 2005 )
I.S.B.N.: 84-9343328-0-6
Desposito legal: SS-310/05
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Ergänzungen

And I think to myself what a wonderful world

Sandra Pennewiss 03.03.2006 - 18:39
Wir können wohl versuchen uns die Welt schön zu träumen mit sauberen Einkaufspassagen und zivilisiertem Getue aber wer richtig hinsieht muß erkennen das wir in einer Welt der Wölfe leben!

Nur wer schreit übertönt den Sturm...bleib dran!

waterflake